30.10.2022

Kopfbedeckung der Frau zur Bibelzeit


Die Argumentation vom Apostel Paulus in 1. Korinther 11:3-12 zeigt, daß der Mann noch mehrere Jahre nach der Kreuzigung in der Gemeinde als das Haupt der Frau angesehen wurde. Werfen wir einen Blick auf diesen Textabschnitt:

"Ich will aber, daß Ihr wißt, daß Christus das Haupt jedes Mannes ist, der Mann aber das Haupt der Frau, Gott aber das Haupt des Christus. ...

[Befehlskette]

... Jeder Mann, der betet oder weissagt und etwas auf dem Haupt hat, ...

[physisch]

... schändet sein Haupt. ...

[das ist Christus. Weil er durch die Bedeckung seines Kopfes den Eindruck erweckt, daß er die Rolle des Oberhaupts aufgibt, die Jesus ihm über die Frau gegeben hat.]

... Jede Frau aber, die mit unbedecktem Haupt betet oder weissagt, ...

[physisch]

... schändet ihr Haupt; ...

[den Mann, weil sie auf diese Weise den Eindruck erweckt, daß sie der Kopf des Mannes ist.]

Es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre! Denn wenn sich eine Frau nicht bedecken will, so soll ihr auch das Haar abgeschnitten werden! Wenn es aber für eine Frau schändlich ist, sich das Haar abschneiden oder abscheren zu lassen, so soll sie sich bedecken. Denn der Mann darf das Haupt nicht bedecken, weil er Gottes Bild und Ehre ist; die Frau aber ist die Ehre des Mannes. Denn der Mann kommt nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann; auch wurde der Mann nicht um der Frau willen erschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen. Darum soll die Frau [ein Zeichen der] Macht auf dem Haupt haben, um der Engel willen. Doch ist im Herrn weder der Mann ohne die Frau, noch die Frau ohne den Mann. Denn gleichwie die Frau vom Mann [kommt], so auch der Mann durch die Frau; aber alles [kommt] von Gott."

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Einige Fragen zum Abschnitt:

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Beim Lesen dieses Textes tauchen mehrere Fragen auf:

  • • Was hat Paulus gemeint, als er schrieb, daß der Mann, der sein Haupt bedeckt, sein Haupt entehrt? Wessen Haupt entehrt er - sein eigenes oder das von Christus? *(1)

  • • Wenn eine Frau bei der öffentlichen Versammlung ihren Kopf nicht bedeckt, wessen Haupt entehrt sie dann, das ihres Mannes oder ihr eigenes?

  • • Warum hat Paulus gesagt, daß es eine Schande für den Mann ist, wenn die Frau mit unbedecktem Kopf betet?

  • • Warum sagt Paulus, daß es eine Schande für den Mann ist, mit bedecktem Haupt anzubeten?

  • • Begründen sich die Argumente vom Apostel Paulus für die Unterordnung der Frau auf den Sündenfall, die Kultur oder auf die Schöpfungsordnung?

  • • Warum sagt Paulus, daß der Mann das Bild und die Herrlichkeit Gottes ist, die Frau aber die Herrlichkeit des Mannes? Lehrt 1. Mose 1:26+27 nicht eindeutig, daß die Frau ebenso wie der Mann nach dem Bild Gottes geschaffen wurde?

  • • Was meinte Paulus, als er schrieb, daß die Frau als Zeichen der Unterordnung unter den Mann wegen der Engel einen "Schleier" tragen muß?

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Das Hauptargument vom Apostel Paulus

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Wir wollen nun nach Antworten auf diese Fragen suchen. Ich glaube, daß der Schlüssel zum Verständnis der Verse 4 und 5 in Vers 3 zu finden ist. Was Paulus damit sagen will, ist Folgendes:

"Gott ist das Haupt Christi, Christus ist das Haupt des Mannes und der Mann ist das Haupt der Frau. Wenn ein Mann in der Gemeinde sein Haupt bedeckt, entehrt er Christus, der sein Haupt ist, und wenn die Frau in der Gemeinde ihr Haupt entblößt, entehrt sie den Mann, der ihr Haupt ist."

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Zweck des Schleiers

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In der Kultur der Zeit vom Apostel Paulus sendete die Frau, die ihr Haupt im öffentlichen Gottesdienst entblößte, gemischte Signale aus, denn die Menschen bekamen den Eindruck, daß es zwei Häupter gab und nicht nur eines. Wenn aber nur der Kopf des Mannes entblößt war, war es für die Gottesdienstbesucher klar, daß er das Haupt in der Beziehung zwischen Mann und Frau im Haus und im Gemeindegottesdienst war.

Obwohl seine Bemerkungen in der heutigen feministischen Gesellschaft wie eine Sprechblase ankommen würden, traf Albert Barnes genau ins Schwarze, als er die folgende Erklärung zur weiblichen Kopfbedeckung in 1. Korinther 11 schrieb:

"Der Sinn ist, daß sie ihm untergeordnet ist und unter allen Umständen - in ihrem Benehmen, ihrer Kleidung, ihrem Gespräch, in der Öffentlichkeit und im Familienkreis - ihre Unterordnung unter ihn anerkennen sollte. . Diesen [Schleier] zu entfernen, bedeutet, das angemessene Zeichen dieser Unterordnung zu entfernen, und ist eine öffentliche Handlung, durch die sie den Mann somit entehrt." Barnes' Notes, Elektronische Datenbank Copyright © 1997, 2003, 2005, 2006

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Bild und Ehre

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Wie läßt sich die Aussage vom Apostel Paulus erklären, daß der Mann das Ebenbild und die Herrlichkeit Gottes ist, während die Frau einfach als die Herrlichkeit des Mannes beschrieben wird?

Nach den heutigen politisch korrekten Maßstäben klingt dies sicherlich wie eine sexistische Bemerkung. Aber wer sagt, daß das, was in der heutigen Gesellschaft als angemessen gilt, auch vor Gott angemessen ist? Wie wir sehen werden, stützt sich das grundlegende Argument von Paulus überhaupt nicht auf die Kultur seiner Zeit, sondern auf die Schöpfungsordnung.

Wurden nicht beide, Mann und Frau, nach dem Bilde Gottes geschaffen? In der Tat! Der Schöpfungsbericht ist zu eindeutig, um mißverstanden zu werden (1. Mose 1:26).

"Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht."

Aber die Erzählung in erster Mose offenbart auch, daß die Frau durch die Verbindung mit dem Mann das Ebenbild Gottes erhielt. Dies wird deutlich, wenn man 1. Mose 1:26+27

"Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib."

mit 1. Mose 2:18-24 vergleicht.

"Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. Denn als Gott der HERR gemacht hatte von der Erde allerlei Tiere auf dem Felde und allerlei Vögel unter dem Himmel, brachte er sie zu dem Menschen, daß er sähe, wie er sie nennte; denn der wie Mensch allerlei lebendige Tiere nennen würde, so sollten sie heißen. Und der Mensch gab einem jeglichen Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre. Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm seiner Rippen eine und schloß die Stätte zu mit Fleisch. Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er vom Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin heißen, darum daß sie vom Manne genommen ist. Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und sie werden sein ein Fleisch."

1. Mose 1:26 gibt uns die zusammenfassende Erklärung, daß Gott beabsichtigte, den Menschen nach seinem Bilde zu schaffen,

"Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht."

d.h. sowohl den Mann als auch die Frau. In 1. Mose 1:27

"Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib."

und 1. Mose 2:18-24 wird dann der Prozeß erläutert, den Gott bei der Erschaffung von Mann und Frau nach Seinem Ebenbild durchführte. Das Argument ist nicht schwer zu verstehen. Gott schuf den Mann in Seinem Ebenbild, und die Frau wurde aus dem Mann geschaffen, so daß sie das Ebenbild Gottes durch den Mann erhält.

Der Kommentar von Jamieson, Fausset und Brown ist daher korrekt, wenn er feststellt:

"Der Mann ... Ebenbild und Herrlichkeit Gottes - er wurde zuerst und direkt nach Gottes 'Bild'

geschaffen; die Frau danach und indirekt durch die Vermittlung des Mannes".

Jamieson, Fausset und Brown Kommentar, Elektronische Datenbank. Urheberrecht © 1997, 2003, 2005, 2006

So schuf Gott Sein Ebenbild in der Frau durch den Mann. Dies ist ein Grund, warum Adam sagte:

"Dies ist nun Fleisch von meinem Fleisch und Knochen von meinen Knochen".

Beachtet, daß die Frau nicht sagte: "Er ist nun Fleisch von meinem Fleisch und Knochen von meinem Knochen."

Es war die Frau, die ihr Fleisch von dem Mann erhielt. Jemison Fausset und Brown setzen das Argument wie folgt fort:

"Die Frau ist ebenso wie der Mann nach dem Bilde Gottes geschaffen (1. Mose 1:26+27). Aber wie der Mond im Verhältnis zur Sonne (1. Mose 37:9),

"Und er hatte noch einen andern Traum, den erzählte er seinen Brüdern und sprach: Siehe, ich habe einen Traum gehabt: Mich deuchte, die Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich vor mir."

so leuchtet die Frau nicht so sehr mit dem Licht, das direkt von Gott kommt, sondern mit dem Licht, das vom Mann stammt - d.h. in ihrer Schöpfungsordnung -, obwohl sie in der Gnade in direkte Gemeinschaft mit Gott kommt. Auch hier wird ihr vieles an Wissen unmittelbar durch den Mann gegeben, von dem sie abhängig ist. Der Dienst am Menschen, den sie in seine verantwortungsvollere Position erhebt, ist ihre 'Herrlichkeit'."

Jamieson, Fausset, and Brown Commentary, Elektronische Datenbank. Urheberrecht © 1997, 2003, 2005, 2006

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Die Herrlichkeit des Mannes

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Und warum wird die Frau "die Herrlichkeit des Mannes" genannt? Die Antwort ist nicht schwer zu finden. Der Mann ist die Herrlichkeit Gottes, weil Gott ihn zuerst direkt geschaffen hat. Die Frau ist die Herrlichkeit des Mannes, weil sie vom Mann genommen wurde. Die Frau wird "die Herrlichkeit des Mannes" genannt, weil sie aus und für ihren Mann geschaffen wurde (wie Paulus ausdrücklich sagt), um ihm Ehre, Ruhm und Respekt zu erweisen. So soll die Frau in ihrer Beziehung zum Mann so stehen, wie Jesus in Seiner Beziehung zu Seinem Vater steht - Er lebt, um Seinem Vater Ehre und Ruhm zu erweisen und niemals sich selbst. In der Tat bezeichnet der Apostel Paulus Jesus als "die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit"

"Welcher, sintemal Er ist der Glanz Seiner Herrlichkeit und das Ebenbild Seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat gemacht die Reinigung unserer Sünden durch sich selbst, hat Er sich gesetzt zu der Rechten der Majestät in der Höhe." Hebräer 1:3

und "die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi"

"Denn Gott, der da hieß das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, daß durch uns entstünde die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi." 2. Korinther 4:6

Siehe auch Johannes 1:14+18

"Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit."

"Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat es uns verkündigt."

In jeder Phase seines Lebens - in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft - hat Jesus gelebt, um Seinem Vater Ruhm und Ehre zu bringen. Er hat nie nach Position, Rang oder Macht gestrebt. Sein Motto ist immer gewesen:

"Wer Mich gesehen hat, hat den Vater gesehen."

Die Beziehung zwischen Adam und Eva sollte ein Spiegelbild davon sein. Der bekannte Kommentator Albert Barnes drückte es so aus:

"Sie [Eva] wurde für ihn gemacht; sie wurde nach ihm gemacht; sie wurde von ihm genommen und war "Bein von seinem Bein und Fleisch von seinem Fleisch". All ihre Anmut, Lieblichkeit und Reinheit sind daher ein Ausdruck seiner Ehre und Würde, da all diese Anmut und Lieblichkeit aus ihm und für ihn geschaffen wurden."

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Um der Engel Willen

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Was aber meinte Paulus, als er schrieb, die Frau solle wegen der Engel ein Symbol der Autorität auf dem Kopf tragen?

Auf wessen Autorität bezieht sich Paulus? Ist der Schleier ein Symbol ihrer Autorität über den Mann oder ist er ein Zeichen für die Autorität des Mannes über sie? Der Zusammenhang scheint darauf hinzuweisen, daß der Schleier auf ihrem Kopf ein Zeichen für die Autorität des Mannes ist, denn das ist der zentrale Punkt, den Paulus in diesem Abschnitt zu vermitteln versucht.

Die Kommentatoren haben die Erwähnung von Engeln durch Paulus unterschiedlich interpretiert. Albert Barnes gibt freimütig zu:

"Ich weiß nicht, was sie bedeutet, und ich halte sie für eine der ganz wenigen Stellen in der Bibel, deren Bedeutung noch völlig unerklärlich ist."

Es ist zu beachten, daß die Präposition "dia" ("wegen, um") im Neuen Testament immer dann im Akkusativ steht, wenn sie eine kausale (auf eine Ursache-Wirkungs-Verhältnis bezogen, ursächliche) Beziehung anzeigt. Der Apostel Paulus sagt, daß die Frau den Schleier als Zeichen der Unterordnung unter die Autorität des Mannes tragen soll, und zwar "aus drei Gründen". Der erste Grund ist, daß der Mann nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann abstammt, der zweite Grund ist, daß der Mann nicht für die Frau, sondern die Frau für den Mann geschaffen wurde und der dritte Grund ist "wegen der Engel". Die "Schlachterbibel 2000" drückt es folgendermaßen aus: 1. Korinther 11:9+10

"Auch wurde der Mann nicht um der Frau willen erschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen. Darum soll die Frau [ein Zeichen der] Macht auf dem Haupt haben, um der Engel willen."

Paulus argumentiert, daß die Beziehung zwischen Haupt und Unterwerfung, die Gott ursprünglich bei der Schöpfung zwischen Mann und Frau hergestellt hat, den Engeln als Anschauungsobjekt dienen sollte. Das heißt, die Engel sollten auf der Erde ein kleines Modell oder einen Abglanz der ewigen Beziehung zwischen dem Vater und dem Sohn in der Gottheit sehen. Das ist der Grund, warum Gott der Vater zu seinem Sohn sagte:

"Lasset uns den Menschen machen nach unserem Bilde, uns ähnlich."

Adam und Eva wurden nicht einfach nach dem Bild Gottes geschaffen. Vielmehr war ihre Beziehung ein Spiegelbild der Beziehung zwischen dem Vater und dem Sohn in der Gottheit.

Wenn wir das Buch Daniel lesen, stellen wir fest, daß Engel sehr stark beteiligt waren, als er sowohl zu Gott betete wie auch prophezeite (siehe Daniel 9:21-23).

"Eben da ich so redete in meinem Gebet, flog daher der Mann Gabriel, den ich zuvor gesehen hatte im Gesicht, und rührte mich an um die Zeit des Abendopfers. Und er unterrichtete mich und redete mit mir und sprach: Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, Dich zu unterrichten. Denn da Du anfingst zu beten, ging dieser Befehl aus, und ich komme darum, daß ich es Dir anzeige; denn Du bist lieb und wert. So merke nun darauf, daß Du das Gesicht verstehst."

Die Engel Gottes werden gesandt, um die Gebete Seines Volkes zu erhören, und man findet sie in der Bibel oft bei der Auslegung von Visionen und Träumen für Seine Propheten. Stellt Euch nun vor, daß eine Frau, die die Herrlichkeit des Mannes ist, den Mann und damit Gott entehrt, indem sie sich beim Beten den Kopf scheren läßt? Was würden die Engel denken? Wie würden sie reagieren? Wenn die Frau beim Beten zu Gott ihr Haupt entehrt und damit Gott entehrt, werden dann die Engel geschickt, um ihre Gebete zu erhören? Werden sie ihre Gebete in den Himmel hinauftragen, damit Jesus sie dem Vater mit seinem eigenen göttlichen Verdienst vortragen kann? Wir überlassen es dem Leser, diese Frage zu beantworten. *(2) Dies ist das Beste, was wir tun können, um die Frage zu beantworten, warum "die Engel" in Vers 10 erwähnt werden. Denkt darüber nach.

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Anwendung über Korinther hinaus

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1. Korinther 11:13-16: Es gibt einen weiteren Unterschied zwischen Männern und Frauen, den Gott bei der Schöpfung von Natur aus festgelegt hat. Gott schuf Frauen mit langem Haar und Männer mit kurzem Haar:

"Urteilt bei Euch selbst [sagt es mir]: Geziemt es sich für eine Frau, daß sie unbedeckt zu Gott betet? Oder lehrt Euch nicht schon die Natur, daß es für einen Mann eine Unehre ist, langes Haar zu tragen? Dagegen ist es für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar trägt; denn das lange Haar ist ihr anstelle eines Schleiers gegeben. Wenn aber jemand rechthaberisch sein will — wir haben eine solche Gewohnheit nicht, die Gemeinden Gottes auch nicht."

In diesem Vers heißt es, daß das Haar der Frau "ihr zur Bedeckung gegeben ist". Paulus bezieht sich also nicht auf ein separates Stück Stoff oder ein Kleidungsstück, das den Kopf der Frau bedecken soll, denn ihr Haar ist genau diese Bedeckung, auf die er sich bezieht.

Dies wird auch dadurch bestätigt, daß in den Versen 5 und 6 davon die Rede ist, daß die Frau "rasiert" und "geschoren" ist. Die Verse 13 und 14 scheinen diese Bedeckung wiederum mit dem Haar in Verbindung zu bringen, und in Vers 15 wird ganz besonders "langes" Haar mit der "Bedeckung" in Verbindung gebracht, die ihr gegeben wurde. Wenn wir uns also mit diesem Thema befassen, sollten wir uns immer vor Augen halten, daß sich diese Texte nicht auf ein separates Stück Stoff oder ein Kleidungsstück beziehen, das den Kopf der Frau bedecken soll, sondern daß sie sich ganz konkret auf ihr Haar beziehen. Aber die hier erwähnte Bedeckung bezieht sich nicht nur auf das Haar der Frau, sondern auf ihr "langes Haar". Warum ist nach Vers 15 das "lange Haar" einer Frau eine "Herrlichkeit für sie"? Der Vers antwortet:

"Denn ihr Haar ist ihr zur Bedeckung gegeben."

Wenn das Haar ihr zur Bedeckung gegeben ist und sie kurzes Haar oder "geschorenes" oder "rasiertes" Haar hat, was genau bedeckt dann ihr Haar? Der Text spricht von "langem Haar", das ihr zur Bedeckung gegeben wird. Kurzes Haar scheint zumindest den Kopf gut bedecken zu können, und so scheint die "Bedeckung", die der Frau gegeben wird, mehr als nur ihre Kopfhaut zu bedecken.

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Zeitloser Grundsatz

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Einige haben argumentiert, daß der Apostel in 1. Korinther 11:1-12 einfach einen kulturellen Brauch durchsetzt, der zu seiner Zeit existierte und nicht mehr verpflichtend ist, und daß die Frauen deshalb seinen Rat nicht befolgen müssen. Sollen wir denn im einundzwanzigsten Jahrhundert erwarten, daß Frauen in der Gemeinde einen Schleier tragen? Würde ein solcher Brauch nach heutigen Maßstäben nicht als seltsam und altmodisch angesehen werden?

Es sei darauf hingewiesen, daß der Brauch, daß Frauen im öffentlichen Gottesdienst einen Schleier tragen, in der heutigen Weltkultur nicht gänzlich verschwunden ist. In einigen Gesellschaften gibt es ihn noch. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als römisch-katholische Frauen in Lateinamerika niemals eine Kirche ohne Schleier auf dem Kopf betraten, ein Brauch, der in einigen europäischen Ländern immer noch besteht, wenn Touristen heilige Stätten betreten. Und wir alle wissen, daß Frauen in muslimischen Ländern nicht nur zum Gottesdienst, sondern auch in allen anderen Angelegenheiten des Lebens einen Schleier tragen.

Will ich damit sagen, daß Frauen in der westlichen Gesellschaft den Brauch übernehmen sollten, Schleier zu tragen, wenn sie in die Kirche kommen, um zu beten? Wenn ich so etwas vorschlagen würde, würde man mich sofort des Fanatismus bezichtigen! Ich schlage nicht vor, daß Frauen in der westlichen Gesellschaft diesen Brauch befolgen müssen. Die Bräuche mögen sich von Kultur zu Kultur unterscheiden, doch das Grundprinzip, auf dem die Bräuche beruhen, bleibt unverändert.

© Übersetzung - Alex Janzen - Oktober 2022

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WEITERE GEDANKEN

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*(1)

Die Bibel, wie sie ursprünglich verfaßt worden ist, wurde nicht in unseren heutigen Sprachen geschrieben, sondern in Hebräisch und Griechisch und erst viele, viele Jahrhunderte später in die heutigen Sprachen übersetzt. Eine Übersetzung bleibt immer noch eine Übersetzung und wird auch niemals die Originalsprache sein. Bei Übersetzungen kann es Mißverständnisse geben, auch in unseren heutigen Sprachen und deswegen darf man auch nicht vergessen, daß die Bibel in Sprachen geschrieben worden sind, die 95 Prozent der Weltbevölkerung nicht bekannt ist. Ebenso darf man nicht vergessen, daß die Zeit in der die Bücher der Bibel verfaßt wurden, kulturell eine ganz andere gewesen ist, als in der wir heute leben. Ausdrücke und Redewendungen und Formulierungen die im Originaltext der Bibel verwendet werden, wurden damals als ganz normal angesehen, weil man erstens wußte was damit gemeint ist und zweitens das so im Sprachgebrauch verwendet worden ist. Mit einer Übersetzung, mag sie auch noch so gut sein, kann man nicht vollständig diesen "Flair" der Sprache von damals einfangen, sondern braucht viele Worte um sie erklären zu können. Hinzu kommt, daß die Worte die dafür verwendet werden können, von Sprache zu Sprache unterschiedlich sind und so gestaltet es sich teilweise schwierig die richtige Bedeutung bis auf's letzte i -Tüpfelchen klar zu machen.

Lange hatte ich persönlich verstanden, daß mit dem Bedecken des Hauptes der körperliche Kopf gemeint sei, was ja stimmt. Doch was hat es mit der Entehrung auf sich? Wie kann man einen Kopf entehren? Ein Kopf ist ein Körperteil, genauso wie Beine und Füße egal von welchem Wesen, ob Mensch,Tier oder Insekt. Würde man ein Bein oder Fuß eines anderen entehren, wenn man sie bei sich selber nicht bedecken würde? Nein. Es muß also was anderes damit gemeint sein. Was also ist das besondere am Kopf? Ist es deswegen weil er ein Gehirn in sich birgt und er Augen zum Sehen, Ohren zum Hören und einen Mund zum Essen und sprechen hat? Nein, gewiß nicht. Die Bedeutung geht also darüber hinaus.

In unserer Sprache verwenden wir das Wort "Haupt" für sich allein stehend und mit der Bedeutung für "Kopf" recht wenig. Man sagt nicht "Hauptbedeckung", sondern "Kopfbedeckung" Damit ist also das richtige Körperteil gemeint. Man verwendet auch das Wort "Hauptsache" oder "hauptsächlich". Hat das was mit unserem tatsächlichen Kopf zu tun? Nein. Man kann zwar "Kopfsache" sagen, aber das bedeutet "nachdenken". Ist es das gleiche wie "Hauptsache"? Drückt es dies aus? Nein. Also muß das Wort "Haupt" in diesem Fall etwas anderes bedeuten, oder? Ja klar. Es bedeutet, daß diese Angelegenheit an oberster Stelle steht und eine wichtige Stellung einnimmt.

Genauso verhält es sich mit dem Wort "Hauptmann".Wird jemand so genannt, nur weil er einen Kopf hat? Nein, das wäre lächerlich. Jeder weiß was darunter zu verstehen ist. Es bedeutet, daß dieser Mensch bezüglich der Befehlsgewalt über allen anderen steht über die er eingeteilt worden ist. Was er sagt, muß befolgt werden.

Genauso verhält es sich mit dem Wort "Häuptling". Ist das jemand der einen kleinen Kopf hat? Nein, das ist genauso absurd. Jeder weiß was damit gemeint ist. Ein "Häuptling" ist ein Mann der, das Stammesoberhaupt ist und sich in einer führenden Position befindet.

Und somit sind wir beim Wort "Oberhaupt" angelangt. Und genau das meint die Bibel mit dem Wort "Haupt". Der Apostel Paulus hat genau das damit gemeint. Bei der Schöpfung hat Gott den ersten Menschen, den ersten Mann Adam als Oberhaupt eingesetzt. Ihm zur Seite stehen sollte seine Frau. Sie sollte nicht über ihm stehen, also nicht über ihn herrschen, sondern neben ihm, ebenbürtig. Die Herrschaft sollte auch nicht so aussehen, daß es irgendwelche Unterdrückung geben sollte, so nach dem Motto: "Ich bin hier der Chef und Ihr habt zu tun, was ich sage!" Oder: "Ich bin hier der Mann und Du als meine Frau hast Dich mir zu unterwerfen und zu tun was ich Dir anschaffe."

Keineswegs. Die Position des Oberhauptes zeichnete eine Stellung aus, die Adam einnehmen sollte. Er sollte der Führer sein. Das hat sich schon darin bewiesen, daß nicht Gott nach der Schöpfung den Tieren ihre Namen gegeben hat, sondern Er hatte absichtlich diese Aufgabe Adam übertragen. Nicht nur um eine Arbeitbeschaffungsmaßnahme zu erstellen und Adam gleich mal ran zu nehmen, damit er nicht gelangweilt irgendwo rumsitzen würde, sondern diese Aufgabenübertragung beinhaltete noch mehr und zwar, daß Adam der Regent nicht nur über die Tiere, sondern über die ganze Schöpfung sein sollte, was eine hohe Ehre gewesen ist. Deswegen durfte er ganz allein den Tieren ihre Namen geben und wie er sie benannte, so sollten sie heißen. Und diese Namen haben sich bis in unsere Zeit hinein erhalten. Deswegen heißt ein Elefant ein Elefant und eine Giraffe eine Giraffe und nicht irgendwie anders.

Adam sollte auch nicht willkürlich über seine Frau herrschen und sich als der große Boss aufspielen, so wie es viele, unsagbar viele Menschen auf dieser Welt schon getan haben, weil ihnen Führungskraft gegeben worden ist. Doch dieser Mißbrauch der Stellung des Oberhauptes schlich sich erst nach dem Sündenfall ein, nicht davor. Davor war er durch Liebe und Fürsorge geprägt und wenn die Sünde nicht einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hätte, dann hätte sich das immer so weitergepflanzt. Liebe und Einfühlsamkeit wären die Oberhoheiten durch alle Generationen hindurch gewesen und Adam wäre an der Spitze gestanden, als Leiter und fürsorgliches Oberhaupt des gesamten menschlichen Geschlechtes.

Doch nachdem die Sünde durch Eva und ihn in die Welt gekommen ist, ist all das gewaltsam zerbrochen. Die Menschen fingen an, diese göttliche Einrichtung mit Füßen zu treten und sie so zu gestalten wie es ihnen gefiel und die Ergebnisse waren wahrlich nicht schön und ganz im Gegensatz zu dem wie Gott sie einst gedacht hatte. Anstatt, daß die Frau, wie Gott es am Anfang beabsichtigt hatte, ihrem Mann gleichgestellt war und seine Gehilfin sein sollte, damit er nicht alleine wäre, sondern sie alles gemeinsam auf die Beine stellen und bewältigen sollten, verdrehten es die Männer und erniedrigten die Frau und setzen sich damit automatisch in eine höhere Stellung als sie selber.

Selbst heute noch gibt es gewisse Länder, in denen die Frau nicht sehr viel wert ist, auch wenn sie darum kämpft eine ebenbürtige Stellung zu erlangen und anerkannt zu werden. Dieses Denken hat sich bis in unsere Zeit hinein gehalten, daß die Frau sozusagen weniger wert ist als der Mann. Das ist leider trauriger Weise so. Doch so war es von Gott von Anfang an, wie gesagt nicht gedacht. Nicht umsonst werden die Männer punktgenau darauf hingewiesen ihre Frauen zu lieben, genauso wie Christus Seine Gemeinde liebt.

"Ihr Männer, liebet Eure Frauen, gleichwie Christus auch geliebt hat die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben." Epheser 5:25

Christus ist dabei aber das Oberhaupt, Er steht also über dem Mann und auch über der Frau, nicht weil Er es sich angemaßt hat, sondern weil Er unser Schöpfer ist. Er ist unser Schöpfer und Gott und das versetzt Ihn automatisch in die Stellung des Oberhauptes. Aber diese Stellung des Oberhauptes nutzt Er nicht aus, sondern Er liebt Seine geschaffenen Menschen, Er liebt Seine Gemeinde wie es heißt. Er nutzt sie weder aus, noch verübt Er über sie Willkürherrschaft. Sondern Seine Herrschaft, ist eine Herrschaft die einzig und alleine auf Liebe aufgebaut ist. Aus Liebe hat Er einst den Menschen erschaffen. Aus Liebe kam Er auf diese Welt und die in Sünden gefallenen Menschen zu erretten. Aus Liebe ist all das geschehen, nicht aus Machtgier wie es so unsagbar viele Menschen an den Tag legen. Sie wollen aus Machtgier herrschen und haben geherrscht und die Menschen unterdrückt, aber Christi Herrschaft ist ganz anders.

Er ist kein Mensch so wie wir, Er hat nur einst die menschliche Gestalt angenommen, doch in ihr verborgen ist Seine Göttlichkeit und die strahlt etwas anders aus, als das was wir Menschen tun. Sie vereint in sich das, was uns Menschen fehlt, nämlich die Göttlichkeit gepaart mit Liebe und Feingefühl, etwas von dessen wahrem Gut wir nur wenig erahnen und begreifen können, weil wir in einer sündigen Welt leben, doch Christus kam eben genau aus diesem Grund auf unsere Erde, damit Er uns einen Hauch davon übermitteln kann.

Die Tiefe dessen was Christi Liebe tatsächlich bedeutet, werden wir erst zu verstehen beginnen, wenn wir uns nach Seiner Rückkehr, verwandelt in das herrliche, ewige Leben in Seinem himmlischen Reich befinden. Dann werden wir Stück für Stück erkennen wie Er wirklich ist. Doch bis dahin liegt der Schleier der Sünde noch über der Welt und wir können Christus in Seiner ganzen Fülle noch nicht richtig erkennen. Aber das war uns offenbart worden ist in Wort und Schrift und nachzulesen in Seinem für uns erhaltenem Buch, das ist unsers zu verstehen. Was darüber hinaus geht, da sollen wir nicht anfangen zu spekulieren.Wir können uns Gedanken darüber machen, aber sie keineswegs als gegebene Tatsachen hinstellen, denn das wäre verfänglich und steht uns nicht zu, doch was offenbart worden ist, an das sollen wir uns halten. Und offenbart ist, daß die Männer aufgerufen werden ihre Frauen so zu lieben, wie Christus die Gemeinde liebt, also sie zu schätzen und zu ehren und sie in Liebe zu tragen und zu unterstützen. Das sei ihre wahre Herrschaft. Liebe zu üben und Gerechtigkeit walten zu lassen, gemischt mit Feingefühl und Zuneigung.

Diese Herrschaft ist keine Herrschaft wie die Welt sie versteht, sondern eine Herrschaft deren Anleitung direkt aus dem Himmel kommt und die wir Menschen kopieren und ausleben sollen, damit wir einen Hauch von Himmel auf Erden verspüren können.

Doch die Menschen haben wie gesagt, Gottes Worte und Absichten nicht nur einmal verdreht und so mußten immer und immer wieder Anweisungen gegeben werden wo der "Weg" überhaupt hinführt. Oftmals sind diese Anweisungen nicht befolgt worden und Leid und Elend haben sich über die Menschen ergossen, nicht weil Gott nur auf eine Gelegenheit gewartet hätte das zu tun, sondern weil sich die Menschen aus dem Kreis Seines Segens selber entfernt und somit die bittere Ernte für ihr eigenes Handeln eingefahren haben.

Auch Gottes auserwähltes Volk hat diesen Pfad des Ungehorsams Ihm gegenüber betreten und ist seinen einen Weg gegangen und hat getan was es wollte. Das zog sich durch alle Generationen hindurch und auch zur Zeit vom Apostel Paulus war es nicht sonderlich anders. Da hatten sich schon so manche schlechte Gewohnheiten und Ansichten so fest in den Köpfen der Menschen eingenistet, die schwer zu berichtigen waren. Und wie schon bereits erwähnt, wurde der Mann noch mehrere Jahre nach der Kreuzigung in der Gemeinde als das Haupt der Frau angesehen. Männer waren in allerlei Führungspositionen und verantwortlichen Ämtern, wohingegen die Frau ihm untertan sein mußte und für Kinder, Haushalt und Essen machen verantwortlich war, also für die geringen Dinge im Leben. Sie hatte wenig zu sagen, woran sich jedoch nicht ausnahmslos alle Frauen hielten, sondern durch ihre Güte und Liebe in einen Rang aufstiegen, der ihnen ebenso Respekt abforderte. Doch das war nicht allgemein so, sondern eher die Ausnahme. Und von den anderen spricht der Apostel Paulus, daß der Mann das Haupt, also das Oberhaupt, der Leiter, der Führer der Frau sei, ebenso der Kinder, die logischer Weise rangmäßig unter der Frau standen.

Doch Christus sei das Oberhaupt über alle. Wenn die Frau also eine Kopfbedeckung trug, dann hatte das eine symbolische Bedeutung, die ohne Worte die Tatsache ausdrückte, daß sie sich unter ihren Mann stellte, also nicht wie man so schön sagt "die Hosen an hatte", sondern die Oberhoheit ihrem Mann überließ und sich unter sie stellte. Auch heute noch gibt es Ländern in denen die Frauen entweder nur Kopftücher tragen, oder sich sogar von Kopf bis Fuß verschleiern müssen. Nicht weil alle es so für gut befinden, sondern weil es ihnen von der Männerwelt so diktiert wird. Diese Männer stellen sich als Oberhaupt über sie, aber nutzen ihre Stellung mehr als aus. Sie würdigen sie sogar so weit herab, daß sie in ihren Augen keinen wirklichen Wert haben. Das erinnert mich an eine Begebenheit wo ein Mörder zu mehr als Lebenslanger Haft verurteilt wurde, weil er zu wagen sagte: "Es war ja nur eine Frau." Für ihn stand offenbar die Frau auf der gleichen Stufe wie ein Tier, das man auch ohne schlechtes Gewissen umbringen kann.

So weit sind die Menschen gesunken, doch das meinte der Apostel Paulus nicht, sondern wollte diese falsche Ansicht bezüglich der Frauen ins rechte Licht rücken und auch die Ansicht der Frauen über sich selber, was natürlich nicht so einfach war. Mit dem Hinweis, daß die Männer ihre Frauen genauso lieben sollen wie Christus Seine Gemeinde liebt, wollte er vermitteln, daß die Frauen von Christus genauso wertgeschätzt und hochwertig angesehen werden, wie die Männer. Jedoch sollten sich die Frauen ihren Männern unterstellen, die sie in Liebe tragen sollten und nicht mit Willkür beherrschen. Die Frauen sollten ihren Männern durch ihr Verhalten und Reden keine Schande bereiten und ihrem Ansehen keinen Makel auferlegen oder sie in Verruf bringen.

Seinen Kopf zu bedecken versinnbildete Demut vor dem anderen. Wenn ich das Wort Unterwürfigkeit benutzen würde, dann schwingt darin etwas negatives, etwas willenloses, Selbstaufgabe, aber das sollte es gar nicht bedeuten, sondern ein sich Unterstellen unter die Oberhoheit. So wie Christus das Oberhaupt der Gemeinde ist und die unumschränkte Oberhoheit über alles hat, aber in Liebe und Feingefühl alles ausübt, so sollten auch die Männer dies kopieren und nachahmen und mit ihren Frauen und Kindern in gleicher Weise verfahren. Dann wäre es eine Freude für Frau und Kinder sich ihrem Mann zu unterstellen und sich zu unterwerfen. Sie würden dann wissen, daß sie geschätzt und geliebt, jedoch nicht willkürlich behandelt werden, sondern aus Liebe und zärtlicher Zuneigung und der Mann würde seiner Frau und Familie die Geborgenheit geben und die Liebe ausstrahlen, die auch Christus immer ausgestrahlt hat. Christus ist das große Vorbild und sich Ihm zu unterstellen sollte uns ein Verlangen und eine Freude sein.

*(2)

Ich möchte gerne darauf hinweisen, daß über die Engel geschrieben steht, daß, wenn sie vor Gott stehen, aus Ehrfurcht ihr Angesicht verhüllen, doch bei uns Menschen ist das Gefühl und das Bewußtsein von wahrer Ehrfurcht Gott gegenüber sehr geschrumpft. Wir sind inzwischen in einem Zeitalter angelangt wo es diesen Begriff für viele Menschen schon gar nicht mehr gibt, so wie es ihn für andere Generationen sehr lange vor uns nicht gab. Die Ereignisse wiederholen sich und setzen sich auch unterschwellig vor und erhalte sich selber.

Wenn nun die Engel sich aus Ehrfurcht und Anerkennung verhüllen, wie viel mehr sollten wir sündige, sterbliche Menschen dies tun? Doch, wer verneigt sich heutzutage noch in wahrhafter Ehrfurcht im Herzen vor Gott? Es ist so viel Rebellion und Aufsässigkeit und Selbstbestimmtheit im Land, daß sie schon sichtbar und die Ehrfurcht vor Gott recht weit in den Hintergrund getreten ist. Aus dieser "ich will tun was ich will" Reaktion heraus tun die Menschen allerlei Dinge die vor Gott eine Beschämung und Entehrung darstellen. Würde eine Frau ihren Kopf absichtlich scheren und dann in genau der gleichen Einstellung vor Gott kommen und ihn nicht bedecken, dann kann Gott ihre Handlung nicht gut heißen, weil sie aus Rebellion entstanden ist. Hat sie aber ihren Kopf geschoren und bedeckt ihn dann, weil sie in wahrer Reue und Demut vor Gott hintritt, dann wird Gott sie nicht abweisen, sondern sie annehmen, denn sie zeigt an ihrem Äußeren, daß sie einen Sinneswandel durchgemacht hat.

© - Manuela Sahm - Oktober 2022


Noch ein interessanter Gedanke zum Abschluß, den jemand in Facebook eingestellt hat:





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