01.10.2022

Vorherbestimmung? Eine Theologie der göttlichen Absicht?

Durch eine Untersuchung von Dingen wie Wortschatz, Syntax * und Zusammenhang werden wir versuchen, die wahre Bedeutung von "göttlicher Absicht" zu bestimmen.

Römer 8:29+30

"Denn die Er zuvor ersehen hat, die hat Er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild Seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit Er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Die Er aber vorherbestimmt hat, die hat Er auch berufen, die Er aber berufen hat, die hat Er auch gerechtfertigt, die Er aber gerechtfertigt hat, die hat Er auch verherrlicht."

"Glaubst Du an Vorherbestimmung?"

Mein Gesprächspartner wußte, daß ich das nicht tat, aber er stellte die Frage trotzdem. Er dachte, daß er durch das Zitieren von Römer 8:29+30 oder einem der drei anderen ähnlichen Texte (Apostelgeschichte 4:28; 1. Korinther 2:7 und Epheser 1:5-12) einen leichten theologischen Sieg erringen könnte. Nicht ganz.

Mein Unglaube an die Lehre der Vorherbestimmung ist in erster Linie philosophisch. Wenn Gott durch souveräne Entscheidungen einige zur Erlösung und andere zur Verdammnis vorherbestimmt, dann ist Er sicherlich die ultimative Quelle von Sünde und Leid. Wenn eine Person außerdem glaubt, daß die Hölle aus ewigen Qualen besteht (was ich nicht glaube), wird das Problem noch erheblich verschärft. Gott hält diejenigen für schuldig, die von vornherein keine Wahl hatten, und bestraft sie mit einer Strafe, die in einem unermeßlichen Mißverhältnis zu den Sünden steht, die sie begangen haben und für die sie keine Wahl hatten.

Ich bin jedoch ein Bibelforscher, der sich in erster Linie mit dem Text beschäftigt, und wenn ich mit einem Text wie Römer 8:29+30 konfrontiert werde, muß ich meine philosophische Einstellung beiseite legen, den Text direkt betrachten und durch eine Untersuchung von Dingen wie Vokabular, Syntax und Zusammenhang, versuchen, seine wahre Bedeutung zu bestimmen.

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NEUGRIECHISCHER SRPACHGEBRAUCH

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Das Wort, das in Römer 8:29+30 und in den anderen bedeutsamen, wichtigen Texten mit "vorherbestimmt" übersetzt wird, ist das griechische Verb προορίζω [proorizō], ein zusammengesetztes Wort, das aus der Vorsilbe "pro" - "vorher" und dem Verb "orizō" - "bestimmen, entscheiden, festlegen" besteht.

Das verwandte Substantiv προορισμος [proorismos] kommt in der Bibel nicht vor, soll aber kurz besprochen werden, da dieses Wort bedeutsam ist. Etymologisch * bezeichnet keines der beiden Wörter eine Vorherbestimmung, wie sie von Calvin oder Augustinus und ihren Anhängern verstanden wird. Bei beiden liegt der Schwerpunkt auf der Absicht und nicht auf dem Ergebnis, wie wir weiter unten sehen werden.

Beide Wörter sind im Neugriechischen sehr häufig. Das Verb "proorizō" wird vor allem von Eltern verwendet, die Pläne für ihre Kinder machen. Ein Paar möchte zum Beispiel, daß ihr Sohn Arzt wird. Um dieses Ziel zu erreichen, schicken sie ihn vielleicht von klein an auf die besten Schulen, legen Geld für seine Ausbildung beiseite, engagieren Privatlehrer für Nachhilfestunden, schränken seine Freizeit ein oder schränken sogar seinen sozialen Umgang mit anderen ein. Wenn Eltern dies tun, würden die Griechen sagen, daß sie den Sohn "proorizō" , also zum Arzt machen. Das ist ihre Absicht.

Natürlich gibt es keine Garantie, daß der Sohn Arzt wird. Der Sohn könnte entdecken, daß er nicht den Scharfsinn oder die Ausdauer hat, um Arzt zu werden, oder er könnte es vorziehen, Lehrer, Ingenieur, Fußballspieler oder (noch besser) Pastor zu werden. "Proorizō" hebt die Absicht hervor, nicht das Ergebnis.

Die Bedeutung des verwandten Substantivs (Hauptwort) "proorismos" ist ähnlich. Dieses Wort bezeichnet in erster Linie das Ziel einer Reise. Wenn ein Mensch beschließt, von Punkt A nach Punkt B zu reisen, dann wird Punkt B zu seinem "proorismos", seinem Ziel. Wenn er sich auf den Weg macht, mag er die feste Absicht haben, das Ziel zu erreichen. Aber eine Vielzahl von Gründen - eine Planänderung in letzter Minute, ein platter Reifen, ein Unfall - kann ihn daran hindern, das beabsichtigte Ziel zu erreichen.

Weder das Verb "proorizō" noch das Substantiv "proorismos" trägt die Bedeutung, die in der calvinistischen Vorherbestimmungslehre vorgeschlagen wird; vielmehr konzentrieren sich beide auf die Absicht. Dies mag erklären, warum es in Griechenland nur sehr wenige Anhänger der Vorherbestimmung gibt, selbst unter den kirchlichen Gremien, * die traditionell an die Vorherbestimmung glauben.

Aber inwieweit können wir Neugriechisch verwenden, um biblisches Griechisch zu verstehen?

Erstens sind "proorizō" und "proorismos" in der antiken Literatur extrem selten. Wir sind daher gut beraten, wenn wir uns ihre Verwendung in der Neuzeit ansehen, wie wir es gerade getan haben; schließlich ist das heutige Griechisch ein enger Verwandter des biblischen Griechisch.

Zweitens: Während sich die griechische Sprache im Laufe der Jahrhunderte in Bezug auf Syntax und Grammatik weiterentwickelt hat, war der Wortschatz der am wenigsten betroffene Aspekt der Sprache. Das Neugriechische verwendet einen Großteil des gleichen Vokabulars wie das biblische Griechisch, und zwar mit fast der gleichen Bedeutung.

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ALTGRIECHISCHER SPRACHGEBRAUCH

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So nützlich es auch sein mag, wir müssen uns nicht nur auf das Neugriechische verlassen. Das klassische Griechisch stimmt mit dem obigen Bild überein. Wir haben eine eindeutige Verwendung im säkularen (weltlichen) Griechisch, in den Schriften des Mediziners Hippokrates (4. Jahrhundert v. Chr.), der "proorismos" verwendet, um das gewünschte Ergebnis zu beschreiben, wenn Medikamente verabreicht werden.

Mehrere Verwendungen in den Schriften der griechischen Väter weisen ebenfalls auf die Absicht hin. Origenes (3. Jahrhundert n. Chr.) stellt fest, daß der Ruf des Evangeliums der Anfang und nicht das Ziel (proorismos) des christlichen Lebensweges ist. Anastasius (ca. 700 n. Chr.) erklärt in seiner Widerlegung der Vorherbestimmung ebenfalls, daß, wenn es so etwas wie eine absolute Vorherbestimmung (propepēgmenos kai ametathētos proorismos) geben würde, die

Menschen, die krank werden, nicht nach Heilung rufen oder zu Ärzten gehen würden. Allein die Tatsache, daß Anastasius die Worte "propepēgmenos kai ametathētos" verwendet, was so viel bedeutet wie "vorherbestimmt/ vorgefestigt und unwiderruflich", um das Wort "proorismos" zu qualifizieren, zeigt, daß sowohl für ihn als auch für seine Leser das Wort "proorismos" allein nicht das Wesen der Vorherbestimmung vermittelte.

Johannes von Damaskus (7./ 8. Jahrhundert n. Chr.) verbindet "proorismos" mit Gottes Willen und Vorauswissen und stellt ausdrücklich fest, daß Gott "weder das Böse will, noch die Tugend/ Güte erzwingt." Dies schließt mit ein, daß der göttliche "proorismos" nicht absolut * ist, sondern die menschliche Wahl zuläßt.

Methodius I. (9. Jahrhundert n. Chr.) verwendet "proorizō" zusammen mit der Formulierung "proaireseōs anthrōpinēs", was "menschlicher Wille/ Wunsch/ Wahl" bedeutet. Die Tatsache, daß der menschliche Wille, das Verlangen oder die Wahl den göttlichen "proorismos" einschließt, zeigt, daß keine absolute Vorherbestimmung im Blick ist.

Wir sehen aus dem oben Gesagten, daß die Bedeutung von "proorizō" und "proorismos" im Griechischen von der Antike bis zur Neuzeit konstant geblieben ist, und daß die Betonung auf der Absicht und nicht auf dem unwiderruflichen Ergebnis liegt. Wir werden nun sehen, daß auch die Syntax in dieselbe Richtung weist.

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DER ZUSAMMENHANG DER ABSICHT

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Zu guter Letzt ist der Beweis aus dem Zusammenhang zu nennen. Der Platz hier erlaubt keine vollständige, zusammenhangsmäßige Diskussion der Texte zur Vorherbestimmung, aber ein paar Punkte sind es wert, erwähnt zu werden.

In Apostelgeschichte 4:28 werden die Worte der Gläubigen aufgezeichnet, nachdem Petrus und Johannes aus ihrer Verhaftung entlassen worden waren. Auf den ersten Blick scheint es, daß die Leiden Jesu unter Juden und Heiden vorherbestimmt waren:

"... um das zu tun, was Deine Hand und Dein Plan vorherbestimmt [proōrisen] hat, daß es geschehen soll. "

Doch gleich danach fahren die Gläubigen mit einer Bitte an den Herrn um Seinen Schutz fort:

"Und jetzt, Herr, sieh ihre Drohungen an und verleihe Deinen Knechten, Dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden." (Vers 29).

Warum sollte man den Herrn um Schutz bitten, wenn alles von Anfang an vorherbestimmt war? Eine solche Bitte hat nur im Zusammenhang mit dem Kampf zwischen Gut und Böse einen Sinn. Die Jünger wissen, daß sie nur dann den Sieg erringen können, wenn der Herr zu ihren Gunsten eingreift und so bitten sie ihn, dies zu tun.

In 1. Korinther 2:1-10 erklärt Paulus, daß er, als er zum ersten Mal nach Korinth kam, in Schwachheit kam und von Furcht und Zittern erfüllt war (Vers 3), möglicherweise wegen des relativen Mangels an Erfolg in Athen, das seine vorherige Station gewesen war, oder vielleicht wegen des berüchtigten Rufs von Korinth. In einem solchen Zusammenhang "beschloß" -"ekrina" Paulus, nichts zu wissen als Jesus Christus als den Gekreuzigten (Vers 2). Warum sich fürchten und zittern, wenn alles vorherbestimmt ist? Und in welchem Zusammenhang hat Paulus "beschlossen", was er predigen soll, wenn alles vorherbestimmt ist?

Das Verb "proōrisen" bezieht sich hier auf die "geheime und verborgene Weisheit Gottes" (Vers 7), den Plan der Erlösung, wie er in Christus und Seinem Tod am Kreuz verwirklicht wurde. War das Opfer Jesu vorherbestimmt, um zu geschehen? Wir sollten sehr gut nachdenken, bevor wir diese Frage bejahen. Das Opfer Jesu würde die Versuchung des Satans,

"Alle diese [Reiche] will ich Dir geben, wenn Du niederfällst und mich anbetest " (Matthäus 4:9),

oder die Verhöhnung der Schächer am Kreuz,

"Bist Du nicht der Christus? Rette Dich und uns." (Lukas 23:39),

wirken sinnlos. Sogar die Bitte Jesu in Gethsemane:

"Mein Vater, wenn es möglich ist, laß diesen Kelch an Mir vorübergehen; doch nicht wie Ich will, sondern wie Du willst." (Matthäus 26:39),

würde leer erscheinen.

Wenn alles schon vorher vorherbestimmt war, dann hat die Bitte keine Bedeutung. Wenn wir dahingegen das Wort "proorizō" so verstehen, daß es sich auf die Absicht bezieht, auf Gottes Plan für die Errettung der Menschheit, dann bekommen die Worte Jesu eine erstaunliche Tiefe, die Sein eigenes unnachgiebiges Engagement für die Errettung der Menschheit widerspiegelt. Jesus stimmte dem Plan zum ersten Mal zu, als Er vor Grundlegung der Welt ausgelegt wurde. (Offenbarung 13:8)

In Gethsemane, in menschlicher Gestalt und im Augenblick Seiner größten Schwäche, hat Er sich bereitwillig unterworfen, um den Erlösungsplan zu verwirklichen. Christus war nicht gezwungen, für die Menschheit zu sterben, ein Sklave der souveränen Vorherbestimmung; Er gab sich bereitwillig und vollständig hin, um gekreuzigt zu werden.

In Römer 8:29

"Denn welche Er zuvor ersehen hat, die hat Er auch verordnet, daß sie gleich sein sollten dem Ebenbilde Seines Sohnes, auf daß derselbe der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern."

" proōrisiert" Gott die Gläubigen, "dem Bild Seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit Er der Erstgeborene unter vielen Brüdern sei." ? Die Worte "gleichgestaltet werden" bringen das Element der Möglichkeit ein. Die Worte "damit er sei" werden aus dem Griechischen "eis" mit "einai" übersetzt, ein Satzbau, der, wie oben erwähnt, üblicherweise auf eine Absicht oder einen Zweck hinweist.

Außerdem richten sich Gottes Absichten auf "die, die Er vorhergesehen hat" (Römer 8:29), was darauf hinweist, daß seine Pläne nicht auf willkürlicher Oberhoheit beruhen, sondern auf der intimen Kenntnis der Menschen und ihrer Reaktion auf das Evangelium. Der ganze Satzbau spricht in erster Linie von Gottes Absichten und Plänen. Zwar gibt es in Römer 8:30 die starke Gewißheit, daß Gottes Plan für engagierte Gläubige Wirklichkeit werden wird, aber die hier festgestellte Sprache der Absicht und der Möglichkeit deutet darauf hin, daß keine Vorherbestimmung im calvinistischen Sinne im Blick ist, sondern nur das Wirken des Willens Gottes in den Herzen derer, die darauf reagieren.

Schließlich erklärt Paulus in Epheser 1:5-12, wie Gott den Gläubigen in Christus die Gabe des Heils zukommen läßt.

"Und hat uns verordnet zur Kindschaft gegen sich selbst durch Jesus Christum nach dem Wohlgefallen Seines Willens, zu Lob Seiner herrlichen Gnade, durch welche Er uns hat angenehm gemacht in dem Geliebten, an welchem wir haben die Erlösung durch Sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum Seiner Gnade, welche uns reichlich widerfahren ist durch allerlei Weisheit und Klugheit; und Er hat uns wissen lassen das Geheimnis Seines Willens nach Seinem Wohlgefallen, so Er sich vorgesetzt hatte in Ihm, daß es ausgeführt würde, da die Zeit erfüllet war, auf daß alle Dinge zusammengefaßt würden in Christus, beide, das im Himmel und auf Erden ist, durch Ihn, durch welchen wir auch zum Erbteil gekommen sind, die wir zuvor verordnet sind nach dem Vorsatz des, der alle Dinge wirkt nach dem Rat Seines Willens, auf daß wir etwas seien zu Lob Seiner Herrlichkeit, die wir zuvor auf Christus hofften."

Diese Gabe wird kata prothesin angeboten, "nach [Gottes] Vorsatz", nicht nach einer willkürlichen, souveränen Entscheidung. Der Abschnitt ist gespickt mit Infinitiven * und Präpositionalphrasen, * die die Absicht hervorheben (eis huiothesian, eis epainon doxēs, eis oikonomian, anakefalaiôsasthai, eis to einai). Der Schwerpunkt liegt wieder einmal auf Gottes Bestreben und Absichten, nicht auf einem vorherbestimmten Ergebnis.

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SYNTHESE *

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Wir haben uns das Vokabular, die Syntax und den Zusammenhang von Texten angeschaut, die zur Unterstützung der Vorherbestimmung zitiert werden. Das Vokabular unterstreicht die Absicht/ den Zweck und nicht das vorherbestimmte Ergebnis. Die Syntax legt die Betonung auf Absicht/ Zweck und nicht auf ein vorherbestimmtes Ergebnis. Der Zusammenhang ist gesättigt mit Wörtern und syntaktischen Aufbau, die Absicht/ Zweck und nicht den vorherbestimmten Ausgang betonen. Nichts in diesen Texten verlangt, daß sie als Lehre der Vorherbestimmung gelesen werden.

Menschen, die die Vorherbestimmung unterstützen, mögen entgegnen, daß in Gottes Sphäre Absicht/ Zweck gleich Ergebnis ist, weil Gott souverän und allmächtig ist, und daß Sein Wille immer verwirklicht wird. Aber eine solche Sichtweise ist theologisch/ philosophisch, nicht exegetisch. * Was die Exegese * betrifft, so legen das Vokabular, die Syntax und der Zusammenhang den Schwerpunkt auf die Absicht. Hätten die Schreiber des NT die Betonung auf die absolute Bestimmtheit und Unwiderruflichkeit von Gottes Absichten legen wollen, hätten sie ihre Schriften leicht anders formulieren können.

Das Bild, das ich beim Studium der Texte von "proorizō" und "proorismos" erhalte, ist das eines Gottes, der wie ein sanfter Vater liebevoll jede Vorkehrung für die Rettung der Menschen trifft, die Er geschaffen hat. Er verfolgt uns mit Seiner Gnade, weist uns zurecht, um uns wiederherzustellen, besucht uns, auch wenn wir uns von Ihm abwenden und befähigt uns den Weg des Glaubens zu gehen. Und Er hat alles getan und tut alles, was für unsere Errettung notwendig ist.

Aber trotz all Seiner Bemühungen müssen wir unsere Zustimmung geben, wenn der Erlösungsplan in unserem Leben Wirklichkeit werden soll. Er wird uns niemals Seinen Willen aufzwingen. Das kann zu der schmerzlichen Erkenntnis führen, daß, obwohl Gott will, alle gerettet werden.

"Der HERR verzieht nicht die Verheißung, wie es etliche für einen Verzug achten; sondern Er hat Geduld mit uns und will nicht, daß jemand verloren werde, sondern daß sich jedermann zur Buße kehre." 2. Petrus 3:9

und Christus tatsächlich für alle gestorben ist.

"Des anderen Tages sieht Johannes Jesus zu Ihm kommen und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!" Johannes 1:29

nicht alle gerettet werden können. Einige können durch ihre eigene freie Entscheidung verloren gehen. So ist unser liebender Gott, ein Gott, zu dem ich eine Beziehung aufbauen kann, sowohl philosophisch als auch exegetisch.

© Übersetzung - Alex Janzen - September 2022


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WEITERE GEDANKEN

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Stimmt seine Aussage?

Es mag so erscheinen, als ob sich die Bibel widersprechen würde, aber bei tieferem Studium wird man erkennen, daß sie das nicht tut. Sie widerspricht sich nicht, auch wenn es so aussehen mag. Würde sie das, dann wären die Worte in Johannes 3:16 eine Lüge und würden nicht der Wahrheit entsprechen.

"Also hat Gott die Welt geliebt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."

In diesem Bibelvers heißt es ganz eindeutig und unmißverständlich "ALLE". Alle bedeutet, sämtliche, jeder Mensch, also alle Menschen. Gott hat nirgendwo in der ganzen Bibel nicht ein einziges Wort fallen lassen, daß irgendwelche Menschen von der Erlösung ausgenommen werden würden. Er schließt niemanden aus und bevorzugt auch niemanden. In Römer 2:11 stehen diese eindeutigen Worte. Nein, sie sind nicht zweideutig, sondern ganz klar und deutlich.

"Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott."

Das bedeutet, daß Gott nicht die Person ansieht welchen Titel sie trägt, wie gut sie sich benimmt, wie reich oder arm sie ist, wie talentiert sie ist usw, sondern Er sieht einzig und allein das Herz an, wie aufrichtig und ehrlich es dieser Mensch meint. Gott beurteilt nicht nach dem Äußeren, sondern wie in 1. Samuel 16:7 steht:

"Denn es geht nicht, wie ein Mensch sieht: ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an."

Wir Menschen können nur das Äußere eines Menschen ansehen, aber nicht das Herz. Wir können annehmen, daß ein Mensch uns gegenüber ehrlich ist, aber wir können es nicht mit 100%iger Sicherheit sagen. Nur derjenige uns gegenüber weiß, ob seine Worte und sein Verhalten auf Wahrheit beruhen oder nicht. Gott jedoch sieht tiefer. Er benutzt Sein göttliches "Röntgengerät" und kann uns zweifelsfrei auf "Herz und Nieren" prüfen, ob wir es von Herzen ehrlich meinen oder nicht oder ob unsere Worte nur heiße Luft sind.

Er kann klar und deutlich unterscheiden, ob wir eine ehrliche, wahrhaftige, aufrichtige Beziehung zu Ihm haben wollen oder nicht. Diese Beziehung und unser dementsprechender Glaube und Lebenswandel alleine bestimmen, ob wir von Gott angenommen werden oder nicht. Oder sagen wir mal, ob wir von Gott angenommen werden wollen oder nicht. Gott gibt jedem die Möglichkeit mit Ihm in einer vertrauten, freundschaftlichen Beziehung zu stehen, wie Jesus es selber in Johannes 15:14 ausdrückte:

"Ihr seid Meine Freunde, so Ihr tut, was Ich Euch gebiete."

Dieses Wort "gebiete" hört sich so herrisch an, ist es aber nicht. Obwohl Jesus wohl in der Position ist zu gebieten und zu befehlen, tut Er es nicht aus Machtstreben heraus, nicht wie weltliche Monarchen es in der Vergangenheit getan haben und heutige es auch noch tun, sondern aus göttlicher Leibe und Wohlwollen, immer nur auf das Wohl von uns Menschen bedacht. Er will nicht, daß auch nur ein einziger von uns verloren geht, sondern will uns mit aller Kraft vor dem Bösen retten und warnen. Es sind Beweggründe aus Liebe und nicht aus Eigennutz. Wenn wir allerdings Seinen Worten nicht glauben und Seinen Warnungen, Hinweisen und Geboten nicht Folge leisten, werden wir vom rechten Weg abkommen und den Wegen Satans folgen, der uns in das ewige Verlorensein locken und hineinziehen will, das ihm einst beschieden sein wird. Hören wir nicht auf Jesu Worte und kehren wir uns von Ihm ab, sind wir nicht Seine Freunde, sondern die des Fürsten dieser Welt, auch wenn man es nicht glauben oder vermuten mag, aber es gibt keine unentschiedene Seite, entweder links oder rechts, nicht in der Mitte. Unserer Entscheidung alleine bestimmt wo wir stehen wollen und werden. Wollen wir auf Jesu Seite stehen, oder auf der Seite Seines Gegners? Wollen wir auf Seine Worte hören oder auf die schmeichelnden Lügenworte Satans, der uns ins Verderben ziehen will?

Gott hat allerdings nicht vorher bestimmt wer gerettet und wer verloren gehen wird. Diese Entscheidung trifft jeder Mensch selber. Die Frage ist also, bin ich ein gehorsamer, ergebener Mensch unter Gottes liebenden, fürsorglichen Willen, der nichts als nur Gutes für uns will und uns die Erlösung zum ewigen Leben anbietet und uns von Satan, Sünde und allem Leid befreien will und der sich nach unserer Entscheidung für Ihn sehnt, oder sind wir unterwürfige Sklaven Satans der uns ins Verderben reißen will und keinen Funken Liebe für uns empfindet, sondern uns Menschen nur zu seinem Vorteil und zur Erreichung seiner selbstsüchtigen Ziele mißbraucht?

Das hört sich hart an? Ja, das stimmt. Aber der ewige Tod ist auch knallhart! Der macht keine Scherze und hat kein Erbarmen, denn vom ewigen Tod wird es niemals mehr eine Auferstehung geben. Deswegen wirbt Jesus in Liebe um jedes Menschenherz, daß es sich Ihm aus Zuneigung und ehrlichen Herzen zuwendet und zum ewigen Leben gerettet werden wird. Jeder hat die Möglichkeit an Jesus und Seine Wahrheit zu glauben, damit er nicht verloren geht. Das Angebot steht, es ist die Entscheidung jedes einzelnen Menschen ob er sie annimmt oder nicht. Es ist nicht eine willkürliche Vorherbestimmung Gottes. Deshalb heißt es in ganz deutlichen, unmißverständlichen Worten:

"Also hat Gott die Welt geliebt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."


© - Manuela Sahm - Oktober 2022


Worterklärungen

(Quelle: Google)

* Absolut

1. allein herrschend, souverän; unumschränkt

"ein absoluter Herrscher"

2. unbedingt, uneingeschränkt, unangefochten, völlig

"absolute Glaubens- und Gewissensfreiheit"

* Etymologie

Lehre von der Herkunft und Entwicklung der Wörter, historisch-vergleichende Wortforschung’, auch ‘formale und semantische Herleitung eines Wortes aus seiner ältesten erreichbaren Vorstufe’. Griech. etymología (ἐτυμολογία), lat. etymologiaErklärung der Wörter aus ihrem Wortstamm, Lehre von der Wortableitung’

* exegetisch

Reime: [1] die Exegese betreffend, mit ihrer Hilfe erklärend, deutend.

* Exegese

BILDUNGSSPRACHLICH • FACHSPRACHE

1. wissenschaftliche Erklärung und Auslegung eines Textes, besonders der Bibel

"die Exegese eines Textes"

2. Das Ziel der historisch-kritischen Exegese ist es, den Aussagegehalt eines Text im Zusammenhang des alten Israel herauszuarbeiten.

Welches Ziel verfolgt die historisch kritische Exegese?

Sie hat zum Ziel, einen (biblischen) Text in seinem historischen Zusammenhang zu verstehen und schließlich auszulegen. Dabei spielen die Rekonstruktion der vermuteten Vor- und Entstehungsgeschichte des Textes und seine Einbindung in das damalige Geschehen eine besondere Rolle.

* Gremium

Ein Gremium (lateinisch "Schoß, Innerstes") ist eine zur Erfüllung einer bestimmten Aufgabe gebildete Gruppe von Experten. Synonyme Bezeichnungen sind "Ausschuß", "Komitee", in der Schweiz auch "Kommission".

* Infinitiv

Grundform des Verbs, die nicht durch Person, Numerus, Zeit und Modus näher bestimmt ist; Nennform

    "erweiterter Infinitiv(Infinitiv, zu dem noch weitere Satzteile hinzutreten)"

* Präpositionalphrase

Die Präpositionalphrase (lat. praepositio, "Voranstellung") ist eine komplexe Wortgruppe mit einer Präposition als Kopf. Abhängig von ihren Ergänzungen, mit denen sie auftreten, werden drei Typen von Präpositionalphrasen unterschieden: Präposition + Nominalphrase, Präposition + Adverb/Adjektiv, Präposition + Präpositionalphrase. Bei der Verbindung Präposition + Nominalphrase regiert die Präposition den Kasus des Nomens oder Pronomens.

Präpositionalphrasen haben oft die grammatische Funktion eines Adverbials, Attributs oder Objektes.

* Syntax

  1. in einer Sprache übliche Verbindung von Wörtern zu Wortgruppen und Sätzen; korrekte Verknüpfung sprachlicher Einheiten im Satz

    "die Syntax(syntaktische Verwendung) einer Partikel"

  2. Lehre vom Bau des Satzes als Teilgebiet der Grammatik; Satzlehre

* Synthese

  1. 1a.

    PHILOSOPHIE

    Vereinigung verschiedener [gegensätzlicher] geistiger Elemente, von These (2) und Antithese (1) zu einem neuen [höheren] Ganzen

    "eine Synthese der beiden Weltanschauungen"

  2. 1b.

    PHILOSOPHIE

    Verfahren, von elementaren zu komplexen Begriffen zu gelangen




 

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