21.03.2021

Wurde Gottes Gesetz wirklich "ans Kreuz genagelt"?



Im englischen Text hat der Verfasser die Worte "in law." verwendet. Das brachte mich auf den Gedanken, daß die Bezeichnung z.B. für "Schwiegervater, Schwiegermutter, Schwager, Schwägerin" im englischen mit "in-law", also "im Gesetz" verknüpft wird. Man nennt sie also: Father-in-law, übersetzt wäre das "Vater-im-Gesetz", "Mutter-im-Gesetz", "Bruder-im-Gesetz", "Schwester-im-Gesetz".

Wenn ein Mann und eine Frau heiraten, dann geschieht dies in Verbindung des staatlichen Gesetzes, das sie offiziell als Ehepaar vor dem Staat und dem dort geltenden Gesetz ausweist. Wenn sie sich scheiden lassen wollen, dann geht es nicht einfach nur durch Trennung, sondern es muß erneut das Gesetz des Staates herangezogen werden, man muß durch einen Anwalt und über ein Gericht, das den Staat vertritt, diese Ehe auflösen lassen, damit diese Trennung rechtsgültig ist.

Durch die Mitwirkung des staatlichen Gesetzes werden dann die direkten Verwandten des Mannes und die der Frau zu Vater, Mutter, Bruder und Schwester - im Gesetz - "in law", vor dem Staat und den Menschen. Das ist ist etwas schönes, denn somit hat man offiziell und rechtsmäßig eine andere Familie zu seiner eignen dazu bekommen, oder hat in sie hineingeheiratet, die nicht aus der eigenen Verwandtschaft stammt. Niemand würde behaupten es sei etwas schlechtes, außer wenn die Menschen selber keinen guten Charakter haben, aber das ist etwas anderes. Das liegt jedoch nicht dem zugrunde, daß diese Verbindung durch das Gesetz grundlegend nicht gut ist.

Wenn nun ein Mensch sich bekehrt und eine Beziehung zu Christus eingeht, Ihm sein Leben übergibt und durch die Taufe diesen Bund besiegelt und bestätigt, dann "heiratet" er sozusagen in die Familie Christi hinein. Christi Familie auf Erden ist Seine Gemeinde, die Seine Braut ist. Der Bekehrte und Getaufte ist somit "per Gesetz" Teil der Braut, ein Teil der Familie Gottes. Das ist ein wunderbarer Gedanke.

Das Wort "Gesetz" trägt eigentlich einen kleinen bitteren Beigeschmack, denn man verbindet dieses Wort unterbewußt ganz leicht mit "Verbot", "Einschränkung". Und ja, nicht zu Unrecht, denn viele Gesetze dienen auch tatsächlich diesem Zweck, egal in welche Richtung man schaut. Das allgegenwärtige ist das Gesetz der Straßenverkehrsordnung. Hinweise, Hinweise, Ermahnungen, Gebote, Verbote, Einschränkungen. Man kann dem nicht entfliehen wenn man mit dem Auto unterwegs ist und man muß sich an sie halten. Wenn nicht, dann.... naja...

Sie sind nicht alle schlecht, sie dienen zur Sicherheit, denn wenn jeder fahren würde wie er es selber für gut und richtig erachtet, dann gäbe es sicherlich viel mehr Unfälle und Tote als ohne diese Ermahnungen. Aber genau da fängt es ja schon an, das mit dem Gesetz und dann gibt es viele, viele, viele andere. Gesetze mögen die meisten Menschen nicht und mit ist das ein Grund, weil sie Beschränkungen auferlegen oder auch verurteilen und bestrafen, wenn diese Gesetze übertreten worden sind. Klar, wer mag das schon. Aber ohne Gesetze würde unsere Welt in einem fürchterlichen Chaos versinken, weil Zügellosigkeit in ihren verschiedensten Erscheinungsformen regieren würde, da die Menschen in sich selber nicht geheiligt sind und dies auch dementsprechend so ausleben würden.

Wie der Apostel Paulus es in so treffenden Worten in Römer 7:14 ausdrückt:

"Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist; ich bin aber fleischlich, unter die Sünde verkauft."

Diese Worte hatte Paulus natürlich nicht nur einzig und allein auf sich gemünzt, sondern auf jeden Menschen, denn und so heißt es in Römer 3:23,

"Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allzumal Sünder und mangeln der Herrlichkeit [1], die sie bei Gott haben sollten." 

Deswegen brauchen wir Gesetze in dieser sündendurchwobenen Welt, die sonst ganz ins absolute Chaos und Durcheinander gestürzt werden würde. Doch, es gibt immer noch einen Unterschied zu den Gesetzen, die Menschen in unzähliger Zahl erlassen haben, und den Gesetzen Gottes. An die menschlichen Gesetze hat man sich gewöhnt, weil man im Grunde genommen mit ihnen aufgewachsen ist, aber wie steht es da mit Gottes Gesetzen? Ich kann mir ganz leicht vorstellen, wenn man schon denkt, daß von Menschen gemachte Gesetze hart und einschränkend sind, daß Gottes Gesetze das um ein vielfaches mehr sind, denn Er ist ja Gott und dementsprechend höher und gewaltiger als wir Menschen und somit müssen auch, zwangsweise, Seine Gesetze noch viel höher und härter sein. Doch, ist das wirklich so oder ist dies nur in der Vorstellung der Fall?

Warum wehren sich so viele Christen und schieben den Gedanken und die Vorstellung weit weg, unter dem Gesetz Gottes zu sein als etwas bedrückendes und beklemmendes und ersetzen dies lieber durch den Gedanken, nunmehr unter der Gnade zu sein?

Warum sind sie so, wie soll ich es sagen? versessen darauf zu glauben, daß Jesus, als Er am Kreuz hing und daran starb, auch das Gesetz dort angenagelt wurde und nur mehr die Gnade übrig geblieben sei unter der wir nun leben? Was ist der Grund dafür? Wollen sie gedanklich den Gesetzen entfliehen die hier auf der Erde herrschen und hin zu einem Gott, der sie nicht mit einem Gesetz belastet und es ihnen strafend vorhält, sondern nur noch Gnade über sie ausschüttet? Alles nur eine "heile Welt"? Ja, in der Tat, bei Gott ist der einzige Ort, wo es noch eine, nein, die einzige heile Welt überhaupt gibt, aber.... nicht wie die Menschen sich das erdenken, sondern wie es Gottes Wahrheit und Realität ist.

Und was ist Gottes Wahrheit und Realität? Ist es auf "Wolke sieben" zu schweben und alles unter dem Mäntelchen der Gnade zuzudecken, egal was es ist? Nein, gewiß nicht. Warum nicht? Nun, weil wir Menschen immer noch in einer sündigen Welt leben und tagtäglich mit der Sünde verbunden sind und sie ausleben. Sie klebt an uns wie Pech und Schwefel, unsichtbar, aber sie klebt an uns. Gottes Welt ist sündlos und rein, dort gibt es nichts, was nur einen einzigen Makel, Fehler oder Runzel hätte, wie es in Epheser 5:27 heißt:

"Auf daß Er sie sich selbst darstellte als eine Gemeinde, die herrlich sei, die nicht habe einen Flecken oder Runzel oder des etwas, sondern daß sie heilig sei und unsträflich. "

Gottes Reich ist heilig und ohne Makel, ganz im Gegensatz zu unserem. Weil wir Menschen nur das kennen was vor unseren Augen ist urteilen wir ganz schnell mit genau diesem Wissen und Verstand darüber wie es in Gottes Reich sein würde und genau die gleichen Eigenschaften die hier auf der Erde herrschen werden dem himmlischen Reich zugeschrieben. Nun gut, nein, nicht alle, aber ganz besonders was das Gesetz betrifft. Der Mensch will nicht unter einem Gesetz leben, muß es aber hier auf Erden tun, weil er dazu gezwungen und weil es ihm auferlegt ist. Er kann dem nicht entkommen und so will er zumindest dem göttlichen Gesetz im Glauben entkommen. Warum? Weil er nicht versteht worum es in Wirklichkeit geht. Kann man das? Ja, denn die Bibel erklärt es uns. Doch, wenn man sich aus ihr nur das heraus holt, was einem am besten paßt, wird man keinen Sinn und Verlangen nach dem haben, was tatsächlich drin steht und damit gemeint ist.... und das ist vielfach der Fall.

Doch, was ist nun dieses Gesetz Gottes? Ist es tatsächlich so bedrückend und belastend, daß man es loswerden und nur noch unter der Gnade leben will? Ist es so schrecklich und einengend, daß man, wenn man noch darunter steht noch nicht einmal frei atmen kann? Ist das tatsächlich so oder verhält es sich doch anders als viele denken und lehren? Um das zu verstehen, muß man verstehen verstehen, was dieses Gesetz Gottes wirklich bedeutet und was wirklich dahinter steckt, denn man kann ohne die richtige Erklärung ganz leicht etwas falsch verstehen, was bei richtiger Betrachtung in einem ganz anderen Licht dasteht.

Man vergleicht, wie gesagt, ganz leicht von Menschen erlassene Gesetze mit den Gesetzen Gottes. Aber das dürfen wir nicht, denn wie gesagt, sind wir Menschen mit Sünde durchwoben und denken auf einer ganz anderen Stufe als Gott es überhaupt tut. Wir sind als gefallene, sündige Menschen weit von dem Ideal abgekommen und "wursteln" für uns herum und verstehen nur das nun können nur mit dem umgehen, was wir vor Augen haben. Aber so hatte Gott es von Anfang an nicht gedacht, sondern er hat den Menschen zur Krone seiner Schöpfung gemacht, edel und erhaben. Doch seitdem er es zugelassen hat, ist die Sünde in diese makellose Welt gekommen und hat alles zerstört und verzerrt, was einst rein und sündlos war.

Doch, was genau war denn so anders vor dem Sündenfall? Wie kann man damit verstandesmäßig umgehen? Wie kann man es verstehen? Nun, für Menschen, die sich nie oder nicht richtig mit der Bibel beschäftigen ist das nicht leicht dort überhaupt einen Einblick zu bekommen und es zu verstehen. Aber dafür ist ja die Bibel nicht hochkompliziert und das Evangelium auch nicht, eben damit jeder es verstehen kann, der möchte. Doch möchte ich? Möchte ich wirklich? Oder ist das ein Gebiet, das mein Geist sowieso nicht ergreifen kann und ich es dann lieber "vorsichtshalber" ablehne, weil ich mich damit auf "schwärmerischen Boden" begeben könnte, der mich von der Realität dieser Welt entfernt und mir mehr schaden als nützlich sein könnte?

Aber ist das tatsächlich so? Ist es wirklich so, wie es sich in unserer Vorstellung zuträgt oder ist es nur unsere Vorstellung? Kann unsere Vorstellung uns auch betrügen? Ja, das kann sie, sogar sehr leicht. Sie kann sich sogar von einem Moment auf den anderen drastisch verändern. In dem einen Moment können wir noch richtig positiv etwas gegenüber eingestellt sein, im anderen Moment kann es schon wieder ganz anders aussehen, so wandelbar sind wir. Doch das Gute ist, daß es etwas gibt, das unwandelbar und beständig ist und das ist das Gott und Sein Wort. Sie sind unwandelbar, egal wie der Mensch dazu eingestellt ist und wie er darüber denkt oder fühlt und das ist ja gerade das Gute, daß man sich immer drauf verlassen kann. Wie könnte man sich auf etwas schwammiges, wandelbares verlassen? Gar nicht, man würde damit unweigerlich untergehen, schade um die Zeit.

Wenn man aber nun erforscht, was im Wort Gottes tatsächlich drin steht, wird man ein ganz anderes Verständnis davon und auch von Ihm und Seinem Gesetz bekommen. Was aber ist nun dieses "Gesetz Gottes"? Sind es die Gebote und Verbote, die dem Volk Israel von damals gegeben worden sind? Nun ja, von irgendwoher muß es ja kommen. Oder sind diese Gesetze die "zehn Gebote", die Gott mit eigenem Finger auf Stein geschrieben und Mose auf dem Berg überreicht hat, wie die Bibel es beschreibt? Oder könnte es sein, daß es noch etwas anderes es? Wenn ja, was denn?

Die meisten Christen denken nur an diese zwei Möglichkeiten und auch, daß Gesetz "Last" bedeutet, etwas das streng ist und man damit sozusagen in eine "Zwangsjacke" gesteckt wird und das will man ja nicht, man will frei sein, oder? Ja.

Frei von Zwängen, frei von Vorschriften und das geht am allerbesten im Glauben, denn man kann glauben was man will um frei zu sein. Doch wenn man es tatsächlich im Lichte der Bibel sieht und was sie darüber zu sagen hat, dann ist das nicht so. Und die Bibel ist das Buch, d.h. die Sammlung der Bücher eigentlich, auf die sich Christen beziehen und worauf sie ihre Identität stützen, sich Christen zu nennen und nicht irgendwie anders. 

Aber Christen sind Nachfolger Christi und Christus fordert uns Menschen dazu auf, wie Er zu sein und Seinen Namen zu tragen und dann nicht wie Er zu sein, das widerspricht sich unglaublich. Oder gehören wir einfach nur so der "Rasse" der Christen an und nicht einer der anderen Strömungen? Sind wir nur "Trittbrettfahrer" und nicht tatsächlich mit Leib und Seele dabei? Ja, vielfach, zu viele sind nur Namenschristen, weil man eben zu der "Gattung Christ" gehört und nicht zur  "Gattung Moslem, Jude oder Buddist", ganz einfach. Doch, so einfach ist das nicht. Ich kann mich doch nicht zu etwas bekennen, von dem ich noch nicht einmal ein richtiges Verständnis habe was es alles beinhaltet, was alles damit verknüpft ist, oder?

Ich nenne mich doch auch nicht "Arzt", nur weil meine Eltern intensiv studiert und den Beruf erlernt haben und ich nur entfernt weiß, was ein Arzt so macht, oder? Nein, das wäre unsinnig. Aber sich "Christ" zu nennen und über und von so vielem keine Ahnung zu haben, das machen viele bedenkenlos. Doch wozu führt das? Zu sehr viel Mißverständnis und Unsicherheit. Und gerade durch die "Schlampigkeit" mit dem Umgang des Wortes Gottes ist viel Irrtum entstanden und ebenso gelehrt worden und wird es immer noch. Es wird ein ganzes Gedankengewebe um die eigentliche Wahrheit der Aussagen der Bibel gewoben und schneller als man denken kann ist dann ein Irrtum geboren worden, ein Irrtum, der nicht im Keim erstickt, sondern gehegt und gepflegt wird, als sei es die Wahrheit. Doch mit Irrtum kommt man der Wahrheit nicht näher und kann sie auch nicht richtig verstehen, stimmt's? Ja. 

Viel mehr noch, der Irrtum schiebt die Wahrheit zur Seite und macht sich breit udn gaukelt den Menschen vor die Wahrheit zu sein und indem er das tut, belügt und betrügt er sie. Und weil er so überzeugend sich darstellt, glauben viele Menschen seinen Lügen. Sind es vollständige Lügen? Nein, es sind Halbwahrheiten und was ist das? Nun, Was ist der andere Teil der Hälfte? Die eine Hälfte ist die Wahrheit und die andere die Lüge. Doch wenn Lüge damit zu tun hat, ist es dann Wahrheit oder Lüge? Es ist eine Verdrehung und Dazudichtung zur Wahrheit, also ist es Lüge, oder? Ja.

Und eine Dazudichtung zur Wahrheit ist, daß das Gesetz Gottes an Kreuz genagelt worden ist. Gibt es dafür Beweise? Gibt es dafür biblische Rückenstützung? Nein. Es steht nirgendwo, daß es an Kreuz genagelt worden wäre, sondern vielmehr, ganz anders, daß es die Erfüllung gewesen ist. Doch wovon? 


  Diese Ausarbeitung ist noch nicht abgeschlossen, .... Rest kommt noch...

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[1]


In der erschöpfenden Wort für Wort Bibelübersetzung "Die Geschriebene", steht folgende Erklärung über das Wort "Herrlichkeit". Dies ist ein Bildausschnitt daraus. (Zum Vergrößern auf das Bild klicken.)

 


 

 

 

In der Vortragsreihen von Stephen Wallace, "Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit"  die ich auch auf deutsch übersetzt habe, erklärt er was "Herrlichkeit" im tieferen Sinne und ganz besonders für uns bedeutet. Es ist eine Seminarreihe die sehr gesegnet ist und die ich unbedingt empfehlen möchte. Entweder kann man sie sich in Ruhe durchlesen und für sich selber studieren oder auch als Video mit deutschen Untertiteln anschauen.

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