16.11.2021

Biblische Feste immer noch feiern oder nicht?

 




Die Feste im Alten Testament sind ein Typus, ein Schattenbild, die auf etwas größeres hinweisen.

Apostelgeschichte 15:1‭+‬2

"Und aus Judäa kamen einige herab und lehrten die Brüder: Wenn Ihr Euch nicht nach dem Brauch Moses beschneiden laßt, so könnt Ihr nicht gerettet werden! Da nun Zwiespalt aufkam und Paulus und Barnabas eine nicht geringe Auseinandersetzung mit ihnen hatten, bestimmten sie, daß Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem hinaufziehen sollten."

Wofür steht "nach dem Brauch Moses beschneiden laßt"?

Die Beschneidung war ein Teil des Zeromonialgesetzes. Diese Brüder lehrten, daß man das Zeremonialgesetz halten müsse, damit man die Erlösung bekommen konnte. Und es war sogar "eine nicht geringe Auseinandersetzung". Das bedeutet, sie hatten einen sehr großen Streit darüber.

Die Frage ist also, ob die Feste von zeremonieller Art sind oder nicht?

Apostelgeschichte 15:5‭-‬7

"Aber einige von der Richtung der Pharisäer, die gläubig geworden waren, standen auf und sprachen: »Man muß sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten!« Da kamen die Apostel und die Ältesten zusammen, um diese Sache zu untersuchen. Nachdem aber eine große Auseinandersetzung stattgefunden hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: »Ihr Männer und Brüder, Ihr wißt, daß Gott lange vor diesen Tagen mitten unter uns die Heiden erwählt hat, daß sie durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben kommen sollten.«"

In Vers 5 wird nun offensichtlich worum es ging:

"Man muß sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten!"

Es ging also nicht nur um die Beschneidung, sondern auch um das Gesetz Moses. Also das Zeremonialgesetz.

Die Frage war nun ausgeweitet worden.

Und jetzt lesen wir sogar von einer "großen Auseinandersetzung".

Und da sie zu keiner Übereinstimmung kamen, ergriff Petrus das Wort und sagte folgendes:

"Ihr Männer und Brüder, Ihr wißt, daß Gott lange vor diesen Tagen mitten unter uns die Heiden erwählt hat, daß sie durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben kommen sollten."

Hier spricht Petrus nun die Begebenheit aus Apostelgeschichte 10 an.

Nach der großen Auseinandersetzung haben sie sich dann folgendermaßen entschieden:

Apostelgeschichte 15:23‭-‬25

"Und sie sandten durch ihre Hand folgendes Schreiben: Die Apostel und die Ältesten und die Brüder entbieten den Brüdern in Antiochia und in Syrien und Cilicien, die aus den Heiden sind, ihren Gruß! Da wir gehört haben, daß etliche, die von uns ausgegangen sind, Euch durch Reden verwirrt und Eure Seelen unsicher gemacht haben, indem sie sagen, man müsse sich beschneiden lassen und das Gesetz halten, ohne daß wir sie dazu beauftragt hätten, so haben wir, die wir einmütig versammelt waren, beschlossen, Männer zu erwählen und zu Euch zu senden mit unserem geliebten Barnabas und Paulus,..."

Die Geschwister entschieden also als Einheit. Sie haben gemerkt, daß die Christenheit verwirrt wurde. Verwirrt durch die Behauptung, daß man das Gesetz Moses halten müsse. Dabei hatten sie, diese Geschwister nicht beauftragt, diese Lehre in die Christenheit zu bringen.

Schauen wir nun wie es weiter geht.

Paulus und Barnabas wurden somit entsandt. Und hier kommt die Antwort:

Galater 2:9‭-‬13

"Und als sie die Gnade erkannten, die mir gegeben ist, reichten Jakobus und Kephas und Johannes, die als Säulen gelten, mir und Barnabas die Hand der Gemeinschaft, damit wir unter den Heiden, sie aber unter der Beschneidung wirkten; nur sollten wir an die Armen gedenken, und ich habe mich auch eifrig bemüht, dies zu tun. Als aber Petrus nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, denn er war im Unrecht. Bevor nämlich etliche von Jakobus kamen, aß er mit den Heiden; als sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, weil er die aus der Beschneidung fürchtete. Und auch die übrigen Juden heuchelten mit ihm, sodaß selbst Barnabas von ihrer Heuchelei mit fortgerissen wurde."

Was berichtet nun Paulus hier. Zuerst wird berichtet, daß sie alle einstimmig zu dem Thema standen (Apostelgeschichte 15:25). Und was war nun passiert? Petrus heuchelte. Er stand auf einmal nicht mehr einmütig zu der Entscheidung, weil er vor denen aus der Beschneidung Angst hatte. Es war also ein sehr umstrittenes Thema.

Es gabsieben jüdische Feste. Bevor wir sie uns anschauen, müssen wir noch was Grundlegendes beachten. Kolosser 2:16‭-‬17

"So laßt Euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate, die doch nur ein Schatten der Dinge sind, die kommen sollen, wovon aber der Christus das Wesen hat."

Wir lesen also, daß die Feste nur ein Schatten sind. Ein Schatten von Christus. Hebräer 10:1

"Denn weil das Gesetz nur einen Schatten der zukünftigen [Heils-] Güter hat, nicht die Gestalt der Dinge selbst, so kann es auch mit den gleichen alljährlichen Opfern, die man immer wieder darbringt, die Hinzutretenden niemals zur Vollendung bringen."

Wurde also durch diese Feste jemals eine Vollendung vollbracht? Nein. Deswegen schreibt er weiter: Hebräer 10:2‭+‬3

"Hätte man sonst nicht aufgehört, Opfer darzubringen, wenn die, welche den Gottesdienst verrichten, einmal gereinigt, kein Bewußtsein von Sünden mehr gehabt hätten? Stattdessen geschieht durch diese [Opfer] alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden."

Doch was bringt nun diese Vollendung?

Hebräer 10:8‭-‬14

"»Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast Du nicht gewollt, Du hast auch kein Wohlgefallen an ihnen« — die ja nach dem Gesetz dargebracht werden —, dann fährt Er fort: »Siehe, Ich komme, um Deinen Willen, o Gott, zu tun«. [Somit] hebt er das Erste auf, um das Zweite einzusetzen. Aufgrund dieses Willens sind wir geheiligt durch die Opferung des Leibes Jesu Christi, [und zwar] ein für alle Mal. Und jeder Priester steht da und verrichtet täglich den Gottesdienst und bringt oftmals dieselben Opfer dar, die doch niemals Sünden hinwegnehmen können; Er aber hat sich, nachdem er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, das für immer gilt, zur Rechten Gottes gesetzt, und er wartet hinfort, bis seine Feinde als Schemel für seine Füße hingelegt werden. Denn mit einem einzigen Opfer hat er die für immer vollendet, welche geheiligt werden."

Was vollendet uns? Das Opfer Jesu! Sollen wir uns nun den unvollendeten Dingen wieder zu wenden? Nein. Wieso also die Feste feiern?

Also wozu soll man die Feste feiern, wenn es uns nicht zur Vollendung bringen kann?

Schauen wir uns nun die Feste genauer an.

Zum Beispiel das Passahfest. 1. Korinther 5:7

"Darum fegt den alten Sauerteig aus, damit Ihr ein neuer Teig seid, da Ihr ja ungesäuert seid! Denn unser Passahlamm ist ja für uns geschlachtet worden: Christus."

Wollen wir Jesus weiter kreuzigen? Ist das Passahlamm nicht genug? Nehmen wir noch das Wochenfest. Was sagt die Bibel über das Wochenfest? 3. Mose 23:15‭-‬21

"Danach sollt Ihr Euch vom Tag nach dem Sabbat, von dem Tag, da Ihr die Webegarbe darbringt, sieben volle Wochen abzählen, bis zu dem Tag, der auf den siebten Sabbat folgt, nämlich 50 Tage sollt Ihr zählen, und dann dem Herrn ein neues Speisopfer darbringen. Ihr sollt nämlich aus Euren Wohnungen zwei Webebrote bringen, von zwei Zehntel [Epha] Feinmehl [zubereitet]; die sollen gesäuert gebacken werden als Erstlinge für den Herrn. Zu dem Brot aber sollt Ihr sieben einjährige, makellose Lämmer darbringen und einen Jungstier und zwei Widder; das soll das Brandopfer für den Herrn sein; und das dazugehörige Speisopfer und Trankopfer — ein Feueropfer, dem Herrn zum lieblichen Geruch. Ihr sollt auch einen Ziegenbock zum Sündopfer und zwei einjährige Lämmer zum Friedensopfer opfern; und der Priester soll sie samt den Erstlingsbroten weben, zusammen mit den beiden Lämmern, als Webopfer vor dem Herrn. Die sollen dem Herrn heilig sein und dem Priester gehören. Und Ihr sollt an eben diesem Tag ausrufen lassen: »Eine heilige Versammlung soll es Euch sein, und keine Werktagsarbeit sollt Ihr verrichten!« Das ist eine ewig gültige Ordnung in allen Euren Wohnorten für Eure [künftigen] Geschlechter."

Gibt es dazu eine Erfüllung im neuen Testament?

Apostelgeschichte 2:1‭-‬4

"Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen. Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten. Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab."

Der heilige Geist wurde ausgegossen um die Jünger zu befähigen, daß Evangelium zu verkünden. Und natürlich auch um andere Geben zu geben.

Jetzt stellt sich die Frage: Kommt der heilige Geist nur einmal im Jahr? Wird der heilige Geist nur einmal im Jahr gegeben?

Das wäre ja absurd.

Die restlichen Feste können gerne im Eigenstudium durchgegangen werden.

Hebräer 8:13

"Indem er sagt: »Einen neuen«, hat er den ersten für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden."

Das erste ist veraltet und hat sich überlebt. Und es ist verschwunden.

Laßt uns noch auf ein Punkt eingehen: 2.Mose 12:14

"Und dieser Tag soll Euch zum Gedenken sein, und Ihr sollt ihn feiern als ein Fest des Herrn bei Euren [künftigen] Geschlechtern; als ewige Ordnung sollt Ihr ihn feiern."

Hat die Bibel nicht gesagt, daß es eine ewige Ordnung sein wird? Wieso hat Gott nun diese beendet?

Wenn wir Christus annehmen und glauben, daß Jesus das Lamm Gottes ist, dann hält man diese Ordnung ewig. Er wurde für unsere Sünden geopfert.

Jesus kam nicht um zu sagen, daß alles keinen Sinn hatte. Im Gegenteil. Er sagte:

Matthäus 5:18

"Denn wahrlich, Ich sage Euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist."

Jesus hat zu Erinnerung andere Ordnungen eingesetzt:

Matthäus 26:26‭-‬29

"Als sie nun aßen, nahm Jesus das Brot und sprach den Segen, brach es, gab es den Jüngern und sprach: »Nehmt, eßt! Das ist Mein Leib.« Und Er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen denselben und sprach: »Trinkt alle daraus! Denn das ist Mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Ich sage Euch aber: Ich werde von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken bis zu jenem Tag, da ich es neu mit Euch trinken werde im Reich Meines Vaters!«"

Und diese Ordnungen nennt die Bibel "bessere Verheißungen".

Hebräer 9:9+‬10

"Dieses ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, in welcher Gaben und Opfer dargebracht werden, die, was das Gewissen anbelangt, den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst verrichtet, der nur aus Speisen und Getränken und verschiedenen Waschungen [besteht] und aus Verordnungen für das Fleisch, die bis zu der Zeit auferlegt sind, da eine bessere Ordnung eingeführt wird."

Bearbeitung - Alex Janzen - Oktober 2021 ©

"Whats Up Prof"mit Walter Veith



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