12.10.2021

(05) Der Galaterbrief - Der Glaubensgehorsam

 



Der Glaubensgehorsam

Die Gemeinde in Galatien ist eine Gemeinde, die der Apostel Paulus gegründet hat. Dann kam jemand anderes und begann, ein falsches Evangelium zu predigen, das die Gemeinde wirklich auf den Kopf stellte. Der Apostel ist gekommen, um die Situation anzusprechen. Wir sind heute im Galaterbrief, Kapitel 3, und wir beginnen dort mit Galater 3:1.

Der Apostel fängt hier an und sagt:

"O Ihr unverständigen Galater, wer hat Euch verzaubert, daß Ihr der Wahrheit nicht gehorcht, Euch, denen Jesus Christus als unter Euch gekreuzigt vor die Augen gemalt worden ist? Das allein will ich von Euch erfahren: Habt Ihr den Geist durch Werke des Gesetzes empfangen oder durch die Verkündigung vom Glauben? Seid Ihr so unverständig? Im Geist habt Ihr angefangen und wollt es nun im Fleisch vollenden? So viel habt Ihr umsonst erlitten? Wenn es wirklich umsonst ist! Der Euch nun den Geist darreicht und Kräfte in Euch wirken läßt, tut Er es durch Werke des Gesetzes oder durch die Verkündigung vom Glauben? Gleichwie Abraham Gott geglaubt hat und es ihm zur Gerechtigkeit angerechnet wurde."

‬Das Problem in Galatien bestand darin, daß das "Hören des Glaubens", wie er es nennt, unterbrochen wurde. In Vers 1 heißt es, daß sie der Wahrheit gehorcht hatten, aber sie hatten aufgehört, den Wahrheiten zu gehorchen, als das Hören des Glaubens aufgehört hatte. Sie waren zu den Werken des Gesetzes als Mittel zur Rechtfertigung übergegangen. Wir haben denselben Gedanken in Galater 5, wo der Apostel den gleichen Punkt wieder aufgreift. Galater 5:7 Beachtet, was er sagt:

"Ihr lieft gut;..."

Vergangenheitsform. Ihr seid treu gewesen, Ihr seid gut gelaufen, aber nun sagt er:

"… wer hat Euch aufgehalten, daß Ihr der Wahrheit nicht gehorcht?"

Der Punkt, den wir hier aufgreifen wollen, ist, daß es etwas mit diesem "Hören des Glaubens" zu tun hat. Wir werden heute darüber sprechen, was das "Hören des Glaubens" ist. Solange die Menschen das "Gehör für den Glauben" besaßen, waren sie der Wahrheit gehorsam. Aber als sie "das Gehör des Glaubens" verloren hatten, begannen sie sich den Werken des Gesetzes zuzuwenden und wurden tatsächlich ungehorsam.

Die Wahrheit ist vielmehr, daß sie, als sie begannen, sich auf die Werke des Gesetzes als Mittel zur Rechtfertigung zu konzentrieren, aufhörten, der Wahrheit zu gehorchen, und das ist wirklich nicht so überraschend, wenn man die anderen Briefe des Apostels Paulus liest. Er macht dies an anderen Stellen deutlich. Ich möchte auf eine von ihnen hinweisen, und zwar in Römer 10:1, wo er denselben Punkt anspricht und folgendermaßen beginnt:

"Brüder, der Wunsch meines Herzens und mein Flehen zu Gott für Israel ist, daß sie gerettet werden. Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, daß sie Eifer für Gott haben, aber nicht nach der rechten Erkenntnis. Denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen."

Sie bauten Ihr eigene Gerechtigkeit auf, und auf diese Weise unterwarfen sie sich nicht der Gerechtigkeit Gottes. Es gab einen Gehorsam, der aber eigentlich nur ein "Ersatzgehorsam" war. Es war ein Gehorsam gegenüber einem Maßstab, den sie aufgestellt hatten, und sie waren diejenigen, die bestimmten, was wichtig war und was nicht, anstatt darauf zu vertrauen, was Gott sagte, was wichtig war und was nicht. Das erinnert mich an ein anderes Beispiel im Alten Testament, in 1. Samuel, während der Herrschaft von Israels erstem König, König Saul. (1. Samuel 15) Saul hatte die Angewohnheit, genau das zu tun, nämlich Gottes Maßstab durch seinen eigenen zu ersetzen und zu denken, daß das den Gehorsam, den Gott suchte, ausmachen würde.

Gott hatte Saul durch den Propheten Samuel befohlen, gegen seine Feinde zu ziehen, und er zog zu den Amalekitern, um gegen sie zu kämpfen und niemanden am Leben zu lassen. Es handelte sich um ein götzendienerisches Volk, und sie sollten keine Beute mitnehmen. In jenen Tagen war es üblich, den fremden König gefangen zu nehmen, weil man dann den Ruhm für sich beanspruchen konnte, da man diesen König besiegt hatte, aber Gott sagte in diesem Fall man solle nichts verschonen.

Nun, Saul kommt von dieser Schlacht zurück und bringt das Vieh und den König mit sich. Er hat das Gefühl, daß er getan hat, was Gott ihm befohlen hat. Samuel wendet sich an ihn, als er das sieht, und sagt in 1. Samuel 15:22,

"Samuel aber sprach zu Saul: Hat der Herr dasselbe Wohlgefallen an Schlachtopfern und Brandopfern wie daran, daß man der Stimme des Herrn gehorcht? Siehe, Gehorsam ist besser als Schlachtopfer und Folgsamkeit besser als das Fett von Widdern!‭ Denn Ungehorsam ist [wie] die Sünde der Wahrsagerei, und Widerspenstigkeit ist [wie] Abgötterei und Götzendienst."

Und wenn Ihr mitlest, dann werdet Ihr feststellen, daß "wie" in Klammern steht. Das bedeutet, daß es im Original nicht vorkommt. Im Original würde es so lauten:

"Auflehnung ist die Sünde der Hexerei."

Er fragt: "Wer hat Dich verhext?" Das Problem ist genau dasselbe: Anstatt der Stimme des Herrn zu gehorchen, brachte Saul bestimmte persönliche Opfer und gehorchte in einigen Bereichen, anstatt einen vollständigen Gehorsam zu leisten. Er setzte seine eigenen Maßstäbe an. Man könnte sagen, Saul suchte hier nach Rechtfertigung durch die Werke des Gesetzes. Und solange er das tat, was er für das Wichtigste hielt und auch bißchen davon, was Gott von ihm verlangte, war es für ihn in Ordnung, wenn er ein wenig von seinen eigenen Vorstellungen eingeflochten hat. Wenn wir uns diese Situation ansehen, stellen wir fest, daß wir manchmal bestimmte Dinge tun, die wir gerne tun und mit denen wir einverstanden sind, und diese werden zu den Dingen die wir für das Wichtigste halten, weil wir damit einverstanden sind.

Dadurch wird sie zu einem Ersatz für den Gehorsam, und genau das geschah damals in Galatien. Die Beschneidung wurde zu einem Ersatz für den Gehorsam. Sie sagten, die Beschneidung sei ihr Gehorsam. Aber es wäre nur dann Gehorsam gewesen, wenn sie im Zusammenhang mit einem Herzen, das sich Gott hingegeben hatte, wo das Fleisch des Herzens vorher weggeschnitten worden, tätig gewesen wäre.

Wenn man es genau betrachtet, hat Paulus nicht das gesagt, was so viele heute behaupten. Alles, was man wirklich tun muß, ist zu glauben, und diese ganze Idee der Beschneidung, des Gesetzes, das ist unwichtig, man muß nur glauben. Seien wir doch mal ehrlich: Wenn der Apostel Paulus Euch vor die Wahl stellen würde, oder wenn Ihr die Wahl hättet, entweder nur zu glauben und das ist alles, was Ihr tun müßt, oder Euch beschneiden zu lassen, was wäre da der einfachere Weg? Nun, einfach nur zu glauben.

Die Beschneidung war nicht gerade eine angenehme Erfahrung. Ganz und gar nicht, vor allem in einer Zeit, in der es noch keine Anästhesie oder ähnliches gab. Paulus verkündete kein Evangelium, bei dem es nur darum geht: "glaube einfach nur", sondern ein Evangelium, das uns auffordert, mehr zu tun als nur diesen äußeren Gehorsam zu leisten. Und wir möchten das klarstellen, denn ich weiß, daß einige sagen werden: "In meiner Bibel steht, daß er sagt: Glaubt nur an den Herrn Jesus Christus." Was wir mit einem Evangelium meinen, bei dem man nur glaubt, ist nicht das, was Paulus meint, wenn er sagt: "Glaube an den Herrn Jesus Christus und Du wirst gerettet." Aber wir haben es mit einem Glauben zu tun, der Gehorsam ausschließt, und das ist keine biblische Lehre. Wir werden das sehr deutlich sehen.

Tatsache ist, daß wir hier etwas sehen, das sich in der Geschichte Israels wiederholt. Ich denke an Matthäus 23 und die Religion der Pharisäer, und es heißt in Matthäus 23:23.

"Wehe Euch, Ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, Ihr Heuchler, ..."

Das Wort "Heuchler" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Schauspieler" oder "Theaterspieler". Ihr seid Schauspieler, Ihr seid Heuchler, die so tun, als ob sie religiös wären.

"… daß Ihr die Minze und den Anis und den Kümmel verzehntet und das Wichtigere im Gesetz vernachlässigt, nämlich das Recht und das Erbarmen und den Glauben! Dieses sollte man tun und jenes nicht lassen."

Jesus hatte kein Problem damit, daß sie den Zehnten von diesen winzigen Kräuter zahlten, sehr kleine Kräuter. Das Problem war, daß sie in bestimmten Bereichen des Gehorsams zu viel taten, um das auszugleichen, was sie nicht tun wollten. Wenn sie zum Beispiel in einem Bereich nicht gehorchen wollten, dachten sie sich: "Na gut, dann gehe ich eben zweimal pro Woche in den Tempel." Dann fügten sie ihre eigenen Gesetze hinzu, um es in Ordnung zu bringen. "Wenn ich mit der Frau meines Nachbarn zusammen bin, gehe ich öfter in den Tempel und zahle mehr Geld." Das klingt vielleicht verrückt, aber genau das tun auch wir heute.

Wir ersetzen das, was wir für Gehorsam halten, anstatt in den Bereichen Gehorsam zu leisten, in denen wir einfach nicht gehorsam sein wollen. Das erinnert mich an das, worüber wir in dem letzten Beitrag über Kain und Abel gesprochen haben.

Kain und Abel haben beide Gott angebetet, sie haben beide viele Dinge getan, die Gott verlangt hatte. Kain tat nicht alles, was Gott von ihm verlangte, weil er der Meinung war: "Ich tue bereits all diese anderen Dinge, und nur weil ich nicht das Lamm bringe, um das Gott gebeten hatte, bete ich trotzdem Gott an, weil ich ja diese anderen Dinge mache." Er spürte nicht wirklich, daß er ein Bedürfnis hatte und daß er dem vertrauen mußte, was Gott ihm sagte. Er hatte zu viel Vertrauen in sich selbst. Er hat Gott nicht wirklich gehorcht.

Das ist der Punkt, den ich ansprechen wollte, weil die meisten Christen typischerweise davon ausgehen, daß die Pharisäer von Anfang an gehorsam waren. Aber es ist wirklich interessant, wenn wir zu Johannes 7 gehen und den Leuten die Frage stellen: "Wer war gehorsamer, Jesus oder die Pharisäer?" Dann tun sich die Leute schwer mit der Antwort. Es ist schwer für die Leute, sofort zu antworten. "Wer war strenger in der Befolgung des Gesetzes, Jesus oder die Pharisäer?" Natürlich die Pharisäer. Aber wenn wir zu Johannes Kapitel 7 gehen und den Worten von Jesus in Johannes 7:19 zuhören, dann sagte Jesus zu den Pharisäern:

"Hat nicht Mose Euch das Gesetz gegeben? Und doch tut keiner von Euch das Gesetz."

Und, wenn wir zu Johannes 15:10 gehen, dann finden wir noch folgende Worte:

"Wenn Ihr Meine Gebote haltet, so bleibt Ihr in Meiner Liebe, gleichwie Ich die Gebote Meines Vaters gehalten habe und in Seiner Liebe geblieben bin."

Der springende Punkt ist, daß die Pharisäer dem Gesetz Gottes nicht gehorsam waren. Sie hielten sich an ihre eigene Vorstellung von Gott, die ganz anders war, und sie hielten sich an ihre eigene Norm, die sie aufgestellt hatten. Sie suchten sich aus, womit sie sich wohlfühlten, und ließen alles stehen und liegen, weil sie meinten, alles richtig zu machen, weil sie sozusagen das Zünglein an der Waage waren, mit anderen Worten sie gaben den Ausschlag in wichtigen Sachen, so unbedeutend es auch zu sein schien. Wenn wir also von Gehorsam sprechen, dann meinen wir den Gehorsam des Herzens, den Gott fordert. Ein weiterer Punkt, den ich hinzufügen möchte, ist, daß im Galaterbrief von der Rechtfertigung die Rede ist, die nicht durch Werke des Gesetzes, sondern durch Glauben und Hören erfolgt. Wir erinnern uns daran, daß es in Römer 3:31 heißt, daß wir durch den Glauben das Gesetz aufgerichtet haben.

Eine andere Art und Weise, "gehorsam" zu sein, ist der Glaube, die Werke des Gesetzes, die einen anderen Weg als Christus darstellen. Auf diesem Weg gibt es zu viel Selbstvertrauen, und wir können Gott nie wirklich gehorsam sein, wenn wir uns Ihm nicht hingeben und Ihm vertrauen.

Ich möchte uns nun eine interessante Stelle im Römerbrief vor Augen führen. Es hängt davon ab, welche Übersetzung man liest, ob man es sofort erkennt, aber ein Wort in diesem Text ist sehr interessant, wenn man es in der Originalsprache liest. Manche Bibelversionen geben es auch richtig wieder. In Römer 1:5 spricht der Apostel Paulus über das Evangelium Christi, und in Vers fünf sagt er:

"Durch welchen ..."

Er spricht von Jesus.

"… wir Gnade und Aposteldienst empfangen haben zum Glaubensgehorsam für Seinen Namen unter allen Heiden.“

Wörtlich übersetzt heißt es: "Der Gehorsam, der aus dem Glauben kommt." Und das ist der Sinn, der im griechischen Original beschrieben wird. Der Gedanke, den der Apostel hier vermittelt, ist also, daß der Gehorsam eine Folge des Glaubens ist, daß die Umsetzung des Glaubens tatsächlich Gehorsam ist.

Gehorsam ist einfach die Ausübung des Glaubens. Gehorsam ist also ein Beweis für den Glauben, ein wahrer Gehorsam, der von innen kommt und seinen Weg in das äußere Leben findet. Es ist wahr, daß es einen äußeren Gehorsam gibt, den man aus dem Herzen des biblischen Glaubens heraus leisten kann. Der Glaube ist ein lebendiger Grundsatz im Leben eines Christen, der auf Gott antwortet. Nun, das bringt mich zum Nachdenken, wenn vom "Hören des Glaubens" in Römer Kapitel 10 die Rede ist. Denn in Römer 10:17 heißt es,

"Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort.‬"

Einen Bestandteil des Glaubens, an den wir uns erinnern müssen, ist, daß viel darüber geredet wird, wie mein Glaube aussieht. Wenn wir nur Glauben haben, was bedeutet, daß wir bestimmte Dinge über Gott glauben, wenn wir bestimmte Dinge tun, weil wir denken, daß es das Richtige ist, dann ist das nicht unbedingt Glaube. Glaube ist eine Antwort auf das Wort, und wenn wir Glauben wollen, müssen wir im Wort leben. Wir müssen Gott sehen, der durch das Wort offenbart wird, und das ist es, was uns letztendlich den Glauben gibt.

Der praktizierte Glaube besteht darin, an die Verheißungen Gottes zu glauben und auf sie zu reagieren. Es gibt noch einen weiteren Aspekt des Glaubens, den wir betrachten müssen, und ich dachte, wir könnten ihn uns in Hebräer 11:6 ansehen, wo etwas sehr Interessantes über den Glauben steht. Dort heißt es:

"‬Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muß glauben, daß Er ist und daß Er die belohnen wird, welche Ihn suchen."

Dies ist ein sehr aussagekräftiger Vers, der uns hilft zu verstehen, daß Gott möchte, daß wir Ihn eifrig suchen.

Wenn wir ihn eifrig suchen, wird Er uns belohnen. Glaube bedeutet zu glauben, daß Gott uns belohnen wird, wenn wir Ihn eifrig suchen, nicht halbherzig, sondern mit ganzem Herzen, das ist es, was der Glaube erfordert, dann werden wir Ihn finden. Ihr erinnert Euch doch, daß es in Jeremia 29:13 heißt:

"Wenn Ihr mich sucht, werdet Ihr Mich finden, wenn Ihr mit ganzem Herzen nach Mir sucht."

Wir müssen also erkennen, daß der Glaube nicht etwas ist, das einfach naturgegeben daherkommt. Der Glaube ist immer mit Hindernissen verbunden. Wenn etwas menschlich möglich ist und menschlich sehr einfach erscheint, braucht es keinen Glauben. Der Glaube ist immer etwas, das einen Grundsatz darstellt, mit dem Hindernisse überwunden werden können. Glaube ist, der Glaube daran, daß Gott die Unmöglichkeiten des Lebens überwinden kann, und die Realität ist, daß Glaube nur im Bereich des Unmöglichen existiert. Wenn man sich im Bereich des Möglichen befindet, wozu braucht man dann den Glauben? Man könnte alles sehen, aber die Bibel sagt, wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen, sie stellt beides einander gegenüber. Der Glaube hängt also von diesen unmöglichen Situationen ab, und ich glaube, das Problem ist, daß es zu viele Christen gibt die im Bereich des Möglichen leben wollen.

Hier liegt der Knackpunkt beim Gesetz Gottes, denn das Gesetz Gottes ist für den Menschen ein Ding der Unmöglichkeit, es sei denn, er hat die Hilfe Gottes, und es wird zu einem Knackpunkt für diejenigen, die die Erfahrung der neuen Geburt nicht machen wollen. Sie wollen ihren sprichwörtlichen "Kuchen" haben und ihn auch "essen". Wenn ich es so sagen darf, dann leben sie in einer, wie wir es nennen, "Komfortzone", in einem Bereich wo sie sich wohlfühlen.

So viele Christen leben in ihrer "Komfortzone", obwohl Gott sie möglicherweise in Sein Werk beruft; und wenn sie dann merken, daß sie diesen Bereichen Schwächen haben, vermeiden sie es diese zu bekämpfen und bleiben lieber in ihrer "Komfortzone". Das ist es, was die Werke des Gesetzes auch geistig bewirken. Sie bewirken, daß wir uns sicher fühlen, daß wir mit diesem und jenem einverstanden sind, und das dient als Ersatz.Wir müssen also in der Lage sein zu erkennen, daß diese unmöglichen Bereiche, in die Gott uns ruft, diejenigen sind, die die den Glauben prüfen und erfordern.

Mir fallen einige Beispiele aus der Bibel ein, wenn man sich das Leben Christi genau anschaut, sieht man, daß es voller Beispiele für lebendigen Glauben ist, und ich denke gerade an eines mit dem Gelähmten. Erinnerst Du Dich an einen Gelähmten, den vier Freunde zu Jesus brachten, damit er geheilt wird. Als sie zu dem Haus kamen, in dem Jesus war, war es voller Menschen, und da war das Hindernis. Sie hätten einfach umkehren und nach Hause gehen können, aber sie kletterten auf das Dach und rissen die Ziegel auf, hört sich ziemlich durchgreifend an, sie nahmen also die Ziegel des Daches ab und ließen ihn hinunter, und die Bibel sagt, daß Jesus ihren Glauben sah. Jesus sah, daß sie so viel Vertrauen in Ihn hatten, daß sie kein Hindernis in ihrem Weg dulden würden. Sie wollten direkt zu Jesus gehen. Dann fällt mir noch die Geschichte vom blinden Bartimäus ein, einem Mann, der am Straßenrand stand und schrie, als er hörte, daß Jesus ihm entgegenkam. Er sagte in Lukas‬ ‭18:38+39

"Und er rief und sprach: »Jesus, Du Sohn Davids, erbarme Dich über mich!« Und die vorangingen, geboten ihm, er solle schweigen;..."

Die christliche Menge sagt ihm, er solle leise sein, weil er zu viel Lärm mache, und da haben wir das Hindernis. Da war diese Menschenmenge um ihn herum, aber als sie ihm sagen, er solle still sein tat er genau das Gegenteil und so heißt es in Vers 39:

"… er aber rief noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich über mich!"

Als er noch mehr rief und über das Hindernis hinausging, sehen wir, wie sein Glaube an Jesus belohnt wird und Er ihn heilt.

Eine ähnliche Geschichte erleben wir bei Zachäus. Zachäus möchte Jesus sehen und die christliche Menge um Jesus war zu groß, sodaß Zachäus Jesus nicht sehen konnte und was macht er dann? Er hätte nach Hause gehen können. Ja, er hätte aufgeben und sagen können: "Ich schaffe es niemals zu Jesus zu kommen!" Aber stattdessen zieht er es durch und klettert sogar auf einen Baum, um Jesus beim Vorbeigehen zu sehen. Und Jesus sieht seine Tat des Glaubens und ruft ihn zu sich und sagt in Lukas 19:9,

"Heute ist diesem Hause Heil widerfahren."

Da fällt mir die Geschichte einer Frau ein, die einen Blutfluß hatte und sie versuchte mit allem was sie hatte, Heilung zu finden. Sie ging zu jedem Arzt, den sie finden konnte, und gab ihren ganzen Lebensunterhalt aus, doch nichts geschah. Dann hörte sie, daß Jesus durch die Stadt kommen würde. Jesus war ihre einzige Hoffnung, und sie machte sich auf den Weg, um Jesus zu sehen, und rate mal, worauf sie stieß? Ein Hindernis! Die Menschenmenge war zu groß und sie konnte nicht zu Ihm gelangen. In Markus 5:28 heißt es, daß sie sich dachte:

"Wenn ich nur Sein Gewand anrühre, so werde ich geheilt!"

Als sie nun Jesus erreicht und den Saum Seines Gewandes ergreift, bleibt Jesus stehen und sagt:

"Wer hat Mich berührt?"

Natürlich fragten die Jünger:

"Wovon redest Du? Alle berühren sich und stoßen sich an Dir." Er sagte:

"Es hat mich jemand angerührt; denn Ich habe erkannt, wie eine Kraft von Mir ausging!"

"Wer hat Mich berührt?" Das ist eine wirklich gute Lektion für uns.

Wenn wir eine beiläufige Erfahrung machen, bei der wir Jesus nur zufällig begegnen, gehen wir in die Kirche und investieren unsere Zeit, aber wir sind nicht ernsthaft und nicht von ganzem Herzen wie diese Frau dabei. Wenn wir diese Art von Glauben nicht haben, dann erkennt Jesus ihn nicht an. Er kennt den Unterschied zwischen einem bewußten, von ganzem Herzen kommenden Glauben und einer beiläufigen, halbherzigen Erfahrung. Das ist absolut wahr, und es erinnert mich daran, daß wir alle mit Situationen konfrontiert sind, in denen wir, wenn wir uns Christus wirklich hingeben, auf Hindernisse stoßen.

Gnade und Frieden stehen im Einklang mit Gott, und es gibt nichts Besseres, als seine Sünde oder das Hindernis das uns im Weg steht zu überwinden und Frieden zu finden. Vielleicht fragt Ihr Euch, wie Ihr das jemals schaffen sollt. Vielleicht habt Ihr gelernt, daß Ihr Gott treu den Zehnten geben sollt. Vielleicht denkt Ihr Euch: "Ich habe Ausgaben, und es gibt keinen Weg, wie ich sie bewältigen kann. Ich habe eine Familiensituation, die mir mehr abverlangt, als ich schaffen kann." Ihr denkt vielleicht, daß das unmöglich wäre, und da kommt der Glaube ins Spiel, denn man braucht keinen Glauben für das, was leicht ist. Glauben braucht man nur für das, was scheinbar unmöglich ist. Gott fordert uns also auf, treu zu sein, zu gehorchen, auch wenn es unmöglich erscheint, und das ist die Ausübung des Glaubens. Gott zu gehorchen und zu vertrauen, auch wenn es unmöglich erscheint. Es könnte sein, daß jemand erfahren hat, daß der siebte-Tags-Sabbat für Christen immer noch gültig ist. Vielleicht steckt Ihr gerade in einem Arbeitsverhältnis, wo Ihr am Sabbat arbeiten müßt.

Glaube ist, wenn wir darauf vertrauen, daß Gott uns um etwas bittet. Gott wird uns ehren, wenn wir Ihn ehren. Wenn wir Gott gehorchen, wird Er uns ehren. Wir wollen nur kurz zu Hebräer Kapitel 11 gehen, dem Kapitel über den Glauben. Ich gebe Euch ein paar Beispiele: Hier steht und ich fange mit Vers 8 an.

Hebräer 11:8

"Durch Glauben gehorchte Abraham."

Hebräer 11:17

"Durch Glauben brachte Abraham seinen Sohn Isaak dar."

Hebräer 11:20

"Durch den Glauben segnete Isaak den Jakob."

Hebräer 11:22

"Durch Glauben gedachte Joseph bei seinem Ende an den Auszug der Söhne Israels und traf Anordnungen."

Hebräer 11:23

"Durch Glauben wurde Mose nach seiner Geburt von seinen Eltern drei Monate lang verborgen gehalten."

Diese Menschen lebten ihren Glauben aus, denn jedes Mal, wenn wir das Wort Glauben lesen, folgt eine entsprechende Handlung, eine Ausübung des Glaubens. Das ist der biblische Glaube, das "Hören des Glaubens". Apropos "Hören des Glaubens".

Gehen wir zum Schluß zurück zu Galater 3:2, denn hier lesen wir:

"Das allein will ich von Euch erfahren: Habt Ihr den Geist durch Werke des Gesetzes empfangen oder durch die Verkündigung vom Glauben?"

Die Werke des Gesetzes hatten sie dazu gebracht, der Wahrheit nicht mehr zu gehorchen. Das "Hören des Glaubens" brachte sie dazu, zu gehorchen. Wir müssen uns daran erinnern, daß die Bibel dies lehrt, auch wenn es oft falsch interpretiert wird. Diejenigen, die nach den Werken des Gesetzes leben, gehorchen nicht der Wahrheit. Diejenigen, die das "Hören des Glaubens" haben, gehorchen ihr.

Wir hoffen, daß Ihr beim Hören dieses Vortrags und beim gemeinsamen Studium des Galaterbriefs einen Eindruck davon bekommen habt, wie Ihr noch treuer sein könnt. Möge Gott Euch segnen.

Mark Howard and Jim Howard - "Der Glaubensgehorsam"

Übersetzung Alex Janzen, September 2021, ©

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