26.09.2022

Römer 6 bis 8

 



Römer 7:21-25

"Ich finde also das Gesetz vor, wonach mir, der ich das Gute tun will, das Böse anhängt. Denn ich habe Lust an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen; ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meiner Gesinnung streitet und mich gefangen nimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib? Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! So diene ich selbst nun mit der Gesinnung dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde."

Wenn wir Römer Kapitel 7 studieren, vergessen wir oft, daß Paulus seine Argumentation schon in Kapitel 6 beginnt. In diesem ganzen Abschnitt, Kapitel 6-8, geht es Paulus hauptsächlich um die Rechtfertigung durch den Glauben. Oder wie man Freiheit von der Sünde erfährt.

Hier in Kapitel 7, Verse 1 bis 6, verwendet Paulus ein Gleichnis von einer Frau, die mit einem Mann verheiratet ist.

Römer 7:2+3

"Denn die verheiratete Frau ist durchs Gesetz an ihren Mann gebunden, solange er lebt; wenn aber der Mann stirbt, so ist sie von dem Gesetz des Mannes befreit. So wird sie nun bei Lebzeiten des Mannes eine Ehebrecherin genannt, wenn sie einem anderen Mann zu eigen wird; stirbt aber der Mann, so ist sie vom Gesetz frei, sodaß sie keine Ehebrecherin ist, wenn sie einem anderen Mann zu eigen wird."

In diesem Gleichnis steht die Frau für jeden von uns, so steht es hier in den Versen vier und fünf.

Römer 7:4+5

"Also seid auch Ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, damit Ihr einem anderen zu eigen seid, nämlich dem, der aus den Toten auferweckt worden ist, damit wir Gott Frucht bringen. Denn als wir im Fleisch waren, da wirkten in unseren Gliedern die Leidenschaften der Sünden, die durch das Gesetz sind, um dem Tod Frucht zu bringen."

Der erste Mann oder der erste Ehemann stellt den alten Menschen dar, wie in Kapitel 6 beschrieben. Der zweite Mann repräsentiert Jesus Christus.

Was geschah hier also? In Römer 7:1 steht.

"Oder wißt Ihr nicht, Brüder — denn ich rede ja mit Gesetzeskundigen —, daß das Gesetz [nur] so lange über den Menschen herrscht, wie er lebt?"

Paulus schrieb an diejenigen, die das Gesetz kannten. Er schrieb an die Juden.

Einige versuchten, Jesus zu "heiraten", während der "alte Mann" noch lebte, und Paulus sagt, daß dies ein geistlicher Ehebruch ist. Das ist die Beschreibung der Situation in der sich der Mann aus Römer 7 befand. Er versucht mit seinem Verstand, Gott zu dienen, aber er hat ein Problem: Er hat nicht die moralische Kraft dazu. Wieso? Weil er nicht bekehrt ist. In Vers 14 heißt es nämlich:

Römer 7:14

"Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft."

Das kann kein wiedergeborener Mensch sein. Es geht also darum, den alten Menschen dazu zu bringen, wie ein neuer Mensch zu leben ohne die neue Geburt erlebt zu haben.

Jesus sagte in Matthäus 6:24, daß wir nicht zwei Herren dienen können.

Es handelt sich also um jemanden, der zwar den Willen Gottes tun will, aber in Wirklichkeit der Sünde dient. Aber in Römer Kapitel 8 sehen wir ein anderes Bild, denn jetzt sehen wir einen Mann, der nicht nur Gutes tun will, sondern es auch tut.

Römer 8:1

"So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist."

Wenn wir in Christus Jesus sind, dann ist er unser Herr. Dann sind wir Menschen, die nicht nach dem Fleisch wandeln, das ist Römer 7, sondern nach dem Geist, das ist Römer 8, denn die Liebe des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von der Liebe zur Sünde und des Todes. Aber der andere Mann, der Mann in Römer 7, ist nicht frei von diesem Gesetz, er ist unter die Sünde verkauft, er ist fleischlich, und er erklärt, daß es das Gesetz der Sünde ist, das in ihm wirkt. Dieser Zustand zwingt ihn dazu, Dinge zu tun, die er nicht tun will.

Römer 8:3

"Denn was dem Gesetz unmöglich war — weil es durch das Fleisch kraftlos war —, das tat Gott, indem Er Seinen Sohn sandte in der gleichen Gestalt wie das Fleisch der Sünde und um der Sünde willen und die Sünde im Fleisch verurteilte,"

Römer 7:25 ist nun die Zusammenfassung des ganzen siebten Kapitels.

"Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! So diene ich selbst nun mit der Gesinnung dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde."

Ich denke, daß einer der Schlüsselaspekte, um dies zu erklären, tatsächlich Römer Kapitel 6 ist, denn dort heißt es in den ersten Versen:

Römer 6:1-3

"Was wollen wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde verharren, damit das Maß der Gnade voll werde? Das sei ferne! Wie sollten wir, die wir der Sünde gestorben sind, noch in ihr leben? Oder wißt Ihr nicht, daß wir alle, die wir in Christus Jesus hinein getauft sind, in Seinen Tod getauft sind?"

Mit anderen Worten: Ihr habt den alten Menschen begraben, wir sind mit Ihm begraben durch die Taufe in den Tod. Wie Christus von den Toten auferweckt wurde durch die Herrlichkeit des Vaters, so sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln, was in Kapitel 8 aufgegriffen wird.

Im Grunde sagt Paulus also: Wenn Ihr mit Christus begraben und zu einem neuen Leben geboren worden seid, dann habt Ihr nicht mehr diesen Kampf zwischen dem Fleisch und dem Geist, denn laut Kapitel 8 wird das Leben vom Geist geleitet.

Gehen wir nochmal zu Römer 7:25.

"Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! So diene ich selbst nun mit der Gesinnung dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde."

Paulus sagt, daß es für eine fleischliche Person unmöglich ist, das Gesetz Gottes zu halten und der Liebe Gottes unterworfen zu sein, ohne die Erfahrung der neuen Geburt zu machen.

Also können diejenigen, die im Fleisch sind, Gott nicht gefallen. Der Mann in Römer 7 befindet sich eindeutig im fleischlichem Zustand, deshalb kann er Gott nicht gefallen.


© Übersetzung - Alex Janzen - September 2022


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