16.11.2021

Biblische Feste immer noch feiern oder nicht?

 




Die Feste im Alten Testament sind ein Typus, ein Schattenbild, die auf etwas größeres hinweisen.

Apostelgeschichte 15:1‭+‬2

"Und aus Judäa kamen einige herab und lehrten die Brüder: Wenn Ihr Euch nicht nach dem Brauch Moses beschneiden laßt, so könnt Ihr nicht gerettet werden! Da nun Zwiespalt aufkam und Paulus und Barnabas eine nicht geringe Auseinandersetzung mit ihnen hatten, bestimmten sie, daß Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem hinaufziehen sollten."

Wofür steht "nach dem Brauch Moses beschneiden laßt"?

Die Beschneidung war ein Teil des Zeromonialgesetzes. Diese Brüder lehrten, daß man das Zeremonialgesetz halten müsse, damit man die Erlösung bekommen konnte. Und es war sogar "eine nicht geringe Auseinandersetzung". Das bedeutet, sie hatten einen sehr großen Streit darüber.

Die Frage ist also, ob die Feste von zeremonieller Art sind oder nicht?

Apostelgeschichte 15:5‭-‬7

"Aber einige von der Richtung der Pharisäer, die gläubig geworden waren, standen auf und sprachen: »Man muß sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten!« Da kamen die Apostel und die Ältesten zusammen, um diese Sache zu untersuchen. Nachdem aber eine große Auseinandersetzung stattgefunden hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: »Ihr Männer und Brüder, Ihr wißt, daß Gott lange vor diesen Tagen mitten unter uns die Heiden erwählt hat, daß sie durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben kommen sollten.«"

In Vers 5 wird nun offensichtlich worum es ging:

"Man muß sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten!"

Es ging also nicht nur um die Beschneidung, sondern auch um das Gesetz Moses. Also das Zeremonialgesetz.

Die Frage war nun ausgeweitet worden.

Und jetzt lesen wir sogar von einer "großen Auseinandersetzung".

Und da sie zu keiner Übereinstimmung kamen, ergriff Petrus das Wort und sagte folgendes:

"Ihr Männer und Brüder, Ihr wißt, daß Gott lange vor diesen Tagen mitten unter uns die Heiden erwählt hat, daß sie durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben kommen sollten."

Hier spricht Petrus nun die Begebenheit aus Apostelgeschichte 10 an.

Nach der großen Auseinandersetzung haben sie sich dann folgendermaßen entschieden:

Apostelgeschichte 15:23‭-‬25

"Und sie sandten durch ihre Hand folgendes Schreiben: Die Apostel und die Ältesten und die Brüder entbieten den Brüdern in Antiochia und in Syrien und Cilicien, die aus den Heiden sind, ihren Gruß! Da wir gehört haben, daß etliche, die von uns ausgegangen sind, Euch durch Reden verwirrt und Eure Seelen unsicher gemacht haben, indem sie sagen, man müsse sich beschneiden lassen und das Gesetz halten, ohne daß wir sie dazu beauftragt hätten, so haben wir, die wir einmütig versammelt waren, beschlossen, Männer zu erwählen und zu Euch zu senden mit unserem geliebten Barnabas und Paulus,..."

Die Geschwister entschieden also als Einheit. Sie haben gemerkt, daß die Christenheit verwirrt wurde. Verwirrt durch die Behauptung, daß man das Gesetz Moses halten müsse. Dabei hatten sie, diese Geschwister nicht beauftragt, diese Lehre in die Christenheit zu bringen.

Schauen wir nun wie es weiter geht.

Paulus und Barnabas wurden somit entsandt. Und hier kommt die Antwort:

Galater 2:9‭-‬13

"Und als sie die Gnade erkannten, die mir gegeben ist, reichten Jakobus und Kephas und Johannes, die als Säulen gelten, mir und Barnabas die Hand der Gemeinschaft, damit wir unter den Heiden, sie aber unter der Beschneidung wirkten; nur sollten wir an die Armen gedenken, und ich habe mich auch eifrig bemüht, dies zu tun. Als aber Petrus nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, denn er war im Unrecht. Bevor nämlich etliche von Jakobus kamen, aß er mit den Heiden; als sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, weil er die aus der Beschneidung fürchtete. Und auch die übrigen Juden heuchelten mit ihm, sodaß selbst Barnabas von ihrer Heuchelei mit fortgerissen wurde."

Was berichtet nun Paulus hier. Zuerst wird berichtet, daß sie alle einstimmig zu dem Thema standen (Apostelgeschichte 15:25). Und was war nun passiert? Petrus heuchelte. Er stand auf einmal nicht mehr einmütig zu der Entscheidung, weil er vor denen aus der Beschneidung Angst hatte. Es war also ein sehr umstrittenes Thema.

Es gabsieben jüdische Feste. Bevor wir sie uns anschauen, müssen wir noch was Grundlegendes beachten. Kolosser 2:16‭-‬17

"So laßt Euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate, die doch nur ein Schatten der Dinge sind, die kommen sollen, wovon aber der Christus das Wesen hat."

Wir lesen also, daß die Feste nur ein Schatten sind. Ein Schatten von Christus. Hebräer 10:1

"Denn weil das Gesetz nur einen Schatten der zukünftigen [Heils-] Güter hat, nicht die Gestalt der Dinge selbst, so kann es auch mit den gleichen alljährlichen Opfern, die man immer wieder darbringt, die Hinzutretenden niemals zur Vollendung bringen."

Wurde also durch diese Feste jemals eine Vollendung vollbracht? Nein. Deswegen schreibt er weiter: Hebräer 10:2‭+‬3

"Hätte man sonst nicht aufgehört, Opfer darzubringen, wenn die, welche den Gottesdienst verrichten, einmal gereinigt, kein Bewußtsein von Sünden mehr gehabt hätten? Stattdessen geschieht durch diese [Opfer] alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden."

Doch was bringt nun diese Vollendung?

Hebräer 10:8‭-‬14

"»Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast Du nicht gewollt, Du hast auch kein Wohlgefallen an ihnen« — die ja nach dem Gesetz dargebracht werden —, dann fährt Er fort: »Siehe, Ich komme, um Deinen Willen, o Gott, zu tun«. [Somit] hebt er das Erste auf, um das Zweite einzusetzen. Aufgrund dieses Willens sind wir geheiligt durch die Opferung des Leibes Jesu Christi, [und zwar] ein für alle Mal. Und jeder Priester steht da und verrichtet täglich den Gottesdienst und bringt oftmals dieselben Opfer dar, die doch niemals Sünden hinwegnehmen können; Er aber hat sich, nachdem er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, das für immer gilt, zur Rechten Gottes gesetzt, und er wartet hinfort, bis seine Feinde als Schemel für seine Füße hingelegt werden. Denn mit einem einzigen Opfer hat er die für immer vollendet, welche geheiligt werden."

Was vollendet uns? Das Opfer Jesu! Sollen wir uns nun den unvollendeten Dingen wieder zu wenden? Nein. Wieso also die Feste feiern?

Also wozu soll man die Feste feiern, wenn es uns nicht zur Vollendung bringen kann?

Schauen wir uns nun die Feste genauer an.

Zum Beispiel das Passahfest. 1. Korinther 5:7

"Darum fegt den alten Sauerteig aus, damit Ihr ein neuer Teig seid, da Ihr ja ungesäuert seid! Denn unser Passahlamm ist ja für uns geschlachtet worden: Christus."

Wollen wir Jesus weiter kreuzigen? Ist das Passahlamm nicht genug? Nehmen wir noch das Wochenfest. Was sagt die Bibel über das Wochenfest? 3. Mose 23:15‭-‬21

"Danach sollt Ihr Euch vom Tag nach dem Sabbat, von dem Tag, da Ihr die Webegarbe darbringt, sieben volle Wochen abzählen, bis zu dem Tag, der auf den siebten Sabbat folgt, nämlich 50 Tage sollt Ihr zählen, und dann dem Herrn ein neues Speisopfer darbringen. Ihr sollt nämlich aus Euren Wohnungen zwei Webebrote bringen, von zwei Zehntel [Epha] Feinmehl [zubereitet]; die sollen gesäuert gebacken werden als Erstlinge für den Herrn. Zu dem Brot aber sollt Ihr sieben einjährige, makellose Lämmer darbringen und einen Jungstier und zwei Widder; das soll das Brandopfer für den Herrn sein; und das dazugehörige Speisopfer und Trankopfer — ein Feueropfer, dem Herrn zum lieblichen Geruch. Ihr sollt auch einen Ziegenbock zum Sündopfer und zwei einjährige Lämmer zum Friedensopfer opfern; und der Priester soll sie samt den Erstlingsbroten weben, zusammen mit den beiden Lämmern, als Webopfer vor dem Herrn. Die sollen dem Herrn heilig sein und dem Priester gehören. Und Ihr sollt an eben diesem Tag ausrufen lassen: »Eine heilige Versammlung soll es Euch sein, und keine Werktagsarbeit sollt Ihr verrichten!« Das ist eine ewig gültige Ordnung in allen Euren Wohnorten für Eure [künftigen] Geschlechter."

Gibt es dazu eine Erfüllung im neuen Testament?

Apostelgeschichte 2:1‭-‬4

"Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen. Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten. Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab."

Der heilige Geist wurde ausgegossen um die Jünger zu befähigen, daß Evangelium zu verkünden. Und natürlich auch um andere Geben zu geben.

Jetzt stellt sich die Frage: Kommt der heilige Geist nur einmal im Jahr? Wird der heilige Geist nur einmal im Jahr gegeben?

Das wäre ja absurd.

Die restlichen Feste können gerne im Eigenstudium durchgegangen werden.

Hebräer 8:13

"Indem er sagt: »Einen neuen«, hat er den ersten für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden."

Das erste ist veraltet und hat sich überlebt. Und es ist verschwunden.

Laßt uns noch auf ein Punkt eingehen: 2.Mose 12:14

"Und dieser Tag soll Euch zum Gedenken sein, und Ihr sollt ihn feiern als ein Fest des Herrn bei Euren [künftigen] Geschlechtern; als ewige Ordnung sollt Ihr ihn feiern."

Hat die Bibel nicht gesagt, daß es eine ewige Ordnung sein wird? Wieso hat Gott nun diese beendet?

Wenn wir Christus annehmen und glauben, daß Jesus das Lamm Gottes ist, dann hält man diese Ordnung ewig. Er wurde für unsere Sünden geopfert.

Jesus kam nicht um zu sagen, daß alles keinen Sinn hatte. Im Gegenteil. Er sagte:

Matthäus 5:18

"Denn wahrlich, Ich sage Euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist."

Jesus hat zu Erinnerung andere Ordnungen eingesetzt:

Matthäus 26:26‭-‬29

"Als sie nun aßen, nahm Jesus das Brot und sprach den Segen, brach es, gab es den Jüngern und sprach: »Nehmt, eßt! Das ist Mein Leib.« Und Er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen denselben und sprach: »Trinkt alle daraus! Denn das ist Mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Ich sage Euch aber: Ich werde von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken bis zu jenem Tag, da ich es neu mit Euch trinken werde im Reich Meines Vaters!«"

Und diese Ordnungen nennt die Bibel "bessere Verheißungen".

Hebräer 9:9+‬10

"Dieses ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, in welcher Gaben und Opfer dargebracht werden, die, was das Gewissen anbelangt, den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst verrichtet, der nur aus Speisen und Getränken und verschiedenen Waschungen [besteht] und aus Verordnungen für das Fleisch, die bis zu der Zeit auferlegt sind, da eine bessere Ordnung eingeführt wird."

Bearbeitung - Alex Janzen - Oktober 2021 ©

"Whats Up Prof"mit Walter Veith



12.11.2021

Warum kann der Sündenbock nicht symbolisch für Christus stehen?

 



Am typischen (also dem Tag im Schattendienst) jährlichen Heiligtumsdienst des alten Israels - der letzten Versöhnung für das Jahr -, der "Versöhnungstag" genannt wird, treten zwei Böcke auf den Plan. Auf die beiden Böcke werden Lose geworfen, wobei das eine Los für den "Bock des Herrn" und das andere für "Azazel" [den Sündenbock] bestimmt ist. Der hebräische Begriff für "Sündenbock" in 3. Mose 16:8 ist das Wort "Azazel" .

ZWEI GEGENSÄTZLICHE KRÄFTE

3. Mose 16:8

"Und Aaron soll Lose werfen über die beiden Böcke, ein Los »Für den Herrn« und ein Los »Für die Verwendung als Sündenbock [Azazel]«."


Manche lesen diesen Text so, daß das eine Los "für den Herrn" und das andere Los auch "für den Herrn" war. Der Wortlaut der Schrift zeigt, daß es sich um zwei entgegengesetzte Kräfte handelt. Ein Los "für den Herrn" und das andere "für Azazel". Bei dieser Macht handelt es sich um niemand anderen als Satan selbst, der dem allmächtigen Herrn gegenübergestellt wird. Es muß beachtet werden, daß das Werfen der Lose bedeutete, daß Gott selbst offenbaren würde, welches der "Bock des Herrn" ist und welches nicht. Mit anderen Worten, welches ein Sündopfer für den Herrn ist und welches die Sühne für das Volk durch das Vergießen Seines Blutes leisten wird und welches nicht. Es ist Christus, der Sich selbst Gott geopfert hat. Dies wird durch den "Ziegenbock des Herrn" eindeutig wiedergegeben:

Hebräer 9:4

"Wie viel mehr wird das Blut des Christus, der Sich selbst durch den ewigen Geist als ein makelloses Opfer Gott dargebracht hat, Euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit Ihr dem lebendigen Gott dienen könnt."


Wenn beide Böcke Christus darstellen würden, wäre es dann wirklich notwendig, ein Los zu werfen? Nein, warum auch? Tatsache ist, daß Gott einen Unterschied zwischen den beiden Böcken macht, und das müssen wir auch:


Sprüche 16:33

"Im Gewandbausch wird das Los geworfen, aber jeder seiner Entscheide kommt von dem Herrn."

SÜNDENBOCK WIRD NICHT GESCHLACHTET

3. Mose 16:9+10

"Und Aaron soll den Bock herzubringen, auf den das Los »Für den Herrn« fiel, und ihn als Sündopfer opfern. Aber den Bock, auf den das Los »Für die Verwendung als Sündenbock« fiel, soll er lebendig vor den Herrn stellen, um über ihm die Sühnung zu erwirken und ihn als Sündenbock in die Wüste fortzuschicken."

Nur der Ziegenbock des Herrn wird als Sündopfer dargebracht. Was sühnt die Menschen? Ist es das Opfer oder das Blut?


3. Mose 17:11

"Denn das Leben des Fleisches ist im Blut, und ich habe es Euch auf den Altar gegeben, um Sühnung zu erwirken für eure Seelen. Denn das Blut ist es, das Sühnung erwirkt für die Seele."

Hebräer 9:22

"Und fast alles wird nach dem Gesetz mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung."

Der Sündenbock wird nicht geschlachtet, sondern "lebendig dargestellt werden". Schon aus diesem Grund ist klar, daß dieser Sündenbock keinen Anteil an der Sühne des Sünders hat. Nur der "Ziegenbock des Herrn" sühnt den Menschen und stellt somit Christus dar. Wußtet Ihr auch, daß Christus im Heiligtumsdienst am Versöhnungstag zweimal dargestellt wird? Erstens durch den Bock, der geschlachtet wird, und zweitens durch den Hohenpriester. Christus wird jedoch nicht durch den Sündenbock dargestellt.

SÜNDENBOCK NICHT FÜR DAS VOLK BESTIMMT

3. Mose 16:15

"Danach soll er den Bock des Sündopfers, das für das Volk bestimmt ist, schächten und sein Blut hineinbringen hinter den Vorhang, und er soll mit dessen Blut tun, wie er mit dem Blut des Jungstiers getan hat, und er soll es auf den Sühnedeckel und vor den Sühnedeckel sprengen."

3. Mose 16:30

"Denn an diesem Tag wird für euch Sühnung erwirkt, um Euch zu reinigen; von allen Euren Sünden sollt Ihr gereinigt werden vor dem Herrn."

Nur der geschlachtete Bock des Herrn ist ausdrücklich "für das Volk" bestimmt. Deshalb kann der Sündenbock nicht "für das Volk" sein. Es ist Christus, der für das Volk, also für uns ist:

Römer 5:8

"Gott aber beweist Seine Liebe zu uns dadurch, daß Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren."

DER SÜNDENBOCK TRITT NACH DEM ENDE DER VERSÖHNUNGSZEIT IN AKTION

3. Mose 16:20+21

"Und wenn er die Sühnung vollendet hat für das Heiligtum und die Stiftshütte und den Altar, so soll er den lebendigen Bock herzubringen. Und Aaron soll seine beiden Hände auf den Kopf des lebendigen Bockes stützen und über ihm alle Schuld der Kinder Israels und alle ihre Übertretungen in allen ihren Sünden bekennen, und er soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht, in die Wüste fortschicken."

Der Sündenbock hatte keinen Anteil an der "Versöhnung der Menschen", da er nicht geschlachtet wurde. Das bedeutet, daß die Sünden erst auf ihn gelegt werden, also den Sündenbock oder Satan, der durch den Sündenbock dargestellt wird, nachdem die Sühne für die bekannten und bereuten Sünden der Kinder Israels abgeschlossen ist. Das Heiligtum wurde gereinigt und die Sünden durch das Blut des "Ziegenbocks des Herrn" am Ende der Sühne für das Jahr entfernt. Der lebende Ziegenbock kommt erst ins Spiel, wenn das Werk des Heiligtums vollendet ist.

SATAN, DER VERURSACHER ALLEN ÜBELS

3. Mose 16:20.21

"Und wenn er die Sühnung vollendet hat für das Heiligtum und die Stiftshütte und den Altar, so soll er den lebendigen Bock herzubringen. Und Aaron soll seine beiden Hände auf den Kopf des lebendigen Bockes stützen und über ihm alle Schuld der Kinder Israels und alle ihre Übertretungen in allen ihren Sünden bekennen, und er soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht, in die Wüste fortschicken."

Es wird gezeigt, daß Satan der Verantwortliche für die Sünde ist. Der Sündenbock, der Satan darstellt, trägt oder bezahlt in keiner Weise für unsere Sünden. Nur Christus [1. Johannes 1:7] trägt die Strafe für die Sünde [Jesaja 53]. Deshalb wurde der Ziegenbock des Herrn geschlachtet. Jesus allein "nimmt die Sünde der Welt weg" [Johannes 1:29]. Der Sündenbock kommt erst nach dem Ende der Sühne, die für das Volk durch das Blut des Ziegenbocks des Herrn erwirkt wurde, zum Einsatz. Dieser Gottesdienst zeigt einfach, daß Satan der letzte Verantwortliche für die Sünde ist. Er wird für die Sünden verantwortlich gemacht, zu denen er die Erlösten verleitet hat.


Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, daß für eine vollständige Versöhnung zwischen Mensch und Gott der gesamte Erlösungsvorgang erforderlich ist, einschließlich der Vermittlung durch Christus, der Heiligung Seines Volkes und der letztendlichen Vernichtung des Urhebers der Sünde. Letzteres ist der Grund, warum der Sündenbock in 3. Mose 16:10 als "sühnend" beschrieben wird. Satan, der Anstifter allen Übels, wird für "all die Ungerechtigkeiten" angeklagt, zu denen er die Erlösten verführt hat, nicht zu unserer Erlösung, auch nicht als unser Sündenträger [denn Christus vollendet dies, denn er allein ist unser Sündenträger], sondern zu seiner Bestrafung und seinem endgültigen Ende. Christus wurden alle Sünden der Welt am Kreuz aufgeladen und Er wurde, obwohl Er sündlos war, für uns Menschen zur Sünde gemacht. Er hat wahrlich unsere Sünden getragen und nur durch Ihn können sie auch vergeben werden. Satan werden am Ende der Zeiten auch alle Sünden auferlegt, aber zu einem ganz anderen Zweck. Er wird zwar dann die Sünden tragen, aber niemand wird ihm vergeben, sondern es wird zu seiner ewigen Verdammnis sein. Das ist der Unterschied zwischen dem einen und dem anderen Bock.

DER SÜNDENBOCK WIRD LEBENDIRG DARGEBRACHT, "UM ÜBER IHM DIE SÜHNUNG ZU ERWIRKEN".

3. Mose 16:10

"Aber den Bock, auf den das Los »Für die Verwendung als Sündenbock« fiel, soll er lebendig vor den Herrn stellen, um über ihm die Sühnung zu erwirken und ihn als Sündenbock in die Wüste fortzuschicken."

Der Sündenbock wird lebendig dargebracht, "um über ihm die Sühnung zu erwirken". Nicht um mit seinem Blut "für uns" zu sühnen, denn er wurde nicht geschlachtet wie der Bock des Herrn. Wie "sühnt" oder versöhnt Gott über ihm? Durch das Gericht und die Bestrafung. Dies geschieht, indem der Böse mit allen Sünden des Volkes belastet wird (3. Mose 16:21). Diese Auferlegung der Sünden auf Satan hat mit der Bestrafung des großen Rebellen zu tun, der so viel Elend auf dem Planeten Erde verursacht hat.

DIE BESTRAFUNG VON SÜNDERN WIRD AUCH ALS SÜHNE BEZEICHNET:

Als ein Israelit eine Prostituierte in sein Zelt brachte, nahm Pinehas, der Sohn von Eleasar, dem Sohn des Priesters Aaron, einen Speer und tötete sie beide. Indem er den Sünder für sein Verbrechen bestrafte, "sühnte er für die Kinder Israel" (4. Mose 25:13). Ein ähnliches Beispiel stellt auch die "Sühne" für den Mord an den Gibeonitern dar. (2. Samuel 21:1+3).


5. Mose 32:43

"Jubelt, Ihr Heiden, Seinem Volk zu! Denn Er wird das Blut Seiner Knechte rächen und Seinen Feinden vergelten; aber für Sein Land und Sein Volk wird Er Sühnung schaffen!"

Der Sündenbock wurde lebendig dargebracht, "um über ihm die Sühnung zu erwirken". Die Bestrafung der Sünde wird als Sühne angesehen. Satan wird (wie alle anderen Sünder auch - Offenbarung 20:12-15) für seine eigenen Sünden bestraft werden [1. Johannes 3:8], was die Verantwortung für (1) die Existenz der Sünde, (2) seine eigenen bösen Handlungen und (3) die Beeinflussung aller Menschen auf der Erde zur Sünde einschließt. Gott wird ihn eindeutig für das Böse zur Rechenschaft ziehen.

DER SÜNDENBOCK VERUNREINIGT

3. Mose 16:26

"Der aber, welcher den Bock als Sündenbock fortgesandt hat, soll seine Kleider waschen und seinen Leib im Wasser baden, und danach kann er in das Lager kommen."


Ein weiterer Grund, warum der Sündenbock nicht Christus darstellen kann, ist, daß er die Menschen, die mit ihm in Berührung kamen, verunreinigte. Sicherlich kann dies kein Symbol für Christus sein. (Johannes 1:29)

CHRISTUS WIRD BEIM ZWEITEN MAL NICHT WEGEN DER SÜNDE ERSCHEINEN

Hebräer 9:27

"So wird der Christus, nachdem Er Sich einmal zum Opfer dargebracht hat, um die Sünden vieler auf Sich zu nehmen, zum zweiten Mal denen erscheinen, die auf Ihn warten, nicht wegen der Sünde, sondern zum Heil."


Sobald das antitypische [echte, also die Erfüllung des Schattenbildes] endgültige Sühnopfer im himmlischen Heiligtum beendet ist, wird Jesus, unser Hohepriester, zum zweiten Mal "nicht wegen der Sünde" erscheinen. Wem würde Jesus die Sünden des Volkes Gottes aufbürden, nachdem er das Sühnopfer vollendet hat? Wieder sich selbst? Wenn ja, warum sollte er die Sünden auf sich selbst legen müssen, nachdem das Sühnopfer vollbracht ist? Deshalb zeigt der "typische" jährliche Heiligtumsgottesdienst, daß Satan der letzte Verantwortliche für die Sünde ist, und er wird für die Sünden angeklagt, zu denen er die Erlösten verleitet hat.


An anderer Stelle sagt Paulus, daß "der Gott des Friedens aber in Kurzem den Satan unter Euren Füßen zermalmen wird." (Römer 16:20). Es ist zwar leicht zu erkennen, wie Christus dem Satan den Kopf zertreten wird, aber welchen Anteil haben die Erlösten an all dem? Wenn Christus nach dem Sühnevorgang ihre Sünden auf Satan überträgt und Satan die Strafe für diese Sünden erleidet, dann haben die Erlösten in der Tat einen Anteil an der "Zertrümmerung seines Hauptes". (Psalm 149,5-9).

DER ANSTIFTER DES BÖSEN WIRD ZUR VERANTWORTUNG GEZOGEN

3. Mose 16:21

"Und Aaron soll seine beiden Hände auf den Kopf des lebendigen Bockes stützen und über ihm alle Schuld der Kinder Israels und alle ihre Übertretungen in allen ihren Sünden bekennen, und er soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht, in die Wüste fortschicken."


Psalm 7:15-17

"Siehe, da liegt einer in Geburtswehen mit Bösem; er ist schwanger mit Unheil, doch er wird Trug gebären! Er hat eine Grube gegraben und ausgehöhlt — und ist in die Grube gefallen, die er gemacht hat. Das Unheil, das er angerichtet hat, kehrt auf sein eigenes Haupt zurück, und die Gewalttat, die er begangen hat, fällt auf seinen Scheitel."

3. Mose 19:17

"Du sollst Deinen Bruder nicht hassen in Deinem Herzen; sondern Du sollst Deinen Nächsten ernstlich zurechtweisen, daß Du nicht seinetwegen Schuld tragen mußt!"

Wie in den beiden obigen Bibelstellen zu sehen ist, müssen die Gottlosen zwar den Preis für die Sünde oder das Verbrechen eines anderen zahlen, aber der von ihnen gezahlte Preis macht sie nicht zu einem Retter für den eigentlichen Täter. Nur der Preis, der von einem schuldlosen Stellvertreter gezahlt wird, kann die Vergebung erkaufen. Selbst wenn also irgendwann in der Zukunft "alle Sünden" auf Satan gelegt werden, kann er, der Schuldigste von allen, niemals ein Retter oder ein Stellvertreter sein. Nur Christus, der Schuldlose, kann diese Rolle ausfüllen, denn er allein ist unser Sündenträger.

MÖGLICHE EINWÄNDE

Frage: Nachdem der erste Bock sein Blut vergossen hatte, stellte der zweite Bock dann nicht die Beseitigung der Sünden und somit eine vollständige Sühne durch den zweiten Bock dar?


Antwort: Es ist das Blut, das die Menschen sühnt (3. Mose 17:11). Die endgültige Sühne für das Jahr konzentrierte sich auf eine reinigende [sündenbeseitigende] Sühne (3. Mose 16:29+30) und wurde durch das Blut des Ziegenbocks des Herrn gesühnt, aber nicht durch das des Sündenbocks; denn dieser wurde nicht geschlachtet. Es war das Blut des Bockes des Herrn, das das Heiligtum reinigte (3. Mose 16:20). Das Vergießen des Blutes des Bocks des Herrn zeigte, daß die Sünden des Volkes und des Heiligtums ausgelöscht oder entfernt wurden. Der Sündenbock [Satan], der die Sünden des Volkes wegtrug, symbolisierte den von den Kindern Gottes getrennten Satan.


Frage: Wenn der Sündenbock eine Verkörperung Satans war, hätte der Bock dann nicht lebendig verbrannt werden müssen, denn dieses Schicksal wird ja Satan treffen? Anstatt freigelassen zu werden?

Antwort: Das ist so, als ob man sagen würde, daß die Lämmer und andere Opfergaben, die Christus darstellen, hätten gekreuzigt werden müssen, um Jesus zu verkörpern.

Frage: Die beiden Böcke, die für das Sündopfer ausgewählt wurden, ohne Fehler sein mußten, um Gott zu versöhnen (3. Mose 4:3+23+28+32). Kann dieser Sündenbock, der ohne Fehler sein sollte, überhaupt eine Darstellung von Satan sein?

Antwort: Satan war einst ein vollkommener Engel, bis die Ungerechtigkeit in ihm gefunden wurde (Hesekiel 28:15), daher ist der Sündenbock ein passendes Symbol für Satan.

Frage: Der Sündenbock verkörpert Satan am jährlichen Versöhnungstag. Satan hat also eine bedeutsame, erlösende Rolle bei unserer Erlösung zu spielen, indem er schließlich für alle unsere Sünden, die im Himmel aufgezeichnet sind, leiden muß. Können dann nur durch Satan unsere Sünden endgültig ausgelöscht werden?

Antwort: Nein, genau das Gegenteil davon ist der Fall. Die Sünden werden durch den "Ziegenbock des Herrn" getilgt. Der Sündenbock tritt ein, nachdem er die Sühne für das Heiligtum und das Volk erwirkt wurde (3. Mose 16:20+21). Die Sünden werden auf den Sündenbock gelegt und er wird weggeschickt. Dies dient als Zeichen der Trennung zwischen dem Anstifter allen Übels und den Kindern Gottes. Am Ende wird Satan für alle Sünden leiden, zu denen er das Volk Gottes verführt hat. Satan spielt bei unserer Errettung keine Rolle. Wir sind gerettet, in Sicherheit und tatsächlich im Himmel, bevor Satan den ihm gebührenden Lohn für seine Rolle bei den Versuchungen erhält. Die Rolle, die er letztendlich spielen wird ist, daß er alle Sünden der Welt tragen muß und alles Leid und Übel zu dem er die Menschen jemals angestiftet hat. Das ist seine Bestrafung und mit dieser Bestrafung wird er zum ewigen Tod verurteilt werden und untergehen. Der Urheber der Sünde und die Sünde wird nicht mehr sein, sie wird dann einst mit Stumpf und Stiel ausgerottet sein.

Übersetzung Alex Janzen, November 2021©

05.11.2021

Gibt es ein Gericht?

 



Die meisten Christen sind der Meinung, daß wenn Jesus mich erlöst hat, dann bin ich auch erlöst. Und Jesus sagte doch, daß diejenigen die erlöst sind vom Tod oder vom Gericht ins Leben durchgedrungen sind. Sie kommen nicht mehr ins Gericht. Ist da die Lehre von einem Gericht, daß alle Gläubigen betrifft nicht ein Widerspruch zum Evangelium?

Ist es nicht so, daß viele keine richtige Heilsgewissheit haben, weil sie zwar glauben, daß Jesus am Kreuz gestorben, man aber trotzdem ins Gericht kommt, und wer weiß, ob man dann im Gericht besteht?

Viele Christen sagen, daß die Lehre vom Gericht das Kreuz erniedrigt. So ist es kein Zufall, daß nicht nur von außen diese Lehre angegriffen wird, sondern daß auch innerhalb der Gemeinde keine andere Lehre so sehr diskutiert und angezweifelt wird.

Wir wollen uns heute ein paar Bibeltexte dazu anschauen und sehen, ob wir auf einem festen Fundament stehen. Wir möchte einfach betrachten was im Bibeltext steht und mit dem Text aus Offenbarung 14:6+7 beginnen.

"Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf der Erde wohnen, und zwar jeder Nation und jedem Volksstamm und jeder Sprache und jedem Volk. Der sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt Ihm die Ehre, denn die Stunde Seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat!"

Was können wir aus diesen beiden Versen eindeutig über das Gericht sagen? Wir können auf jeden Fall sagen, daß die Stunde des Gerichts gekommen ist. Das heißt, sie war nicht schon immer da, sondern ist zu einer bestimmten Stunde gekommen.

  • Was können wir noch sagen?
    Das Gericht ist für alle gekommen. Es ist somit eine Botschaft für alle.

  • Was können wir noch sehen?
    Das Gericht beinhaltet drei Aufforderungen.
    "Fürchtet Gott, gebt Ihm die Ehre und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat!"

  • Und wieso sind wir aufgefordert diese 3 Dinge zu tun?
    Weil die Stunde Seines Gerichts gekommen ist.
    Das heißt, der Gedanke von einem Gericht beinhaltet etwas anderes. Der Gedanke dahinter wird zusammenfassend in Offenbarung 14:6 angegeben.

"Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen…"

Würdet Ihr mir zustimmen, daß dies das Evangelium der Liebe ist? Das Evangelium wird gepredigt, weil es ein Gericht gibt! Könnt Ihr das sehen? Die Botschaft vom Evangelium kann nicht vom Gericht getrennt werden. Wofür gibt es ein Evangelium, wenn es kein Gericht gibt?

Man kann nicht sagen: "Hier ist das Evangelium und dort ist das Gericht." Wenn das Evangelium selbst, die Botschaft von einem Gericht beinhaltet, dann sind wir aufgefordert das Evangelium auch genau so zu predigen.

Wo werden wir aufgefordert das zu tun? In Matthäus 24:14 heißt es:

"Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird das Ende kommen."

Hier spricht Jesus vom Evangelium vom Reich Gottes. Er spricht davon, daß es in der ganzen Welt gepredigt werden wird. Und was passiert dann? Dann wird das Ende kommen. Und wie wir bereits festgestellt haben, hat dieses Evangelium irgendwie etwas mit dem Gericht zu tun. Wir können noch etwas dazu sagen.

Dieses Gericht hat einen Zeitpunkt. Es heißt in dem Text von Offenbarung 14:7,

"Denn die Stunde Seines Gerichts ist gekommen."

Hier steht nicht, wann diese Stunde genau ist, aber es gibt eine Stunde bzw. es gibt einen genauen Zeitpunkt. Das Gericht findet zu einer bestimmten Zeit statt.

Laßt uns nun schauen, was wir noch über das Gericht herausfinden können. Gehen wir zu Prediger 12:13+14.

"Laßt uns die Summe aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte Seine Gebote; denn das macht den ganzen Menschen aus. Denn Gott wird jedes Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse."

Was bedeutet das Wort "Summe"? Was bedeutet "die Summe aller Lehre"? Es bedeutet, daß ist die Schlußfolgerung, es ist das was am Ende bei herrauskommt. Die Zusammenfassung der ganzen Bibel sozusagen.

Salomo sagt, wenn man das alles mal zusammenfäßt, wenn man mal einen Strich drunter zieht, dann kommt unten folgendes dabei heraus:

"Fürchte Gott und halte Seine Gebote; denn das macht den ganzen Menschen aus."

Und dann geht es wieder um die Begründung, genauso wie in Offenbarung 14.

"Denn Gott wird jedes Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse."

Also Ihr seht "fürchtet Gott und gebt Ihm die Ehre" ist auf "fürchtet Gott und haltet Seine Gebote" gegründet. Johannes schreibt hier sozusagen das gleiche wie auch Salomo es schreibt. Was können wir hier über das Gericht deutlich sagen?

Wir sehen wieder das Gericht. Es ist die Summe aller Lehre. Die Lehre des Evangeliums ist darauf gegründet. Es geht auch wieder darum Gott zu fürchten. Es geht auch wieder um genau dasselbe. Es muß also das selbe Gericht sein. Das Gericht befäßt sich mit dem Guten und dem Bösem. Und was sagt genau aus, was gut und böse ist? Es ist das Gesetz! So heißt es in Römer 7:12

"So ist nun das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut."

In Römer 7:7 heißt es:

"Was wollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber ich hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz; denn von der Begierde hätte ich nichts gewußt, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: Du sollst nicht begehren!"

Jetzt gehen wir mal ein bißchen weiter und zwar zu Matthäus Kapitel 12. Hier spricht jemand dessen Aussage unumstritten sein müßte. Es ist nämlich Jesus selbst. Matthäus 12:36+37

"Ich sage Euch aber, daß die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben. Denn nach Deinen Worten wirst Du gerechtfertigt, und nach Deinen Worten wirst Du verurteilt werden!"

Also hat Jesus gesagt, daß es ein Gericht gibt. Wann wird es aus Seinem Blickpunkt aus ein Gericht geben? Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft? Es muß in der Zukunft liegen. Zur Zeit von Jesus ist das Gericht immer noch zukünftig. Das ist wichtig.

Was lernen wir hier über das Gericht?

Es geht hier um Rechenschaft. Wenn man Rechenschaft zu geben hat, dann bedeutet es, daß man Verantwortung übernehmen muß. Rechenschaft bedeutet, wenn man zum Beispiel eine verantwortliche Position eingenommen hat und dann belegen muß, daß man alles gut gemacht hat.

Hier gibt es noch zwei interessante Dinge. Was kann in diesem Gericht von dem Jesus hier spricht passieren?

Die beiden Möglichkeiten die hier in Frage kommen sind: Entweder man wird gerechtfertigt oder man wird verurteilt werden bzw. verdammt.

Das Gerichtsurteil spricht also über zwei verschiedene Gruppen. Es spricht nicht nur über die Bösen, es spricht auch über diejenigen, die gerechtfertigt werden.

Jesus selber spricht also von diesem Gericht.

Wir haben zuerst gehört, was Johannes gesagt hat, dann Salomo und dann Jesus. Als nächstes wollen wir hören was Paulus geschrieben hat. Er schrieb in Römer 2:16,

"An dem Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird nach meinem Evangelium."

Hier werden wieder die Worte "Gericht", "Verborgene" und "Evangelium" zusammen erwähnt. Das Interessante ist, daß Paulus hier von einem zukünftigen Gericht schreibt. Der Römerbrief wurde ca. um das Jahr 55. nach Chr. geschrieben. Das Gericht findet also irgendwann nach der Kreuzigung, nach der Himmelfahrt und nach Pfingsten statt. Das ist ganz wichtig.

Es gibt nämlich viele Christen die behaupten, daß das Gericht Gottes am Kreuz stattgefunden hat, weil die Bibel davon spricht, daß Satan am Kreuz gerichtet worden ist.

Und diese Christen denken, daß am Kreuz das einzige Gericht stattgefunden hat. Dort wurde dann der Gläubige gerechtfertigt sozusagen und das war's. Aber Paulus sagt, das Gericht tagt nach dem Kreuz. Das Gericht kommt noch. Und dann sagt er etwas, daß man schnell überließest:

"Jesus Christus wird nach meinem Evangelium richten."

Paulus sagt: "Wenn ich das Evangelium predige, dann predige ich vom Gericht, weil das Gericht zum Evangelium gehört." Der Apostel Paulus hat niemals die Vergebung gepredigt und das Gericht ausgelassen. Er sagte: "Nach meinem Evangelium." Und das ist was viele Christen angreifen. Sie wollen die Lehre vom Gericht nicht annehmen. Sie sagen dann: "Paulus spricht von der Gerechtigkeit aus Glauben und das genügt uns. Wofür brauchen wir ein Gericht?"

Aber derselbe Paulus der sagt wir werden durch Glauben gerechtfertigt, sagt auch, daß es in seinem Evangelium ein Gericht gibt. Man kann den Römerbrief nicht benutzen um gegen die Gerichtsbotschaft zu wettern. Im Gegenteil. Laßt uns mal ein paar Verse anschauen, die davor stehen. Römer 2:11

"Denn bei Gott gibt es kein Ansehen der Person."

In welchem Bereich des Lebens ist es besonders wichtig, daß die Person nicht angesehen wird?

5. Mose 16:19

"Du sollst das Recht nicht beugen. Du sollst auch die Person nicht ansehen und kein Bestechungsgeschenk nehmen, denn das Bestechungsgeschenk verblendet die Augen der Weisen und verdreht die Worte der Gerechten."

Dies spielt eine wichtige Rolle im Gericht. 3. Mose 19:15

"Ihr sollt keine Ungerechtigkeit begehen im Gericht; Du sollst weder die Person des Geringen ansehen noch die Person des Großen ehren; sondern Du sollst Deinen Nächsten gerecht richten."

5. Mose 1:17

"Im Gericht soll es kein Ansehen der Person geben, sondern Ihr sollt den Geringen anhören wie den Großen und Euch vor niemand scheuen; denn das Gericht steht bei Gott. Die Sache aber, die zu schwer für Euch ist, die tragt an mich heran, daß ich sie höre!"

Das war eine wichtige, juristische Grundlage und deswegen sagt Paulus, weil er vom Gericht spricht, daß alle gleich sind. Und schaut mal hier in Römer 2:12+13

"Alle nämlich, die ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verlorengehen; und alle, die unter dem Gesetz gesündigt haben, werden durch das Gesetz verurteilt werden — denn vor Gott sind nicht die gerecht, welche das Gesetz hören, sondern die, welche das Gesetz befolgen, sollen gerechtfertigt werden."

Wir haben gesehen, daß es hier eine Rechtfertigung und eine Verurteilung gibt. Was ist hier der entscheidende Punkt? Was führt dazu, ob ich zu den Gerechtfertigten oder zu den Verurteilten gehöre. Nach Paulus ist der entscheidende Punkt, ob ich zu den Gerechtfertigten oder zu den Verurteilten gehören werde, das Gesetz nicht zu hören, sondern das Gesetz zu tun. Das Gesetz stellt also alle gleich. Deswegen sagt die Bibel: "Fürchtet Gott und haltet Seine Gebote." Man soll sich die Gebote nicht nur anhören, sie auch nicht nur anerkennen, sondern sie halten.

Gehen wir noch ein Stück weiter. In Apostelgeschichte 17:31 haben wir wieder Paulus. Und dort sagt er folgendes:

"Weil Er einen Tag festgesetzt hat, an dem Er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird durch einen Mann, den Er dazu bestimmt hat und den Er für alle beglaubigte, indem Er Ihn aus den Toten auferweckt hat."

In welcher Stadt befindet er sich hier? Welche große griechische Stadt besucht er gerade? Es ist die Stadt Athen. Und Athen ist nicht irgendeine Stadt. Athen ist die Stadt der Philosophen. Und Paulus versucht auf hohem Niveau ihnen auf eine intellektuelle Weise, irgendwie das Wort Gottes begreiflich zu machen. Und dabei kommt er dann zu einem wesentlichen Punkt. Er spricht von der Schöpfung und dann sagt er in Apostelgeschichte 17:30

"Nun hat zwar Gott über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen, jetzt aber gebietet Er allen Menschen überall, Buße zu tun."

Wozu ruft die Botschaft die Leute auf? Buße zu tun. Wenn man diese Botschaft gehört hat, dann wurde man aufgefordert umzukehren. Also beinhaltet die Botschaft einen Aufruf zur Umkehr. Auch Jesus hat von der Bekehrung gepredigt. Jesus hat dasselbe Evangelium gepredigt indem Er in Matthäus 3:2 folgendes sagte:

"Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!"

Das ist die Evangeliumsbotschaft. An wen soll sie gehen? An alle Menschen. Und was ist die Begründung dafür? Weil es ein Gericht gibt. Also Paulus, Salomo und Johannes sind sich alle einig.

Apostelgeschichte 17:31

"Weil Er einen Tag festgesetzt hat, an dem Er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird durch einen Mann, den Er dazu bestimmt hat und den Er für alle beglaubigte, indem Er Ihn aus den Toten auferweckt hat."

Was ist das Neue in diesem Vers? Hier gibt es etwas, was wir bisher nicht gesehen haben. Es gibt einen Mann durch den das Gericht stattfinden wird. Und woher sollten die Athener wissen welcher Mann das ist? Wer sollte dieser Auferstandene sein? Deswegen verkündigt Paulus ihnen das Evangelium. Er sagt im Gericht gibt es einen Richter und zwar einen Menschen. Er nennt ihn hier noch nicht mit Namen, er sagt nur dieser Mensch hat sich dadurch qualifiziert, daß er tot war und dann den Tod besiegt hat, indem Er ist auferstanden ist. Und dieser Auferstandene ist der Richter.

Und wer wird hier gerichtet? Der ganze Erdkreis oder anders ausgedrückt: Alle Menschen. Das steht alles hier direkt in der Bibel.

Aber schauen wir mal ein bißchen weiter und zwar gehen wir jetzt zu 2. Korinther 5. Wir verfolgen immer noch den Gedanken, daß Jesus Richter ist.

2. Korinther 5:10

"Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es sei gut oder böse."

Wem schreibt Paulus hier? Er schreibt an die Korinther. Wer waren die Korinther? Sie waren die Gemeinde. Er schrieb also an die Gemeinde, an die Gläubigen in Korinth.

Wenn Paulus jetzt sagt: "Wir alle müssen offenbar werden." Wer wird dann auch im Gericht sein? Könnt Ihr das sehen? Es gibt ein Gericht in dem die Gläubigen behandelt werden. Alle diese Texte sprechen von demselben Gericht! Wieso? Schauen wir uns Prediger 12:14 dazu an.

"Denn Gott wird jedes Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse."

Welche Werke werden gerichtet? Sie seien gut oder böse. Könnt Ihr sehen, daß alle diese Texte immer von dem selben Gericht sprechen?

Dieses Gericht ist die Grundlage des Evangeliums. Das Evangelium ruft die Menschen auf, sich zu bekehren, damit sie in diesem Gericht dann freigesprochen werden können. Und er sagt: "Wir müssen alle offenbar werden."

Wie stellt Ihr Euch das vor, daß man vor Jesus offenbar wird? Das klingt jetzt nicht ganz so als Umgangssprache. Oder wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden? Manche denken, daß heißt wir müssen persönlich vor dem Richter stehen. Wenn also Jesus wiederkommt dann gibt es einen großen Tisch und alle müssen sozusagen persönlich vor Ihm stehen.

Aber das ist nicht unbedingt das was das Wort "offenbar" bedeutet. Er sagt: "Wir müssen offenbar werden." "Offenbar" heißt "erkannt werden, sichtbar werden." Wenn etwas offenbar oder sichtbar wird, dann war es vorher verborgen. Dinge die verborgen waren müssen sichtbar bzw. offenbar gemacht werden.

In diesem Gericht werden Dinge über uns offenbart, die niemand gesehen hat. Es werden Dinge offenbart, die wir nicht öffentlich gemacht haben, weil wir die Welt belügen wollten.

Jetzt schauen wir mal wieder ein bißchen weiter und gehen zu Daniel 7. Wir wollen nun einfach die grundsätzliche Vorstellung von einem Gericht klären und ob das überhaupt biblisch ist? Daniel 7:9+10

"Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und ein Hochbetagter sich setzte. Sein Gewand war schneeweiß, und das Haar Seines Hauptes wie reine Wolle; Sein Thron waren Feuerflammen und dessen Räder ein brennendes Feuer. Ein Feuerstrom ergoß sich und ging von Ihm aus. Tausendmal Tausende dienten Ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor Ihm; das Gericht setzte sich, und die Bücher wurden geöffnet."

Was können wir aus diesen beiden Versen, aus dieser dramatischen Szene ganz sicher lernen? Was wir vielleicht noch nicht gesagt haben ist, daß Bücher aufgetan werden. Und wir ahnen schon, daß die etwas mit dem Gericht zu tun haben. Es findet im Himmel statt. Denn die Szene die wir dort sehen die gibt es auf der Erde nicht. Da setzt sich Gott Vater auf einen Thron, der aufgestellt wird. Da ist Feuer und Millionen und Abermillionen Engel. Es gibt einen Bibeltext in Offenbarung 5:11, und dort wird genau die gleiche Formulierung für "Engel" verwendet.

"Und ich sah, und ich hörte eine Stimme von vielen Engeln rings um den Thron und um die lebendigen Wesen und die Ältesten; und ihre Zahl war zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend."

Die Engel stehen im Gericht, und vor ihnen findet ein Gericht statt. Wir wissen, daß dieses Gericht öffentlich vor Millionen von Engeln stattfinden wird. Und dabei werden jetzt Dinge geöffnet, die nur Gott kennt. Nur Er kann unser Herz erforschen, nur Gott kennt unsere Gedanken. Die Engel können zwar unsere Werke sehen, aber sie sehen nicht immer die Beweggründe dahinter.

Die Bücher werden aufgetan und die Engel sehen zu wie das Gericht tagt. Und jetzt schauen wir mal Daniel 7:13+14 an.

"Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor Ihn gebracht…."

Was sagt der Text hier? Wir wollen ihn erst einmal ohne theologische Auslegung und nur für sich genommen betrachten. Was heißt "Sohn des Menschen"? Das bedeutet: "Du bist ein männlicher Nachkomme eines Menschen." Hier wird also gesagt, daß da ein Mensch kommt, der ins Gericht gebracht wird. Wir haben ja vorher in den Versen 9 und 10 von diesem Gericht gelesen. Dort wo der Hochbetagte als Richter sitzt.

Was hat Paulus gesagt? Das Gericht wird durch einen Menschen durchgeführt. Und dieser Mensch ist ganz besonders, weil Er der Auferstandene ist und deswegen sagt Jesus auch die ganze Zeit, daß Er der Sohn des Menschen ist. Jedes mal, wenn Jesus im neuen Testament sagt, daß Er das Evangelium predigt, wird gesagt, daß Er der Sohn des Menschen ist. "Ich predige dieses Evangelium, weil Ich der Richter bin. Ich bin dieser Mensch der einmal die ganze Welt richten wird." Dann heißt es weiter in Daniel 7:13+14,

"…Und Ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten Ihm; Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und Sein Königtum wird nie zugrunde gehen."

Also eins ist sicher: In diesem Gericht wird der Menschensohn, der Richter zum König gekrönt.

Übrigens was sagt Jesus immer, wenn Er das Evangelium predigt? Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Er predigt immer vom Reich Gottes, weil das Evangelium Menschen auf das Gericht vorbereiten soll, damit sie bestehen können. Und , weil Er im Gericht zum König über die ganze Welt gekrönt wird. Und deswegen wird ein Gericht benötigt.

Frage: Wenn Jesus im Gericht zum König gekrönt wird, als was kommt Jesus wieder?

Offenbarung 19:11,12+16

"Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft Er. Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf Seinem Haupt sind viele Kronen, und Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur Er selbst. Und Er trägt an Seinem Gewand und an Seiner Hüfte den Namen geschrieben: »König der Könige und Herr der Herren«."

Bei Seiner Wiederkunft kommt Jesus als König wieder.

Was ist die einfache, logische Schlußfolgerung? Das Gericht muß vor der Wiederkunft stattfinden. Daniel 7:9+10 muß vor der Wiederkunft stattfinden, denn nur wenn der Vater sich setzt und das Gericht beginnt, dann kann auch der Sohn kommen. Erst muß das Gericht beginnen, denn nur dann kann der Sohn zum Vater kommen und wenn der Sohn dann gekrönt wird, dann kann Er auch wiederkommen.

Biblisch gesehen muß das Gericht von dem Paulus, Salomo, Johannes und von dem Jesus spricht vor der Wiederkunft stattfinden, weil es genau diesen einen Zweck erfüllt. Es ist ein Gericht vor der Wiederkunft. Dieses ewige Evangelium wird gepredigt, weil es ein Gericht gibt und was passiert dann? Matthäus 24:14

"Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird das Ende kommen."

In Matthäus 24:14 steht also, daß nach der Verkündigung des Evangeliums das Ende kommt. Was passiert mit dem Evangelium in Offenbarung 14?

Da kommt ein erster Engel, dann kommt ein zweiter Engel und zum Schluß kommt noch ein dritter Engel. Danach kommt dann in Offenbarung 14 direkt nach dem Evangelium die Wiederkunft.

Was will ich damit sagen? Ich will damit sagen, daß die Verkündigung der drei Endzeitbotschaften des Evangeliums mit der Gerichtsbotschaft direkt zur Wiederkunft Jesu führt. Kommen wir nun zu Jakobus 2:12.

"Redet und handelt als solche, die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen!"

Ein gläubiger Christ soll in dem Bewußtsein leben, daß es ein Gericht gibt. Wir können vielleicht unsere Mitmenschen betrügen, aber vor Gott können wir nichts verbergen. Obwohl wir diese Tatsache im Kopf haben, so passiert es doch sehr selten, daß wir es im Herzen verinnerlichen. Deswegen sagt Gott: "Wenn Ich Euch in den Himmel nehme, dann werde Ich vorher Eure Mängel aufzeigen und dann sehen, ob Ihr aufrichtige Christen seid." Und dann liegt es an uns, uns wirklich zu ändern.

Kommen wir noch auf einen zweiten Punkt zu sprechen. Hier in Jakobus geht es wieder um das Gesetz. Und wir haben gesehen, daß das Gesetz eine große Rolle im Gericht spielt. Wieso wird das Gesetz hier, das "Gesetz der Freiheit" genannt? Um welches Gesetz geht es hier? Es geht um die zehn Gebote. 2. Mose 20:1+2

"Und Gott redete alle diese Worte und sprach: Ich bin der Herr, Dein Gott, der Ich Dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt habe."

Wie nennt man das wenn man aus der Knechtschaft herausgeführt wird? Freiheit. Die zehn Gebote sind das "Gesetz der Freiheit", weil sie mit den Worten "herausgeführt" beginnen, mit anderen Worten: "Ich habe Dich frei gemacht". Es ist nicht das "Gesetz der Freiheit", weil wir dadurch frei werden, sondern weil das Volk schon frei war. Und aus diesem Grund konnten sie nun Gottes Gesetz empfangen und in den Bund mit Ihm eintreten. Denn solange man in Knechtschaft ist, kann man das nicht.

Wer kann das Gesetz halten? Freie Menschen. Die zehn Gebote werden nur von Menschen gehalten werden können, die befreit worden sind. So heißt es dann in Johannes 8:36

"Wenn Euch nun der Sohn frei machen wird, so seid Ihr wirklich frei."

Die Freien leben nach dem "Gesetz der Freiheit". Sie sind frei gemacht und so handeln sie jetzt auch so. Das bringt uns jetzt zum Schluß zu der Frage:

Warum sagt Jesus dann das Gläubige nicht ins Gericht kommen? Dazu müssen wir ganz kurz zum Johannes Evangelium gehen. Wir schauen uns hier noch ein paar Verse an. Johannes 3:17

"Denn Gott hat Seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit Er die Welt richte, sondern damit die Welt durch Ihn gerettet werde."

Hier geht es auch um ein Gericht. Ich nenne es mal das "Gericht im Johannesevangelium". Was können wir über dieses Gericht hier sagen?

Dieses Gericht war nicht Teil der Mission von Jesus. Jesus ist nicht für dieses Gericht auf die Erde gekommen. Er ist nicht gekommen die Welt zu richten.

Dieses Gericht war nicht Teil der Mission von Jesus gewesen, sondern das Gegenteil war der Fall. Das Gegenteil von Richten ist retten. Das steht hier so ganz klar im Text.

Nehmen wir den Gedanken ein bißchen mit. In dem Vers davor gibt es eine ähnliche Zweiteilung von zwei Gruppen. Die eine stellt die Geretteten dar und die zweite die Verlorenen. In Johannes 3:16 heißt es also:

"Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat."

Ewiges Leben haben heißt, gerettet sein. In Vers 17 ist die Rede von "retten", und nicht von "richten". Und Vers 16 spricht von "ewiges Leben" und nicht von "verlorengehen". Das sind die Gegensätze. In Johannes 3:18 heißt es dann:

"Wer an Ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat."

Wer an Ihn glaubt wird nicht gerichtet. Hier wird wieder von demselben Gericht gesprochen, weil dieses Gericht erst in der Zukunft stattfinden wird. Und doch spricht Er von einem Gericht, daß es schon längst gibt. Er sagt alle die nicht glauben sind schon gerichtet.

Was bedeutet die Formulierung "sie sind schon gerichtet"?

Das ist ein anderes Wort für "verloren". Das Wort "Gericht" in diesem Zusammenhang, bedeutet: "sie sind verloren. Sie sind in einem verlorenen Zustand."

Schauen wir uns den Vers nochmal genau an. Johannes 3:18

"Wer an Ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat."

Also, derjenige der nicht gerichtet wird, der hat ewiges Leben und wird gerettet. Und derjenige, der schon gerichtet ist, weil er nicht geglaubt hat, der wird nicht irgendwann gerichtet, denn er ist in einem Zustand in dem er schon verloren ist. Und dieser ungläubige, verlorene Zustand wird auch "gerichtet" genannt.

Es hat in dem Sinne nichts mit dem Gericht zu tun. Es sind zwei völlig verschiedene Gedanken. Es wird zwar dasselbe Wort verwendet. Es ist aber etwas ganz Anderes gemeint. In Vers 19 wird dieses Gericht genau definiert. Johannes 3:19

"Darin aber besteht das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse."

Wie kann man dieses Gericht hier definieren? Worin besteht das Gericht? In der Ablehnung der Wahrheit. In der Ablehnung Jesu.

Gott sendet Wahrheit und die Menschen wollen die Wahrheit nicht haben und deswegen bleiben sie gerichtet. Sie sind in einem verlorenen Zustand, weil sie das Licht abgelehnt haben. Diese Menschen sind schon gerichtet. Wenn Jesus hier sagt er wird nicht gerichtet, dann meint Er sozusagen die Menschen die das Evangelium ablehnen. Sie sind verloren. Sie sind schon in einem verlorenen Zustand.

Das Ganze wird dann ganz deutlich wenn wir uns zum Schluß noch Johannes 3:36 anschauen.

"Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm."

In all diesen Versen, die wir gelesen haben, was ist das eine Merkmal was zwischen diesen und jenen unterscheidet? Es ist der Glaube.

Alle die glauben haben ewiges Leben und sind gerettet. Sie werden nicht gerichtet. Sie haben ewiges Leben. Alle die nicht glauben sind verloren. Sie haben das Licht abgelehnt. Auf ihnen bleibt der Zorn Gottes. Sie bleiben Sünder und sind deswegen jetzt schon gerichtet. Hier sind zwei völlig verschiedene Konzepte und Gedanken. Die sind zwar mit dem Wort "Gericht" verbunden, beschreiben aber doch zwei unterschiedliche Dinge.

Schauen wir uns noch den nächsten Vers an. Johannes 5:24.

"Wahrlich, wahrlich, Ich sage Euch: Wer Mein Wort hört und dem glaubt, der Mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen."

Was Jesus hier sagt, ist, daß die Menschen die verloren sind die das Licht ablehnen, daß auf ihnen der Zorn Gottes bleibt und deswegen werden sie den ewigen Tod erleiden.

Wer aber an Jesus glaubt, der braucht diesen Tod nicht zu sterben. Der wird den Zorn Gottes nicht erleben. Der hat das Licht ja nicht abgelehnt. Deswegen kommt er auch nicht ins Gericht.

Er wird nicht gerichtet er wird nicht am Ende der 1000 Jahre, den ewigen Tod sterben müssen. Der ewige Tod wird am Ende des 1000-jährigen Gerichts ausgesprochen.

Dieses Gericht hier beschreibt nicht den Vorgang an sich. Hier bedeutet es einfach, daß man verloren ist. Das heißt, der Mensch ist schon gerichtet bevor Jesus kommt. Er ist schon gerichtet, weil er ein Sünder ist und das Evangelium nicht annehmen möchte. Und wenn er dann das Licht ablehnt, und Jesus kam um das Licht zu bringen, dann bleibt er gerichtet. Dieses Gericht hier bedeutet nichts weiter als verloren zu sein und verloren zu bleiben. Dieses Gericht kann man umgehen, indem man durch den Glauben zu Jesus kommt. Und dann ändert man das Gericht. Man verläßt das Gericht.

Gibt es überhaupt ein Untersuchungsgericht?

Matthäus 22:1-14

"Da begann Jesus und redete wieder in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Das Reich der Himmel gleicht einem König, der für seinen Sohn das Hochzeitsfest veranstaltete. Und er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen; aber sie wollten nicht kommen. Da sandte er nochmals andere Knechte und sprach: Sagt den Geladenen: »Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet; meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit!« Sie aber achteten nicht darauf, sondern gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere zu seinem Gewerbe; die Übrigen aber ergriffen seine Knechte, mißhandelten und töteten sie. Als der König das hörte, wurde er zornig, sandte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an. Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig. Darum geht hin an die Kreuzungen der Straßen und ladet zur Hochzeit ein, so viele ihr findet! Und jene Knechte gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle zusammen, so viele sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal wurde voll von Gästen. Als aber der König hineinging, um sich die Gäste anzusehen, sah er dort einen Menschen, der kein hochzeitliches Gewand anhatte; und er sprach zu ihm: »Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an?« Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: »Bindet ihm Hände und Füße, führt ihn weg und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis!« Da wird Heulen und Zähneknirschen sein. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt!"

Es gibt 5 Punkte, die wir hier beachten sollten:

Punkt Nr.1: Nachdem die Hochzeitsgäste empfangen wurden, kommt der König herein, um die Anwesenden zu "sehen". Während er sich umsieht, findet er einen Menschen, der nicht auf die Hochzeit vorbereitet ist (Vers 11). Unter allen Anwesenden fand der König eine Person, die nicht vorbereitet war. Das "Sehen" des Königs und das Auffinden dieses bestimmten Menschen muß daher eine Untersuchung gewesen sein, die er bei den Anwesenden durchgeführt hat.

Punkt Nr.2: Matthäus 22 beschreibt keine Szene die sich im Himmel, sondern auf der Erde abspielt. Warum? Weil sowohl das "Gute" als auch das "Böse" vorhanden sind. Das bedeutet, wenn der König die Anwesenden "untersucht", untersucht er diejenigen, die auf der Erde sind.

Punkt Nr.3: Der König kann kein anderer als Gott selbst sein. Und Gott ist im Himmel. Er blickt auf die Erde herab. Gott kann nicht auf der Erde sein, weil es die Zerstörung der Erde aufgrund seiner Herrlichkeit zur Folge haben würde. Deshalb untersucht Gott vom Himmel aus sowohl die guten als auch die schlechten Menschen auf der Erde.

Punkt Nr. 4: Nachdem der König die "Untersuchung" des Volkes bei dieser Hochzeit durchgeführt hat, findet er einen Mann unvorbereitet vor und verkündet infolgedessen ein "Urteil" über ihn (Vers 13). Es handelt sich also um ein "Untersuchungsurteil", weil es zusammen mit der Untersuchung auch ein Urteil gab.

Punkt Nr. 5: Diese Szene des "Untersuchungsurteils" spielt sich vor der Wiederkunft des Herrn ab. Beachtet, was Jesus in Lukas 12:36+37 sagt:

"Und seid Menschen gleich, die ihren Herrn erwarten, wenn er von der Hochzeit aufbrechen wird, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. Glückselig sind jene Knechte, welche der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, Ich sage Euch: Er wird sich schürzen und sie zu Tisch führen und hinzutreten und sie bedienen."

Beachtet in Vers 36, wie es ausdrücklich heißt, daß Jesus "von" der Hochzeit kommen wird. Wenn also die Hochzeit und die Heirat ein und dasselbe Ereignis wären, wie kommt es dann, daß Er "von" der Hochzeit kommt, um Seine Kinder abzuholen? Die Hochzeit, so sagt Johannes in Offenbarung 19:7, ist die Wiederkunft Jesu:

"Laßt uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und Seine Braut hat sich bereit gemacht."

Wenn man den obigen Vers im Zusammenhang liest, dann findet man zwei sehr wichtige Punkte:

A) Wahrhaftig und gerecht sind Seine Gerichte

Kurz bevor sich Vers 7 erfüllt, sehen wir wie alle, die im Himmel sind folgendes ausrufen: "Wahrhaftig und gerecht sind Seine Gerichte...". (Vers 2) Gott hat vor der Wiederkunft Jesu ein Gericht im Himmel über die Gottlosen auf Erden gefällt. Das griechische Wort, das hier mit "Gerichte" übersetzt wird, ist "krisis" (κρίσις) -- eine Entscheidung, Gericht, das ein positives, als auch ein negatives Urteil erlaubt. Mit anderen Worten: Gott hat gerade damit abgeschlossen, vor dem Kommen entweder positive oder negative Urteile über die Menschen zu fällen. Deshalb lesen wir im Untersuchungsurteil (der Hochzeit) von Matthäus 22 sowohl von "gut als auch von böse".

B) Gleich nach diesem Vers ist eine Szene des zweiten Kommens von Jesus Christus zu sehen:

Offenbarung 19:11-21

"Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er. Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf Seinem Haupt sind viele Kronen, und Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur Er selbst. Und Er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und Sein Name heißt: »Das Wort Gottes«. … Und er trägt an Seinem Gewand und an Seiner Hüfte den Namen geschrieben: »König der Könige und Herr der Herren«.

Die Tatsache ist, daß Vers 7 besagt, daß die Hochzeit "des Lammes gekommen" ist und daß Seine Braut sich "bereit gemacht" hat. Das zeigt, wie sowohl Christus als auch Seine Braut (die wahre Gemeinde) bei Seiner Wiederkunft mit ihm "vereint" sein werden. Die "Ehe" stellt die "Einheit" zwischen Christus und Seiner Braut, der Gemeinde dar... so wie eine Ehe die Einheit zwischen einem Mann und seiner Frau darstellt.

Christopher Kramp "Gibt es ein Gericht?"

Schriftliche Bearbeitung Alex Janzen, November 2021©

Hat Saul den Herrn befragt oder hat er es nicht getan? 1. Samuel 28:6 "Und Saul befragte (šā'al) den Herrn; aber der Herr antwor...