07.10.2022

1. Korinther 8:8 - Ist es erlaubt Götzenopfer zu essen?

 



1. Korinther 8:8

"Nun bringt uns aber eine Speise nicht näher zu Gott; denn wir sind nicht besser, wenn wir essen, und sind nicht geringer, wenn wir nicht essen."

In diesem Abschnitt behandelt Paulus das Problem des Götzenopferfleisches.

In Korinth gab es auf Märkten oft Fleisch von Tieren, die vorher Götzen geopfert wurden.

Verstößt man nun gegen die Bibel, wenn man dieses Fleisch essen sollte? Paulus scheint in diesem Abschnitt kein Problem damit zu haben.

Insofern müssen wir uns fragen, um was es hier geht.

Sagt die Bibel, daß es verboten ist Götzenopferfleisch zu essen?

In einigen Bibelübersetzungen liest sich Apostelgeschichte 15:20 so, als ob es tatsächlich so wäre:

"Allerdings sollten wir ihnen schreiben und ihnen auftragen, kein Fleisch zu essen, das den Götzen geopfert wurde, alle Unzucht zu meiden und weder Blut noch das Fleisch nicht ausgebluteter Tiere zu essen." (Bibelübersetzung: "Neues Leben")

Wäre das so beschlossen worden, wie kann Paulus es dann gutheißen?

In anderen Bibelübersetzungen, wird die Lösung allerdings deutlich:

"Sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten." (Bibelübersetzung: "Schlachter 2000")

Um was geht es also? Das Essen von Götzenopferfleisch war normalerweise damit verbunden, tatsächlich Götzen etwas zu opfern, sie anzubeten und (z.B. in Korinth) noch mit einer Tempelprostituierten zu schlafen. Das ist mit Sicherheit ein Verhalten, daß gegen die Bibel verstößt!


Aber was ist damit, einfach nur das Fleisch zu essen, das vorher - von anderen Menschen - den Götzen geopfert wurde? Das ist für Paulus nicht unbedingt ein Problem (- solange man an dieser Prozession nicht teilnimmt und es für andere kein Problem ist):

1. Korinther 8:4

"Was nun das Essen der Götzenopfer betrifft, so wissen wir, daß ein Götze in der Welt nichts ist, und daß es keinen anderen Gott gibt außer dem Einen."

Lehrt Paulus, daß es erlaubt ist, alle Tiere zu essen? Nein!

Lehrt Paulus gegen die Bibel? Nein!

© Übersetzung - Alex Janzen - Oktober 2022

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WEITERE GEDANKEN

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Die Bibel sagt uns ganz klar und deutlich, daß es nur Gott den Allmächtigen gibt, der den Himmel, Erde und das Meer und alles was drauf ist, erschaffen hat. Er alleine ist der große, erhabene Gott, es gibt keine Götter neben ihm. Die sogenannten andern Götter, die viele heidnische Völker seit jeher angebetet haben und es immer noch tun, sind Götter die ihre eigenen Vorstellungskraft entsprungen sind und auch nur dort existieren. Es gibt sie in Wirklichkeit nicht, sondern nur den einen wahren Gott Himmels und der Erde.

Was nun Paulus damit sagen möchte ist, daß obwohl das Fleisch diesen erdachten Göttern geopfert ist, wurde es ihnen ja in Wirklichkeit nicht geopfert worden, weil es sie gar nicht gibt. Das Fleisch ist daher auch weder mit einem Fluch noch mit einem Segen dieser Götter belastet.

Versündigen tut man sich allerdings, wenn man an dieser Opferzeremonie die den falschen Göttern gewidmet ist beteiligt und dazu dann auch noch glaubt, daß es diese Götter tatsächlich gibt, denen man da huldigt. Tut man es nicht, hält man sich von ihnen und den Zeremonien fern, dann sind diese für einen selber belanglos, denn sie wurden nur sozusagen der "Luft" geopfert und geweiht.

Wie steht es aber nun um Apostelgeschichte 15:28+29, wo es heißt:

"Es hat nämlich dem Heiligen Geist und uns gefallen, Euch keine weitere Last aufzuerlegen, außer diesen notwendigen Dingen, daß Ihr Euch enthaltet von Götzenopfern und von Blut und vom Erstickten und von Unzucht; wenn Ihr Euch davor bewahrt, so handelt Ihr recht. Lebt wohl!"

Der Apostel Pauls geht hier nicht näher auf dieses Thema ein, doch er rät auf jeden Fall sich von allem unrechten fern zu halten und damit recht zu handeln. Offenbar war es ihm ein Herzensanliegen dies den Gläubigen mitzuteilen, denn wenn man sich der Versuchung aussetzt, dann kann man ganz leicht fallen und ihr erliegen und sie kann ganz leicht vom wahren Glauben wegziehen und abbringen. Auch wenn er nicht ausdrücklich geschrieben hat, daß es verboten sei Fleisch zu essen, daß den Götzen geopfert wurde zu essen, so war es ganz gewiß viel besser und sicherer, sich davon fern zu halten, um nicht in diese Art der Götzenanbetung abzurutschen, wie es viele vor ihnen schon getan haben und sie Gott gegenüber dann abtrünnig geworden sind. All zu schlimm ist die Vergangenheit diesbezüglich bereits gewesen. Gute, gottestreue Männer, die keine Angst vor Kampf und Auseinandersetzung gehabt haben, erlagen dem verlockenden Scharm der Götzenanbeterinnen und wurden selber zu welchen. Daher war es sicherlich dem Apostel Paulus ein ganz besonderes Anliegen eben gerade davor zu warnen, weil es ihm sehr notwendig erschien wie in diesem Text deutlich geschrieben steht.

Nicht umsonst gibt es dieses weise Wort:

"Wehret den Anfängen!"

Mit anderen Worten, um nicht in der verderbenbringenden Schlinge gefangen zu werden, sollte man bewußt einen ganz großen Bogen darum machen und sich wohl weißlich nicht damit befassen noch darauf einlassen. Dann steht man auf der sicheren Seite.

© - Manuela Sahm - Oktober 2022


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