Die
meisten Christen sind der Meinung, daß wenn Jesus mich erlöst hat,
dann bin ich auch erlöst. Und Jesus sagte doch, daß diejenigen die
erlöst sind vom Tod oder vom Gericht ins Leben durchgedrungen sind.
Sie kommen nicht mehr ins Gericht. Ist da die Lehre von einem
Gericht, daß alle Gläubigen betrifft nicht ein Widerspruch zum
Evangelium?
Ist
es nicht so, daß viele keine richtige Heilsgewissheit haben, weil
sie zwar glauben, daß Jesus am Kreuz gestorben, man aber trotzdem
ins Gericht kommt, und wer weiß, ob man dann im Gericht besteht?
Viele
Christen sagen, daß die Lehre vom Gericht das Kreuz erniedrigt. So
ist es kein Zufall, daß nicht nur von außen diese Lehre angegriffen
wird, sondern daß auch innerhalb der Gemeinde keine andere Lehre so
sehr diskutiert und angezweifelt wird.
Wir
wollen uns heute ein paar Bibeltexte dazu anschauen und sehen, ob wir
auf einem festen Fundament stehen. Wir möchte einfach betrachten was
im Bibeltext steht und mit dem Text aus Offenbarung 14:6+7 beginnen.
"Und
ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte
ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf der Erde wohnen,
und zwar jeder Nation und jedem Volksstamm und jeder Sprache und
jedem Volk. Der sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt Ihm
die Ehre, denn die Stunde Seines Gerichts ist gekommen; und betet den
an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen
gemacht hat!"
Was
können wir aus diesen beiden Versen eindeutig über das Gericht
sagen? Wir können auf jeden Fall sagen, daß die Stunde des Gerichts
gekommen ist. Das heißt, sie war nicht schon immer da,
sondern ist zu einer bestimmten Stunde gekommen.
"Und
ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte
ein ewiges Evangelium zu verkündigen…"
Würdet
Ihr mir zustimmen, daß dies das Evangelium der Liebe ist? Das
Evangelium wird gepredigt, weil es ein Gericht gibt! Könnt Ihr das
sehen? Die Botschaft vom Evangelium kann nicht vom Gericht getrennt
werden. Wofür gibt es ein Evangelium, wenn es kein Gericht gibt?
Man
kann nicht sagen: "Hier ist das Evangelium und dort ist
das Gericht." Wenn das Evangelium selbst, die Botschaft
von einem Gericht beinhaltet, dann sind wir aufgefordert das
Evangelium auch genau so zu predigen.
Wo
werden wir aufgefordert das zu tun? In Matthäus 24:14 heißt es:
"Und
dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt
werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird das Ende
kommen."
Hier
spricht Jesus vom Evangelium vom Reich Gottes. Er spricht davon, daß
es in der ganzen Welt gepredigt werden wird. Und was passiert dann?
Dann wird das Ende kommen. Und wie wir bereits festgestellt haben,
hat dieses Evangelium irgendwie etwas mit dem Gericht zu tun. Wir
können noch etwas dazu sagen.
Dieses
Gericht hat einen Zeitpunkt. Es heißt in dem Text von Offenbarung
14:7,
"Denn
die Stunde Seines Gerichts ist gekommen."
Hier
steht nicht, wann diese Stunde genau ist, aber es gibt eine Stunde
bzw. es gibt einen genauen Zeitpunkt. Das Gericht findet zu einer
bestimmten Zeit statt.
Laßt
uns nun schauen, was wir noch über das Gericht herausfinden können.
Gehen wir zu Prediger 12:13+14.
"Laßt
uns die Summe aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte Seine
Gebote; denn das macht den ganzen Menschen aus. Denn Gott wird jedes
Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder
böse."
Was
bedeutet das Wort "Summe"? Was bedeutet "die
Summe aller Lehre"? Es bedeutet, daß ist die
Schlußfolgerung, es ist das was am Ende bei herrauskommt. Die
Zusammenfassung der ganzen Bibel sozusagen.
Salomo
sagt, wenn man das alles mal zusammenfäßt, wenn man mal einen
Strich drunter zieht, dann kommt unten folgendes dabei heraus:
"Fürchte
Gott und halte Seine Gebote; denn das macht den ganzen Menschen aus."
Und
dann geht es wieder um die Begründung, genauso wie in Offenbarung
14.
"Denn
Gott wird jedes Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen,
es sei gut oder böse."
Also
Ihr seht "fürchtet Gott und gebt
Ihm die Ehre" ist auf "fürchtet
Gott und haltet Seine Gebote" gegründet.
Johannes schreibt hier sozusagen das gleiche wie auch Salomo es
schreibt. Was können wir hier über das Gericht deutlich sagen?
Wir
sehen wieder das Gericht. Es ist die Summe aller Lehre. Die Lehre des
Evangeliums ist darauf gegründet. Es geht auch wieder darum Gott zu
fürchten. Es geht auch wieder um genau dasselbe. Es muß also das
selbe Gericht sein. Das Gericht befäßt sich mit dem Guten und dem
Bösem. Und was sagt genau aus, was gut und böse ist? Es ist das
Gesetz! So heißt es in Römer 7:12
"So
ist nun das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und
gut."
In
Römer 7:7 heißt es:
"Was
wollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber ich
hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz; denn von
der Begierde hätte ich nichts gewußt, wenn das Gesetz nicht gesagt
hätte: Du sollst nicht begehren!"
Jetzt
gehen wir mal ein bißchen weiter und zwar zu Matthäus Kapitel 12.
Hier spricht jemand dessen Aussage unumstritten sein müßte. Es ist
nämlich Jesus selbst. Matthäus 12:36+37
"Ich
sage Euch aber, daß die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft
geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben. Denn
nach Deinen Worten wirst Du gerechtfertigt, und nach Deinen Worten
wirst Du verurteilt werden!"
Also
hat Jesus gesagt, daß es ein Gericht gibt. Wann wird es aus Seinem
Blickpunkt aus ein Gericht geben? Vergangenheit, Gegenwart oder
Zukunft? Es muß in der Zukunft liegen. Zur Zeit von Jesus ist das
Gericht immer noch zukünftig. Das ist wichtig.
Was
lernen wir hier über das Gericht?
Es
geht hier um Rechenschaft. Wenn man Rechenschaft zu geben hat, dann
bedeutet es, daß man Verantwortung übernehmen muß. Rechenschaft
bedeutet, wenn man zum Beispiel eine verantwortliche Position
eingenommen hat und dann belegen muß, daß man alles gut gemacht
hat.
Hier
gibt es noch zwei interessante Dinge. Was kann in diesem Gericht von
dem Jesus hier spricht passieren?
Die
beiden Möglichkeiten die hier in Frage kommen sind: Entweder man
wird gerechtfertigt oder man wird verurteilt werden bzw. verdammt.
Das
Gerichtsurteil spricht also über zwei verschiedene Gruppen. Es
spricht nicht nur über die Bösen, es spricht auch über diejenigen,
die gerechtfertigt werden.
Jesus
selber spricht also von diesem Gericht.
Wir
haben zuerst gehört, was Johannes gesagt hat, dann Salomo und dann
Jesus. Als nächstes wollen wir hören was Paulus geschrieben hat. Er
schrieb in Römer 2:16,
"An
dem Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus
richten wird nach meinem Evangelium."
Hier
werden wieder die Worte "Gericht", "Verborgene"
und "Evangelium" zusammen erwähnt. Das Interessante
ist, daß Paulus hier von einem zukünftigen Gericht schreibt. Der
Römerbrief wurde ca. um das Jahr 55. nach Chr. geschrieben. Das
Gericht findet also irgendwann nach der Kreuzigung, nach
der Himmelfahrt und nach Pfingsten statt. Das ist ganz
wichtig.
Es
gibt nämlich viele Christen die behaupten, daß das Gericht Gottes
am Kreuz stattgefunden hat, weil die Bibel davon spricht, daß Satan
am Kreuz gerichtet worden ist.
Und
diese Christen denken, daß am Kreuz das einzige Gericht
stattgefunden hat. Dort wurde dann der Gläubige gerechtfertigt
sozusagen und das war's. Aber Paulus sagt, das Gericht tagt nach
dem Kreuz. Das Gericht kommt noch. Und dann sagt er etwas, daß man
schnell überließest:
"Jesus
Christus wird nach meinem Evangelium richten."
Paulus
sagt: "Wenn ich das Evangelium predige, dann predige ich
vom Gericht, weil das Gericht zum Evangelium gehört."
Der Apostel Paulus hat niemals die Vergebung gepredigt und das
Gericht ausgelassen. Er sagte: "Nach meinem Evangelium."
Und das ist was viele Christen angreifen. Sie wollen die Lehre vom
Gericht nicht annehmen. Sie sagen dann: "Paulus spricht
von der Gerechtigkeit aus Glauben und das genügt uns. Wofür
brauchen wir ein Gericht?"
Aber
derselbe Paulus der sagt wir werden durch Glauben gerechtfertigt,
sagt auch, daß es in seinem Evangelium ein Gericht gibt. Man kann
den Römerbrief nicht benutzen um gegen die Gerichtsbotschaft zu
wettern. Im Gegenteil. Laßt uns mal ein paar Verse anschauen, die
davor stehen. Römer 2:11
"Denn
bei Gott gibt es kein Ansehen der Person."
In
welchem Bereich des Lebens ist es besonders wichtig, daß die Person
nicht angesehen wird?
5.
Mose 16:19
"Du
sollst das Recht nicht beugen. Du sollst auch die Person nicht
ansehen und kein Bestechungsgeschenk nehmen, denn das
Bestechungsgeschenk verblendet die Augen der Weisen und verdreht die
Worte der Gerechten."
Dies
spielt eine wichtige Rolle im Gericht. 3. Mose 19:15
"Ihr
sollt keine Ungerechtigkeit begehen im Gericht; Du sollst weder die
Person des Geringen ansehen noch die Person des Großen ehren;
sondern Du sollst Deinen Nächsten gerecht richten."
5.
Mose 1:17
"Im
Gericht soll es kein Ansehen der Person geben, sondern Ihr sollt den
Geringen anhören wie den Großen und Euch vor niemand scheuen; denn
das Gericht steht bei Gott. Die Sache aber, die zu schwer für Euch
ist, die tragt an mich heran, daß ich sie höre!"
Das
war eine wichtige, juristische Grundlage und deswegen sagt Paulus,
weil er vom Gericht spricht, daß alle gleich sind. Und schaut mal
hier in Römer 2:12+13
"Alle
nämlich, die ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz
verlorengehen; und alle, die unter dem Gesetz gesündigt haben,
werden durch das Gesetz verurteilt werden — denn vor Gott sind
nicht die gerecht, welche das Gesetz hören, sondern die, welche das
Gesetz befolgen, sollen gerechtfertigt werden."
Wir
haben gesehen, daß es hier eine Rechtfertigung und eine Verurteilung
gibt. Was ist hier der entscheidende Punkt? Was führt dazu, ob ich
zu den Gerechtfertigten oder zu den Verurteilten gehöre. Nach Paulus
ist der entscheidende Punkt, ob ich zu den Gerechtfertigten oder zu
den Verurteilten gehören werde, das Gesetz nicht zu hören,
sondern das Gesetz zu tun. Das Gesetz stellt also alle gleich.
Deswegen sagt die Bibel: "Fürchtet
Gott und haltet Seine Gebote." Man soll sich die
Gebote nicht nur anhören, sie auch nicht nur anerkennen,
sondern sie halten.
Gehen
wir noch ein Stück weiter. In Apostelgeschichte 17:31 haben wir
wieder Paulus. Und dort sagt er folgendes:
"Weil
Er einen Tag festgesetzt hat, an dem Er den Erdkreis in Gerechtigkeit
richten wird durch einen Mann, den Er dazu bestimmt hat und den Er
für alle beglaubigte, indem Er Ihn aus den Toten auferweckt hat."
In
welcher Stadt befindet er sich hier? Welche große griechische Stadt
besucht er gerade? Es ist die Stadt Athen. Und Athen ist nicht
irgendeine Stadt. Athen ist die Stadt der Philosophen. Und Paulus
versucht auf hohem Niveau ihnen auf eine intellektuelle Weise,
irgendwie das Wort Gottes begreiflich zu machen. Und dabei kommt er
dann zu einem wesentlichen Punkt. Er spricht von der Schöpfung und
dann sagt er in Apostelgeschichte 17:30
"Nun
hat zwar Gott über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen, jetzt
aber gebietet Er allen Menschen überall, Buße zu tun."
Wozu
ruft die Botschaft die Leute auf? Buße zu tun. Wenn man diese
Botschaft gehört hat, dann wurde man aufgefordert umzukehren. Also
beinhaltet die Botschaft einen Aufruf zur Umkehr. Auch Jesus hat von
der Bekehrung gepredigt. Jesus hat dasselbe Evangelium gepredigt
indem Er in Matthäus 3:2 folgendes sagte:
"Tut
Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!"
Das
ist die Evangeliumsbotschaft. An wen soll sie gehen? An alle
Menschen. Und was ist die Begründung dafür? Weil es ein Gericht
gibt. Also Paulus, Salomo und Johannes sind sich alle einig.
Apostelgeschichte
17:31
"Weil
Er einen Tag festgesetzt hat, an dem Er den Erdkreis in Gerechtigkeit
richten wird durch einen Mann, den Er dazu bestimmt hat und den Er
für alle beglaubigte, indem Er Ihn aus den Toten auferweckt hat."
Was
ist das Neue in diesem Vers? Hier gibt es etwas, was wir bisher nicht
gesehen haben. Es gibt einen Mann durch den das Gericht stattfinden
wird. Und woher sollten die Athener wissen welcher Mann das ist? Wer
sollte dieser Auferstandene sein? Deswegen verkündigt Paulus ihnen
das Evangelium. Er sagt im Gericht gibt es einen Richter und zwar
einen Menschen. Er nennt ihn hier noch nicht mit Namen, er sagt nur
dieser Mensch hat sich dadurch qualifiziert, daß er tot war und dann
den Tod besiegt hat, indem Er ist auferstanden ist. Und dieser
Auferstandene ist der Richter.
Und
wer wird hier gerichtet? Der ganze Erdkreis oder anders ausgedrückt:
Alle Menschen. Das steht alles hier direkt in der Bibel.
Aber
schauen wir mal ein bißchen weiter und zwar gehen wir jetzt zu 2.
Korinther 5. Wir verfolgen immer noch den Gedanken, daß Jesus
Richter ist.
2.
Korinther 5:10
"Denn
wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden,
damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es sei
gut oder böse."
Wem
schreibt Paulus hier? Er schreibt an die Korinther. Wer waren die
Korinther? Sie waren die Gemeinde. Er schrieb also an die Gemeinde,
an die Gläubigen in Korinth.
Wenn
Paulus jetzt sagt: "Wir alle müssen offenbar werden."
Wer wird dann auch im Gericht sein? Könnt Ihr das sehen? Es gibt ein
Gericht in dem die Gläubigen behandelt werden. Alle diese Texte
sprechen von demselben Gericht! Wieso? Schauen wir uns Prediger 12:14
dazu an.
"Denn
Gott wird jedes Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen,
es sei gut oder böse."
Welche
Werke werden gerichtet? Sie seien gut oder böse. Könnt Ihr sehen,
daß alle diese Texte immer von dem selben Gericht sprechen?
Dieses
Gericht ist die Grundlage des Evangeliums. Das Evangelium ruft die
Menschen auf, sich zu bekehren, damit sie in diesem Gericht dann
freigesprochen werden können. Und er sagt: "Wir müssen
alle offenbar werden."
Wie
stellt Ihr Euch das vor, daß man vor Jesus offenbar wird? Das klingt
jetzt nicht ganz so als Umgangssprache. Oder wir alle müssen vor dem
Richterstuhl Christi offenbar werden? Manche denken, daß heißt wir
müssen persönlich vor dem Richter stehen. Wenn also Jesus
wiederkommt dann gibt es einen großen Tisch und alle müssen
sozusagen persönlich vor Ihm stehen.
Aber
das ist nicht unbedingt das was das Wort "offenbar"
bedeutet. Er sagt: "Wir müssen offenbar werden."
"Offenbar" heißt "erkannt werden, sichtbar
werden." Wenn etwas offenbar oder sichtbar wird, dann war es
vorher verborgen. Dinge die verborgen waren müssen sichtbar bzw.
offenbar gemacht werden.
In
diesem Gericht werden Dinge über uns offenbart, die niemand gesehen
hat. Es werden Dinge offenbart, die wir nicht öffentlich gemacht
haben, weil wir die Welt belügen wollten.
Jetzt
schauen wir mal wieder ein bißchen weiter und gehen zu Daniel 7. Wir
wollen nun einfach die grundsätzliche Vorstellung von einem Gericht
klären und ob das überhaupt biblisch ist? Daniel 7:9+10
"Ich
schaute, bis Throne aufgestellt wurden und ein Hochbetagter sich
setzte. Sein Gewand war schneeweiß, und das Haar Seines Hauptes wie
reine Wolle; Sein Thron waren Feuerflammen und dessen Räder ein
brennendes Feuer. Ein Feuerstrom ergoß sich und ging von Ihm aus.
Tausendmal Tausende dienten Ihm, und zehntausendmal Zehntausende
standen vor Ihm; das Gericht setzte sich, und die Bücher wurden
geöffnet."
Was
können wir aus diesen beiden Versen, aus dieser dramatischen Szene
ganz sicher lernen? Was wir vielleicht noch nicht gesagt haben ist,
daß Bücher aufgetan werden. Und wir ahnen schon, daß die etwas mit
dem Gericht zu tun haben. Es findet im Himmel statt. Denn die Szene
die wir dort sehen die gibt es auf der Erde nicht. Da setzt sich Gott
Vater auf einen Thron, der aufgestellt wird. Da ist Feuer und
Millionen und Abermillionen Engel. Es gibt einen Bibeltext in
Offenbarung 5:11, und dort wird genau die gleiche Formulierung für
"Engel" verwendet.
"Und
ich sah, und ich hörte eine Stimme von vielen Engeln rings um den
Thron und um die lebendigen Wesen und die Ältesten; und ihre Zahl
war zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend."
Die
Engel stehen im Gericht, und vor ihnen findet ein Gericht statt. Wir
wissen, daß dieses Gericht öffentlich vor Millionen von Engeln
stattfinden wird. Und dabei werden jetzt Dinge geöffnet, die nur
Gott kennt. Nur Er kann unser Herz erforschen, nur Gott kennt unsere
Gedanken. Die Engel können zwar unsere Werke sehen, aber sie sehen
nicht immer die Beweggründe dahinter.
Die
Bücher werden aufgetan und die Engel sehen zu wie das Gericht tagt.
Und jetzt schauen wir mal Daniel 7:13+14 an.
"Ich
sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des
Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und Er gelangte bis zu dem
Hochbetagten und wurde vor Ihn gebracht…."
Was
sagt der Text hier? Wir wollen ihn erst einmal ohne theologische
Auslegung und nur für sich genommen betrachten. Was heißt "Sohn
des Menschen"? Das bedeutet: "Du bist ein
männlicher Nachkomme eines Menschen." Hier wird also
gesagt, daß da ein Mensch kommt, der ins Gericht gebracht wird. Wir
haben ja vorher in den Versen 9 und 10 von diesem Gericht gelesen.
Dort wo der Hochbetagte als Richter sitzt.
Was
hat Paulus gesagt? Das Gericht wird durch einen Menschen
durchgeführt. Und dieser Mensch ist ganz besonders, weil Er der
Auferstandene ist und deswegen sagt Jesus auch die ganze Zeit, daß
Er der Sohn des Menschen ist. Jedes mal, wenn Jesus im neuen
Testament sagt, daß Er das Evangelium predigt, wird gesagt, daß Er
der Sohn des Menschen ist. "Ich predige dieses Evangelium,
weil Ich der Richter bin. Ich bin dieser Mensch der einmal die ganze
Welt richten wird." Dann
heißt es weiter in Daniel 7:13+14,
"…Und
Ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker,
Stämme und Sprachen dienten Ihm; Seine Herrschaft ist eine ewige
Herrschaft, die nicht vergeht, und Sein Königtum wird nie zugrunde
gehen."
Also
eins ist sicher: In diesem Gericht wird der Menschensohn, der Richter
zum König gekrönt.
Übrigens
was sagt Jesus immer, wenn Er das Evangelium predigt? Das Reich
Gottes ist nahe herbeigekommen. Er predigt immer vom Reich Gottes,
weil das Evangelium Menschen auf das Gericht vorbereiten soll, damit
sie bestehen können. Und , weil Er im Gericht zum König über die
ganze Welt gekrönt wird. Und deswegen wird ein Gericht benötigt.
Frage:
Wenn Jesus im Gericht zum König gekrönt wird, als was kommt Jesus
wieder?
Offenbarung
19:11,12+16
"Und
ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der
darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in
Gerechtigkeit richtet und kämpft Er. Seine Augen aber sind wie eine
Feuerflamme, und auf Seinem Haupt sind viele Kronen, und Er trägt
einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur Er selbst. Und Er
trägt an Seinem Gewand und an Seiner Hüfte den Namen geschrieben:
»König der Könige und Herr der Herren«."
Bei
Seiner Wiederkunft kommt Jesus als König wieder.
Was
ist die einfache, logische Schlußfolgerung? Das Gericht muß
vor der Wiederkunft stattfinden. Daniel 7:9+10 muß vor der
Wiederkunft stattfinden, denn nur wenn der Vater sich setzt und
das Gericht beginnt, dann kann auch der Sohn kommen. Erst muß das
Gericht beginnen, denn nur dann kann der Sohn zum Vater kommen und
wenn der Sohn dann gekrönt wird, dann kann Er auch wiederkommen.
Biblisch
gesehen muß das Gericht von dem Paulus, Salomo, Johannes und von dem
Jesus spricht vor der Wiederkunft stattfinden, weil es genau
diesen einen Zweck erfüllt. Es ist ein Gericht vor der
Wiederkunft. Dieses ewige Evangelium wird gepredigt, weil es ein
Gericht gibt und was passiert dann? Matthäus 24:14
"Und
dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt
werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird das Ende
kommen."
In
Matthäus 24:14 steht also, daß nach der Verkündigung des
Evangeliums das Ende kommt. Was passiert mit dem Evangelium in
Offenbarung 14?
Da
kommt ein erster Engel, dann kommt ein zweiter Engel und zum Schluß
kommt noch ein dritter Engel. Danach kommt dann in Offenbarung 14
direkt nach dem Evangelium die Wiederkunft.
Was
will ich damit sagen? Ich will damit sagen, daß die Verkündigung
der drei Endzeitbotschaften des Evangeliums mit der Gerichtsbotschaft
direkt zur Wiederkunft Jesu führt. Kommen wir nun zu Jakobus 2:12.
"Redet
und handelt als solche, die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet
werden sollen!"
Ein
gläubiger Christ soll in dem Bewußtsein leben, daß es ein Gericht
gibt. Wir können vielleicht unsere Mitmenschen betrügen, aber vor
Gott können wir nichts verbergen. Obwohl wir diese Tatsache im Kopf
haben, so passiert es doch sehr selten, daß wir es im Herzen
verinnerlichen. Deswegen sagt Gott: "Wenn Ich Euch in den
Himmel nehme, dann werde Ich vorher Eure Mängel aufzeigen und dann
sehen, ob Ihr aufrichtige Christen seid." Und dann liegt
es an uns, uns wirklich zu ändern.
Kommen
wir noch auf einen zweiten Punkt zu sprechen. Hier in Jakobus geht es
wieder um das Gesetz. Und wir haben gesehen, daß das Gesetz eine
große Rolle im Gericht spielt. Wieso wird das Gesetz hier, das
"Gesetz der Freiheit" genannt? Um welches Gesetz
geht es hier? Es geht um die zehn Gebote. 2. Mose 20:1+2
"Und
Gott redete alle diese Worte und sprach: Ich bin der Herr, Dein Gott,
der Ich Dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft,
herausgeführt habe."
Wie
nennt man das wenn man aus der Knechtschaft herausgeführt wird?
Freiheit. Die zehn Gebote sind das "Gesetz der Freiheit",
weil sie mit den Worten "herausgeführt" beginnen,
mit anderen Worten: "Ich habe Dich frei gemacht". Es
ist nicht das "Gesetz der Freiheit", weil wir
dadurch frei werden, sondern weil das Volk schon frei
war. Und aus diesem Grund konnten sie nun Gottes Gesetz
empfangen und in den Bund mit Ihm eintreten. Denn solange man in
Knechtschaft ist, kann man das nicht.
Wer
kann das Gesetz halten? Freie Menschen. Die zehn Gebote werden nur
von Menschen gehalten werden können, die befreit worden sind. So
heißt es dann in Johannes 8:36
"Wenn
Euch nun der Sohn frei machen wird, so seid Ihr wirklich frei."
Die
Freien leben nach dem "Gesetz der Freiheit". Sie
sind frei gemacht und so handeln sie jetzt auch so. Das bringt uns
jetzt zum Schluß zu der Frage:
Warum
sagt Jesus dann das Gläubige nicht ins Gericht kommen? Dazu müssen
wir ganz kurz zum Johannes Evangelium gehen. Wir schauen uns hier
noch ein paar Verse an. Johannes 3:17
"Denn
Gott hat Seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit Er die Welt
richte, sondern damit die Welt durch Ihn gerettet werde."
Hier
geht es auch um ein Gericht. Ich nenne es mal das "Gericht im
Johannesevangelium". Was können wir über dieses Gericht
hier sagen?
Dieses
Gericht war nicht Teil der Mission von Jesus. Jesus ist nicht für
dieses Gericht auf die Erde gekommen. Er ist nicht gekommen die Welt
zu richten.
Dieses
Gericht war nicht Teil der Mission von Jesus gewesen, sondern das
Gegenteil war der Fall. Das Gegenteil von Richten ist retten. Das
steht hier so ganz klar im Text.
Nehmen
wir den Gedanken ein bißchen mit. In dem Vers davor gibt es eine
ähnliche Zweiteilung von zwei Gruppen. Die eine stellt die
Geretteten dar und die zweite die Verlorenen. In Johannes 3:16 heißt
es also:
"Denn
so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn
gab, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern
ewiges Leben hat."
Ewiges
Leben haben heißt, gerettet sein. In Vers 17 ist die Rede von
"retten", und
nicht von "richten". Und Vers 16 spricht von
"ewiges Leben" und nicht von "verlorengehen".
Das sind die Gegensätze. In Johannes 3:18 heißt es dann:
"Wer
an Ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist
schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes
Gottes geglaubt hat."
Wer
an Ihn glaubt wird nicht gerichtet. Hier wird wieder von demselben
Gericht gesprochen, weil dieses Gericht erst in der Zukunft
stattfinden wird. Und doch spricht Er von einem Gericht, daß es
schon längst gibt. Er sagt alle die nicht glauben sind schon
gerichtet.
Was
bedeutet die Formulierung "sie sind schon gerichtet"?
Das
ist ein anderes Wort für "verloren". Das Wort
"Gericht" in diesem Zusammenhang, bedeutet: "sie
sind verloren. Sie sind in einem verlorenen Zustand."
Schauen
wir uns den Vers nochmal genau an. Johannes 3:18
"Wer
an Ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist
schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes
Gottes geglaubt hat."
Also,
derjenige der nicht gerichtet wird, der hat ewiges Leben und wird
gerettet. Und derjenige, der schon gerichtet ist, weil er nicht
geglaubt hat, der wird nicht irgendwann gerichtet, denn er ist in
einem Zustand in dem er schon verloren ist. Und dieser ungläubige,
verlorene Zustand wird auch "gerichtet" genannt.
Es
hat in dem Sinne nichts mit dem Gericht zu tun. Es sind zwei völlig
verschiedene Gedanken. Es wird zwar dasselbe Wort verwendet. Es ist
aber etwas ganz Anderes gemeint. In Vers 19 wird dieses Gericht genau
definiert. Johannes 3:19
"Darin
aber besteht das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist,
und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre
Werke waren böse."
Wie
kann man dieses Gericht hier definieren? Worin besteht das Gericht?
In der Ablehnung der Wahrheit. In der Ablehnung Jesu.
Gott
sendet Wahrheit und die Menschen wollen die Wahrheit nicht haben und
deswegen bleiben sie gerichtet. Sie sind in einem verlorenen Zustand,
weil sie das Licht abgelehnt haben. Diese Menschen sind schon
gerichtet. Wenn Jesus hier sagt er wird nicht gerichtet, dann meint
Er sozusagen die Menschen die das Evangelium ablehnen. Sie sind
verloren. Sie sind schon in einem verlorenen Zustand.
Das
Ganze wird dann ganz deutlich wenn wir uns zum Schluß noch Johannes
3:36 anschauen.
"Wer
an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht
glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes
bleibt auf ihm."
In
all diesen Versen, die wir gelesen haben, was ist das eine Merkmal
was zwischen diesen und jenen unterscheidet? Es ist der Glaube.
Alle
die glauben haben ewiges Leben und sind gerettet. Sie werden nicht
gerichtet. Sie haben ewiges Leben. Alle die nicht glauben sind
verloren. Sie haben das Licht abgelehnt. Auf ihnen bleibt der Zorn
Gottes. Sie bleiben Sünder und sind deswegen jetzt schon gerichtet.
Hier sind zwei völlig verschiedene Konzepte und Gedanken. Die sind
zwar mit dem Wort "Gericht" verbunden, beschreiben
aber doch zwei unterschiedliche Dinge.
Schauen
wir uns noch den nächsten Vers an. Johannes 5:24.
"Wahrlich,
wahrlich, Ich sage Euch: Wer Mein Wort hört und dem glaubt, der Mich
gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht,
sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen."
Was
Jesus hier sagt, ist, daß die Menschen die verloren sind die das
Licht ablehnen, daß auf ihnen der Zorn Gottes bleibt und deswegen
werden sie den ewigen Tod erleiden.
Wer
aber an Jesus glaubt, der braucht diesen Tod nicht zu sterben. Der
wird den Zorn Gottes nicht erleben. Der hat das Licht ja nicht
abgelehnt. Deswegen kommt er auch nicht ins Gericht.
Er
wird nicht gerichtet er wird nicht am Ende der 1000 Jahre, den ewigen
Tod sterben müssen. Der ewige Tod wird am Ende des 1000-jährigen
Gerichts ausgesprochen.
Dieses
Gericht hier beschreibt nicht den Vorgang an sich. Hier bedeutet es
einfach, daß man verloren ist. Das heißt, der Mensch ist schon
gerichtet bevor Jesus kommt. Er ist schon gerichtet, weil er ein
Sünder ist und das Evangelium nicht annehmen möchte. Und wenn er
dann das Licht ablehnt, und Jesus kam um das Licht zu bringen, dann
bleibt er gerichtet. Dieses Gericht hier bedeutet nichts weiter als
verloren zu sein und verloren zu bleiben. Dieses Gericht kann man
umgehen, indem man durch den Glauben zu Jesus kommt. Und dann ändert
man das Gericht. Man verläßt das Gericht.
Gibt
es überhaupt ein Untersuchungsgericht?
Matthäus
22:1-14
"Da
begann Jesus und redete wieder in Gleichnissen zu ihnen und sprach:
Das Reich der Himmel gleicht einem König, der für seinen Sohn das
Hochzeitsfest veranstaltete. Und er sandte seine Knechte aus, um die
Geladenen zur Hochzeit zu rufen; aber sie wollten nicht kommen. Da
sandte er nochmals andere Knechte und sprach: Sagt den Geladenen:
»Siehe,
meine Mahlzeit habe ich bereitet; meine Ochsen und das Mastvieh sind
geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit!«
Sie aber achteten nicht darauf, sondern gingen hin, der eine auf
seinen Acker, der andere zu seinem Gewerbe; die Übrigen aber
ergriffen seine Knechte, mißhandelten und töteten sie. Als der
König das hörte, wurde er zornig, sandte seine Heere aus und
brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an. Dann sprach er
zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen
waren nicht würdig. Darum geht hin an die Kreuzungen der Straßen
und ladet zur Hochzeit ein, so viele ihr findet! Und jene Knechte
gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle zusammen, so viele
sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal wurde voll von
Gästen. Als aber der König hineinging, um sich die Gäste
anzusehen, sah er dort einen Menschen, der kein hochzeitliches Gewand
anhatte; und er sprach zu ihm: »Freund,
wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches
Gewand an?«
Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: »Bindet
ihm Hände und Füße, führt ihn weg und werft ihn hinaus in die
äußerste Finsternis!«
Da wird Heulen und Zähneknirschen sein. Denn viele sind berufen,
aber wenige sind auserwählt!"
Es
gibt 5 Punkte, die wir hier beachten sollten:
Punkt
Nr.1: Nachdem die Hochzeitsgäste empfangen wurden, kommt der
König herein, um die Anwesenden zu "sehen". Während
er sich umsieht, findet er einen Menschen, der nicht auf die Hochzeit
vorbereitet ist (Vers 11). Unter allen Anwesenden fand der König
eine Person, die nicht vorbereitet war. Das "Sehen"
des Königs und das Auffinden dieses bestimmten Menschen muß daher
eine Untersuchung gewesen sein, die er bei den Anwesenden
durchgeführt hat.
Punkt
Nr.2: Matthäus 22 beschreibt keine Szene die sich im Himmel,
sondern auf der Erde abspielt. Warum? Weil sowohl das "Gute"
als auch das "Böse" vorhanden sind. Das bedeutet,
wenn der König die Anwesenden "untersucht",
untersucht er diejenigen, die auf der Erde sind.
Punkt
Nr.3: Der König kann kein anderer als Gott selbst sein. Und Gott
ist im Himmel. Er blickt auf die Erde herab. Gott kann nicht auf der
Erde sein, weil es die Zerstörung der Erde aufgrund seiner
Herrlichkeit zur Folge haben würde. Deshalb untersucht Gott vom
Himmel aus sowohl die guten als auch die schlechten Menschen auf der
Erde.
Punkt
Nr. 4: Nachdem der König die "Untersuchung" des
Volkes bei dieser Hochzeit durchgeführt hat, findet er einen Mann
unvorbereitet vor und verkündet infolgedessen ein "Urteil"
über ihn (Vers 13). Es handelt sich also um ein
"Untersuchungsurteil", weil es zusammen mit der
Untersuchung auch ein Urteil gab.
Punkt
Nr. 5: Diese Szene des "Untersuchungsurteils"
spielt sich vor der Wiederkunft des Herrn ab. Beachtet, was Jesus in
Lukas 12:36+37 sagt:
"Und
seid Menschen gleich, die ihren Herrn erwarten, wenn er von der
Hochzeit aufbrechen wird, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm
sogleich auftun. Glückselig sind jene Knechte, welche der Herr, wenn
er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, Ich sage Euch: Er wird sich
schürzen und sie zu Tisch führen und hinzutreten und sie bedienen."
Beachtet
in Vers 36, wie es ausdrücklich heißt, daß Jesus "von"
der Hochzeit kommen wird. Wenn also die Hochzeit und die Heirat ein
und dasselbe Ereignis wären, wie kommt es dann, daß Er "von"
der Hochzeit kommt, um Seine Kinder abzuholen? Die Hochzeit, so sagt
Johannes in Offenbarung 19:7, ist die Wiederkunft Jesu:
"Laßt
uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben! Denn die
Hochzeit des Lammes ist gekommen, und Seine Braut hat sich bereit
gemacht."
Wenn
man den obigen Vers im Zusammenhang liest, dann findet man zwei sehr
wichtige Punkte:
A)
Wahrhaftig und gerecht sind Seine Gerichte
Kurz
bevor sich Vers 7 erfüllt, sehen wir wie alle, die im Himmel sind
folgendes ausrufen: "Wahrhaftig und
gerecht sind Seine Gerichte...". (Vers 2) Gott
hat vor der Wiederkunft Jesu ein Gericht im Himmel über die
Gottlosen auf Erden gefällt. Das griechische Wort, das hier mit
"Gerichte" übersetzt wird, ist "krisis"
(κρίσις) -- eine Entscheidung, Gericht, das ein
positives, als auch ein negatives Urteil erlaubt. Mit anderen Worten:
Gott hat gerade damit abgeschlossen, vor dem Kommen entweder positive
oder negative Urteile über die Menschen zu fällen. Deshalb lesen
wir im Untersuchungsurteil (der Hochzeit) von Matthäus 22 sowohl von
"gut als auch von böse".
B)
Gleich nach diesem Vers ist eine Szene des zweiten Kommens von Jesus
Christus zu sehen:
Offenbarung
19:11-21
"Und
ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der
darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in
Gerechtigkeit richtet und kämpft er. Seine Augen aber sind wie eine
Feuerflamme, und auf Seinem Haupt sind viele Kronen, und Er trägt
einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur Er selbst. Und Er
ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und Sein
Name heißt: »Das Wort Gottes«. … Und er trägt an Seinem Gewand
und an Seiner Hüfte den Namen geschrieben: »König der Könige und
Herr der Herren«.
Die
Tatsache ist, daß Vers 7 besagt, daß die Hochzeit "des
Lammes gekommen" ist und daß Seine Braut sich
"bereit gemacht" hat. Das zeigt, wie sowohl Christus
als auch Seine Braut (die wahre Gemeinde) bei Seiner Wiederkunft mit
ihm "vereint" sein werden. Die "Ehe"
stellt die "Einheit" zwischen Christus und Seiner
Braut, der Gemeinde dar... so wie eine Ehe die Einheit zwischen einem
Mann und seiner Frau darstellt.
Christopher
Kramp "Gibt es ein Gericht?"
Schriftliche
Bearbeitung Alex Janzen, November 2021©