31.10.2022

Unwürdig am Abendmahl teilnehmen?


1. Korinther 11:29+30

"Denn wer unwürdig ißt und trinkt, der ißt und trinkt sich selbst ein Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet. Deshalb sind unter Euch viele Schwache und Kranke, und eine beträchtliche Zahl sind entschlafen."

Der Apostel Paulus spricht im Zusammenhang von der unwürdigen Teilnahme am Abendmahl, ohne die Heiligkeit des Opfers Jesu (den Leib Jesu) zu würdigen. Durch eine unsachgemäße Teilnahme am Abendmahl setzt man sich dem Unwillen Gottes und einer Strafe aus, wie sie in Vers 30 und 32 erwähnt wird.

Einige Leute in Korinth unterschieden nicht zwischen einer gewöhnlichen Mahlzeit und den geweihten Symbolen des Abendmahls, so daß sie keinen Unterschied zwischen ihrer gewöhnlichen Nahrung und derjenigen machten, die abgesondert wurde, um sie an den Sühnetod Christi zu erinnern.

Es besteht ein großer Unterschied zwischen dem Gedenken an gewöhnliche Ereignisse in der Geschichte und dem Gedenken an den Vorgang, durch den die Wiederherstellung des Sünders in der Gunst Gottes möglich wurde. Die Gläubigen dürfen das Abendmahl nicht als bloße Gedenkzeremonie für ein historisches Ereignis betrachten.

Sie ist das und noch viel mehr; sie erinnert daran, was die Sünde Gott gekostet hat und was der Mensch dem Erlöser schuldet. Sie ist auch ein Mittel, um die Pflicht des Gläubigen, seinen Glauben an den Sühnetod des Gottessohnes öffentlich zu bezeugen und in Erinnerung zu halten.

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Schwache und Kranke

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Es könnte sein, daß die Unmäßigkeit und Völlerei, die mit den Liebesfesten verbunden waren, die der Verordnung in Korinth vorausgingen, zu der Krankheit beitrugen, von der hier die Rede ist. Sünde ist Ungehorsam und bringt Leiden und Tod hervor.

"und nicht wenige sind entschlafen"

Griechisch: "koimaomai", ein Wort, das in der Heiligen Schrift häufig verwendet wird, um den Tod zu bezeichnen. Siehe dazu folgende Bibeltexte:


"Dies sprach Er, und danach sagte Er zu ihnen: Unser Freund Lazarus ist eingeschlafen[a]; aber Ich gehe hin, um ihn aufzuwecken. Da sprachen seine Jünger: Herr, wenn er eingeschlafen ist, so wird er gesund werden!" Johannes 11:11+12


"Und er kniete nieder und rief mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und nachdem er das gesagt hatte, entschlief er." Apostelgeschichte 7:60


" Eine Frau ist durch das Gesetz gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber ihr Mann entschlafen ist, so ist sie frei, sich zu verheiraten, mit wem sie will; doch nur im Herrn!"

1. Korinther 7:39


"Siehe, ich sage Euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden." 1. Korinther 15:51


"Ich will Euch aber, Brüder, nicht in Unwissenheit lassen über die Entschlafenen, damit Ihr nicht traurig seid wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit Ihm führen. Denn das sagen wir Euch in einem Wort des Herrn: Wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrig bleiben, werden den Entschlafenen nicht zuvorkommen."

1. Thessalonicher 4:13-15

Trunkenheit und Völlerei bringen ihren eigenen Lohn mit sich, nämlich Krankheit und Tod. Die heidnische Unmäßigkeit, die die korinthischen Gläubigen bei ihren Liebesfesten an den Tag legten, mag so beschaffen gewesen sein, daß sie diese Warnung verdient, aber sie gilt für alle Fälle solcher Ausschweifungen. Dies ist jedoch nicht die einzige Anwendung der Aussage. Sie kann nicht von der Frage der nachlässigen Einhaltung des Abendmahls selbst getrennt werden. Wer durch ein nachlässiges Verhalten beim Abendmahl mangelnden Respekt vor den Leiden Christi zeigt, versäumt die Segnungen, die Gott ihm zukommen lassen will. Er wird wahrscheinlich auch andere Gebote Gottes vernachlässigen und so Krankheit, Leiden und sogar den Tod über sich bringen.

© Übersetzung - Alex Janzen - Oktober 2022

 

30.10.2022

Kopfbedeckung der Frau zur Bibelzeit


Die Argumentation vom Apostel Paulus in 1. Korinther 11:3-12 zeigt, daß der Mann noch mehrere Jahre nach der Kreuzigung in der Gemeinde als das Haupt der Frau angesehen wurde. Werfen wir einen Blick auf diesen Textabschnitt:

"Ich will aber, daß Ihr wißt, daß Christus das Haupt jedes Mannes ist, der Mann aber das Haupt der Frau, Gott aber das Haupt des Christus. ...

[Befehlskette]

... Jeder Mann, der betet oder weissagt und etwas auf dem Haupt hat, ...

[physisch]

... schändet sein Haupt. ...

[das ist Christus. Weil er durch die Bedeckung seines Kopfes den Eindruck erweckt, daß er die Rolle des Oberhaupts aufgibt, die Jesus ihm über die Frau gegeben hat.]

... Jede Frau aber, die mit unbedecktem Haupt betet oder weissagt, ...

[physisch]

... schändet ihr Haupt; ...

[den Mann, weil sie auf diese Weise den Eindruck erweckt, daß sie der Kopf des Mannes ist.]

Es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre! Denn wenn sich eine Frau nicht bedecken will, so soll ihr auch das Haar abgeschnitten werden! Wenn es aber für eine Frau schändlich ist, sich das Haar abschneiden oder abscheren zu lassen, so soll sie sich bedecken. Denn der Mann darf das Haupt nicht bedecken, weil er Gottes Bild und Ehre ist; die Frau aber ist die Ehre des Mannes. Denn der Mann kommt nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann; auch wurde der Mann nicht um der Frau willen erschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen. Darum soll die Frau [ein Zeichen der] Macht auf dem Haupt haben, um der Engel willen. Doch ist im Herrn weder der Mann ohne die Frau, noch die Frau ohne den Mann. Denn gleichwie die Frau vom Mann [kommt], so auch der Mann durch die Frau; aber alles [kommt] von Gott."

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Einige Fragen zum Abschnitt:

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Beim Lesen dieses Textes tauchen mehrere Fragen auf:

  • • Was hat Paulus gemeint, als er schrieb, daß der Mann, der sein Haupt bedeckt, sein Haupt entehrt? Wessen Haupt entehrt er - sein eigenes oder das von Christus? *(1)

  • • Wenn eine Frau bei der öffentlichen Versammlung ihren Kopf nicht bedeckt, wessen Haupt entehrt sie dann, das ihres Mannes oder ihr eigenes?

  • • Warum hat Paulus gesagt, daß es eine Schande für den Mann ist, wenn die Frau mit unbedecktem Kopf betet?

  • • Warum sagt Paulus, daß es eine Schande für den Mann ist, mit bedecktem Haupt anzubeten?

  • • Begründen sich die Argumente vom Apostel Paulus für die Unterordnung der Frau auf den Sündenfall, die Kultur oder auf die Schöpfungsordnung?

  • • Warum sagt Paulus, daß der Mann das Bild und die Herrlichkeit Gottes ist, die Frau aber die Herrlichkeit des Mannes? Lehrt 1. Mose 1:26+27 nicht eindeutig, daß die Frau ebenso wie der Mann nach dem Bild Gottes geschaffen wurde?

  • • Was meinte Paulus, als er schrieb, daß die Frau als Zeichen der Unterordnung unter den Mann wegen der Engel einen "Schleier" tragen muß?

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Das Hauptargument vom Apostel Paulus

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Wir wollen nun nach Antworten auf diese Fragen suchen. Ich glaube, daß der Schlüssel zum Verständnis der Verse 4 und 5 in Vers 3 zu finden ist. Was Paulus damit sagen will, ist Folgendes:

"Gott ist das Haupt Christi, Christus ist das Haupt des Mannes und der Mann ist das Haupt der Frau. Wenn ein Mann in der Gemeinde sein Haupt bedeckt, entehrt er Christus, der sein Haupt ist, und wenn die Frau in der Gemeinde ihr Haupt entblößt, entehrt sie den Mann, der ihr Haupt ist."

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Zweck des Schleiers

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In der Kultur der Zeit vom Apostel Paulus sendete die Frau, die ihr Haupt im öffentlichen Gottesdienst entblößte, gemischte Signale aus, denn die Menschen bekamen den Eindruck, daß es zwei Häupter gab und nicht nur eines. Wenn aber nur der Kopf des Mannes entblößt war, war es für die Gottesdienstbesucher klar, daß er das Haupt in der Beziehung zwischen Mann und Frau im Haus und im Gemeindegottesdienst war.

Obwohl seine Bemerkungen in der heutigen feministischen Gesellschaft wie eine Sprechblase ankommen würden, traf Albert Barnes genau ins Schwarze, als er die folgende Erklärung zur weiblichen Kopfbedeckung in 1. Korinther 11 schrieb:

"Der Sinn ist, daß sie ihm untergeordnet ist und unter allen Umständen - in ihrem Benehmen, ihrer Kleidung, ihrem Gespräch, in der Öffentlichkeit und im Familienkreis - ihre Unterordnung unter ihn anerkennen sollte. . Diesen [Schleier] zu entfernen, bedeutet, das angemessene Zeichen dieser Unterordnung zu entfernen, und ist eine öffentliche Handlung, durch die sie den Mann somit entehrt." Barnes' Notes, Elektronische Datenbank Copyright © 1997, 2003, 2005, 2006

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Bild und Ehre

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Wie läßt sich die Aussage vom Apostel Paulus erklären, daß der Mann das Ebenbild und die Herrlichkeit Gottes ist, während die Frau einfach als die Herrlichkeit des Mannes beschrieben wird?

Nach den heutigen politisch korrekten Maßstäben klingt dies sicherlich wie eine sexistische Bemerkung. Aber wer sagt, daß das, was in der heutigen Gesellschaft als angemessen gilt, auch vor Gott angemessen ist? Wie wir sehen werden, stützt sich das grundlegende Argument von Paulus überhaupt nicht auf die Kultur seiner Zeit, sondern auf die Schöpfungsordnung.

Wurden nicht beide, Mann und Frau, nach dem Bilde Gottes geschaffen? In der Tat! Der Schöpfungsbericht ist zu eindeutig, um mißverstanden zu werden (1. Mose 1:26).

"Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht."

Aber die Erzählung in erster Mose offenbart auch, daß die Frau durch die Verbindung mit dem Mann das Ebenbild Gottes erhielt. Dies wird deutlich, wenn man 1. Mose 1:26+27

"Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib."

mit 1. Mose 2:18-24 vergleicht.

"Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. Denn als Gott der HERR gemacht hatte von der Erde allerlei Tiere auf dem Felde und allerlei Vögel unter dem Himmel, brachte er sie zu dem Menschen, daß er sähe, wie er sie nennte; denn der wie Mensch allerlei lebendige Tiere nennen würde, so sollten sie heißen. Und der Mensch gab einem jeglichen Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre. Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm seiner Rippen eine und schloß die Stätte zu mit Fleisch. Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er vom Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin heißen, darum daß sie vom Manne genommen ist. Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und sie werden sein ein Fleisch."

1. Mose 1:26 gibt uns die zusammenfassende Erklärung, daß Gott beabsichtigte, den Menschen nach seinem Bilde zu schaffen,

"Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht."

d.h. sowohl den Mann als auch die Frau. In 1. Mose 1:27

"Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib."

und 1. Mose 2:18-24 wird dann der Prozeß erläutert, den Gott bei der Erschaffung von Mann und Frau nach Seinem Ebenbild durchführte. Das Argument ist nicht schwer zu verstehen. Gott schuf den Mann in Seinem Ebenbild, und die Frau wurde aus dem Mann geschaffen, so daß sie das Ebenbild Gottes durch den Mann erhält.

Der Kommentar von Jamieson, Fausset und Brown ist daher korrekt, wenn er feststellt:

"Der Mann ... Ebenbild und Herrlichkeit Gottes - er wurde zuerst und direkt nach Gottes 'Bild'

geschaffen; die Frau danach und indirekt durch die Vermittlung des Mannes".

Jamieson, Fausset und Brown Kommentar, Elektronische Datenbank. Urheberrecht © 1997, 2003, 2005, 2006

So schuf Gott Sein Ebenbild in der Frau durch den Mann. Dies ist ein Grund, warum Adam sagte:

"Dies ist nun Fleisch von meinem Fleisch und Knochen von meinen Knochen".

Beachtet, daß die Frau nicht sagte: "Er ist nun Fleisch von meinem Fleisch und Knochen von meinem Knochen."

Es war die Frau, die ihr Fleisch von dem Mann erhielt. Jemison Fausset und Brown setzen das Argument wie folgt fort:

"Die Frau ist ebenso wie der Mann nach dem Bilde Gottes geschaffen (1. Mose 1:26+27). Aber wie der Mond im Verhältnis zur Sonne (1. Mose 37:9),

"Und er hatte noch einen andern Traum, den erzählte er seinen Brüdern und sprach: Siehe, ich habe einen Traum gehabt: Mich deuchte, die Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich vor mir."

so leuchtet die Frau nicht so sehr mit dem Licht, das direkt von Gott kommt, sondern mit dem Licht, das vom Mann stammt - d.h. in ihrer Schöpfungsordnung -, obwohl sie in der Gnade in direkte Gemeinschaft mit Gott kommt. Auch hier wird ihr vieles an Wissen unmittelbar durch den Mann gegeben, von dem sie abhängig ist. Der Dienst am Menschen, den sie in seine verantwortungsvollere Position erhebt, ist ihre 'Herrlichkeit'."

Jamieson, Fausset, and Brown Commentary, Elektronische Datenbank. Urheberrecht © 1997, 2003, 2005, 2006

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Die Herrlichkeit des Mannes

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Und warum wird die Frau "die Herrlichkeit des Mannes" genannt? Die Antwort ist nicht schwer zu finden. Der Mann ist die Herrlichkeit Gottes, weil Gott ihn zuerst direkt geschaffen hat. Die Frau ist die Herrlichkeit des Mannes, weil sie vom Mann genommen wurde. Die Frau wird "die Herrlichkeit des Mannes" genannt, weil sie aus und für ihren Mann geschaffen wurde (wie Paulus ausdrücklich sagt), um ihm Ehre, Ruhm und Respekt zu erweisen. So soll die Frau in ihrer Beziehung zum Mann so stehen, wie Jesus in Seiner Beziehung zu Seinem Vater steht - Er lebt, um Seinem Vater Ehre und Ruhm zu erweisen und niemals sich selbst. In der Tat bezeichnet der Apostel Paulus Jesus als "die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit"

"Welcher, sintemal Er ist der Glanz Seiner Herrlichkeit und das Ebenbild Seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat gemacht die Reinigung unserer Sünden durch sich selbst, hat Er sich gesetzt zu der Rechten der Majestät in der Höhe." Hebräer 1:3

und "die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi"

"Denn Gott, der da hieß das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, daß durch uns entstünde die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi." 2. Korinther 4:6

Siehe auch Johannes 1:14+18

"Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit."

"Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat es uns verkündigt."

In jeder Phase seines Lebens - in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft - hat Jesus gelebt, um Seinem Vater Ruhm und Ehre zu bringen. Er hat nie nach Position, Rang oder Macht gestrebt. Sein Motto ist immer gewesen:

"Wer Mich gesehen hat, hat den Vater gesehen."

Die Beziehung zwischen Adam und Eva sollte ein Spiegelbild davon sein. Der bekannte Kommentator Albert Barnes drückte es so aus:

"Sie [Eva] wurde für ihn gemacht; sie wurde nach ihm gemacht; sie wurde von ihm genommen und war "Bein von seinem Bein und Fleisch von seinem Fleisch". All ihre Anmut, Lieblichkeit und Reinheit sind daher ein Ausdruck seiner Ehre und Würde, da all diese Anmut und Lieblichkeit aus ihm und für ihn geschaffen wurden."

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Um der Engel Willen

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Was aber meinte Paulus, als er schrieb, die Frau solle wegen der Engel ein Symbol der Autorität auf dem Kopf tragen?

Auf wessen Autorität bezieht sich Paulus? Ist der Schleier ein Symbol ihrer Autorität über den Mann oder ist er ein Zeichen für die Autorität des Mannes über sie? Der Zusammenhang scheint darauf hinzuweisen, daß der Schleier auf ihrem Kopf ein Zeichen für die Autorität des Mannes ist, denn das ist der zentrale Punkt, den Paulus in diesem Abschnitt zu vermitteln versucht.

Die Kommentatoren haben die Erwähnung von Engeln durch Paulus unterschiedlich interpretiert. Albert Barnes gibt freimütig zu:

"Ich weiß nicht, was sie bedeutet, und ich halte sie für eine der ganz wenigen Stellen in der Bibel, deren Bedeutung noch völlig unerklärlich ist."

Es ist zu beachten, daß die Präposition "dia" ("wegen, um") im Neuen Testament immer dann im Akkusativ steht, wenn sie eine kausale (auf eine Ursache-Wirkungs-Verhältnis bezogen, ursächliche) Beziehung anzeigt. Der Apostel Paulus sagt, daß die Frau den Schleier als Zeichen der Unterordnung unter die Autorität des Mannes tragen soll, und zwar "aus drei Gründen". Der erste Grund ist, daß der Mann nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann abstammt, der zweite Grund ist, daß der Mann nicht für die Frau, sondern die Frau für den Mann geschaffen wurde und der dritte Grund ist "wegen der Engel". Die "Schlachterbibel 2000" drückt es folgendermaßen aus: 1. Korinther 11:9+10

"Auch wurde der Mann nicht um der Frau willen erschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen. Darum soll die Frau [ein Zeichen der] Macht auf dem Haupt haben, um der Engel willen."

Paulus argumentiert, daß die Beziehung zwischen Haupt und Unterwerfung, die Gott ursprünglich bei der Schöpfung zwischen Mann und Frau hergestellt hat, den Engeln als Anschauungsobjekt dienen sollte. Das heißt, die Engel sollten auf der Erde ein kleines Modell oder einen Abglanz der ewigen Beziehung zwischen dem Vater und dem Sohn in der Gottheit sehen. Das ist der Grund, warum Gott der Vater zu seinem Sohn sagte:

"Lasset uns den Menschen machen nach unserem Bilde, uns ähnlich."

Adam und Eva wurden nicht einfach nach dem Bild Gottes geschaffen. Vielmehr war ihre Beziehung ein Spiegelbild der Beziehung zwischen dem Vater und dem Sohn in der Gottheit.

Wenn wir das Buch Daniel lesen, stellen wir fest, daß Engel sehr stark beteiligt waren, als er sowohl zu Gott betete wie auch prophezeite (siehe Daniel 9:21-23).

"Eben da ich so redete in meinem Gebet, flog daher der Mann Gabriel, den ich zuvor gesehen hatte im Gesicht, und rührte mich an um die Zeit des Abendopfers. Und er unterrichtete mich und redete mit mir und sprach: Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, Dich zu unterrichten. Denn da Du anfingst zu beten, ging dieser Befehl aus, und ich komme darum, daß ich es Dir anzeige; denn Du bist lieb und wert. So merke nun darauf, daß Du das Gesicht verstehst."

Die Engel Gottes werden gesandt, um die Gebete Seines Volkes zu erhören, und man findet sie in der Bibel oft bei der Auslegung von Visionen und Träumen für Seine Propheten. Stellt Euch nun vor, daß eine Frau, die die Herrlichkeit des Mannes ist, den Mann und damit Gott entehrt, indem sie sich beim Beten den Kopf scheren läßt? Was würden die Engel denken? Wie würden sie reagieren? Wenn die Frau beim Beten zu Gott ihr Haupt entehrt und damit Gott entehrt, werden dann die Engel geschickt, um ihre Gebete zu erhören? Werden sie ihre Gebete in den Himmel hinauftragen, damit Jesus sie dem Vater mit seinem eigenen göttlichen Verdienst vortragen kann? Wir überlassen es dem Leser, diese Frage zu beantworten. *(2) Dies ist das Beste, was wir tun können, um die Frage zu beantworten, warum "die Engel" in Vers 10 erwähnt werden. Denkt darüber nach.

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Anwendung über Korinther hinaus

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1. Korinther 11:13-16: Es gibt einen weiteren Unterschied zwischen Männern und Frauen, den Gott bei der Schöpfung von Natur aus festgelegt hat. Gott schuf Frauen mit langem Haar und Männer mit kurzem Haar:

"Urteilt bei Euch selbst [sagt es mir]: Geziemt es sich für eine Frau, daß sie unbedeckt zu Gott betet? Oder lehrt Euch nicht schon die Natur, daß es für einen Mann eine Unehre ist, langes Haar zu tragen? Dagegen ist es für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar trägt; denn das lange Haar ist ihr anstelle eines Schleiers gegeben. Wenn aber jemand rechthaberisch sein will — wir haben eine solche Gewohnheit nicht, die Gemeinden Gottes auch nicht."

In diesem Vers heißt es, daß das Haar der Frau "ihr zur Bedeckung gegeben ist". Paulus bezieht sich also nicht auf ein separates Stück Stoff oder ein Kleidungsstück, das den Kopf der Frau bedecken soll, denn ihr Haar ist genau diese Bedeckung, auf die er sich bezieht.

Dies wird auch dadurch bestätigt, daß in den Versen 5 und 6 davon die Rede ist, daß die Frau "rasiert" und "geschoren" ist. Die Verse 13 und 14 scheinen diese Bedeckung wiederum mit dem Haar in Verbindung zu bringen, und in Vers 15 wird ganz besonders "langes" Haar mit der "Bedeckung" in Verbindung gebracht, die ihr gegeben wurde. Wenn wir uns also mit diesem Thema befassen, sollten wir uns immer vor Augen halten, daß sich diese Texte nicht auf ein separates Stück Stoff oder ein Kleidungsstück beziehen, das den Kopf der Frau bedecken soll, sondern daß sie sich ganz konkret auf ihr Haar beziehen. Aber die hier erwähnte Bedeckung bezieht sich nicht nur auf das Haar der Frau, sondern auf ihr "langes Haar". Warum ist nach Vers 15 das "lange Haar" einer Frau eine "Herrlichkeit für sie"? Der Vers antwortet:

"Denn ihr Haar ist ihr zur Bedeckung gegeben."

Wenn das Haar ihr zur Bedeckung gegeben ist und sie kurzes Haar oder "geschorenes" oder "rasiertes" Haar hat, was genau bedeckt dann ihr Haar? Der Text spricht von "langem Haar", das ihr zur Bedeckung gegeben wird. Kurzes Haar scheint zumindest den Kopf gut bedecken zu können, und so scheint die "Bedeckung", die der Frau gegeben wird, mehr als nur ihre Kopfhaut zu bedecken.

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Zeitloser Grundsatz

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Einige haben argumentiert, daß der Apostel in 1. Korinther 11:1-12 einfach einen kulturellen Brauch durchsetzt, der zu seiner Zeit existierte und nicht mehr verpflichtend ist, und daß die Frauen deshalb seinen Rat nicht befolgen müssen. Sollen wir denn im einundzwanzigsten Jahrhundert erwarten, daß Frauen in der Gemeinde einen Schleier tragen? Würde ein solcher Brauch nach heutigen Maßstäben nicht als seltsam und altmodisch angesehen werden?

Es sei darauf hingewiesen, daß der Brauch, daß Frauen im öffentlichen Gottesdienst einen Schleier tragen, in der heutigen Weltkultur nicht gänzlich verschwunden ist. In einigen Gesellschaften gibt es ihn noch. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als römisch-katholische Frauen in Lateinamerika niemals eine Kirche ohne Schleier auf dem Kopf betraten, ein Brauch, der in einigen europäischen Ländern immer noch besteht, wenn Touristen heilige Stätten betreten. Und wir alle wissen, daß Frauen in muslimischen Ländern nicht nur zum Gottesdienst, sondern auch in allen anderen Angelegenheiten des Lebens einen Schleier tragen.

Will ich damit sagen, daß Frauen in der westlichen Gesellschaft den Brauch übernehmen sollten, Schleier zu tragen, wenn sie in die Kirche kommen, um zu beten? Wenn ich so etwas vorschlagen würde, würde man mich sofort des Fanatismus bezichtigen! Ich schlage nicht vor, daß Frauen in der westlichen Gesellschaft diesen Brauch befolgen müssen. Die Bräuche mögen sich von Kultur zu Kultur unterscheiden, doch das Grundprinzip, auf dem die Bräuche beruhen, bleibt unverändert.

© Übersetzung - Alex Janzen - Oktober 2022

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WEITERE GEDANKEN

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*(1)

Die Bibel, wie sie ursprünglich verfaßt worden ist, wurde nicht in unseren heutigen Sprachen geschrieben, sondern in Hebräisch und Griechisch und erst viele, viele Jahrhunderte später in die heutigen Sprachen übersetzt. Eine Übersetzung bleibt immer noch eine Übersetzung und wird auch niemals die Originalsprache sein. Bei Übersetzungen kann es Mißverständnisse geben, auch in unseren heutigen Sprachen und deswegen darf man auch nicht vergessen, daß die Bibel in Sprachen geschrieben worden sind, die 95 Prozent der Weltbevölkerung nicht bekannt ist. Ebenso darf man nicht vergessen, daß die Zeit in der die Bücher der Bibel verfaßt wurden, kulturell eine ganz andere gewesen ist, als in der wir heute leben. Ausdrücke und Redewendungen und Formulierungen die im Originaltext der Bibel verwendet werden, wurden damals als ganz normal angesehen, weil man erstens wußte was damit gemeint ist und zweitens das so im Sprachgebrauch verwendet worden ist. Mit einer Übersetzung, mag sie auch noch so gut sein, kann man nicht vollständig diesen "Flair" der Sprache von damals einfangen, sondern braucht viele Worte um sie erklären zu können. Hinzu kommt, daß die Worte die dafür verwendet werden können, von Sprache zu Sprache unterschiedlich sind und so gestaltet es sich teilweise schwierig die richtige Bedeutung bis auf's letzte i -Tüpfelchen klar zu machen.

Lange hatte ich persönlich verstanden, daß mit dem Bedecken des Hauptes der körperliche Kopf gemeint sei, was ja stimmt. Doch was hat es mit der Entehrung auf sich? Wie kann man einen Kopf entehren? Ein Kopf ist ein Körperteil, genauso wie Beine und Füße egal von welchem Wesen, ob Mensch,Tier oder Insekt. Würde man ein Bein oder Fuß eines anderen entehren, wenn man sie bei sich selber nicht bedecken würde? Nein. Es muß also was anderes damit gemeint sein. Was also ist das besondere am Kopf? Ist es deswegen weil er ein Gehirn in sich birgt und er Augen zum Sehen, Ohren zum Hören und einen Mund zum Essen und sprechen hat? Nein, gewiß nicht. Die Bedeutung geht also darüber hinaus.

In unserer Sprache verwenden wir das Wort "Haupt" für sich allein stehend und mit der Bedeutung für "Kopf" recht wenig. Man sagt nicht "Hauptbedeckung", sondern "Kopfbedeckung" Damit ist also das richtige Körperteil gemeint. Man verwendet auch das Wort "Hauptsache" oder "hauptsächlich". Hat das was mit unserem tatsächlichen Kopf zu tun? Nein. Man kann zwar "Kopfsache" sagen, aber das bedeutet "nachdenken". Ist es das gleiche wie "Hauptsache"? Drückt es dies aus? Nein. Also muß das Wort "Haupt" in diesem Fall etwas anderes bedeuten, oder? Ja klar. Es bedeutet, daß diese Angelegenheit an oberster Stelle steht und eine wichtige Stellung einnimmt.

Genauso verhält es sich mit dem Wort "Hauptmann".Wird jemand so genannt, nur weil er einen Kopf hat? Nein, das wäre lächerlich. Jeder weiß was darunter zu verstehen ist. Es bedeutet, daß dieser Mensch bezüglich der Befehlsgewalt über allen anderen steht über die er eingeteilt worden ist. Was er sagt, muß befolgt werden.

Genauso verhält es sich mit dem Wort "Häuptling". Ist das jemand der einen kleinen Kopf hat? Nein, das ist genauso absurd. Jeder weiß was damit gemeint ist. Ein "Häuptling" ist ein Mann der, das Stammesoberhaupt ist und sich in einer führenden Position befindet.

Und somit sind wir beim Wort "Oberhaupt" angelangt. Und genau das meint die Bibel mit dem Wort "Haupt". Der Apostel Paulus hat genau das damit gemeint. Bei der Schöpfung hat Gott den ersten Menschen, den ersten Mann Adam als Oberhaupt eingesetzt. Ihm zur Seite stehen sollte seine Frau. Sie sollte nicht über ihm stehen, also nicht über ihn herrschen, sondern neben ihm, ebenbürtig. Die Herrschaft sollte auch nicht so aussehen, daß es irgendwelche Unterdrückung geben sollte, so nach dem Motto: "Ich bin hier der Chef und Ihr habt zu tun, was ich sage!" Oder: "Ich bin hier der Mann und Du als meine Frau hast Dich mir zu unterwerfen und zu tun was ich Dir anschaffe."

Keineswegs. Die Position des Oberhauptes zeichnete eine Stellung aus, die Adam einnehmen sollte. Er sollte der Führer sein. Das hat sich schon darin bewiesen, daß nicht Gott nach der Schöpfung den Tieren ihre Namen gegeben hat, sondern Er hatte absichtlich diese Aufgabe Adam übertragen. Nicht nur um eine Arbeitbeschaffungsmaßnahme zu erstellen und Adam gleich mal ran zu nehmen, damit er nicht gelangweilt irgendwo rumsitzen würde, sondern diese Aufgabenübertragung beinhaltete noch mehr und zwar, daß Adam der Regent nicht nur über die Tiere, sondern über die ganze Schöpfung sein sollte, was eine hohe Ehre gewesen ist. Deswegen durfte er ganz allein den Tieren ihre Namen geben und wie er sie benannte, so sollten sie heißen. Und diese Namen haben sich bis in unsere Zeit hinein erhalten. Deswegen heißt ein Elefant ein Elefant und eine Giraffe eine Giraffe und nicht irgendwie anders.

Adam sollte auch nicht willkürlich über seine Frau herrschen und sich als der große Boss aufspielen, so wie es viele, unsagbar viele Menschen auf dieser Welt schon getan haben, weil ihnen Führungskraft gegeben worden ist. Doch dieser Mißbrauch der Stellung des Oberhauptes schlich sich erst nach dem Sündenfall ein, nicht davor. Davor war er durch Liebe und Fürsorge geprägt und wenn die Sünde nicht einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hätte, dann hätte sich das immer so weitergepflanzt. Liebe und Einfühlsamkeit wären die Oberhoheiten durch alle Generationen hindurch gewesen und Adam wäre an der Spitze gestanden, als Leiter und fürsorgliches Oberhaupt des gesamten menschlichen Geschlechtes.

Doch nachdem die Sünde durch Eva und ihn in die Welt gekommen ist, ist all das gewaltsam zerbrochen. Die Menschen fingen an, diese göttliche Einrichtung mit Füßen zu treten und sie so zu gestalten wie es ihnen gefiel und die Ergebnisse waren wahrlich nicht schön und ganz im Gegensatz zu dem wie Gott sie einst gedacht hatte. Anstatt, daß die Frau, wie Gott es am Anfang beabsichtigt hatte, ihrem Mann gleichgestellt war und seine Gehilfin sein sollte, damit er nicht alleine wäre, sondern sie alles gemeinsam auf die Beine stellen und bewältigen sollten, verdrehten es die Männer und erniedrigten die Frau und setzen sich damit automatisch in eine höhere Stellung als sie selber.

Selbst heute noch gibt es gewisse Länder, in denen die Frau nicht sehr viel wert ist, auch wenn sie darum kämpft eine ebenbürtige Stellung zu erlangen und anerkannt zu werden. Dieses Denken hat sich bis in unsere Zeit hinein gehalten, daß die Frau sozusagen weniger wert ist als der Mann. Das ist leider trauriger Weise so. Doch so war es von Gott von Anfang an, wie gesagt nicht gedacht. Nicht umsonst werden die Männer punktgenau darauf hingewiesen ihre Frauen zu lieben, genauso wie Christus Seine Gemeinde liebt.

"Ihr Männer, liebet Eure Frauen, gleichwie Christus auch geliebt hat die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben." Epheser 5:25

Christus ist dabei aber das Oberhaupt, Er steht also über dem Mann und auch über der Frau, nicht weil Er es sich angemaßt hat, sondern weil Er unser Schöpfer ist. Er ist unser Schöpfer und Gott und das versetzt Ihn automatisch in die Stellung des Oberhauptes. Aber diese Stellung des Oberhauptes nutzt Er nicht aus, sondern Er liebt Seine geschaffenen Menschen, Er liebt Seine Gemeinde wie es heißt. Er nutzt sie weder aus, noch verübt Er über sie Willkürherrschaft. Sondern Seine Herrschaft, ist eine Herrschaft die einzig und alleine auf Liebe aufgebaut ist. Aus Liebe hat Er einst den Menschen erschaffen. Aus Liebe kam Er auf diese Welt und die in Sünden gefallenen Menschen zu erretten. Aus Liebe ist all das geschehen, nicht aus Machtgier wie es so unsagbar viele Menschen an den Tag legen. Sie wollen aus Machtgier herrschen und haben geherrscht und die Menschen unterdrückt, aber Christi Herrschaft ist ganz anders.

Er ist kein Mensch so wie wir, Er hat nur einst die menschliche Gestalt angenommen, doch in ihr verborgen ist Seine Göttlichkeit und die strahlt etwas anders aus, als das was wir Menschen tun. Sie vereint in sich das, was uns Menschen fehlt, nämlich die Göttlichkeit gepaart mit Liebe und Feingefühl, etwas von dessen wahrem Gut wir nur wenig erahnen und begreifen können, weil wir in einer sündigen Welt leben, doch Christus kam eben genau aus diesem Grund auf unsere Erde, damit Er uns einen Hauch davon übermitteln kann.

Die Tiefe dessen was Christi Liebe tatsächlich bedeutet, werden wir erst zu verstehen beginnen, wenn wir uns nach Seiner Rückkehr, verwandelt in das herrliche, ewige Leben in Seinem himmlischen Reich befinden. Dann werden wir Stück für Stück erkennen wie Er wirklich ist. Doch bis dahin liegt der Schleier der Sünde noch über der Welt und wir können Christus in Seiner ganzen Fülle noch nicht richtig erkennen. Aber das war uns offenbart worden ist in Wort und Schrift und nachzulesen in Seinem für uns erhaltenem Buch, das ist unsers zu verstehen. Was darüber hinaus geht, da sollen wir nicht anfangen zu spekulieren.Wir können uns Gedanken darüber machen, aber sie keineswegs als gegebene Tatsachen hinstellen, denn das wäre verfänglich und steht uns nicht zu, doch was offenbart worden ist, an das sollen wir uns halten. Und offenbart ist, daß die Männer aufgerufen werden ihre Frauen so zu lieben, wie Christus die Gemeinde liebt, also sie zu schätzen und zu ehren und sie in Liebe zu tragen und zu unterstützen. Das sei ihre wahre Herrschaft. Liebe zu üben und Gerechtigkeit walten zu lassen, gemischt mit Feingefühl und Zuneigung.

Diese Herrschaft ist keine Herrschaft wie die Welt sie versteht, sondern eine Herrschaft deren Anleitung direkt aus dem Himmel kommt und die wir Menschen kopieren und ausleben sollen, damit wir einen Hauch von Himmel auf Erden verspüren können.

Doch die Menschen haben wie gesagt, Gottes Worte und Absichten nicht nur einmal verdreht und so mußten immer und immer wieder Anweisungen gegeben werden wo der "Weg" überhaupt hinführt. Oftmals sind diese Anweisungen nicht befolgt worden und Leid und Elend haben sich über die Menschen ergossen, nicht weil Gott nur auf eine Gelegenheit gewartet hätte das zu tun, sondern weil sich die Menschen aus dem Kreis Seines Segens selber entfernt und somit die bittere Ernte für ihr eigenes Handeln eingefahren haben.

Auch Gottes auserwähltes Volk hat diesen Pfad des Ungehorsams Ihm gegenüber betreten und ist seinen einen Weg gegangen und hat getan was es wollte. Das zog sich durch alle Generationen hindurch und auch zur Zeit vom Apostel Paulus war es nicht sonderlich anders. Da hatten sich schon so manche schlechte Gewohnheiten und Ansichten so fest in den Köpfen der Menschen eingenistet, die schwer zu berichtigen waren. Und wie schon bereits erwähnt, wurde der Mann noch mehrere Jahre nach der Kreuzigung in der Gemeinde als das Haupt der Frau angesehen. Männer waren in allerlei Führungspositionen und verantwortlichen Ämtern, wohingegen die Frau ihm untertan sein mußte und für Kinder, Haushalt und Essen machen verantwortlich war, also für die geringen Dinge im Leben. Sie hatte wenig zu sagen, woran sich jedoch nicht ausnahmslos alle Frauen hielten, sondern durch ihre Güte und Liebe in einen Rang aufstiegen, der ihnen ebenso Respekt abforderte. Doch das war nicht allgemein so, sondern eher die Ausnahme. Und von den anderen spricht der Apostel Paulus, daß der Mann das Haupt, also das Oberhaupt, der Leiter, der Führer der Frau sei, ebenso der Kinder, die logischer Weise rangmäßig unter der Frau standen.

Doch Christus sei das Oberhaupt über alle. Wenn die Frau also eine Kopfbedeckung trug, dann hatte das eine symbolische Bedeutung, die ohne Worte die Tatsache ausdrückte, daß sie sich unter ihren Mann stellte, also nicht wie man so schön sagt "die Hosen an hatte", sondern die Oberhoheit ihrem Mann überließ und sich unter sie stellte. Auch heute noch gibt es Ländern in denen die Frauen entweder nur Kopftücher tragen, oder sich sogar von Kopf bis Fuß verschleiern müssen. Nicht weil alle es so für gut befinden, sondern weil es ihnen von der Männerwelt so diktiert wird. Diese Männer stellen sich als Oberhaupt über sie, aber nutzen ihre Stellung mehr als aus. Sie würdigen sie sogar so weit herab, daß sie in ihren Augen keinen wirklichen Wert haben. Das erinnert mich an eine Begebenheit wo ein Mörder zu mehr als Lebenslanger Haft verurteilt wurde, weil er zu wagen sagte: "Es war ja nur eine Frau." Für ihn stand offenbar die Frau auf der gleichen Stufe wie ein Tier, das man auch ohne schlechtes Gewissen umbringen kann.

So weit sind die Menschen gesunken, doch das meinte der Apostel Paulus nicht, sondern wollte diese falsche Ansicht bezüglich der Frauen ins rechte Licht rücken und auch die Ansicht der Frauen über sich selber, was natürlich nicht so einfach war. Mit dem Hinweis, daß die Männer ihre Frauen genauso lieben sollen wie Christus Seine Gemeinde liebt, wollte er vermitteln, daß die Frauen von Christus genauso wertgeschätzt und hochwertig angesehen werden, wie die Männer. Jedoch sollten sich die Frauen ihren Männern unterstellen, die sie in Liebe tragen sollten und nicht mit Willkür beherrschen. Die Frauen sollten ihren Männern durch ihr Verhalten und Reden keine Schande bereiten und ihrem Ansehen keinen Makel auferlegen oder sie in Verruf bringen.

Seinen Kopf zu bedecken versinnbildete Demut vor dem anderen. Wenn ich das Wort Unterwürfigkeit benutzen würde, dann schwingt darin etwas negatives, etwas willenloses, Selbstaufgabe, aber das sollte es gar nicht bedeuten, sondern ein sich Unterstellen unter die Oberhoheit. So wie Christus das Oberhaupt der Gemeinde ist und die unumschränkte Oberhoheit über alles hat, aber in Liebe und Feingefühl alles ausübt, so sollten auch die Männer dies kopieren und nachahmen und mit ihren Frauen und Kindern in gleicher Weise verfahren. Dann wäre es eine Freude für Frau und Kinder sich ihrem Mann zu unterstellen und sich zu unterwerfen. Sie würden dann wissen, daß sie geschätzt und geliebt, jedoch nicht willkürlich behandelt werden, sondern aus Liebe und zärtlicher Zuneigung und der Mann würde seiner Frau und Familie die Geborgenheit geben und die Liebe ausstrahlen, die auch Christus immer ausgestrahlt hat. Christus ist das große Vorbild und sich Ihm zu unterstellen sollte uns ein Verlangen und eine Freude sein.

*(2)

Ich möchte gerne darauf hinweisen, daß über die Engel geschrieben steht, daß, wenn sie vor Gott stehen, aus Ehrfurcht ihr Angesicht verhüllen, doch bei uns Menschen ist das Gefühl und das Bewußtsein von wahrer Ehrfurcht Gott gegenüber sehr geschrumpft. Wir sind inzwischen in einem Zeitalter angelangt wo es diesen Begriff für viele Menschen schon gar nicht mehr gibt, so wie es ihn für andere Generationen sehr lange vor uns nicht gab. Die Ereignisse wiederholen sich und setzen sich auch unterschwellig vor und erhalte sich selber.

Wenn nun die Engel sich aus Ehrfurcht und Anerkennung verhüllen, wie viel mehr sollten wir sündige, sterbliche Menschen dies tun? Doch, wer verneigt sich heutzutage noch in wahrhafter Ehrfurcht im Herzen vor Gott? Es ist so viel Rebellion und Aufsässigkeit und Selbstbestimmtheit im Land, daß sie schon sichtbar und die Ehrfurcht vor Gott recht weit in den Hintergrund getreten ist. Aus dieser "ich will tun was ich will" Reaktion heraus tun die Menschen allerlei Dinge die vor Gott eine Beschämung und Entehrung darstellen. Würde eine Frau ihren Kopf absichtlich scheren und dann in genau der gleichen Einstellung vor Gott kommen und ihn nicht bedecken, dann kann Gott ihre Handlung nicht gut heißen, weil sie aus Rebellion entstanden ist. Hat sie aber ihren Kopf geschoren und bedeckt ihn dann, weil sie in wahrer Reue und Demut vor Gott hintritt, dann wird Gott sie nicht abweisen, sondern sie annehmen, denn sie zeigt an ihrem Äußeren, daß sie einen Sinneswandel durchgemacht hat.

© - Manuela Sahm - Oktober 2022


Noch ein interessanter Gedanke zum Abschluß, den jemand in Facebook eingestellt hat:





15.10.2022

Was bedeutet der Ausdruck "Gesetz Christi"?

 




Der Ausdruck, auf den wir uns beziehen steht in 1. Korinther 9:21

"Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich ohne Gesetz — obwohl ich vor Gott nicht ohne Gesetz bin, sondern Christus gesetzmäßig unterworfen —, damit ich die gewinne, die ohne Gesetz sind."

und in Galater 6:2

"Einer trage des anderen Lasten, und so sollt Ihr das Gesetz des Christus erfüllen!"

und wir werden beide Bibeltexte untersuchen.

1. Das Problem

Die Rolle des Gesetzes im Leben des Christen wird nach wie vor diskutiert. Das beruht zum Teil auf der Tatsache, daß Paulus sowohl negativ als auch positiv über das Gesetz schrieb – etwas, das beendet ist, aber durch den Glauben fest steht. Die Diskussion folgt außerdem aus der protestantischen zweigliedrigen Einteilung zwischen Gesetz und Evangelium. Infolgedessen wird das "Gesetz Christi" oft als Bezeichnung für das verstanden, was in der christlichen Kirche an die Stelle des alttestamentlichen Gesetzes trat.

Für einige stellt das Gesetz Christi die ethischen und moralischen Lehren Christi dar oder das Gesetz der Liebe, das angeblich an die Stelle des jüdischen Gesetzes getreten ist. Diese Möglichkeiten sind allerdings lediglich gelehrte Vermutungen. Glücklicherweise erkennen viele Neutestamentler, daß die zweigliedrige Einteilung zwischen Glaube, Evangelium und Gesetz nicht von Paulus kommt, etwas, daß Adventisten immer geglaubt und gelehrt haben.

"Was wollen wir nun sagen? daß Heiden, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangt haben, und zwar die Gerechtigkeit aus Glauben, daß aber Israel, das nach dem Gesetz der Gerechtigkeit strebte, das Gesetz der Gerechtigkeit nicht erreicht hat. Warum? Weil es nicht aus Glauben geschah, sondern aus Werken des Gesetzes. Denn sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes," Römer 9:30–32

2. Galater 6:2

"Einer trage des anderen Lasten, und so sollt Ihr das Gesetz des Christus erfüllen!"

Es ist wahr, daß das "Gesetz Christi" im Zusammenhang des Abschnitts direkt mit der christlichen Liebe als Erfüllung des Gesetzes verbunden ist.

"Denn das ganze Gesetz wird in einem Wort erfüllt, in dem: »Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst." Galater 5:14

In Galater 6:2 wird dieser Grundsatz konkret veranschaulicht:

"Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen."

Das bedeutet nicht, daß das Gesetz der Liebe das alttestamentliche Gesetz ersetzt hat, sondern daß das Gesetz wirklich erfüllt wird, wenn der Gehorsam ein Ausdruck der christlichen Liebe ist. Ja, der Grundsatz der Liebe fäßt das Gesetz zusammen, aber es beseitigt es nicht. Dies wird durch die Tatsache bestätigt, daß die in Galater 5:22–23 aufgeführte Frucht des Geistes auf den Prinzipien des Gesetzes Gottes beruht.

"Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz."

Ein weiterer wichtiger Text in diesem Zusammenhang ist Römer 13:8

"Seid niemand etwas schuldig, außer daß Ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt."

wo Paulus den Gedanken wiederholt, daß die Liebe das Gesetz erfüllt, und dann einige der Zehn Gebote zitiert, um zu zeigen, daß sich die Liebe im Gehorsam ihnen gegenüber ausdrückt.

"Denn die [Gebote]: »Du sollst nicht ehebrechen, Du sollst nicht töten, Du sollst nicht stehlen, Du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen, Du sollst nicht begehren« — und welches andere Gebot es noch gibt —, werden zusammengefaßt in diesem Wort, nämlich: »Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst!" Römer 13:9

Die Tatsache, daß Paulus den Gehorsam gegenüber den Zehn Geboten bekräftigt, zeigt deutlich, daß die Liebe, als Zusammenfassung des Gesetzes, das Gesetz nicht abschafft.

"Was wollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber ich hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz; denn von der Begierde hätte ich nichts gewußt, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: Du sollst nicht begehren!" Römer 7:7

"Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern bemühe sich vielmehr, mit den Händen etwas Gutes zu erarbeiten, damit er dem Bedürftigen etwas zu geben habe." Epheser 4:28

"Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht soll nicht einmal bei Euch erwähnt werden, wie es Heiligen geziemt; auch nicht Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzeleien, die sich nicht gehören, sondern vielmehr Danksagung. Denn das sollt Ihr wissen, daß kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger, ein Erbteil hat im Reich Christi und Gottes." Epheser 5:3–5;

"Ihr Kinder, seid gehorsam Euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. »Du sollst Deinen Vater und Deine Mutter ehren«, das ist das erste Gebot mit einer Verheißung: »damit es Dir gut geht und Du lange lebst auf Erden«." Epheser 6:1–3

"Tötet daher Eure Glieder, die auf Erden sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht, die Götzendienst ist." Kolosser 3:5

3. 1. Korinther 9:21

In diesem Abschnitt spricht Paulus über seine Bereitschaft, sich seinen Zuhörern anzupassen, um seine Mission zu erfüllen:

"Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich ohne Gesetz — obwohl ich vor Gott nicht ohne Gesetz bin, sondern Christus gesetzmäßig unterworfen —, damit ich die gewinne, die ohne Gesetz sind."

Paulus setzt Gottes Gesetz im Prinzip mit dem Gesetz Christi gleich! Was bedeutet das?

Das "Gesetz Christi" ist einfach das Gesetz, wie Christus es in Seinem Leben gelehrt und veranschaulicht hat. Siehe Matthäus 5:17–32 *

… jedoch nicht das Gesetz, wie es von jüdischen Führern gelehrt wurde. In Christus findet man die wahre Bedeutung des Gesetzes, und in diesem Sinne ist es zum "Gesetz Christi" geworden

"Da wir nun eine solche Hoffnung haben, so treten wir mit großer Freimütigkeit auf und nicht wie Mose, der eine Decke auf sein Angesicht legte, damit die Kinder Israels nicht auf das Ende dessen sähen, was weggetan werden sollte. Aber ihre Gedanken wurden verstockt; denn bis zum heutigen Tag bleibt beim Lesen des Alten Testamentes diese Decke unaufgedeckt, die in Christus weggetan wird. Doch bis zum heutigen Tag liegt die Decke auf ihrem Herzen, sooft Mose gelesen wird. Sobald es sich aber zum Herrn bekehrt, wird die Decke weggenommen." 2. Korinther 3:12–16

Dies ist das Gesetz, das durch den Glauben an seinem rechten Platz eingesetzt wurde

"Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr bestätigen wir das Gesetz." Römer 3:31

Der Gehorsam gegenüber dem Gesetz entspringt der Liebe, nicht dem Versuch, von Gott angenommen zu werden. Christus hat die moralischen Werte des Gesetzes Gottes, wie sie im Alten Testament zu finden sind, nicht beseitigt.

*

Die Erfüllung des Gesetzes

17 Ihr sollt nicht meinen, daß Ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!

18 Denn wahrlich, Ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.

19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel.

20 Denn Ich sage euch: Wenn Eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet Ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen!

Ermahnung zu Versöhnlichkeit

21 Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht töten!« wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein.

22 Ich aber sage Euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka!, der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr!, der wird dem höllischen Feuer verfallen sein.

23 Wenn Du nun Deine Gabe zum Altar bringst und Dich dort erinnerst, daß Dein Bruder etwas gegen Dich hat,

24 so laß Deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin und versöhne Dich mit Deinem Bruder, und dann komm und opfere Deine Gabe!

25 Sei Deinem Widersacher bald geneigt, während Du noch mit ihm auf dem Weg bist, damit der Widersacher Dich nicht etwa dem Richter ausliefert und der Richter Dich dem Gerichtsdiener übergibt und Du ins Gefängnis geworfen wirst.

26 Wahrlich, ich sage Dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis Du den letzten Groschen bezahlt hast!

Ehebruch und Ehescheidung

27 Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht ehebrechen!«

28 Ich aber sage Euch: Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.

29 Wenn Dir aber Dein rechtes Auge ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist besser für Dich, daß eines Deiner Glieder verlorengeht, als daß Dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.

30 Und wenn Deine rechte Hand für Dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab und wirf sie von dir! Denn es ist besser für Dich, daß eines Deiner Glieder verlorengeht, als daß Dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.

31 Es ist auch gesagt: »Wer sich von seiner Frau scheidet, der gebe ihr einen Scheidebrief«.

32 Ich aber sage Euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, ausgenommen wegen Unzucht, der macht, daß sie die Ehe bricht. Und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe."

© Übersetzung - Alex Janzen - Oktober 2022


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WEITERE GEDANKEN

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Selbstverständlich hat Jesus hier den Leuten nicht zur Selbstverstümmelung geraten, was wohl auch niemand getan haben wird, sondern es war bildlich gemeint. Mit den Augen kann man sehen, mit den Händen allerlei Dinge tun. Er hatte damit gemeint, daß mein seinen Blick von allerlei Dingen abwenden soll und weggehen, damit man nicht weiter zur Sünde verführt wird und sie dann auch begeht. Das gleiche mit den Händen. Das was man beabsichtigte anzufangen, soll man wie ein heißes Eisen fallen lassen, sich sofort umdrehen und ohne zögern den Ort verlassen wo man sich befindet, damit man sich nicht selber durch die Tat der eigenen Hände in Schwierigkeiten jeglicher Art bringt.

Christi Gesetz bestand schon vor Grundlegung der Welt, ein ewiges Gesetz welches Seinen heiligen, makellosen Charakter verkörpert. Dieses Gesetz, Seine Ordnung ist nicht wandelbar, genauso wie Sein Charakter nicht wandelbar. Er ist kein Mensch so wie wir, die ihren Charakter Laufe ihres Lebens verwandeln können. Doch Gott bleibt immer gleich und beständig, im Gegensatz zu uns. Gottes Gesetz ist kein Gesetz der Willkür und Machtausübung, sondern das was so wenige Menschen verstehen, es ist ein Gesetz der Liebe und es soll und dabei helfen Gott und auch unsere Dasein und unsere Aufgaben und den Umgang mit anderen Menschen besser zu verstehen und in die Tat umzusetzen. Gottes Gesetz wird sich in einem Menschen offenbaren in Wort und Tat, dem es tief in das eigene Herz hinein gesunken ist und der es nach außen hin auslebt, nicht aus bloße Unterwürfigkeit zum Buchstaben oder aus Angst, sondern aus Liebe Gott gegenüber. Christi Gesetz ist ein Gesetz, das frei macht, nicht eines das bindet und indem man es wirklich beherzigt und zu einen ständigen Teil des eigenen Lebens macht, wird man diese Tatsache persönlich erfahren.

© - Manuela Sahm - Oktober 2022

11.10.2022

Was sagt die Bibel über Gott und Götter?

 


Erklärt 1. Korinther 8:5, daß es noch andere Gottheiten gibt?

"Denn wenn es auch solche gibt, die Götter genannt werden, sei es im Himmel oder auf Erden — wie es ja wirklich viele »Götter« und viele »Herren« gibt."

Die Verwendung des Wortes "Götter":

Wer sind diese "Götter"? Das Wort wird im Alten Testament auf verschiedene Weise verwendet und nicht nur, um den wahren israelitischen Gott oder die Götter der heidnischen Völker zu bezeichnen. Zwei dieser Verwendungen sind in diesem Fall wichtig. Erstens wird es verwendet, um sich auf einen Vertreter Gottes zu beziehen. Mose steht an Gottes Stelle vor Aaron und Pharao

"Und er soll für Dich zum Volk reden, und so wird er Dein Mund sein, und Du sollst für ihn an Gottes Stelle sein." 2. Mose 4:16

"Und der Herr sprach zu Mose: Siehe, Ich habe Dich dem Pharao zum Gott gesetzt, und Dein Bruder Aaron soll Dein Prophet sein" 2. Mose 7:1

und König David standen sinnbildlich für den Herrn, der der wahre König Israels ist, vor dem Volk

"Dein Thron, o Gott, bleibt immer und ewig; das Zepter Deines Reiches ist ein Zepter des Rechts!" Psalm 45:7

Auch die Richter Israels repräsentierten Gott als denjenigen, der durch sie die Israeliten richtete.

"So höre auf meine Stimme; ich will Dir raten, und Gott wird mit Dir sein. Tritt Du für das Volk vor Gott, und bringe Du ihre Anliegen vor Gott." 2. Mose 18:19

"Wenn jemand gegen einen Menschen sündigt, so wird Gott Schiedsrichter sein; wenn aber jemand gegen den Herrn sündigt, wer wird für ihn Fürsprecher sein? Aber sie hörten nicht auf die Stimme ihres Vaters; denn der Herr hatte beschlossen, sie zu töten." 1. Samuel 2:25

"Dir will ich danken von ganzem Herzen, vor den Göttern will ich dir lobsingen!" Psalm 138:1

"Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in Eurem Gesetz geschrieben: »Ich habe gesagt: Ihr seid Götter«? Wenn es diejenigen Götter nennt, an die das Wort Gottes erging — und die Schrift kann doch nicht außer Kraft gesetzt werden, wieso sagt Ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: »Du lästerst!«, weil Ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?" Johannes 10:34-36

Das Wort wird auch verwendet, um geistige Kräfte aus der Unterwelt, dem Reich des

Dämonischen, zu bezeichnen. Der Geist, der aus der Erde kam und vorgab, Samuel zu
sein, wird von dem Zauberer als Gott bezeichnet

"Und der König sprach zu ihr: Fürchte Dich nicht! Was siehst Du? Die Frau sprach zu Saul: Ich sehe ein Götterwesen aus der Erde heraufsteigen!" 1. Samuel 28:13

"Wenn sie Euch aber sagen werden: Befragt die Totenbeschwörer und Wahrsager, die flüstern und murmeln! — [so antwortet ihnen]: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen, oder soll man die Toten für die Lebendigen befragen?" Jesaja 8:19

Im Neuen Testament scheint Paulus diese Mächte im Sinn zu haben, wenn er sagt: "Es gibt viele Götter."

"Denn wenn es auch solche gibt, die Götter genannt werden, sei es im Himmel oder auf Erden — wie es ja wirklich viele »Götter« und viele »Herren« gibt." 1. Korinther 8:5

und wenn er die Formulierung "der Gott dieses Zeitalters" verwendet

"Bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, sodaß ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist." 2. Korinther 4:4

© Übersetzung - Alex Janzen - Oktober 2022


10.10.2022

Das Werk wird offenbar!

 



1. Korinther 3:12-15

"Wenn aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, so wird das Werk eines jeden offenbar werden; der Tag wird es zeigen, weil es durchs Feuer geoffenbart wird. Und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben. Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, so wird er Lohn empfangen; wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden erleiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch."

Eine oberflächliches Lesen dieses Bibeltextes hat einige zu der irrigen Schlußfolgerung verleitet, daß der Apostel Paulus hier die individuelle Vorherbestimmung lehrt, unabhängig von der persönlichen Entscheidung. Daß dies jedoch nicht der Fall ist, wird bei einem sorgfältigen Studiums des Zusammenhangs der Verse 3-11 deutlich.

"Denn Ihr seid noch fleischlich. Solange nämlich Eifersucht und Streit und Zwietracht unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise? Denn wenn einer sagt: Ich gehöre zu Paulus! der andere aber: Ich zu Apollos! — seid Ihr da nicht fleischlich? Wer ist denn Paulus, und wer Apollos? Was sind sie anderes als Diener, durch die Ihr gläubig geworden seid, und zwar, wie es der Herr jedem gegeben hat? Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Gedeihen gegeben. So ist also weder der etwas, welcher pflanzt, noch der, welcher begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. Der aber, welcher pflanzt, und der, welcher begießt, sind eins; jeder aber wird seinen eigenen Lohn empfangen entsprechend seiner eigenen Arbeit. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; Ihr aber seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. Gemäß der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer aber baut darauf. Jeder aber gebe acht, wie er darauf aufbaut. Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus."

Paulus spricht hier über seine Arbeit als Apostel und die der "anderen Diener" (Vers 5), die der Gemeinde in Korinth gedient hatten. Der "Lohn", von dem hier die Rede ist (Vers 8), ist eine Belohnung für den Dienst im Evangelium, nicht für das persönliche Leben als Christ. Paulus bezieht sich hier in erster Linie auf die Leiter der Gemeinde in Korinth, von denen nicht alle ihre Arbeit vorbildlich verrichteten (siehe Vers 10). Das Bild der Baumaterialien, das in diesem Vers beschrieben wird, kann so verstanden werden, daß es (1.) die geistliche Unterweisung der Leiter oder (2.) die Personen darstellt, die das Gebäude des geistlichen Hauses Gottes bilden. Diese beiden Gedanken sind eng miteinander verbunden und waren vielleicht beide im Sinn von Paulus, als er diese Metapher verwendete.

Richtige geistliche Unterweisung führt zur Bildung eines gesunden christlichen Charakters, mangelhafte Unterweisung zu einem fehlerhaften Charakter. Zum Bild der Gemeindeglieder als "lebendige Steine" eines "geistlichen Hauses" siehe 1. Petrus 2:5

"So laßt auch Ihr Euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus."

Die hochwertigen und robusten Baumaterialien stehen entweder für eine gute Unterweisung oder für Gemeindeglieder mit einem kräftigen geistlichen Leben.

"Holz, Heu, Stroh" stehen für mangelhafte Unterweisung oder Kirchenmitglieder mit mangelhafter Erfahrung. Es gibt viele irrige Überzeugungen und Lehren, die der Prüfung durch Gottes Wort nicht standhalten und nicht zur Bildung von Charakteren beitragen, die im Gericht Bestand haben werden. Es gibt viel Fanatismus, Bigotterie, das bedeutet kleinliche, engherzige Frömmigkeit oder übertriebener Glaubenseifer, verstellte Demut, übertriebene Aufmerksamkeit für äußere Formen und Zeremonien, schaumige Begeisterung und Aufregung in der Religion, die am großen Tag Gottes bloßgestellt werden.

"So wird das Werk eines jeden offenbar werden".

Die wahre Natur der Arbeit eines Menschen ist in diesem Leben nicht immer offensichtlich, aber sie wird in ihrem wahren Licht offenbart werden,

"wenn Gott die Geheimnisse der Menschen durch Jesus Christus richten wird" Römer 2:16

Der Charakter der vermittelten geistlichen Unterweisung wird sich dann in vollem Umfang an den Ergebnissen zeigen, die die Lehre im Leben derer hervorgebracht hat, die sie erhalten haben. Einige werden gewogen und für mangelhaft befunden werden, andere werden die Krone der Unsterblichkeit erhalten.

"von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen".

Wenn ein Gebäude niedergebrannt wird, bleiben nur feuerfeste Materialien übrig. Das Feuer steht für Krisenzeiten, einschließlich der "Stunde der Versuchung", die über den ganzen Erdkreis kommen wird, "um zu prüfen, wer auf Erden wohnt" (Offenbarung 3:10).

Die buchstäblichen Feuer des Jüngsten Tages sind hier offensichtlich nicht gemeint, denn das Feuer ist ein symbolisches Bild und stellt ein Prüfwerk dar, und die Menschen können gerettet werden, die es durchlaufen, 1. Korinther 3:14+15

"Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, so wird er Lohn empfangen; wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden erleiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch."

In Zeiten der Not wird sich die wahre Natur des Glaubens der bekennenden Kinder Gottes zeigen. Wenn sie sich wirklich bekehrt haben und gründlich mit dem reinen Evangelium Jesu Christi vertraut gemacht worden sind, werden die Feuer der Verfolgung und der Prüfung ihren Glauben nur noch stärker werden lassen und ihre Liebe zum Herrn noch heller erstrahlen lassen. Wenn sie dagegen eine fehlerhafte Unterweisung erhalten haben, die aus einer Mischung von menschlicher Philosophie und weltlichen Kompromissen besteht, wird ihr Glaube der Prüfung der Schwierigkeiten nicht standhalten, und sie werden von Christus und seiner Kirche abfallen. Nur diejenigen, die treu auf dem wahren Fundament, Jesus Christus, gebaut und haltbare Materialien verwendet haben, werden sehen, daß ihr Werk bis zum Ende Bestand hat.

"Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch."

Wer nicht weise baut, indem er die Anweisungen des Baumeisters genau befolgt, wird sein Werk zerstört sehen, Matthäus 7:26+27.

"Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, wird einem törichten Mann gleich sein, der sein Haus auf den Sand baute. Als nun der Platzregen fiel und die Wasserströme kamen und die Winde stürmten und an dieses Haus stießen, da stürzte es ein, und sein Einsturz."

Er mag sein schlechtes Werk bereuen und von Gott angenommen werden, aber die Ergebnisse seiner fehlerhaften Arbeit werden nicht verändert. Sie werden bleiben, ein ewiger Verlust für den untreuen Baumeister. Durch seine Worte und Taten kann ein Mensch die Lehren Jesu falsch darstellen und dadurch die Saat des Zweifels, der bösen Vermutungen und der Liebe zur Welt säen. Durch seinen Einfluß kann er viele Seelen dazu bringen, sich vom reinen Evangelium abzuwenden und den Irrtum anzunehmen. Vielleicht erkennt er später das Unrecht, das er getan hat, und bereut aufrichtig. Gott wird ihm vergeben und ihn retten. Aber wegen seines fehlerhaften Gebäudes werden Seelen außerhalb des Königreichs sein. Auch wenn er also gerettet wird, werden andere für immer verloren sein, Galater 6:7

"Irrt Euch nicht: Gott läßt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten."

Der Mensch, der auf einem Fundament aus "Holz, Heu und Stoppeln" baut, mag im letzten Moment der Bewährungszeit umkehren und gerettet werden, aber wie tragisch ist sein vergeudetes Leben. Die Reue des lebenslangen Sünders in der elften Stunde mag angenommen werden, aber was für ein armes, verstümmeltes Opfer hat er im Vergleich zu denen darzubringen, die kostbare Baumaterialien verwendet haben.

© Übersetzung - Alex Janzen - Oktober 2022


08.10.2022

1. Korinther 10 - Darf man alles essen?

 


"Alles, was auf dem Fleischmarkt angeboten wird, das eßt, ohne um des Gewissens willen nachzuforschen; denn »dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt«." 1. Korinther 10:25+26

Wir wollen uns jetzt ein bißchen Klarheit darüber verschaffen, was Paulus hier gesagt hat und Schritt für Schritt anschauen was er hier an die Korinther schreibt.

Dieser Vers wird gerne genommen um Paulus zu unterstellen, daß er die Gebote von rein und unrein, auf Tiere bezogen, aufgehoben hat.

"Alles, was auf dem Fleischmarkt angeboten wird, ..."

Auf dem Fleischmarkt in Korinth wurden allerlei Tiere verkauft. Die Stadt Korinth war eine heidnische Stadt, wo unter anderem Schweine, Kamele, Pferde und was auch immer angeboten wurde. Die Korinther dürfen alles was auf dem Fleischmarkt angeboten wird essen. Doch erklärt Paulus hier wirklich alle angebotenen Tiere für rein? Das ist die Frage der wir nachgehen wollen.

Wir wissen, daß die Bibel zum Beispiel das Essen von Schweinefleisch verbietet.

3. Mose 11:7+8

"Ferner das Schwein; es hat ganz gespaltene Klauen, aber es ist kein Wiederkäuer; darum soll es für Euch unrein sein. Von ihrem Fleisch sollt Ihr nicht essen, auch ihr Aas nicht anrühren, denn sie sind für Euch unrein."

Wenn also Paulus hier den Korinthern erlauben würde jetzt auch die Schweine vom Fleischmarkt essen zu dürfen, dann würde er der Bibel widersprechen. Die Frage der wir also nachgehen müssen ist:

Was genau hat Paulus den Korinthern eigentlich geschrieben?

Als erstes müssen wir verstehen, daß der Korintherbrief ein Antwortschreiben von Paulus an die Korinther war. In diesem hat er auf konkrete Fragen, die die Korinther vorher an ihn gestellt haben geantwortet. Es ging also um Themen, die Paulus und den Korinthern bekannt waren. Es ging um bestimmte Probleme, die die Gemeinde in Korinth beschäftigt haben. Schauen wir uns mal diese Tatsache an. Hier lesen wir was Paulus einige Kapitel vorher schreibt. Er schreibt in 1.Korinther 7:1

"Was aber das betrifft, wovon Ihr mir geschrieben habt, so ist es ja gut für den Menschen, keine Frau zu berühren."

Die Korinther hatten also verschiedene Fragen und Paulus antwortet nun, jedenfalls spätestens ab Kapitel 7 auf diese Briefe, bzw. auf diese Fragen. Nun ist es ja so, daß die Frage aus dem Zusammenhang der Antwort vorgegeben wird.

Wenn ich also eine Frage zu einem bestimmten Thema habe, kreise ich ganz automatisch den Zusammenhang der gestellten Frage mit der Antwort ein. Und nur in diesem Zusammenhang kann sich auch die Antwort von Paulus bewegen. Natürlich haben wir ein Problem, weil wir die Fragestellungen nicht kennen. Wir haben nur den Brief den Paulus an die Korinther geschrieben hat. Deswegen müssen also aus dem Antwortschreiben von Paulus versuchen, die Fragen zu ermitteln.

Wir wollen nun den Zusammenhang seiner Antwort verstehen und wiederfinden. Dafür gehen wir nun zu 1. Korinther 8:1. Hier schreibt Paulus folgendes:

"Was aber die Götzenopfer angeht, so wissen wir: Wir alle haben Erkenntnis. Die Erkenntnis bläht auf, die Liebe aber erbaut."

Paulus spricht hier über Götzenopfer. Offensichtlich hatten die Korinther eine Frage in Bezug auf Götzenopfer. In Vers vier schreibt er dann:

"Was nun das Essen der Götzenopfer betrifft, so wissen wir, daß ein Götze in der Welt nichts ist, und daß es keinen anderen Gott gibt außer dem Einen."

Hier sehen wir nun, daß Paulus sich von allgemeinen Themen auf die spezifischen Themen, also die gestellten Fragen zubewegt. Und wir sehen nun welche Frage die Korinther bezüglich der Götzenopfer hatten. Die Frage, die sie hatten war folgende:

Darf man Götzenopferfleisch essen oder nicht?

Der Zusammenhang des achten Kapitels macht es sehr deutlich. Vers 7:

"Aber nicht alle haben die Erkenntnis, sondern etliche machen sich ein Gewissen wegen des Götzen und essen [das Fleisch] noch immer als Götzenopferfleisch, und so wird ihr Gewissen befleckt, weil es schwach ist."

Hier ist also die Frage, ob man Götzenopferfleisch essen darf oder nicht. Es gab einige die sagten: Nein! Es gab aber auch einige, die sagten: Ja! Und, weil es solche Meinungsunterschiede gab hat sich Paulus veranlaßt gefühlt, diese Frage zu beantworten.

Bevor wir uns den weiteren Verlauf ansehen, müssen wir noch beachten, daß es nicht um die Zeremonie geht, bei der Götzenopfer dargebracht werden, sondern um das angebotene Fleisch auf dem Markt, daß den Götzen schon geopfert oder geweiht wurde.

Was ist also der Zusammenhang um den es hier geht? Um den ganz Zusammenhang zu verstehen, müssen wir verstehen, daß es in Korinth viele Tempel gab. Und in diesen Tempeln wurden verschiedene Tiere geopfert. Doch es gab auch Fleisch, daß übriggeblieben ist und nicht geopfert wurde. Der Teil, der nicht für das Opfer gebraucht wurde, wurde auf dem angrenzenden Markt dieses Tempels verkauft.

Nun war es so, daß die Händler verschiedenes Fleisch verkauft und manches davon war auch das von Paulus angesprochene Götzenopferfleisch. Es scheint so zu sein, daß einige Händler es als Götzenopferfleisch angepriesen haben und manche nicht.

Vielleicht war das Götzenopferfleisch ja auch sogar preisgünstiger. Und jetzt stellte sich die Frage:

Welches Fleisch dürfen wir nehmen?

Wenn ich jetzt aber nicht weiß welches Fleisch Götzenopferfleisch ist und welches nicht, wie soll ich mich dann diesbezüglich verhalten? Wie ist es denn, darf ich denn mit diesem Wissen, überhaupt auf dem Markt einkaufen gehen oder nicht?

Daraufhin sagt Paulus: Macht euch darüber keinen Sorgen. Ihr dürft das Fleisch auf diesem Markt kaufen und ob es von einem Götzenopfer kommt oder nicht, spielt insofern keine Rolle, da man dadurch nicht aktiv an dem Opferkult teilnimmt. Und so sagt Paulus in 1. Korinther 10:25+26.

"Alles, was auf dem Fleischmarkt angeboten wird, das eßt, ohne um des Gewissens willen nachzuforschen; denn »dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt«."

Er sagt damit, daß das Fleisch sowieso von Gott kommt. Und nur, weil andere es für den Götzenopferkult verwendet haben und die eßbaren Reste auf dem Fleischmarkt anbieten und dies vielleicht sogar günstiger als das andere Fleisch ist, da sagt er macht Euch keine Sorgen darum.

Paulus bleibt hier nicht stehen, sondern führt in Vers 27 weiter aus:

"Und wenn jemand von den Ungläubigen Euch einlädt und Ihr hingehen wollt, so eßt alles, was Euch vorgesetzt wird, und forscht nicht nach um des Gewissens willen."

Da wir nun wissen, was das ganze umfassende Thema der Antwort von Paulus war, ist es einfacher zu verstehen, worum es hier geht. Es ist immer gefährlich Verse aus dem Gesamtzusammenhang zu reißen.

Hier geht es nicht darum, ob das vorgesetzte Fleisch, Schweinefleisch ist oder nicht. Das steht außerhalb des Zusammenhanges des Korintherbriefes. Es geht nur um die Frage, ob das vorgesetzte Fleisch Götzenopferfleisch ist oder nicht? Das bestätigt Paulus dann auch nochmal in Vers 28.

"Wenn aber jemand zu Euch sagt: Das ist Götzenopferfleisch! — so eßt es nicht, um dessen willen, der den Hinweis gab, und um des Gewissens willen, denn »dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt«.

Es war nichts Ungewöhnliches, wenn man zu Gast bei Ungläubigen war, daß man Götzenopferfleisch zu essen bekam. Wenn also jemand ganz ausdrücklich sagt, daß es Götzenopferfleisch ist, da sollte man sich aus Respekt gegenüber dem Glauben, dieser Menschen davon enthalten. Wir sehen, daß Paulus nicht den eigenen Glauben anspricht, sondern den Glauben dessen, der Anstoß daran nimmt. Paulus verbietet den Verzehr dieses Fleisches keinesfalls, weil man durch das Essen dieses Fleisches nicht an der Zeremonie des Götzenkultes teilnimmt. So heißt es in Vers 29:

"Ich rede aber nicht von Deinem eigenen Gewissen, sondern von dem des anderen; denn warum sollte meine Freiheit von dem Gewissen eines anderen gerichtet werden?"

Wir sehen somit, daß Paulus in diesem Zusammenhang niemals dafür argumentiert hat, daß man jetzt Schweinefleisch essen darf. Gott verbietet nämlich Schweinefleisch zu essen und dagegen hat Paulus nie widersprochen. Er sagt hier folgendes: "Wenn das Fleisch rein ist, aber dessen Herkunft unklar ist, weil es vielleicht vom Götzenopfekult stammt, so macht Euch darüber kein Gewissen." Er sagt damit also: "So lange Ihr nicht an dem Götzenopferkult teilnehmt, braucht Euch das nicht weiter zu interessieren. Sogar wenn es Fleisch ist, daß dem Götzen geweiht wurde, hat es Euch nicht weiter zu interessieren, solange es reines Fleisch ist. Geht auf dem Fleischmarkt und kauft euch reines Fleisch, ob es jetzt als Götzenopferfleisch beschrieben wird oder nicht, das hat Euch auch nicht zu interessieren. Kauft es und eßt es, solange es reines Fleisch ist.

Wir sehen wieder einmal wie wichtig es ist die Paulusbriefe in den entsprechenden Zusammenhang zu setzen.

© Übersetzung - Alex Janzen - Oktober 2022


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WEITERE GEDANKEN

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Gott hat uns Menschen gewisse Speisegebote geben, nicht um uns zu ärgern, sondern weil Er unser Schöpfer ist und genau weiß, was für unseren Körper als Nahrung tatsächlich geeignet ist und was nicht. Am Anfang sagte Er zu Seinen ersten beiden Geschöpfen in 1. Mose 1:29

"Seht da, Ich habe Euch gegeben allerlei Kraut, das sich besamt, auf der ganzen Erde und allerlei fruchtbare Bäume, die sich besamen, zu Eurer Speise."

Er sprach also keineswegs davon, daß Fisch und Fleisch auf ihrem Speiseplan stehen sollten, auch nicht etwas, das wie Fisch und Fleisch schmecken würde, das stand gar nicht in Seiner Absicht, daß wir Menschen dies überhaupt essen sollten, doch mit der Sünde kam der Tod und mit dem Tod dann auch das Essen von toten Tieren und Fischen. Nun, lebendig werden sie ja nicht verzehrt, es wir ihnen ja zuvor das Leben genommen, damit man sie essen kann. 

Der Mensch ist in der Tat seit der Schöpfung sehr entartet und je mehr er sich von Gott entfernt hat, desto entarteter ist er geworden, bis in unsere Zeit hinein. Alles was seinem Gaumen geschmeckt hat und dies immer noch tut, das ißt er, sei es nun gesund oder ungesund. Zu viele Menschen essen sich krank und wundern sich dann warum sie krank werden und führen es oftmals nicht auf ihren ungesunden Lebensstil zurück. Würden sie sich aber an Gottes gute Richtlinien halten und darauf hören, was Er uns gutes durch Sein Wort zu sagen hat, dann würde es uns gesundheitlich vielfach besser gehen. 

Doch der Mensch will seine eigenen Wege gehen, auch wenn er sagt er glaubt an Gott und ist eher selten dazu geneigt seine Eßlust aufzugeben, als das was an Gottes gutem Rat vorhanden ist zu beherzigen und Seine Wege zu gehen. Sie übersehen, und ich denke mal, das wohl eher absichtlich oder unbewußt, daß Gott uns auch in einem Körper leben läßt, der Ihm Ehre und keine Unehre bringen sollte. So schreibt der Apostel Paulus ganz unmißverständlich in 1. Korinther 6:19

"Oder wisset Ihr nicht, daß Euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, welchen Ihr habt von Gott, und seid nicht Euer selbst?"

Und deswegen schreibt er auch die Ermahnung an jeden von uns in 1. Korinther 10:31

"Ihr eßt nun oder trinkt oder was Ihr tut, so tut es alles zu Gottes Ehre."

Wenn die Menschen aber alles mögliche trinken und essen was ungesund und nicht förderlich für ihre Gesundheit ist verunreinigen sie dann damit nicht den Tempel des Heiligen Geistes und geben damit Gott keineswegs die Ehre?

Und die Worte in 1. Petrus 1:13-20 sind auch an uns gerichtet und sollten keineswegs unbeachtet bleiben.

"Darum umgürtet die Lenden Eurer Gesinnung, seid nüchtern und setzt Eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die Euch zuteilwird in der Offenbarung Jesu Christi. ..."

In Vers 14 weißt er ausdrücklich darauf hin, sich nicht den Gelüsten und Begierden preis zu geben denen sie vorherig nachgegangen sind. Das bedeutet nicht, daß man sich nicht auch mal was schönes gönnen darf, sondern nicht wahllos alles in sich hineinschaufeln, egal wonach einem verlangt, sondern auch ganz besonders den Kopf einzuschalten, was man da denn nun macht und ob es rechtens vor Gott sei und für sich selber wirklich zum Vorteil.

"Als gehorsame Kinder paßt Euch nicht den Begierden an, denen Ihr früher in Eurer Unwissenheit dientet, sondern wie der, welcher Euch berufen hat, heilig ist, sollt auch Ihr heilig sein in Eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben: »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!« Und wenn Ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person richtet nach dem Werk jedes Einzelnen, so führt Euren Wandel in Furcht, solange Ihr Euch hier als Fremdlinge aufhaltet. Denn Ihr wißt ja, daß Ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, losgekauft worden seid aus Eurem nichtigen, von den Vätern überlieferten Wandel,..."

Und nun weist er darauf hin, wie kostbar wir überhaupt sind, wie wertvoll, was viele Menschen vergessen.

"... sondern mit dem kostbaren Blut Christi als eines makellosen und unbefleckten Lammes. Er war zuvor ersehen vor Grundlegung der Welt, aber wurde offenbar gemacht in den letzten Zeiten um Euretwillen."

Christus hat das Erlösungswerk für uns vollbracht. Er hat alles gegeben. Der Himmel hat uns das Größte und Wertvollste gegeben was überhaupt möglich war, den Sohn Gottes, um unsere in Sünden gefallene Menschheit zu erlösen und in den ursprünglichen Zustand einst wieder zurück zu versetzen, was von Anfang an ohne die Sünde geplant und die Absicht Gottes gewesen ist. Somit ist es mehr als angebracht Gott dafür zu danken und Ihm Ehre zu geben, auch in dem was wir essen und trinken und den Leib, den Er uns gegeben hat für Ihn zur Verherrlichung rein zu halten.

© - Manuela Sahm - Oktober 2022


Hat Saul den Herrn befragt oder hat er es nicht getan? 1. Samuel 28:6 "Und Saul befragte (šā'al) den Herrn; aber der Herr antwor...