05.11.2021

Gibt es ein Gericht?

 



Die meisten Christen sind der Meinung, daß wenn Jesus mich erlöst hat, dann bin ich auch erlöst. Und Jesus sagte doch, daß diejenigen die erlöst sind vom Tod oder vom Gericht ins Leben durchgedrungen sind. Sie kommen nicht mehr ins Gericht. Ist da die Lehre von einem Gericht, daß alle Gläubigen betrifft nicht ein Widerspruch zum Evangelium?

Ist es nicht so, daß viele keine richtige Heilsgewissheit haben, weil sie zwar glauben, daß Jesus am Kreuz gestorben, man aber trotzdem ins Gericht kommt, und wer weiß, ob man dann im Gericht besteht?

Viele Christen sagen, daß die Lehre vom Gericht das Kreuz erniedrigt. So ist es kein Zufall, daß nicht nur von außen diese Lehre angegriffen wird, sondern daß auch innerhalb der Gemeinde keine andere Lehre so sehr diskutiert und angezweifelt wird.

Wir wollen uns heute ein paar Bibeltexte dazu anschauen und sehen, ob wir auf einem festen Fundament stehen. Wir möchte einfach betrachten was im Bibeltext steht und mit dem Text aus Offenbarung 14:6+7 beginnen.

"Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf der Erde wohnen, und zwar jeder Nation und jedem Volksstamm und jeder Sprache und jedem Volk. Der sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt Ihm die Ehre, denn die Stunde Seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat!"

Was können wir aus diesen beiden Versen eindeutig über das Gericht sagen? Wir können auf jeden Fall sagen, daß die Stunde des Gerichts gekommen ist. Das heißt, sie war nicht schon immer da, sondern ist zu einer bestimmten Stunde gekommen.

  • Was können wir noch sagen?
    Das Gericht ist für alle gekommen. Es ist somit eine Botschaft für alle.

  • Was können wir noch sehen?
    Das Gericht beinhaltet drei Aufforderungen.
    "Fürchtet Gott, gebt Ihm die Ehre und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat!"

  • Und wieso sind wir aufgefordert diese 3 Dinge zu tun?
    Weil die Stunde Seines Gerichts gekommen ist.
    Das heißt, der Gedanke von einem Gericht beinhaltet etwas anderes. Der Gedanke dahinter wird zusammenfassend in Offenbarung 14:6 angegeben.

"Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen…"

Würdet Ihr mir zustimmen, daß dies das Evangelium der Liebe ist? Das Evangelium wird gepredigt, weil es ein Gericht gibt! Könnt Ihr das sehen? Die Botschaft vom Evangelium kann nicht vom Gericht getrennt werden. Wofür gibt es ein Evangelium, wenn es kein Gericht gibt?

Man kann nicht sagen: "Hier ist das Evangelium und dort ist das Gericht." Wenn das Evangelium selbst, die Botschaft von einem Gericht beinhaltet, dann sind wir aufgefordert das Evangelium auch genau so zu predigen.

Wo werden wir aufgefordert das zu tun? In Matthäus 24:14 heißt es:

"Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird das Ende kommen."

Hier spricht Jesus vom Evangelium vom Reich Gottes. Er spricht davon, daß es in der ganzen Welt gepredigt werden wird. Und was passiert dann? Dann wird das Ende kommen. Und wie wir bereits festgestellt haben, hat dieses Evangelium irgendwie etwas mit dem Gericht zu tun. Wir können noch etwas dazu sagen.

Dieses Gericht hat einen Zeitpunkt. Es heißt in dem Text von Offenbarung 14:7,

"Denn die Stunde Seines Gerichts ist gekommen."

Hier steht nicht, wann diese Stunde genau ist, aber es gibt eine Stunde bzw. es gibt einen genauen Zeitpunkt. Das Gericht findet zu einer bestimmten Zeit statt.

Laßt uns nun schauen, was wir noch über das Gericht herausfinden können. Gehen wir zu Prediger 12:13+14.

"Laßt uns die Summe aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte Seine Gebote; denn das macht den ganzen Menschen aus. Denn Gott wird jedes Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse."

Was bedeutet das Wort "Summe"? Was bedeutet "die Summe aller Lehre"? Es bedeutet, daß ist die Schlußfolgerung, es ist das was am Ende bei herrauskommt. Die Zusammenfassung der ganzen Bibel sozusagen.

Salomo sagt, wenn man das alles mal zusammenfäßt, wenn man mal einen Strich drunter zieht, dann kommt unten folgendes dabei heraus:

"Fürchte Gott und halte Seine Gebote; denn das macht den ganzen Menschen aus."

Und dann geht es wieder um die Begründung, genauso wie in Offenbarung 14.

"Denn Gott wird jedes Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse."

Also Ihr seht "fürchtet Gott und gebt Ihm die Ehre" ist auf "fürchtet Gott und haltet Seine Gebote" gegründet. Johannes schreibt hier sozusagen das gleiche wie auch Salomo es schreibt. Was können wir hier über das Gericht deutlich sagen?

Wir sehen wieder das Gericht. Es ist die Summe aller Lehre. Die Lehre des Evangeliums ist darauf gegründet. Es geht auch wieder darum Gott zu fürchten. Es geht auch wieder um genau dasselbe. Es muß also das selbe Gericht sein. Das Gericht befäßt sich mit dem Guten und dem Bösem. Und was sagt genau aus, was gut und böse ist? Es ist das Gesetz! So heißt es in Römer 7:12

"So ist nun das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut."

In Römer 7:7 heißt es:

"Was wollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber ich hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz; denn von der Begierde hätte ich nichts gewußt, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: Du sollst nicht begehren!"

Jetzt gehen wir mal ein bißchen weiter und zwar zu Matthäus Kapitel 12. Hier spricht jemand dessen Aussage unumstritten sein müßte. Es ist nämlich Jesus selbst. Matthäus 12:36+37

"Ich sage Euch aber, daß die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben. Denn nach Deinen Worten wirst Du gerechtfertigt, und nach Deinen Worten wirst Du verurteilt werden!"

Also hat Jesus gesagt, daß es ein Gericht gibt. Wann wird es aus Seinem Blickpunkt aus ein Gericht geben? Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft? Es muß in der Zukunft liegen. Zur Zeit von Jesus ist das Gericht immer noch zukünftig. Das ist wichtig.

Was lernen wir hier über das Gericht?

Es geht hier um Rechenschaft. Wenn man Rechenschaft zu geben hat, dann bedeutet es, daß man Verantwortung übernehmen muß. Rechenschaft bedeutet, wenn man zum Beispiel eine verantwortliche Position eingenommen hat und dann belegen muß, daß man alles gut gemacht hat.

Hier gibt es noch zwei interessante Dinge. Was kann in diesem Gericht von dem Jesus hier spricht passieren?

Die beiden Möglichkeiten die hier in Frage kommen sind: Entweder man wird gerechtfertigt oder man wird verurteilt werden bzw. verdammt.

Das Gerichtsurteil spricht also über zwei verschiedene Gruppen. Es spricht nicht nur über die Bösen, es spricht auch über diejenigen, die gerechtfertigt werden.

Jesus selber spricht also von diesem Gericht.

Wir haben zuerst gehört, was Johannes gesagt hat, dann Salomo und dann Jesus. Als nächstes wollen wir hören was Paulus geschrieben hat. Er schrieb in Römer 2:16,

"An dem Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird nach meinem Evangelium."

Hier werden wieder die Worte "Gericht", "Verborgene" und "Evangelium" zusammen erwähnt. Das Interessante ist, daß Paulus hier von einem zukünftigen Gericht schreibt. Der Römerbrief wurde ca. um das Jahr 55. nach Chr. geschrieben. Das Gericht findet also irgendwann nach der Kreuzigung, nach der Himmelfahrt und nach Pfingsten statt. Das ist ganz wichtig.

Es gibt nämlich viele Christen die behaupten, daß das Gericht Gottes am Kreuz stattgefunden hat, weil die Bibel davon spricht, daß Satan am Kreuz gerichtet worden ist.

Und diese Christen denken, daß am Kreuz das einzige Gericht stattgefunden hat. Dort wurde dann der Gläubige gerechtfertigt sozusagen und das war's. Aber Paulus sagt, das Gericht tagt nach dem Kreuz. Das Gericht kommt noch. Und dann sagt er etwas, daß man schnell überließest:

"Jesus Christus wird nach meinem Evangelium richten."

Paulus sagt: "Wenn ich das Evangelium predige, dann predige ich vom Gericht, weil das Gericht zum Evangelium gehört." Der Apostel Paulus hat niemals die Vergebung gepredigt und das Gericht ausgelassen. Er sagte: "Nach meinem Evangelium." Und das ist was viele Christen angreifen. Sie wollen die Lehre vom Gericht nicht annehmen. Sie sagen dann: "Paulus spricht von der Gerechtigkeit aus Glauben und das genügt uns. Wofür brauchen wir ein Gericht?"

Aber derselbe Paulus der sagt wir werden durch Glauben gerechtfertigt, sagt auch, daß es in seinem Evangelium ein Gericht gibt. Man kann den Römerbrief nicht benutzen um gegen die Gerichtsbotschaft zu wettern. Im Gegenteil. Laßt uns mal ein paar Verse anschauen, die davor stehen. Römer 2:11

"Denn bei Gott gibt es kein Ansehen der Person."

In welchem Bereich des Lebens ist es besonders wichtig, daß die Person nicht angesehen wird?

5. Mose 16:19

"Du sollst das Recht nicht beugen. Du sollst auch die Person nicht ansehen und kein Bestechungsgeschenk nehmen, denn das Bestechungsgeschenk verblendet die Augen der Weisen und verdreht die Worte der Gerechten."

Dies spielt eine wichtige Rolle im Gericht. 3. Mose 19:15

"Ihr sollt keine Ungerechtigkeit begehen im Gericht; Du sollst weder die Person des Geringen ansehen noch die Person des Großen ehren; sondern Du sollst Deinen Nächsten gerecht richten."

5. Mose 1:17

"Im Gericht soll es kein Ansehen der Person geben, sondern Ihr sollt den Geringen anhören wie den Großen und Euch vor niemand scheuen; denn das Gericht steht bei Gott. Die Sache aber, die zu schwer für Euch ist, die tragt an mich heran, daß ich sie höre!"

Das war eine wichtige, juristische Grundlage und deswegen sagt Paulus, weil er vom Gericht spricht, daß alle gleich sind. Und schaut mal hier in Römer 2:12+13

"Alle nämlich, die ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verlorengehen; und alle, die unter dem Gesetz gesündigt haben, werden durch das Gesetz verurteilt werden — denn vor Gott sind nicht die gerecht, welche das Gesetz hören, sondern die, welche das Gesetz befolgen, sollen gerechtfertigt werden."

Wir haben gesehen, daß es hier eine Rechtfertigung und eine Verurteilung gibt. Was ist hier der entscheidende Punkt? Was führt dazu, ob ich zu den Gerechtfertigten oder zu den Verurteilten gehöre. Nach Paulus ist der entscheidende Punkt, ob ich zu den Gerechtfertigten oder zu den Verurteilten gehören werde, das Gesetz nicht zu hören, sondern das Gesetz zu tun. Das Gesetz stellt also alle gleich. Deswegen sagt die Bibel: "Fürchtet Gott und haltet Seine Gebote." Man soll sich die Gebote nicht nur anhören, sie auch nicht nur anerkennen, sondern sie halten.

Gehen wir noch ein Stück weiter. In Apostelgeschichte 17:31 haben wir wieder Paulus. Und dort sagt er folgendes:

"Weil Er einen Tag festgesetzt hat, an dem Er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird durch einen Mann, den Er dazu bestimmt hat und den Er für alle beglaubigte, indem Er Ihn aus den Toten auferweckt hat."

In welcher Stadt befindet er sich hier? Welche große griechische Stadt besucht er gerade? Es ist die Stadt Athen. Und Athen ist nicht irgendeine Stadt. Athen ist die Stadt der Philosophen. Und Paulus versucht auf hohem Niveau ihnen auf eine intellektuelle Weise, irgendwie das Wort Gottes begreiflich zu machen. Und dabei kommt er dann zu einem wesentlichen Punkt. Er spricht von der Schöpfung und dann sagt er in Apostelgeschichte 17:30

"Nun hat zwar Gott über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen, jetzt aber gebietet Er allen Menschen überall, Buße zu tun."

Wozu ruft die Botschaft die Leute auf? Buße zu tun. Wenn man diese Botschaft gehört hat, dann wurde man aufgefordert umzukehren. Also beinhaltet die Botschaft einen Aufruf zur Umkehr. Auch Jesus hat von der Bekehrung gepredigt. Jesus hat dasselbe Evangelium gepredigt indem Er in Matthäus 3:2 folgendes sagte:

"Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!"

Das ist die Evangeliumsbotschaft. An wen soll sie gehen? An alle Menschen. Und was ist die Begründung dafür? Weil es ein Gericht gibt. Also Paulus, Salomo und Johannes sind sich alle einig.

Apostelgeschichte 17:31

"Weil Er einen Tag festgesetzt hat, an dem Er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird durch einen Mann, den Er dazu bestimmt hat und den Er für alle beglaubigte, indem Er Ihn aus den Toten auferweckt hat."

Was ist das Neue in diesem Vers? Hier gibt es etwas, was wir bisher nicht gesehen haben. Es gibt einen Mann durch den das Gericht stattfinden wird. Und woher sollten die Athener wissen welcher Mann das ist? Wer sollte dieser Auferstandene sein? Deswegen verkündigt Paulus ihnen das Evangelium. Er sagt im Gericht gibt es einen Richter und zwar einen Menschen. Er nennt ihn hier noch nicht mit Namen, er sagt nur dieser Mensch hat sich dadurch qualifiziert, daß er tot war und dann den Tod besiegt hat, indem Er ist auferstanden ist. Und dieser Auferstandene ist der Richter.

Und wer wird hier gerichtet? Der ganze Erdkreis oder anders ausgedrückt: Alle Menschen. Das steht alles hier direkt in der Bibel.

Aber schauen wir mal ein bißchen weiter und zwar gehen wir jetzt zu 2. Korinther 5. Wir verfolgen immer noch den Gedanken, daß Jesus Richter ist.

2. Korinther 5:10

"Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es sei gut oder böse."

Wem schreibt Paulus hier? Er schreibt an die Korinther. Wer waren die Korinther? Sie waren die Gemeinde. Er schrieb also an die Gemeinde, an die Gläubigen in Korinth.

Wenn Paulus jetzt sagt: "Wir alle müssen offenbar werden." Wer wird dann auch im Gericht sein? Könnt Ihr das sehen? Es gibt ein Gericht in dem die Gläubigen behandelt werden. Alle diese Texte sprechen von demselben Gericht! Wieso? Schauen wir uns Prediger 12:14 dazu an.

"Denn Gott wird jedes Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse."

Welche Werke werden gerichtet? Sie seien gut oder böse. Könnt Ihr sehen, daß alle diese Texte immer von dem selben Gericht sprechen?

Dieses Gericht ist die Grundlage des Evangeliums. Das Evangelium ruft die Menschen auf, sich zu bekehren, damit sie in diesem Gericht dann freigesprochen werden können. Und er sagt: "Wir müssen alle offenbar werden."

Wie stellt Ihr Euch das vor, daß man vor Jesus offenbar wird? Das klingt jetzt nicht ganz so als Umgangssprache. Oder wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden? Manche denken, daß heißt wir müssen persönlich vor dem Richter stehen. Wenn also Jesus wiederkommt dann gibt es einen großen Tisch und alle müssen sozusagen persönlich vor Ihm stehen.

Aber das ist nicht unbedingt das was das Wort "offenbar" bedeutet. Er sagt: "Wir müssen offenbar werden." "Offenbar" heißt "erkannt werden, sichtbar werden." Wenn etwas offenbar oder sichtbar wird, dann war es vorher verborgen. Dinge die verborgen waren müssen sichtbar bzw. offenbar gemacht werden.

In diesem Gericht werden Dinge über uns offenbart, die niemand gesehen hat. Es werden Dinge offenbart, die wir nicht öffentlich gemacht haben, weil wir die Welt belügen wollten.

Jetzt schauen wir mal wieder ein bißchen weiter und gehen zu Daniel 7. Wir wollen nun einfach die grundsätzliche Vorstellung von einem Gericht klären und ob das überhaupt biblisch ist? Daniel 7:9+10

"Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und ein Hochbetagter sich setzte. Sein Gewand war schneeweiß, und das Haar Seines Hauptes wie reine Wolle; Sein Thron waren Feuerflammen und dessen Räder ein brennendes Feuer. Ein Feuerstrom ergoß sich und ging von Ihm aus. Tausendmal Tausende dienten Ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor Ihm; das Gericht setzte sich, und die Bücher wurden geöffnet."

Was können wir aus diesen beiden Versen, aus dieser dramatischen Szene ganz sicher lernen? Was wir vielleicht noch nicht gesagt haben ist, daß Bücher aufgetan werden. Und wir ahnen schon, daß die etwas mit dem Gericht zu tun haben. Es findet im Himmel statt. Denn die Szene die wir dort sehen die gibt es auf der Erde nicht. Da setzt sich Gott Vater auf einen Thron, der aufgestellt wird. Da ist Feuer und Millionen und Abermillionen Engel. Es gibt einen Bibeltext in Offenbarung 5:11, und dort wird genau die gleiche Formulierung für "Engel" verwendet.

"Und ich sah, und ich hörte eine Stimme von vielen Engeln rings um den Thron und um die lebendigen Wesen und die Ältesten; und ihre Zahl war zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend."

Die Engel stehen im Gericht, und vor ihnen findet ein Gericht statt. Wir wissen, daß dieses Gericht öffentlich vor Millionen von Engeln stattfinden wird. Und dabei werden jetzt Dinge geöffnet, die nur Gott kennt. Nur Er kann unser Herz erforschen, nur Gott kennt unsere Gedanken. Die Engel können zwar unsere Werke sehen, aber sie sehen nicht immer die Beweggründe dahinter.

Die Bücher werden aufgetan und die Engel sehen zu wie das Gericht tagt. Und jetzt schauen wir mal Daniel 7:13+14 an.

"Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor Ihn gebracht…."

Was sagt der Text hier? Wir wollen ihn erst einmal ohne theologische Auslegung und nur für sich genommen betrachten. Was heißt "Sohn des Menschen"? Das bedeutet: "Du bist ein männlicher Nachkomme eines Menschen." Hier wird also gesagt, daß da ein Mensch kommt, der ins Gericht gebracht wird. Wir haben ja vorher in den Versen 9 und 10 von diesem Gericht gelesen. Dort wo der Hochbetagte als Richter sitzt.

Was hat Paulus gesagt? Das Gericht wird durch einen Menschen durchgeführt. Und dieser Mensch ist ganz besonders, weil Er der Auferstandene ist und deswegen sagt Jesus auch die ganze Zeit, daß Er der Sohn des Menschen ist. Jedes mal, wenn Jesus im neuen Testament sagt, daß Er das Evangelium predigt, wird gesagt, daß Er der Sohn des Menschen ist. "Ich predige dieses Evangelium, weil Ich der Richter bin. Ich bin dieser Mensch der einmal die ganze Welt richten wird." Dann heißt es weiter in Daniel 7:13+14,

"…Und Ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten Ihm; Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und Sein Königtum wird nie zugrunde gehen."

Also eins ist sicher: In diesem Gericht wird der Menschensohn, der Richter zum König gekrönt.

Übrigens was sagt Jesus immer, wenn Er das Evangelium predigt? Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Er predigt immer vom Reich Gottes, weil das Evangelium Menschen auf das Gericht vorbereiten soll, damit sie bestehen können. Und , weil Er im Gericht zum König über die ganze Welt gekrönt wird. Und deswegen wird ein Gericht benötigt.

Frage: Wenn Jesus im Gericht zum König gekrönt wird, als was kommt Jesus wieder?

Offenbarung 19:11,12+16

"Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft Er. Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf Seinem Haupt sind viele Kronen, und Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur Er selbst. Und Er trägt an Seinem Gewand und an Seiner Hüfte den Namen geschrieben: »König der Könige und Herr der Herren«."

Bei Seiner Wiederkunft kommt Jesus als König wieder.

Was ist die einfache, logische Schlußfolgerung? Das Gericht muß vor der Wiederkunft stattfinden. Daniel 7:9+10 muß vor der Wiederkunft stattfinden, denn nur wenn der Vater sich setzt und das Gericht beginnt, dann kann auch der Sohn kommen. Erst muß das Gericht beginnen, denn nur dann kann der Sohn zum Vater kommen und wenn der Sohn dann gekrönt wird, dann kann Er auch wiederkommen.

Biblisch gesehen muß das Gericht von dem Paulus, Salomo, Johannes und von dem Jesus spricht vor der Wiederkunft stattfinden, weil es genau diesen einen Zweck erfüllt. Es ist ein Gericht vor der Wiederkunft. Dieses ewige Evangelium wird gepredigt, weil es ein Gericht gibt und was passiert dann? Matthäus 24:14

"Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird das Ende kommen."

In Matthäus 24:14 steht also, daß nach der Verkündigung des Evangeliums das Ende kommt. Was passiert mit dem Evangelium in Offenbarung 14?

Da kommt ein erster Engel, dann kommt ein zweiter Engel und zum Schluß kommt noch ein dritter Engel. Danach kommt dann in Offenbarung 14 direkt nach dem Evangelium die Wiederkunft.

Was will ich damit sagen? Ich will damit sagen, daß die Verkündigung der drei Endzeitbotschaften des Evangeliums mit der Gerichtsbotschaft direkt zur Wiederkunft Jesu führt. Kommen wir nun zu Jakobus 2:12.

"Redet und handelt als solche, die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen!"

Ein gläubiger Christ soll in dem Bewußtsein leben, daß es ein Gericht gibt. Wir können vielleicht unsere Mitmenschen betrügen, aber vor Gott können wir nichts verbergen. Obwohl wir diese Tatsache im Kopf haben, so passiert es doch sehr selten, daß wir es im Herzen verinnerlichen. Deswegen sagt Gott: "Wenn Ich Euch in den Himmel nehme, dann werde Ich vorher Eure Mängel aufzeigen und dann sehen, ob Ihr aufrichtige Christen seid." Und dann liegt es an uns, uns wirklich zu ändern.

Kommen wir noch auf einen zweiten Punkt zu sprechen. Hier in Jakobus geht es wieder um das Gesetz. Und wir haben gesehen, daß das Gesetz eine große Rolle im Gericht spielt. Wieso wird das Gesetz hier, das "Gesetz der Freiheit" genannt? Um welches Gesetz geht es hier? Es geht um die zehn Gebote. 2. Mose 20:1+2

"Und Gott redete alle diese Worte und sprach: Ich bin der Herr, Dein Gott, der Ich Dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt habe."

Wie nennt man das wenn man aus der Knechtschaft herausgeführt wird? Freiheit. Die zehn Gebote sind das "Gesetz der Freiheit", weil sie mit den Worten "herausgeführt" beginnen, mit anderen Worten: "Ich habe Dich frei gemacht". Es ist nicht das "Gesetz der Freiheit", weil wir dadurch frei werden, sondern weil das Volk schon frei war. Und aus diesem Grund konnten sie nun Gottes Gesetz empfangen und in den Bund mit Ihm eintreten. Denn solange man in Knechtschaft ist, kann man das nicht.

Wer kann das Gesetz halten? Freie Menschen. Die zehn Gebote werden nur von Menschen gehalten werden können, die befreit worden sind. So heißt es dann in Johannes 8:36

"Wenn Euch nun der Sohn frei machen wird, so seid Ihr wirklich frei."

Die Freien leben nach dem "Gesetz der Freiheit". Sie sind frei gemacht und so handeln sie jetzt auch so. Das bringt uns jetzt zum Schluß zu der Frage:

Warum sagt Jesus dann das Gläubige nicht ins Gericht kommen? Dazu müssen wir ganz kurz zum Johannes Evangelium gehen. Wir schauen uns hier noch ein paar Verse an. Johannes 3:17

"Denn Gott hat Seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit Er die Welt richte, sondern damit die Welt durch Ihn gerettet werde."

Hier geht es auch um ein Gericht. Ich nenne es mal das "Gericht im Johannesevangelium". Was können wir über dieses Gericht hier sagen?

Dieses Gericht war nicht Teil der Mission von Jesus. Jesus ist nicht für dieses Gericht auf die Erde gekommen. Er ist nicht gekommen die Welt zu richten.

Dieses Gericht war nicht Teil der Mission von Jesus gewesen, sondern das Gegenteil war der Fall. Das Gegenteil von Richten ist retten. Das steht hier so ganz klar im Text.

Nehmen wir den Gedanken ein bißchen mit. In dem Vers davor gibt es eine ähnliche Zweiteilung von zwei Gruppen. Die eine stellt die Geretteten dar und die zweite die Verlorenen. In Johannes 3:16 heißt es also:

"Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat."

Ewiges Leben haben heißt, gerettet sein. In Vers 17 ist die Rede von "retten", und nicht von "richten". Und Vers 16 spricht von "ewiges Leben" und nicht von "verlorengehen". Das sind die Gegensätze. In Johannes 3:18 heißt es dann:

"Wer an Ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat."

Wer an Ihn glaubt wird nicht gerichtet. Hier wird wieder von demselben Gericht gesprochen, weil dieses Gericht erst in der Zukunft stattfinden wird. Und doch spricht Er von einem Gericht, daß es schon längst gibt. Er sagt alle die nicht glauben sind schon gerichtet.

Was bedeutet die Formulierung "sie sind schon gerichtet"?

Das ist ein anderes Wort für "verloren". Das Wort "Gericht" in diesem Zusammenhang, bedeutet: "sie sind verloren. Sie sind in einem verlorenen Zustand."

Schauen wir uns den Vers nochmal genau an. Johannes 3:18

"Wer an Ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat."

Also, derjenige der nicht gerichtet wird, der hat ewiges Leben und wird gerettet. Und derjenige, der schon gerichtet ist, weil er nicht geglaubt hat, der wird nicht irgendwann gerichtet, denn er ist in einem Zustand in dem er schon verloren ist. Und dieser ungläubige, verlorene Zustand wird auch "gerichtet" genannt.

Es hat in dem Sinne nichts mit dem Gericht zu tun. Es sind zwei völlig verschiedene Gedanken. Es wird zwar dasselbe Wort verwendet. Es ist aber etwas ganz Anderes gemeint. In Vers 19 wird dieses Gericht genau definiert. Johannes 3:19

"Darin aber besteht das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse."

Wie kann man dieses Gericht hier definieren? Worin besteht das Gericht? In der Ablehnung der Wahrheit. In der Ablehnung Jesu.

Gott sendet Wahrheit und die Menschen wollen die Wahrheit nicht haben und deswegen bleiben sie gerichtet. Sie sind in einem verlorenen Zustand, weil sie das Licht abgelehnt haben. Diese Menschen sind schon gerichtet. Wenn Jesus hier sagt er wird nicht gerichtet, dann meint Er sozusagen die Menschen die das Evangelium ablehnen. Sie sind verloren. Sie sind schon in einem verlorenen Zustand.

Das Ganze wird dann ganz deutlich wenn wir uns zum Schluß noch Johannes 3:36 anschauen.

"Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm."

In all diesen Versen, die wir gelesen haben, was ist das eine Merkmal was zwischen diesen und jenen unterscheidet? Es ist der Glaube.

Alle die glauben haben ewiges Leben und sind gerettet. Sie werden nicht gerichtet. Sie haben ewiges Leben. Alle die nicht glauben sind verloren. Sie haben das Licht abgelehnt. Auf ihnen bleibt der Zorn Gottes. Sie bleiben Sünder und sind deswegen jetzt schon gerichtet. Hier sind zwei völlig verschiedene Konzepte und Gedanken. Die sind zwar mit dem Wort "Gericht" verbunden, beschreiben aber doch zwei unterschiedliche Dinge.

Schauen wir uns noch den nächsten Vers an. Johannes 5:24.

"Wahrlich, wahrlich, Ich sage Euch: Wer Mein Wort hört und dem glaubt, der Mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen."

Was Jesus hier sagt, ist, daß die Menschen die verloren sind die das Licht ablehnen, daß auf ihnen der Zorn Gottes bleibt und deswegen werden sie den ewigen Tod erleiden.

Wer aber an Jesus glaubt, der braucht diesen Tod nicht zu sterben. Der wird den Zorn Gottes nicht erleben. Der hat das Licht ja nicht abgelehnt. Deswegen kommt er auch nicht ins Gericht.

Er wird nicht gerichtet er wird nicht am Ende der 1000 Jahre, den ewigen Tod sterben müssen. Der ewige Tod wird am Ende des 1000-jährigen Gerichts ausgesprochen.

Dieses Gericht hier beschreibt nicht den Vorgang an sich. Hier bedeutet es einfach, daß man verloren ist. Das heißt, der Mensch ist schon gerichtet bevor Jesus kommt. Er ist schon gerichtet, weil er ein Sünder ist und das Evangelium nicht annehmen möchte. Und wenn er dann das Licht ablehnt, und Jesus kam um das Licht zu bringen, dann bleibt er gerichtet. Dieses Gericht hier bedeutet nichts weiter als verloren zu sein und verloren zu bleiben. Dieses Gericht kann man umgehen, indem man durch den Glauben zu Jesus kommt. Und dann ändert man das Gericht. Man verläßt das Gericht.

Gibt es überhaupt ein Untersuchungsgericht?

Matthäus 22:1-14

"Da begann Jesus und redete wieder in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Das Reich der Himmel gleicht einem König, der für seinen Sohn das Hochzeitsfest veranstaltete. Und er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen; aber sie wollten nicht kommen. Da sandte er nochmals andere Knechte und sprach: Sagt den Geladenen: »Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet; meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit!« Sie aber achteten nicht darauf, sondern gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere zu seinem Gewerbe; die Übrigen aber ergriffen seine Knechte, mißhandelten und töteten sie. Als der König das hörte, wurde er zornig, sandte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an. Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig. Darum geht hin an die Kreuzungen der Straßen und ladet zur Hochzeit ein, so viele ihr findet! Und jene Knechte gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle zusammen, so viele sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal wurde voll von Gästen. Als aber der König hineinging, um sich die Gäste anzusehen, sah er dort einen Menschen, der kein hochzeitliches Gewand anhatte; und er sprach zu ihm: »Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an?« Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: »Bindet ihm Hände und Füße, führt ihn weg und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis!« Da wird Heulen und Zähneknirschen sein. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt!"

Es gibt 5 Punkte, die wir hier beachten sollten:

Punkt Nr.1: Nachdem die Hochzeitsgäste empfangen wurden, kommt der König herein, um die Anwesenden zu "sehen". Während er sich umsieht, findet er einen Menschen, der nicht auf die Hochzeit vorbereitet ist (Vers 11). Unter allen Anwesenden fand der König eine Person, die nicht vorbereitet war. Das "Sehen" des Königs und das Auffinden dieses bestimmten Menschen muß daher eine Untersuchung gewesen sein, die er bei den Anwesenden durchgeführt hat.

Punkt Nr.2: Matthäus 22 beschreibt keine Szene die sich im Himmel, sondern auf der Erde abspielt. Warum? Weil sowohl das "Gute" als auch das "Böse" vorhanden sind. Das bedeutet, wenn der König die Anwesenden "untersucht", untersucht er diejenigen, die auf der Erde sind.

Punkt Nr.3: Der König kann kein anderer als Gott selbst sein. Und Gott ist im Himmel. Er blickt auf die Erde herab. Gott kann nicht auf der Erde sein, weil es die Zerstörung der Erde aufgrund seiner Herrlichkeit zur Folge haben würde. Deshalb untersucht Gott vom Himmel aus sowohl die guten als auch die schlechten Menschen auf der Erde.

Punkt Nr. 4: Nachdem der König die "Untersuchung" des Volkes bei dieser Hochzeit durchgeführt hat, findet er einen Mann unvorbereitet vor und verkündet infolgedessen ein "Urteil" über ihn (Vers 13). Es handelt sich also um ein "Untersuchungsurteil", weil es zusammen mit der Untersuchung auch ein Urteil gab.

Punkt Nr. 5: Diese Szene des "Untersuchungsurteils" spielt sich vor der Wiederkunft des Herrn ab. Beachtet, was Jesus in Lukas 12:36+37 sagt:

"Und seid Menschen gleich, die ihren Herrn erwarten, wenn er von der Hochzeit aufbrechen wird, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. Glückselig sind jene Knechte, welche der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, Ich sage Euch: Er wird sich schürzen und sie zu Tisch führen und hinzutreten und sie bedienen."

Beachtet in Vers 36, wie es ausdrücklich heißt, daß Jesus "von" der Hochzeit kommen wird. Wenn also die Hochzeit und die Heirat ein und dasselbe Ereignis wären, wie kommt es dann, daß Er "von" der Hochzeit kommt, um Seine Kinder abzuholen? Die Hochzeit, so sagt Johannes in Offenbarung 19:7, ist die Wiederkunft Jesu:

"Laßt uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und Seine Braut hat sich bereit gemacht."

Wenn man den obigen Vers im Zusammenhang liest, dann findet man zwei sehr wichtige Punkte:

A) Wahrhaftig und gerecht sind Seine Gerichte

Kurz bevor sich Vers 7 erfüllt, sehen wir wie alle, die im Himmel sind folgendes ausrufen: "Wahrhaftig und gerecht sind Seine Gerichte...". (Vers 2) Gott hat vor der Wiederkunft Jesu ein Gericht im Himmel über die Gottlosen auf Erden gefällt. Das griechische Wort, das hier mit "Gerichte" übersetzt wird, ist "krisis" (κρίσις) -- eine Entscheidung, Gericht, das ein positives, als auch ein negatives Urteil erlaubt. Mit anderen Worten: Gott hat gerade damit abgeschlossen, vor dem Kommen entweder positive oder negative Urteile über die Menschen zu fällen. Deshalb lesen wir im Untersuchungsurteil (der Hochzeit) von Matthäus 22 sowohl von "gut als auch von böse".

B) Gleich nach diesem Vers ist eine Szene des zweiten Kommens von Jesus Christus zu sehen:

Offenbarung 19:11-21

"Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er. Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf Seinem Haupt sind viele Kronen, und Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur Er selbst. Und Er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und Sein Name heißt: »Das Wort Gottes«. … Und er trägt an Seinem Gewand und an Seiner Hüfte den Namen geschrieben: »König der Könige und Herr der Herren«.

Die Tatsache ist, daß Vers 7 besagt, daß die Hochzeit "des Lammes gekommen" ist und daß Seine Braut sich "bereit gemacht" hat. Das zeigt, wie sowohl Christus als auch Seine Braut (die wahre Gemeinde) bei Seiner Wiederkunft mit ihm "vereint" sein werden. Die "Ehe" stellt die "Einheit" zwischen Christus und Seiner Braut, der Gemeinde dar... so wie eine Ehe die Einheit zwischen einem Mann und seiner Frau darstellt.

Christopher Kramp "Gibt es ein Gericht?"

Schriftliche Bearbeitung Alex Janzen, November 2021©

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