02.03.2021




 


Der Ausdruck "Abend und Morgen" 

in 1. Mose Kapitel 1 und 2 

Manchmal wird uns folgende Frage gestellt: 

"In 1. Mose Kapitel 1 werden alle Tage mit den folgenden Worten abgeschlossen:

"Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der erste Tag...

... der zweite Tag ...

... der dritte Tag…

... der vierte Tag …"

Und so weiter. Diese Worte findet man jedoch nicht am Ende des siebten Tages. Beweist dies nicht, daß die Ruhe des siebten Tages für immer andauern sollte?"

Bevor wir die Frage beantworten, warum diese Worte fehlen, wollen wir uns zunächst die folgenden Fakten ansehen: 

Erstens:

Das Wort Sabbat bedeutet "Ruhe", "Beendigung"  von den Werken. Gott hatte Adam geboten den Garten zu pflegen und zu bewahren.

1. Mose 1:28

"Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt Euch und füllt die Erde und macht sie Euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, was auf Erden kriecht!"

1. Mose 2:15, 19+20

"Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, daß er ihn bebaute und bewahrte. ... Und Gott der Herr bildete aus Erde alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zu dem Menschen, daß er sähe, wie er sie nennen würde, und damit jedes lebendige Wesen den Namen trage, den der Mensch ihm gäbe. Da gab der Mensch einem jeglichen Vieh und Vogel und allen Tieren des Feldes Namen; aber für den Menschen fand sich keine Gehilfin, die ihm entsprochen hätte."

Der Sabbat hätte also nicht für immer andauern können, weil Gott Adam Aufgaben bzw. Arbeit gegeben hatte, die erledigt werden mußten. Beachte bitte, daß diese "Arbeit", die Adam ausführen sollte, eine fortwährende Arbeit war. Damit ist jedoch nicht gemeint, daß er arbeiten mußte, ohne sich ausruhen zu dürfen. In 1. Mose 1:26 steht der Gedanke niedergeschrieben, was Gott gedachte, was der Mensch nach seiner Erschaffung tun sollte.

"Und Gott sprach: Wir wollen Menschen machen nach unserem Bild uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh auf der ganzen Erde, auch über alles, was auf Erden kriecht!"

Der Mensch sollte also keineswegs müßig und tatenlos seinen Tag verbringen, sondern sich täglich mit Arbeit beschäftigen. Dieser Gedanke wird noch einmal bestärkt nachdem Er sie erschaffen hat. Er segnete sie und dann sagte Er:

"Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, was auf Erden kriecht!"

Bevor Eva von Gott erschaffen wurde hatte Er Adam schon gleich nach seiner Erschaffung die Aufgabe zugeteilt den Tieren, die vor ihm ins Leben gerufen worden sind, Namen zu geben. Sicherlich hätte Gott das selber tun können und Adam sich an der Schönheit der Natur erfreuen lassen, doch das lag keineswegs in Seiner Absicht, sondern Adams Leben begann gleich mal damit, daß er etwas zu tun bekam.

In 1. Mose 2:5 stehen diese kurzen knappen Worte, die davon sprechen, was der Mensch, wenn es ihn dann geben würde mache sollte.

"… und es war kein Mensch vorhanden, um das Land zu bebauen."

Gott gedachte ihm das Land zu bebauen zu lassen, also mit unseren heutigen Worten gesagt, ein Bauer, ein Landwirt zu sein. Diese Tätigkeit birgt in sich selber keineswegs Müßigkeit und Nichtstun, sondern bestrebte Arbeit. Nachdem der Mensch erschaffen war und lebte, so heißt es dann in 1. Mose 2:15

"Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, daß er ihn bebaute und bewahrte."

Adam wurde aufgetragen diesen Garten zu bewahren, also ihn zu "pflegen", was im Hebräischen so viel bedeutet wie: "zu dienen, zu bebauen und zu arbeiten". Gott hatte für den Menschen ja im Sinn, daß er ihn "bewahren" solle, was im Hebräischen wiederum so viel bedeutet wie: "zu bewachen, zu schützen und zu pflegen". Diese Arbeiten sind Arbeiten, die ständig getan werden mußten, nicht, weil der Garten Eden verderben würde, sondern weil Gott ihnen aufgetragen hatte, diese Aufgaben zu erfüllen. Sie sollten ihr Leben keineswegs in Faulheit, Trägheit und Zeitverschwendung verbringen, sondern aktiv und beschäftigt sein um gesund zu bleiben und nicht auf dumme Gedanken zu kommen.

Als der sechste Tag zu Ende ging, ruhte jegliche Arbeit und der Sabbat begann. So heißt es dann in 1. Mose 2:2+3

"Also waren Himmel und Erde vollendet samt ihrem ganzen Heer, so daß Gott am siebenten Tage Sein Werk vollendet hatte, das Er gemacht; und Er ruhte am siebenten Tage von allen Seinen Werken, die Er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte Er von all Seinem Werk, das Gott schuf, als Er es machte."

Zweitens:

Auch wenn die Worte "Abend und Morgen der siebte Tag", fehlen, wie man es wohl in dieser Aufzählung erwarten würde, bedeutet dies jedoch nicht, daß der siebte Tag ein schier endloser Tag gewesen ist. Nein, ganz und gar nicht, denn das Wort "Tag", das jeweils am Ende der ersten sechs Tage verwendet und mit "Morgen und Abend" zusammengefaßt wurde, kann auch von "Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang" bedeuten. Es ist das gleiche hebräische Wort, das für den Sabbat am siebten Tag verwendet wurde. (1. Mose 2:2+3) Es ist das hebräische Wort "yom". Dieses Wort wurde für alle vorherigen Tage verwendet, welche alle einen End-Punkt haben, und so muß auch der siebte Tag, für den das gleiche Wort verwendet wird, logischerweise auch einen Endpunkt haben und nicht endlos sein, auch wenn die sechsmal wiederholten Worte beim siebten Mal nicht aufgeschrieben wurden. 

Drittens:

Nicht nur das hebräische Wort "yom", sondern auch die Worte "Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn," lehren, daß der siebte Tag einen Endpunkt hatte. Das Wort "heilig" bedeutet auch "rein" oder "abgesondert für einen heiligen Zweck." Der Ausdruck "Abend und Morgen" weist darauf hin, daß dieser bestimmte Tag vom folgenden Tag "getrennt" ist. Damit wird eine klare Trennung zwischen den Tagen hergestellt. Daher kann das Wort "geheiligt" im Sinne von "voneinander getrennt" dem Ausdruck "Abend und Morgen" entsprechen. Dies ist ein zusätzlicher Beweis dafür, daß der siebte Tag ebenso wie die vorherigen Tage ein Zeitraum von 24 Stunden war. 

Viertens:

Beachte bitte diesen Vers im ersten Kapitel von 1. Mose

1. Mose 1:14

"Und Gott sprach: Es sollen Lichter am Firmament sein, zur Unterscheidung von Tag und Nacht, die sollen als Zeichen dienen und zur Bestimmung der Zeiten und der Tage und Jahre."

Die "Lichter des Firmaments", Sonne, Mond und Sterne, wurden geschaffen, damit der Mensch "Tage" bestimmen kann. Dieses Firmament mit seinen Himmelskörpern wurde am vierten Tag erschaffen. Nachdem der Mensch gesündigt hatte, hörten diese zeitgebenden Elemente nicht auf zu existieren. Wenn sie also eingerichtet wurden, um "Zeit" und "Tage" zu unterscheiden und zu bestimmen und diese Elemente bis heute, trotz des Sündenfalls, immer noch existieren, dann muß es wohl auch weiterhin neue Tage geben. Und dessen sind wir ja Zeugen, weil wir sehen, daß nach 24 Stunden wieder ein neuer Tag anbricht. Die Existenz von "Tagen" ist durch das Zeugnis dieser Elemente bereits angedeutet. Dies zeigt, daß der siebte Tag unmöglich als unendlicher Ruhetag erschaffen worden sein kann und daß er deshalb immer ein 24-Stunden-Tag gewesen sein muß, denn diese himmlischen Elemente, die geschaffen wurden, um "Tage" zu unterscheiden und zu bestimmen, existierten sogar schon, während Adam in vollkommener Harmonie mit seinem Schöpfer war. 

Außerdem machte Gott alles sehr gut. Wieso sollte Er das Gute nicht mehr weiter bestehen lassen? Dazu gehören nämlich auch die Himmelskörper und ihre Funktionen. 

Fünftens:

Wenn diese Idee von der ewigen Ruhe wahr wäre, dann müßten wir zulassen, daß sie uns zu der folgenden, logischen Schlußfolgerung führt:

Wenn der siebte Tag tatsächlich eine ewige Ruhe wäre, würde dies logischerweise bedeuten, daß es nach der Erschaffung des siebten Tages keine anderen "Tage" mehr geben würde. Und wenn es keine "Tage" mehr gibt, dann dürfte es auch keinen "wöchentlichen Zyklus" mehr geben. Aber wenn diese Idee wahr wäre, warum finden wir dann die Erwähnung von weiteren folgenden "Tagen" schon im Garten Eden, bevor sie überhaupt sündigten? Das bedeutet doch nur, daß Gott weitere Tage vorausgesagt hat, während sie sich noch im ungefallenen Zustand befanden! 

1. Mose 2:17

 

"Aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst Du nicht essen; denn an dem Tag, da Du davon ißt, mußt Du gewißlich sterben!" 

1. Mose 3:5 

 

"Sondern Gott weiß: An dem Tag, da Ihr davon eßt, werden Euch die Augen geöffnet, und Ihr werdet sein wie Gott und werdet erkennen, was Gut und Böse ist!" 

Wenn Adam und Eva keinen wöchentlichen Zyklus kannten, sondern nur einen ewigen Ruhetag, warum hat Gott ihnen dann gesagt: "denn an dem Tag, da Du davon ißt, mußt Du gewißlich sterben!" Gottes Worte würden in diesem Fall doch gar keinen Sinn ergeben. Und Gott spricht nichts Sinnloses aus. Gottes Worte sind heilig und bedeutungsvoll. 

Manche argumentieren jetzt wie folgt:

"Nun, was als "ewig" bezeichnet wurde, ist die Ruhe und nicht der Tag."

Nein, nein, lesen wir den Vers sorgfältig durch, er besagt ausdrücklich, daß der siebte Tag ein Tag ist

1. Mose 2:3 

 

"Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte Er von Seinem ganzen Werk, das Gott schuf, als Er es machte." 

Die "Ruhe" ist sehr innig mit dem "Tag" verbunden. Es ist ein "Tag der Ruhe" und nicht ein "Tag mit Ruhe". Weil Er geruht hat, hat Er den Tag geheiligt! Dieses erwähnte Argument ist einfach nicht stichhaltig.


Sechstens:

 

Jede Bibelstelle, die vom Schöpfungstag spricht, betrachtet ihn als einen eigenen Tag. Hier sind einige Beispiele:


2. Mose 20:11


"Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht, und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tag; darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn."


Markus 2:27

"Und Er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, nicht der Mensch um des Sabbats willen."


Hebräer 4:4

"…da die Werke von Anbeginn der Welt gemacht waren, sprach Er an einem Ort von dem siebenten Tag also: "Und Gott ruhte am siebenten Tage von allen Seinen Werken."


Wir sind uns bewußt, daß es sich dabei um Passagen nach dem Sündenfall handelt, aber wenn der siebte Tag ursprünglich für ewig dauern sollte, dann hätte es unserer Meinung nach zumindest eine Bibelstelle gegeben, die uns diesen Gedanken verdeutlichen könnte. 

In Anbetracht der obigen Tatsachen sollte der Bibelleser verstehen, daß der einfache Grund, warum dieser Satz fehlt, wohlmöglich darin liegt, daß nicht der Mensch im Mittelpunkt steht, sondern Gott: 

1. Mose 1:1-31 

  1:1 Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde… 

  1:3 Und Gott sprach ... 

  1:4 Und Gott sah ... 

  1:5 Und Gott nannte ...

  1:6 Und Gott sprach ...

  1:7 Und Gott machte ...

  1:8 Und Gott nannte ...

  1:9 Und Gott sprach ...

1:10 Und Gott nannte ...

1:10 Und Gott sah ... 

1:11 Und Gott sprach ...

1:12 Und Gott sah ... 

1:14 Und Gott sprach ...

1:16 Und Gott machte ... 

1:17 Und Gott setzte sie… 

1:18 Und Gott sah,… 

1:21 Und Gott schuf…. 

1:22 Und Gott segnete sie… 

1:24 Und Gott sprach… 

1:25 Und Gott machte… 

1:26 Und Gott sprach… 

1:27 Und Gott schuf… 

1:28 Und Gott segnete sie ... 

1:29 Und Gott sprach… 

1:31 Und Gott sah an alles ...

 

1. Mose 2:2+3 

 

"Und Gott hatte am siebten Tag Sein Werk vollendet, das Er gemacht hatte; und Er ruhte am siebten Tag von Seinem ganzen Werk, das Er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte Er von seinem ganzen Werk, das Gott schuf, als Er es machte." 

Zu dem Zeitpunkt als Gott in die Sabbatruhe eingegangen war, war Seine Arbeit beendet. Gott erschuf keine weiteren Dinge mehr. Aus diesem Grund fehlt hier der Ausdruck "Abend und Morgen". Die Betonung liegt auf Gott und nicht auf dem Menschen. Das Gebot lautet, sechs Tage zu arbeiten und am siebten auszuruhen.

Wir müssen verstehen, daß Gott nicht in der Sphäre der Zeit existiert. Er befindet sich außerhalb der Zeit und lebt weit über den "zeitgebenden Elementen".  Deshalb ist Er ständig in Seiner Ruhe. Der Mensch ist jedoch der "Zeit" unterworfen. Adam und Eva durchliefen, wie wir auch, einen Sieben-Tage-Zyklus. Obwohl der Sabbat "für den Menschen" gemacht wurde, war der erste Sabbat, der Sabbat Gottes und wir Menschen sollen es Gott gleich tun.

- © Bearbeitung - Alex Janzen und Manuela Sahm. - 2020 -




Alles essen was sich bewegt? 

Viele Menschen essen alles was sie wollen, egal was es ist, sei es Pflanze oder Tier. Sie essen und trinken was ihnen schmeckt und vielen ist es einfach nur egal was Gott für unseren Körper von Anfang an gedacht hatte, damit er gesund bleibt und wir diesbezüglich ein schönes, angenehmes Leben haben.

Die Menschen fingen an allerlei Dinge zu essen, die von Anfang an nicht dazu ausersehen waren, daß sie in den menschlichen Organismus hineinkommen sollten. Ganz besonders die Gier der Menschen nach fleischlichen Genüssen brachte viele Krankheiten über sie und hat sie nicht nur gesundheitlich, sondern auch sittlich verdorben. Viele sehen zwar zwischen Essen und Verhalten diesbezüglich keinen Zusammenhang, aber es besteht ein ganz großer. Es gibt einen schönen Satz, mit sehr tiefem Sinn dahinter:

"Du bist, was Du ißt."

Gott wußte das genau und deswegen hat Er bei der Schöpfung alles vollkommen gemacht. Menschen und Tiere sollten Pflanzen essen, eben alles nahrhafte und leckere was in der Erde und an den Bäumen wächst. Dort hinein hat Er alles gelegt um die lückenlose Ernährung und Erhaltung all Seiner erschaffenen Wesen zu gewährleisten. Ganz zu Anfang sagte Er deswegen zu Adam und Eva in

1. Mose 1:29+30

"Siehe, ich habe euch alles Gewächs auf Erden gegeben, das Samen trägt, auch alle Bäume, an welchen Früchte sind, die Samen tragen; sie sollen euch zur Nahrung dienen; aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was auf Erden kriecht, allem, was eine lebendige Seele hat, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so."

Wenn man die Worte "grünes Kraut" liest, denkt mancher wohl unweigerlich an ungenießbares "Unkraut". Doch, es sei nicht zu vergessen, daß Gott kein "Unkraut", also kein lästiges für den menschlichen Körper unbrauchbares Kraut geschaffen hat, sondern in jeder eßbaren Pflanze liegt so viel Potential zur menschlichen Ernährung und Gesunderhaltung, die von vielen Menschen unterschätzt wird. Was wir schnell mal als "Unkraut" bezeichnen und verachten, enthält für unseren Körper den höchsten Ernährungswert.

Dann kam eine Wende. Alles änderte sich. Durch die überaus große Gottlosigkeit und Abtrünnigkeit der Menschen hat Gott es zugelassen, daß die Erde durch eine weltumspannende Flut zerstört worden ist. Erst als diese Flut vorbei war und die Harmonie der Erde und den darauf wachsenden Pflanzen zerstört war und fast gar nichts mehr übrig geblieben ist, hat Gott erlaubt anderes als nur das zu essen was auf dem Erdboden und auf den Bäumen wächst.

1. Mose 9:3 

 

"Alles, was sich regt und lebt, soll Euch zur Nahrung dienen; wie das grüne Kraut habe Ich es Euch alles gegeben." 

Bei der Betrachtung von Gottes Wort müssen auch immer die Zeit und der Ort berücksichtigt werden.

Zu diesem Zeitpunkt war die Sintflut gerade zu Ende gegangen und Noah hatte erst die Arche verlassen. Uns wird gesagt, daß die Erde keinen Pflanzenbewuchs aufwies, sondern daß sie "trocken" war.

1. Mose 8:13+14

 "Im 600. Jahr, am ersten Tag des ersten Monats, waren die Wasser auf Erden vertrocknet. Und Noah entfernte das Dach von der Arche und schaute, und siehe, der Erdboden war trocken! Und im zweiten Monat, am 27. Tag des Monats, war die Erde ausgetrocknet."

Es wurde viel Nahrung für ihn, seine Familie und die Tiere in die Arche gebracht. Die Vorstellung, daß sie viele getrocknete Früchte, Kräuter und Gewürze gehabt haben liegt nahe, denn frische Sachen hätten sich nicht gut und lange gehalten und diese Sachen gab es auf der Erde vor der Flut in üppigen Mengen. Doch nach der langen Zeit in der Arche sind diese Nahrungsvorräte allmählich zu Ende gegangen und nun betraten sie einen Erdboden der ganz und gar anders aussah und so durch das Wasser zerstört war, daß er ganz "blank" war und weit und breit keine Pflanzen zu sehen waren. Die Bibel beschreibt es mit dem Wort "trocken".

So erlaubte Gott Noah und seiner Familie dann, Tiere zu töten und ihr Fleisch zu essen, was jedoch von Anfang an nicht so gedacht war. Es sollte eigentlich auch nur so lange als Überbrückung dienen, bis die eßbaren Pflanzen und die Früchte der Bäume wieder auf der Erde wachsen würden. Eben, weil der Vorrat, in der Arche ausgehen würde, bis es wieder Vegetation auf der Erde gab und die Erde einfach ohne pflanzlichen Bewuchs war, schuf Gott für Noah und seine Familie einen Ausweg, um zu überleben. Damals sagte Gott ihnen, sie  sollten von "allem essen, was sich bewegt und lebt". Der einzige Grund, warum Gott ihnen sagte, sie können zu dieser Zeit Tiere essen, war, damit sie überleben konnten. 

Sie sollten aber vorrangig die "reinen" Tiere essen und auch diese für ihre Opfer darbieten und daher gingen von den "reinen" Tieren jeweils 7 Pärchen in die Arche ein und von den "unreinen" nur jeweils ein Paar.

1. Mose 7:2+3 

"Nimm von allem reinen Vieh zu Dir je sieben und sieben, das Männchen und sein Weibchen; von dem unreinen Vieh aber je ein Paar, das Männchen und sein Weibchen;  auch von den Vögeln des Himmels je sieben und sieben, Männchen und Weibchen, um auf dem ganzen Erdboden Samen am Leben zu erhalten."

Gott hatte offensichtlich nicht beabsichtigt, daß diese Praxis unter Seinem Volk ewig dauern sollte, da Er Jahre später, nachdem Er zu Noah gesprochen hatte, sagte daß Er nicht wolle, daß Sein Volk überhaupt Fleisch essen sollte. Doch, da die Menschen nicht davon ablassen wollten überhaupt Fleisch zu essen, erlaubte Gott es ihnen dennoch, aber Er bestand drauf, daß sie kein "unreines", also für den menschlichen Körper ungesundes Fleisch essen würden. Dies wurde dann schriftlich festgehalten. Hier ein kleiner Auszug der Speisegebote aus

3. Mose 11:13, 20, 26, 27, 41+42

 "Von den Vögeln aber sollt Ihr folgende verabscheuen; man soll sie nicht essen, weil sie ein Greuel sind: Den Adler, den Lämmergeier und den Seeadler,  ...."

"Jedes geflügelte Insekt, das auf vier Füßen geht, soll Euch ein Greuel sein."

" Jeder Vielhufer, der nicht zugleich durchgespaltene Klauen hat und wiederkäut, soll Euch unrein sein; wer ihn anrührt, wird unrein."

"Auch alles, was auf seinen Tatzen geht unter den Vierfüßlern, soll Euch unrein sein; ..."

"Auch diese sollen Euch unrein sein von den Tieren, die auf der Erde kriechen: Das Wiesel, ...."

"Alles, was auf der Erde kriecht, soll Euch ein Greuel sein und darf nicht gegessen werden. Alles, was auf dem Bauche kriecht, samt allem, was auf vier und mehr Füßen geht von dem, was auf der Erde kriecht, das sollt Ihr nicht essen, sondern es soll Euch ein Greuel sein."

Und dann gibt Gott dafür den Grund warum sie keine unreinen Tiere essen sollten. Vers 43:

"Macht eure Seelen nicht verabscheuungswürdig durch irgendein kriechendes Tier und verunreinigt Euch nicht an ihnen, daß Ihr durch sie verunreinigt werdet!"

Ein weiterer Gedanke in Bezug auf unreine Tiere ist, daß Gott nicht beabsichtigte, daß Noah und seine Familie diese essen sollten, da von den unreinen Tierarten nur zwei von jeder Art in die Arche gehen sollten (1. Mose 7:2). Das bedeutet, wenn Noah und seine Familie die unreinen Tiere wie zum Beispiel die Schweine gegessen hätten, würde es heute diese Tiere nicht mehr geben, weil es nach der Sintflut nur noch ein Paar, also nur noch zwei Schweine gab, ein Männchen und ein Weibchen und wenn eines zum Essen verwertet worden wäre, dann hätten sie sich nicht vermehren können. Diese Art wäre dann ausgestorben. Das wollte Gott aber nicht, daß die Tiere nicht überleben würden und deswegen trug Er Sorge darum, daß mindestens ein Pärchen von jeder Tierart in die Arche eingegangen ist.

Ein weiterer Grund, warum Gott nie beabsichtigt hat, daß Noah und seine Familie zu dieser Zeit die unreinen Tiere essen sollten, war, daß Gott es im Grunde genommen nie wirklich erlaubt hat. Sogar später, als die Hebräer sich beschwerten und um Fleisch bettelten, setzte Gott Gesetze ein, die den Verzehr von unreinen Tieren untersagten. Die gesamten Speisegebote die den Menschen von Gott gegeben wurden, galten natürlich nicht nur für das damalige Volk Israel, sondern für alle Menschen, hineinreichend bis in unsere heutige Zeit. Man kann sie ganz genau in Ausführlichkeit in 3. Mose 11:1-47 nachlesen. 

Schlußfolgerung: 

Gott erlaubte Noah und seiner Familie nach der Flut nur deshalb, Tiere zu essen, weil die Flut alles pflanzliche Leben auf der Erde zerstört und sie "trocken" zurückgelassen hatte. Damit Noah und seine Familie überleben konnten, erlaubte Gott ihnen den Fleischverzehr. Auch wenn Gott es hier erlaubte, so erlaubte Er es dennoch nur mit Ausnahmen. Eine davon war, die unreinen Tiere nicht zu essen, einfach weil es nur sehr wenige von ihnen  gab (1. Mose 7:2) und sie gebraucht werden, um die Erde zu reinigen. Heute leben wir nicht mehr unter den Bedingungen, unter denen Noah gelebt hat, nachdem das Wasser alles zerstört hatte. Heutzutage gibt es im Überfluß pflanzliche Nahrung. Tierische Nahrung ist also nicht notwendig, um zu überleben. Aber vielen Menschen ist das was Gott vor langer Zeit geboten hat, in krassen Worten ausgedrückt, schlichtweg egal. Sie essen das was sie wollen und wollen sich auch nichts vorschreiben lassen und bedenken keineswegs, daß sie sich mit der Mißachtung der von Gott gegebenen Speisegebote langfristig und dauerhaft mehr schaden, als daß es ihnen gut tut. Daher möchte ich gerne jedem ans Herz legen sich Zeit zu nehmen sich mit Gottes gutem Rat zu beschäftigen.

- © Bearbeitung - Alex Janzen und Manuela Sahm - 2020 -

In der Tat, reine und unreine Speisen?

Es gibt viele Menschen, die behaupten, daß die Verse in Apostelgeschichte Kapitel 10 von reinen und unreinen Speisen sprechen und daß Gott erlaubt hat auch diese von Ihm vorher untersagten Speisen zu essen. Ist das tatsächlich so? Hat die Begebenheit in diesem Kapitel was mit veränderter Erlaubnis im Essen zu tun, oder handelt es sich da viel mehr um ganz etwas anderes? Wir wollen das mal untersuchen. So heißt es nun wie folgt in

Apostelgeschichte 10:11-14 

"Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß wie ein großes, leinenes Tuch herabkommen, das an vier Enden gebunden auf die Erde niedergelassen wurde; darin waren allerlei vierfüßige und wilde und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und es sprach eine Stimme zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iß! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr; denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen!"

Nun, sollte Petrus tatsächlich etwas von dem essen was sich in diesem Tuch befand? Er mag wohl hungrig gewesen sein, zweifelsohne, denn der vorangehende Vers berichtet darüber, daß geduldig wartete während unten im Haus das Essen zubereitet wurde, aber ein ganzes Tuch voller Tiere wäre wohl doch etwas zu viel für ihn gewesen. In diesem Kapitel dreht es sich um eine "Vision", die Petrus hatte. Das geht ganz deutlich aus Vers 17 hervor, hier mit "Gesicht" beschrieben:

"Als aber Petrus sich in sich selbst bekümmerte, was das Gesicht wäre, das er gesehen hatte..."

Wir wollen nun diesen Abschnitt etwas genauer studieren. Vor allem müssen wir als erstes verstehen, was eine Vision tatsächlich ist und was dieser Begriff bedeutet. Wenn wir diesen Punkt nicht verstehen, dann werden wir auf zahlreiche Probleme in der Bibel stoßen, denn es gab mehrere Menschen in der Bibel die Visionen gehabt haben. Zum Beispiel hatte Johannes Visionen von einem gewaltigen Tier mit zehn Hörnern und sieben Köpfen (Offenbarung 17:3). Daniel hatte eine Vision von einem Löwen mit Flügeln (Daniel 7:4). Doch was sind Visionen? Sollte man sie tatsächlich wörtlich nehmen oder stecken Symbole, also eine Bildersprache dahinter die jeweils eine eigene Bedeutung haben? Nun, Symbole in Visionen stellen immer etwas anderes dar, als das Bild das in der Vision gegeben worden ist. Man muß also bei dieser Bildersprache "hinter die Kulissen" schauen, um die Botschaft die darin enthalten ist, verstehen zu können. Ich möchte es nicht zu sehr ausführen, aber nur ein kleines Beispiel geben. Das erwähnte "Tier" mit zehn Hörnern ist kein richtiges Tier und es stellt auch in der Auslegung kein Tier dar, sondern eine Macht, eine Weltmacht. Ebenso wie der Löwe mit den Flügeln. Eine Frau zum Beispiel stellt eine Kirche dar. Die unreine Frau, dargestellt durch eine Hure auf einem Tier, steht für eine abgefallene Kirche.

Nun aber zurück zu Petrus und dem was er gesehen hat. Er sah also wie sich ihm vom Himmel herab ein Tuch näherte in dem allerlei Tiere drin waren. Das waren alles Tiere, von denen Gott selber gesagt hatte, daß sie nicht zum menschlichen Verzehr gedacht waren und doch heißt es, daß Petrus sie essen sollte. Petrus war von dem diesem Gedanken äußerst entsetzt und rief in Vers 14 aus:

"Keineswegs, Herr; denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen!"

Im nächsten Vers spricht die gleiche Stimme noch einmal zu ihm und ermahnt ihn mit folgenden Worten:

"Was Gott für rein erklärt hat, halte Du nicht für unrein."

Dies wiederholte sich noch zweimal. Petrus aber weigerte sich standhaft überhaupt eines dieser unreinen Tiere zu essen. Es gibt Menschen die behaupten, daß Jesus die Speisegesetze und somit den Verzehr von unreinen Tieren abgeschafft hätte und man alles essen dürfe was man wolle. Dies geht aber nicht aus diesem Text hervor. Petrus war gebürtiger Jude und den Juden war es untersagt Fleisch von unreinen Tieren zu essen und so war es für Petrus ganz selbstverständlich, weil er dies immer eingehalten hat, nichts Unreines zu sich zu nehmen. Diese Begebenheit auf dem Dach geschah nach Jesu Himmelfahrt und obwohl Petrus nun zu der Gruppe der Nachfolger Jesu gehörte, die man später "Christen" nannte (Apostelgeschichte 11:26) glaubte er dennoch nicht, wie viele Christen heutzutage, daß die Gesundheitsgesetze am Kreuz abgeschafft wurden. 

Das Tuch mit den Tieren wurde also dreimal hinabgelassen und dreimal wurde er aufgefordert zu essen und dreimal weigerte er sich. Warum aber ausgerechnet dreimal? Wäre einmal nicht genug gewesen, um Petrus die Botschaft die darin enthalten war zu vermitteln? Drehte es sich wirklich um das Verzehren von unreinen Tieren? Wollte Gott ihm dies etwa aufdrängeln und ließ geduldig das Tuch noch zweimal herab mit der gleichen Aufforderung sich doch dafür zu entscheiden, oder stellt dies etwas ganz anderes dar, was auf den ersten Blick nicht sofort zu erkennen ist?

Nachdem sich also diese Begebenheit dreimal wiederholt hatte, wurde das Tuch dorthin wieder hinaufgehoben, wo es herkam und Petrus rührte die unreinen Tiere nicht an. Doch warum geschah es dreimal? Beachte, daß sobald die Vision zu Ende war, drei Männer kamen, um Petrus zu sehen. (Vers 19). Diese drei Männer brachten Petrus dann zu einem Hauptmann namens Kornelius. (Verse 22+23), der nicht von jüdischer Abstammung, sondern Italiener war. (Vers 1). Als Petrus im Haus des Kornelius ankommt, findet er dort viele Menschen vor. (Vers 27). Offenbar waren diese Leute keine Juden, denn Petrus sagt dann in Vers 28, daß es nicht üblich wäre, daß sich Juden mit Menschen anderer Nationen treffen würden. Die drei Männer, die Kornelius zu Petrus schickte, müssen also auch Nichtjuden gewesen sein. Wir wollen die Worte von Petrus einmal ganz genau lesen: 

Apostelgeschichte 10:28 

 

"Und er sprach zu ihnen: Ihr wißt, daß es einem jüdischen Mann nicht erlaubt ist, mit einem Angehörigen eines anderen Volkes zu verkehren oder sich ihm zu nahen; …"

 

Aber nun war er mit diesen Menschen mitgegangen, war sogar im Haus dieses Heiden, wie die Juden sie betrachteten und sprach mit ihnen. Redete er vom Essen? War das seine Botschaft? Nein. Er ließ sie wissen, daß sie als Menschen immer dachten und meinten, ihre Lehre wäre richtig, daß aber Gott ganz andere Gedanken hat und Petrus durch diese Vision eindeutig zeigen wollte, daß er ….

 

"… keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll."

 

Petrus hatte die Vision erst verstanden, als er diese drei Nichtjuden sah und er begriff, daß Gott wollte, daß auch sie die gute Botschaft von Jesu Auferstehung kennenlernen sollten und daß er der Offenbarung Gottes, solche Menschen nicht zu meiden, mehr gehorchen sollte, als den Lehren der Menschen, sie zu meiden und als unrein anzusehen. Petrus hatte schlagartig gelernt, daß Gott keinen Unterschied zwischen Menschen macht. Dies hatten die Obersten und Priester schon längst erkannt, denn sie wollten Jesus eine Falle stellen, indem sie Männer, die vorgaben fromm zu sein mit folgenden Worten aussandten.

 

"Und sie fragten Ihn und sprachen: Meister, wir wissen, daß Du aufrichtig redest und lehrest und achtest keines Menschen Ansehen, sondern Du lehrest den Weg Gottes recht."

(Lukas 20:21)


Eine wichtige Einzelheit in dieser Vision dürfen wir nicht übersehen. Die Tiere, die er sah, waren alles nur "unreine" Tiere. Es waren keinerlei reine Tiere dabei. Wir brauchen auch nicht zu raten, was die Vision zu bedeuten hatte, weil Petrus sie selber erklärte, wie wir gelesen haben. Gott wollte ihm zeigen, daß er "Menschen" nicht "unrein" nennen darf, nur weil sie keine Juden sind, wie es in Vers 28 heißt. Es handelte sich dabei um Menschen außerhalb des Lagers Israel. In Vers 35 von Apostelgeschichte 10 erklärt Petrus dann ganz unmißverständlich:


"Er nimmt aus jedem Volk alle an, die in Ehrfurcht vor Ihm leben und Seinen Willen tun."

Nach der kraftvollen Predigt von Petrus fiel der Heilige Geist, der anfangs nur auf die jüdischen Jünger fiel (Apostelgeschichte 2:4), nun auch auf die Heiden: 

Apostelgeschichte 10:45

"Und die Gläubigen aus der Beschneidung, so viele ihrer mit Petrus gekommen waren, erstaunten, daß die Gabe des heiligen Geistes auch über die Heiden ausgegossen wurde."

Es ist ganz deutlich, daß der ganze Sinn der Vision, die Petrus hatte, nicht darin bestand, Fleisch oder unreines Fleisch zu essen, sondern vielmehr darin, die Botschaft des Evangeliums "der ganzen Welt" und "jeder Kreatur" (Markus 16:15) zu bringen, sogar den Nichtjuden. 

Schlußfolgerung: 

Dieses Kapitel lehrt, wie das Evangelium, das Petrus zuerst den Juden gepredigt hat, die für ihn, genmäß der menschlichen, jüdischen Lehre "rein" waren, nun auch unter den Heiden gepredigt werden mußte, die für ihn gemäß dieser gleichen Lehre "unrein" waren. Es gibt keinen Hinweis darauf, daß Gott versuchte, Petrus zu lehren, daß er nun alles essen durfte, was er wollte. Wenn man einfach weiter unten im Kapitel liest, kann man sehen, daß dies überhaupt nicht der Fall ist. Petrus, der nun Christ war, glaubte auch nach der Himmelfahrt Christi noch an die Gesundheitsgesetze und hatte gelernt, daß Gott ihm zeigen wollte, daß er keinen Menschen als "unrein" ansehen sollte, sondern daß Gott wollte, daß jeder Mensch, egal ob er zum jüdischen Glauben gehören würde oder nicht, die frohe Botschaft der Erlösung und der einstigen Wiederkunft Jesu hören sollte.

- © Bearbeitung  - Alex Janzen und Manuela Sahm - 2020 -


Ist alles rein, solange ich nur darum bete? 

1. Timotheus 4:1-3 

"Der Geist aber sagt deutlich, daß in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und verführerischen Geistern und Lehren der Dämonen anhangen werden, durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind, die verbieten, zu heiraten und Speisen zu genießen, welche doch Gott geschaffen hat, damit sie von den Gläubigen und denen, welche die Wahrheit erkennen, mit Danksagung gebraucht werden."

Einige haben den Eindruck, daß hier von der Adventgemeinde die Rede ist, aber  beachte, daß Paulus sagt, daß die Personen, die lehren, auf Fleisch zu verzichten, auch lehren, nicht zu heiraten. Die Adventgemeinde verbietet nicht, zu heiraten. Die römisch-katholische Kirche oder die orthodoxe Kirche verbieten jedoch das Essen von Speisen an bestimmten ihrer Feiertage und verbietet durch ihre Institutionen die Eheschließung der Nonnen und Priester . 

Beachte auch, daß das griechische Wort, das in diesem Vers mit "Speisen"  übersetzt wird, "broma" ist, was einfach "Nahrungsmittel" bedeutet. Wenn die Bibel von  fleischlichen Speisen spricht, dann verwendet sie auch das Wort für "Fleisch" - siehe zum  Beispiel Römer 14:21.

"Es ist gut, wenn Du kein Fleisch ißt und keinen Wein trinkst, noch sonst etwas tust, woran Dein Bruder Anstoß oder Ärgernis nehmen oder schwach werden könnte."

Hier ist nicht von Fleisch als Nahrung die Rede, sondern von vegetarischen-Lebensmitteln. Ein weiterer Beweis dafür ist im Rest dieses Verses zu sehen, der lautet: "die doch Gott geschaffen hat, damit sie mit Danksagung gebraucht  werden." Was hat Gott geschaffen, um mit Danksagung empfangen (oder gegessen) zu  werden? Es waren vegetarische Nahrungsmittel, kein Fleisch (1. Mose 1:29).

"Und Gott sprach: Siehe, ich habe Euch alles Gewächs auf Erden gegeben, das Samen trägt, auch alle Bäume, an welchen Früchte sind, die Samen tragen; sie sollen Euch zur Nahrung dienen."  

Fleisch wurde lediglich "erlaubt", entweder weil die Umstände es unmöglich machten, Gemüse zu essen, wie im Fall Noahs nach der Sintflut, als die gesamte Pflanzenbewuchs zerstört wurde, oder wegen der Unwissenheit der Kinder Israel, die sich so sehr beklagten, daß Gott es zuließ, sauberes Fleisch zu essen, jedoch mit der Warnung, daß sie sterben würden, was sie auch daraufhin taten. (4.Mose 11:33).

"Als aber das Fleisch noch unter ihren Zähnen und noch nicht verzehrt war, da entbrannte der Zorn des Herrn über das Volk, und der Herr schlug sie mit einer großen Plage."  

Thayers griechische Definition definiert "broma" als "das, was gegessen wird, Nahrung".  Normalerweise wird dieses Wort im Allgemeinen für Lebensmittel verwendet (Mehrzahl). Hier  haben wir sogar noch eine zusätzliche Information über diese "Broma/ Nahrungsmittel"  bekommen. Und zwar, daß Gott sie schuf, damit sie mit Danksagung gebraucht werden. Tiere wurden nicht erschaffen, um gegessen zu werden. Im Gegenteil, Gott hat absichtlich vegetarische Lebensmittel für die Menschen zum Verzehr erschaffen. 

1. Timotheus 4:4 

 

"Denn alle Kreatur Gottes ist gut, und nichts ist verwerflich, das mit Danksagung  empfangen wird." 

Beachte zunächst, daß hier "Kreatur" und nicht "Tier" oder "Tiere" steht. Es gibt drei  griechische Wörter, die mit "Tiere" übersetzt werden und auch buchstäblich "Tier" bedeuten. Diese griechischen Wörter sind "ktenos", "therion" und "zoon". Keines von  diesen wird in diesem Vers verwendet. Gemäß dem Strong's Wörterbuch griechischer Definition bedeutet das hier übersetzte Wort "Kreatur" einfach "eine Schöpfung, ein Geschöpf". Thayers  griechische Definition hat für dieses Wort zwei Bedeutungen parat:


Thayer-Definition: 

1) Sache gegründet 

2) geschaffene Sache 

Wir haben in Vers 3 gelernt, daß diese "Sache", die Gott geschaffen hat, um empfangen oder gegessen zu werden, vegetarische Nahrungsmittel waren und kein Tierfleisch. 

Wenn unsere Kritiker dieses Wort so auslegen, daß damit alles Fleisch gemeint ist, werden sie auf die folgenden Probleme stoßen:  

Es wird alle Arten von Insekten umfassen! 

Wenn alle "Kreatur" etwas anderes als vegetarische Nahrungsmittel bedeutet, wird man gezwungen sein, Insekten in ihre Argumentation mit einzubeziehen. Aber wir sind sicher, daß sie es nicht wagen würden zu sagen, daß eine Spinne geschaffen wurde, um gegessen zu werden; daß sie "gut ist gut, und nichts Verwerfliches“ an ihr ist. Sollen wir auch etwas Wurm auf diesen Teller geben? 

Es wird auch Dich selber mit einschließen! 

Dieses Wort "Kreatur" kann auch den Menschen einschließen. Beachte die folgenden Verse: 

Markus 16:15

"Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur."

Jakobus 1:18

 

"Er hat uns gezeugt nach Seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, auf daß wir wären Erstlinge Seiner Kreaturen."

Würden unsere Kritiker Paulus unterstellen, daß er den Kannibalismus befürwortete? Die einzige logische Schlußfolgerung ist, daß Paulus von denen spricht, die das Essen von Nahrungsmitteln verbieten würden, die Gott ursprünglich für unsere Ernährung  geschaffen hat. 

1. Timotheus 4:5

"Denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet." 

Dieses Wort "geheiligt" bedeutet im Griechischen "heilig machen". Beachte, daß es  besagt, daß es durch "das Wort Gottes" und durch das "Gebet" geheiligt wird, nicht nur durch Gebet.

Das bedeutet, daß das Gebet mit dem übereinstimmen muß, was das Wort Gottes in Bezug auf Nahrung lehrt! 

 

Wo lehrt das Wort Gottes, daß Schweinefleisch heilig gemacht werden kann, um als  Nahrungsmittel verwendet zu werden? Oder daß ein Gebet den Verzehr von Menschenfleisch möglich macht? Mit anderen Worten, wir dürfen nicht einfach über einer, sagen wir mal, giftigen Spinne beten, um sie dann zu essen, denn das Essen einer giftigen Spinne, einer Mücke oder irgendeines verbotenen Insekts wird durch das Wort Gottes verurteilt - 3. Mose 11:23.

 

"Aber alle übrigen geflügelten Insekten mit vier Füßen sollen Euch ein Gräuel sein." 

Und nicht nur das, sondern Gott warnt sogar ausdrücklich vor solchen Menschen. 

Jesaja 66:17

"Denn siehe, der Herr wird im Feuer kommen und Seine Streitwagen wie der Sturmwind, um Seinen Zorn in Glut zu verwandeln und Seine Drohungen in Feuerflammen. Denn mit Feuer und mit Seinem Schwert wird der Herr alles Fleisch richten; und die vom Herrn Erschlagenen werden eine große Menge sein. Die sich heiligen und reinigen für die Götzen-Gärten und einer anderen nachlaufen, inmitten derer, welche Schweinefleisch, Mäuse und andere Gräuel essen - alle zusammen sollen sie weggerafft werden, spricht der Herr."

Gott hat schon im Alten Testament verheißen, daß kurz bevor Er kommt, es Menschen geben wird, die nicht nur lehren, daß man alles essen darf, sondern es auch selber praktizieren werden. Diese Menschen werden nicht in das Reich Gottes eingehen können. 

Gott möchte eigentlich, daß Sein Volk zu dem ursprünglichen Plan zurückkehrt, den Er Adam und Eva vorgelegt hat, nachdem sie leben sollten. Er will, daß unser ganzes Wesen verändert wird, nicht nur geistig, sondern auch körperlich. Es hat sich gezeigt, daß das Essen von Nahrungsmitteln, die wir nicht essen sollten, den Geist so beeinflußt, daß es sogar unsere Entscheidungsfindung beeinflussen und abschwächen kann. 

Deshalb sagt Paulus, daß wir den Körper schützen sollen, denn er ist "der Tempel des  Heiligen Geistes" - 1. Korinther 3:16+17.

"Wisset Ihr nicht, daß Ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in Euch wohnt?  Wenn jemand den Tempel Gottes verderbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid Ihr."

Der Heilige Geist ist derjenige, der uns hilft, richtige Entscheidungen zu treffen, und indem wir unseren Körper mit ungesunder Nahrung mißhandeln, können wir unser Verständnis für Wahrheiten verschließen, die der Geist uns vielleicht gerade zeigen möchte. 

Wer kann leugnen, daß es für einen kranken Menschen schwieriger ist, das Wort Gottes zu studieren und richtig zu verstehen, als für einen gesunden Menschen? Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja waren Kinder, "ohne Makel". Sie waren "klug in aller Weisheit, einsichtsvoll und des Wissens kundig." Daniel 1:4. 

Was haben diese jungen Männer gegessen? Vegetarische Nahrungsmittel. Sie weigerten sich, das Essen vom Teller des Königs zu essen. Sie baten ihn sogar darum, sich zehn Tage lang beweisen zu können, indem man ihnen nur Gemüse zu essen gab. Das Ergebnis? 

Daniel 1:15

"Und nach den zehn Tagen sah man, daß sie besser aussahen und wohlgenährter waren als alle jungen Männer, die von der feinen Speise des Königs aßen."

 

Schlußfolgerung: 

Die Warnung in Vers 3 richtet sich gegen Gruppen, die die Ehe und den Verzicht auf  "Nahrungsmittel", nicht nur Fleisch, verbieten. Jede Handlung (wie das Essen bestimmter  Dinge), die gegen das Wort Gottes verstößt, wird nicht einfach durch Gebet geheiligt. Es  muß auch in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes stehen.

- © Bearbeitung - Alex Janzen und Manuela Sahm - 2020 -


Hat Paulus empfohlen Wein zu trinken? 

1.    Timotheus 5:23 

"Trinke nicht mehr nur Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um Deines Magens  willen und wegen Deines häufigen Unwohlseins." 

Einige behaupten, daß es uns mit diesem Vers erlaubt wird, "nur ein wenig" Wein trinken zu dürfen. Eine genauere Untersuchung dieses Verses zeigt jedoch, daß dem nicht so ist. Der Vers sagt, er soll "etwas", "ein wenig trinken", "um des Magens willen". Alkohol (oder Likör) hilft unserem Magen nicht, sondern schadet ihm, ebenso wie der Leber. Der Vers sagt auch: "... und wegen Deines häufigen Unwohlseins." Das Wort "Unwohlsein" ist das griechische Wort "astheneia", was "Schwäche" bedeutet.

Dasselbe griechische Wort wird in Apostelgeschichte 28:9 mit "Kranken" und in Johannes 11:4 mit "Krankheit" übersetzt. Alkohol ist dafür bekannt, daß er bei jahrelangem Konsum Leberschwäche und alle möglichen Krankheiten verursacht. Wird damit etwa angedeutet, daß Paulus sagt, man solle etwas trinken, das Krankheiten verursacht, um Krankheiten zu beheben? Keineswegs.

Die offensichtliche Schlußfolgerung daraus ist, daß Paulus von "Wein" in Form von Fruchtsäften spricht. Die vielen Nährstoffe und Vitamine in Fruchtsäften sind dafür bekannt, daß sie verschiedene Krankheiten im Magen und in der Leber heilen. Hier ist also keineswegs der vergorene "Wein" gemeint, der Alkohol ist und nicht heilt, sondern genau das Gegenteil bewirkt, daß er schädigt. Mit "Wein" ist die Frucht des Weinstocks gemeint, der unvergoren ist und keinen Alkohol enthält. Die Weintrauben in ihrer ursprünglichen Form enthalten alle guten und heiligenden Bestandteile, die durch die Vergärung in Alkohol zum größten Teil verloren gehen. Zur Linderung und Genesung hat Paulus also Timotheus empfohlen den reinen Saft zu trinken. Man darf dabei allerdings ja auch nicht vergessen, daß die Menschen damals nicht den Zugang zu der unglaublich großen Bandbreite von Medikamenten etc. hatten wie wir sie heutzutage zur Verfügung haben und sie dann auf natürliche Heilungsmittel zurück gegriffen haben, zu denen sie Zugang hatten. Es ist auch schwer vorstellbar, wenn Paulus selber keinen Wein getrunken hat, daß Timotheus empfohlen hätte welchen zu trinken. Das wäre sehr, sehr widersprüchlich.

Zahlreiche Beispiele von Menschen, die von Gott in der Bibel auserwählt wurden, tranken überhaupt keinen Wein. Ich nenne zwei Beispiele:

Timotheus 3:1-3

"Glaubwürdig ist das Wort: Wer nach einem Aufseherdienst trachtet, der begehrt eine vortreffliche Tätigkeit. Nun muß aber ein Aufseher untadelig sein, Mann einer Frau, nüchtern, besonnen, anständig, gastfreundlich, fähig zu lehren; nicht der Trunkenheit ergeben, nicht gewalttätig, nicht nach schändlichem Gewinn strebend, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig."

Die Worte "der Trunkenheit ergeben" werden gemäß Strong's Concordance aus dem griechischen Wort "paroinos" übersetzt, was "in der Nähe von Wein" bedeutet. Mit anderen Worten, es bedeutet wörtlich "nicht einmal in der Nähe von Wein". Der Mann oder die Frau, der/ die im Werk des Herrn arbeitet, wird nicht einmal in die Nähe von irgendeiner Form von Alkohol kommen.

Lukas 1:15-16

"Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken, und mit Heiligem Geist wird er erfüllt werden schon von Mutterleib an. Und viele von den Kindern Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, zurückführen."

Johannes der Täufer war tauglich, im Werk des Herrn zu wirken, nicht nur, weil er vom Mutterleib an mit dem Heiligen Geist erfüllt war, sondern auch, weil er den Heiligen Geist nie betrübt hat, indem er seinen Leib (der der Tempel des Heiligen Geistes ist - 1. Korinther 6:19*,1. Korinther 3:16-17**) mit Krankheiten füllte, die Giftstoffe wie Wein verursachen. Hast auch Du auch den Wunsch, für den Herrn zu arbeiten?

* "Oder wisset Ihr nicht, daß Euer Leib ein Tempel des in Euch wohnenden heiligen Geistes ist, welchen Ihr von Gott empfangen habt, und daß Ihr nicht euch selbst angehöret?"

** "Wisset Ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in Euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verderbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid Ihr." 

Schlußfolgerung: 

Paulus spricht hier nicht über das Trinken von alkoholhaltigem Wein, denn Alkohol wird weder helfen, Krankheiten zu lindern, noch wird er in irgendeiner Weise dem Magen nützen. Vielmehr spricht er über Fruchtsäfte wie Traubensaft, den reinen, unvergorenen Saft des Weintraubenstocks.

 - © Bearbeitung - Alex Janzen und Manuela Sahm - 2020 -

 HAT DAS WORT DAS LETZTE WORT? 

Der Fall für Sola Scriptura

 

- Eine interessante Tatsache - 

Ich möchte hier in dieser kleinen Ausarbeitung zeigen, daß die Bibel in der Form, wie sie ist, mit all ihren 66 Büchern, vollständig ist. Wir brauchen weder das "Buch Henoch", noch das "Buch Mormon" noch irgendein anderes Buch, um die Autorität der Heiligen Bibel zu erhöhen oder zu vervollkommnen. Die Bibel legt sich selber aus und ist das vollständige Wort Gottes. Die Bibel sagt: 

1. Mose 40:8 

"Kommen nicht die Auslegungen von Gott?"

2. Petrus 1:20 


"Dabei sollt Ihr vor allem das erkennen, daß keine Weissagung der Schrift

von eigenmächtiger Deutung ist."

Jesaja 8:20 

" »Zum Gesetz und zum Zeugnis!« — wenn sie nicht so sprechen, gibt es für sie kein Morgenrot." 

Jesaja 34:16 

 

"Forscht nach im Buch des Herrn und lest es! Nicht eines von alledem wird fehlen; zu  keinem Wort wird man die Erfüllung vermissen…" 

Wie legen wir Prophetie, Lehre - oder einfach die Schrift als Ganzes - aus? Mit der Bibel. Die Bibel ist ihr eigener Ausleger, kein anderes Buch und keine Person muß sie für uns  auslegen. Der Prophet Jesaja sprach folgende weisen Worte:  

Jesaja 28:9+10

"Wem soll er Erkenntnis beibringen, wem die Botschaft erläutern? Denen, die von der Milch entwöhnt, von den Brüsten abgesetzt sind? Weil sie sagen: »Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift; Satzung auf Satzung, Satzung auf Satzung, hier ein wenig, da ein wenig«." 

Diese Bibelstelle gibt eine klare Antwort. Wollen wir die Bibel verstehen? Ja? Brauchen wir dann dafür einen Ausleger? Nein, denn die Bibel ist Ihr eigener Ausleger. Doch wie  studiert man die Bibel? "Zeile für Zeile", sagt der Prophet, "hier ein wenig und dort ein  wenig".  

Es gibt immer wieder Menschen die behaupten, daß die Bibel nirgendswo lehrt, dass sie  das letzte Wort hat? Daß sie alles ist, was wir brauchen? Daß sie alleine den Anspruch  hat uns zum ewigen Leben zu weisen? Ja, die Bibel ist sehr klar und deutlich in diesem Punkt. Die Bücher der Bibel sind vollständig und ausreichend, um dem Christen den richtigen Glauben zu vermitteln, den  Christus ihm geben will. Schauen wir uns diese Wahrheit einmal näher an. 

Es war König Davids Brauch, auf das Heiligtum Gottes zu schauen um es eingehend zu  studieren. In seinem Studium entdeckte er die Wahrheiten Gottes. Es ist kein Wunder, daß sich die Wahrheiten Gottes im Heiligtumsgottesdienst finden. Tatsächlich ist es das  Heiligtum, das den ganzen Heilsplan eröffnet. David wußte dies mit Sicherheit, weil er  folgendes sagte:

 

Psalm 77:13 

 

"Gott! Dein Weg ist im Heiligtum." 

Das irdische Heiligtum war ein "Muster" des wahren himmlischen Heiligtums im Himmel  (Hebräer 9+10), wo Christus, der wahre Hohepriester, für uns dient. 

Wenn man in den äußeren Hof des Heiligtums ging, so sah man als erstes den  Brandopferaltar an. Dies ist ein Symbol für den Tod des Messias. Was ist das erste, was  ein Gläubiger tut, um den Glauben kennenzulernen? Er "glaubt" an das "Opfer", das  Jesus, das wahre Lamm Gottes, ist.

Wenn man weitergeht, dann sieht man als nächstes  das Waschbecken. Dieser ist ein Symbol für die Taufe. Es ist der nächste Schritt, den ein  Christ geht, nachdem er an Jesus gläubig geworden ist.  

Stellen Sie sich nun vor, wie man in die erste Abteilung, das Heilige, des irdischen  Heiligtums gehen würde. 

 

Die drei Dinge, die man dort finden würde, sind der Schaubrottisch, der Räucheraltar und  die der 7-armige Leuchter. Diese symbolisieren:  

1. Jesus, das Brot, "das vom Himmel herabkam", und Seine Worte die "geistliche Speise", die der Gläubige nun auf seinem Weg mit Jesus intensiv studiert. 

2.

Seine Gebete, die als süßer Weihrauch zum Thron Gottes aufsteigen (Offenbarung  8:3).   

3.

Jesus, der in diesem neubekehrten Leben das "Licht" der Welt ist und in dieser  dunklen Welt leuchtet, damit alle das Beispiel für ein christliches Leben sehen können.  

In der letzten Abteilung finden wir dann die 10 Gebote, den Charakter Gottes in Stein  gemeißelt, der sich im Leben des wahren Gläubigen offenbart. So sehen wir also, wie  dieses Bibelstudium uns den gesamten Heilsplan lehrt, der für alle, die ihn kennenlernen wollen, klar und deutlich dargelegt wird. 

Wir können daraus schließen, daß durch das Studium des Heiligtums große Wahrheiten  entdeckt werden können. Deswegen, laßt uns das jetzt tun: 

Gott hat Mose befohlen einen Tisch für die "Schaubrote" im Heiligen des Heiligtums aufzustellen. Lies 3. Mose 24:5+6 genau durch. Beachte wie Gott befahl, daß auf diesen Tisch 12 Laibe Brot gelegt werden sollten. Nun werden viele Leute sagen, daß dies viele Dinge symbolisieren kann, wie die 12 Apostel, die 12 Sterne auf dem Kopf der Frau im Buch der Offenbarung und so weiter.  

Wir wollen uns jedoch nicht in Mutmaßungen verfangen, sondern die Regel befolgen, die wir bereits in Jesaja 28:9+10 kennengelernt haben. Wir wollen uns lieber nur von der Bibel leiten lassen. Beachte wie einzigartig Gott ist. Gott überläßt niemals etwas dem Zufall. Genauso war es auch, als Er die genaue Anordnung der Brotlaibe vorschrieb, die auf diesen Tisch gelegt werden sollten. Er sagte, man solle 6 Laibe auf die eine und 6 Laibe auf die andere Seite legen. Warum 6 auf die eine Seite und 6 auf die andere Seite? Warum war es Gott so wichtig? Warum ließ Er nicht die Priester entscheiden, die Brote so auf den Tisch zu legen, wie sie es wollten? Egal in welcher Reihenfolge? Weil Gott uns damit etwas lehren will, denn Er weiß alles, auch die Zukunft. 

Ich möchte jetzt folgendes fragen: Was stellt "Brot" in der Bibel dar? Nun, Jesus  sagte: "Ich bin das Brot des Lebens." Brot in der Bibel stellt Jesus dar. Aber gibt es 12-mal Jesus? Oder 6-mal Jesus hier und 6-mal Jesus dort? Natürlich nicht, also muß mehr dahinterstecken. Beachte Johannes 5:39:

"Ihr erforscht die Schriften… und sie sind es, die von mir Zeugnis geben."

Das ist es! Die heiligen Schriften, die über Jesus  sprechen, der das Brot ist, werden selbst auch als "Brot" dargestellt. 

Wir haben festgestellt, daß Brot für Jesus oder auch Sein Wort, mit anderen Worten die heilige Bibel stehen kann. In diesem Sinne bezieht sich auch 3. Mose 24:5+6 auf "zwei  Schichten von je sechs Stück", die genau die Zahl 66 bilden. Stell Dir nun folgende Frage: 

Wie viele Bücher hat die Bibel? 

Schau nach ... es sind 66.

- © Bearbeitung - Alex Janzen und Manuela Sahm - 2020 -


 Hat Paulus wirklich den Sabbat gehalten?

Apostelgeschichte 13:14-16

"Sie aber zogen von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien und gingen am Sabbattag in die Synagoge und setzten sich. Und nach der Vorlesung des Gesetzes und der Propheten ließen die Obersten der Synagoge ihnen sagen: »Ihr Männer und Brüder, wenn Ihr ein Wort der Ermahnung an das Volk habt, so redet!« Da stand Paulus auf und gab ein Zeichen mit der Hand und sprach: »Ihr israelitischen Männer, und die ihr Gott fürchtet, hört zu!«"

Nun wird behauptet, daß der Besuch des Paulus in dieser jüdischen Synagoge am Sabbat nicht die Einhaltung des Sabbats betraf, sondern vielmehr eine hundertprozentige Evangelisation gegenüber den Juden. Paulus war immer bereit, gewillt und bestrebt, sowohl Juden als auch Heiden zu jeder Zeit und an jedem Ort von Christus zu predigen. Wir stimmen auch darin überein, daß es möglich ist, daß Paulus an den Sabbattagen die Synagogen besuchte, um auch (aber nicht nur) die Juden zu erreichen. Dennoch wollen wir etwas vom Kontext des obigen Abschnitts betrachten, bevor wir glauben, daß er einfach nur zum Predigen da war.

Beachtet, daß Paulus in die Synagoge kam, "sich hinsetzte" und erst sprach, als der Leser sagte: "Ihr Männer und Brüder, wenn ihr ein Wort der Ermahnung an das Volk habt, so redet!" Uns ist klar, daß Paulus dort nicht hereingeplatzt wäre und angefangen hätte zu reden und zu lehren, ohne sich anständig zu benehmen. Dennoch finden wir es interessant, daß Paulus erst sprach, als er gebeten wurde, zu sprechen. Dieser Abschnitt beweist sicherlich nicht, daß Paulus den Sabbat gehalten hat, aber er beweist auch nicht, daß er den Sabbat nicht gehalten hat. Laßt uns deswegen einen anderen Abschnitt aus Apostelgeschichte hinzuziehen, damit wir ein vollkommenes Bild bekommen.

Apostelgeschichte 16:12-14

"...und von da gen Philippi, welches ist die Hauptstadt des Landes Mazedonien und eine Freistadt. Wir hatten aber in dieser Stadt unser Wesen etliche Tage. Am Tage des Sabbats gingen wir hinaus vor die Stadt an das Wasser, da man pflegte zu beten, und setzten uns und redeten zu den Weibern, die da zusammenkamen. Und ein gottesfürchtiges Weib mit Namen Lydia, eine Purpurkrämerin aus der Stadt der Thyathirer, hörte zu; dieser tat der HERR das Herz auf, daß sie darauf achthatte, was von Paulus geredet wurde."

Achtet auf die folgenden 4 Punkte zu diesem Abschnitt:

1) Dies war ein Treffen von Christen am Sabbattag. Wir sagen "Christen", weil vor diesem Ereignis in Apostelgeschichte 11:26 der Titel "Christen" auf all jene angewendet worden war, die Jesus Christus als Erlöser predigten. Paulus gehörte zu denen, die "Christen" genannt wurden (siehe Vers 30).

2) Diese Sabbatversammlung fand nicht in den Synagogen statt, wie anderswo in der Apostelgeschichte zu lesen ist. Vielmehr fand sie außerhalb der Stadt an einem Flußufer statt. Ihre gewöhnliche Versammlung fand am Sabbat statt:

- Eine Versammlung: Dies wird durch die Verwendung von Worten wie "wir gingen" und 

                                     "setzten uns" deutlich.

- Gebet: In dem Vers heißt es: "wo man zu beten pflegte;..."

- Predigt: In Vers 14 heißt es: "... achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde."

- Taufe: In Vers 15 heißt es: "Und als sie aber getauft worden war und auch ihr Haus..."

3) Es gibt hier keinen Hinweis darauf, daß Paulus wieder einmal die Juden oder die Griechen "überzeugte". Vielmehr, scheint Paulus in diesem Abschnitt der Hauptredner dieser Versammlung zu sein. Wir haben in diesem Abschnitt eine Versammlung am Sabbat, bei der die Absicht nicht wie in den anderen Abschnitten der Apostelgeschichte, in denen der Sabbat erwähnt wird, darin bestand zu evangelisieren, sondern sich zu versammeln.

4) Es ist wahrscheinlich, daß Lukas auch hier an diesem Sabbattreffen teilnahm. In Vers 13 wird das Wort "wir" zweimal verwendet. In Vers 15 und 16 finden zweimal das Wort "Ihr" und das Wort "uns".

Es wird argumentiert, daß die anderen 83 Abschnitte in der Apostelgeschichte einfach sagen, daß Paulus den Juden predigte und nicht wirklich den Sabbat hielt. Wir stimmen dem zwar zu, daß er an den Sabbattagen in den Synagogen gepredigt hat, um die Juden zu erreichen, aber es beweist nicht, daß er den Sabbat "nicht" auch gehalten hat.

Sicher, Paulus kann predigen, wo und wann immer er will, aber wir finden Jesus, der an den Sabbattagen in den Synagogen predigt, auch in den Synagogen:

Lukas 4:16

"Und Er kam nach Nazareth, wo Er erzogen worden war, und ging nach Seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen."

Wird man nun sagen, daß das "Predigen" Jesu in den Synagogen am Sabbat nicht bedeutet, daß Er den Sabbat tatsächlich gehalten hat? Natürlich wissen wir, daß Jesus den Sabbat tatsächlich heilig hielt, aber das tat auch der Apostel Paulus, gemäß Apostelgeschichte 16:13-15. Dennoch gibt es auch andere Abschnitte, die beweisen, daß Christen den Sabbat gehalten haben.

Es wird behauptet, daß keine der Stellen in der Apostelgeschichte oder irgendeine andere Stelle im Neuen Testament jemals von Christen spricht, die den Sabbat hielten. Wir werden dieses nun in Frage stellen. Es gibt Abschnitte im Neuen Testament, die zeigen, daß die frühen Christen einschließlich Paulus tatsächlich den Sabbat gehalten haben. Beachtet den folgenden Abschnitt:

Markus 16:1

"Und als der Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Gewürze, um hinzugehen und ihn zu salben."

Wir finden in diesem Abschnitt, daß diese drei Frauen, die Nachfolgerinnen Jesu waren, zuerst den Sabbat hielten, bevor sie sich aufmachten, den Leib Jesu zu salben. Wenn sie den Sabbat nicht gehalten hätten, hätten sie den Leichnam Jesu gesalbt, gleich nachdem er in das Grab gelegt worden war. Dennoch warteten sie, bis der Sabbat "vorbei war...", um Seinen Leichnam mit Gewürzen zu salben, da sie wußten, daß die Gefahr bestand, daß der Leichnam anfängt zu stinken, da er schon nach einigen Stunden nach dem Tod beginnt die Leichenstarre zu durchlaufen. Diese Frauen waren nicht mehr jüdischen Glaubens, sondern christlichen Glaubens, da sie Christus und Seinen Lehren folgten. Im Strong's Wörterbuch unter G5546 steht für "christlich" - "Nachfolger Christi".

Obwohl diese Frauen von Geburt an Jüdinnen waren, waren sie zu diesem Zeitpunkt bereits Christinnen. Lukas geht genauer darauf ein, wie diese Christusnachfolger den Sabbat betrachteten:

Lukas 23:54-56

"Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an. Es folgten aber auch die Frauen nach, die mit Ihm aus Galiläa gekommen waren und sahen sich das Grab an und wie Sein Leib hineingelegt wurde. Dann kehrten sie zurück und bereiteten wohlriechende Gewürze und Salben; am Sabbat aber ruhten sie nach dem Gesetz."

Das Wort "ruhen" bedeutet im Griechischen "still sein, sich der Arbeit enthalten". Vers 56 sagt: "Und sie kehrten zurück." Damit zeigen sie, wie sie bewußt den Leib Jesu verließen, um zuerst die Gewürze zuzubereiten und dann "am Sabbat nach dem Gesetz" zu ruhen. Sie erachteten es wichtiger, Gott zu gehorchen, als den leblosen Leib Jesu zu salben. Dies entehrt unseren Herrn in keiner Weise, sondern ehrt Ihn um so mehr, denn Gott wünscht Gehorsam von allen, die Ihn wirklich lieben und "Seine Gebote" halten (Johannes 14:15 und1. Johannes 5:2+3)

"Und er redete in der Synagoge an jedem Sabbat und überzeugte Juden und Griechen." 

Apostelgeschichte 18:4

- © Bearbeitung- Alex Janzen und Manuela Sahm - 2020 -


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hat Saul den Herrn befragt oder hat er es nicht getan? 1. Samuel 28:6 "Und Saul befragte (šā'al) den Herrn; aber der Herr antwor...