Die Argumentation vom Apostel Paulus in 1.
Korinther 11:3-12 zeigt, daß
der Mann noch mehrere Jahre nach der Kreuzigung in der Gemeinde als
das Haupt der Frau angesehen wurde. Werfen wir einen Blick auf diesen
Textabschnitt:
"Ich
will aber, daß Ihr wißt, daß Christus das Haupt jedes Mannes ist,
der Mann aber das Haupt der Frau, Gott aber das Haupt des Christus.
...
[Befehlskette]
... Jeder
Mann, der betet oder weissagt und etwas auf dem Haupt hat, ...
[physisch]
...
schändet sein Haupt. ...
[das ist Christus. Weil er durch die
Bedeckung seines Kopfes den Eindruck erweckt, daß er die Rolle des
Oberhaupts aufgibt, die Jesus ihm über die Frau gegeben hat.]
... Jede
Frau aber, die mit unbedecktem Haupt betet oder weissagt, ...
[physisch]
...
schändet ihr Haupt; ...
[den Mann, weil sie auf diese Weise den
Eindruck erweckt, daß sie der Kopf des Mannes ist.]
Es ist ein
und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre! Denn wenn sich eine Frau
nicht bedecken will, so soll ihr auch das Haar abgeschnitten werden!
Wenn es aber für eine Frau schändlich ist, sich das Haar
abschneiden oder abscheren zu lassen, so soll sie sich bedecken. Denn
der Mann darf das Haupt nicht bedecken, weil er Gottes Bild und Ehre
ist; die Frau aber ist die Ehre des Mannes. Denn der Mann kommt nicht
von der Frau, sondern die Frau vom Mann; auch wurde der Mann nicht um
der Frau willen erschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen.
Darum soll die Frau [ein Zeichen der] Macht auf dem Haupt haben, um
der Engel willen. Doch ist im Herrn weder der Mann ohne die Frau,
noch die Frau ohne den Mann. Denn gleichwie die Frau vom Mann
[kommt], so auch der Mann durch die Frau; aber alles [kommt] von
Gott."
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Einige
Fragen zum Abschnitt:
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Beim Lesen dieses Textes tauchen
mehrere Fragen auf:
• Was hat Paulus gemeint, als er
schrieb, daß der Mann, der sein Haupt bedeckt, sein Haupt entehrt?
Wessen Haupt entehrt er - sein eigenes oder das von Christus? *(1)
• Wenn eine Frau bei der
öffentlichen Versammlung ihren Kopf nicht bedeckt, wessen Haupt
entehrt sie dann, das ihres Mannes oder ihr eigenes?
• Warum hat Paulus gesagt, daß
es eine Schande für den Mann ist, wenn die Frau mit unbedecktem
Kopf betet?
• Warum sagt Paulus, daß es
eine Schande für den Mann ist, mit bedecktem Haupt anzubeten?
• Begründen sich die Argumente
vom Apostel Paulus für die Unterordnung der Frau auf den
Sündenfall, die Kultur oder auf die Schöpfungsordnung?
• Warum sagt Paulus, daß der
Mann das Bild und die Herrlichkeit Gottes ist, die Frau aber die
Herrlichkeit des Mannes? Lehrt 1. Mose 1:26+27 nicht eindeutig, daß
die Frau ebenso wie der Mann nach dem Bild Gottes geschaffen wurde?
• Was meinte Paulus, als er
schrieb, daß die Frau als Zeichen der Unterordnung unter den Mann
wegen der Engel einen "Schleier" tragen muß?
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Das
Hauptargument vom Apostel Paulus
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Wir wollen nun nach Antworten auf diese
Fragen suchen. Ich glaube, daß der Schlüssel zum Verständnis der
Verse 4 und 5 in Vers 3 zu finden ist. Was Paulus damit sagen will,
ist Folgendes:
"Gott
ist das Haupt Christi, Christus ist das Haupt des Mannes und der Mann
ist das Haupt der Frau. Wenn ein Mann in der Gemeinde sein Haupt
bedeckt, entehrt er Christus, der sein Haupt ist, und wenn die Frau
in der Gemeinde ihr Haupt entblößt, entehrt sie den Mann, der ihr
Haupt ist."
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Zweck
des Schleiers
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In der Kultur der Zeit vom Apostel
Paulus sendete die Frau, die ihr Haupt im öffentlichen Gottesdienst
entblößte, gemischte Signale aus, denn die Menschen bekamen den
Eindruck, daß es zwei Häupter gab und nicht nur eines. Wenn aber
nur der Kopf des Mannes entblößt war, war es für die
Gottesdienstbesucher klar, daß er das Haupt in der Beziehung
zwischen Mann und Frau im Haus und im Gemeindegottesdienst war.
Obwohl seine Bemerkungen in der
heutigen feministischen Gesellschaft wie eine Sprechblase ankommen
würden, traf Albert Barnes genau ins Schwarze, als er die folgende
Erklärung zur weiblichen Kopfbedeckung in 1. Korinther 11 schrieb:
"Der
Sinn ist, daß sie ihm untergeordnet ist und unter allen Umständen -
in ihrem Benehmen, ihrer Kleidung, ihrem Gespräch, in der
Öffentlichkeit und im Familienkreis - ihre Unterordnung unter ihn
anerkennen sollte. . Diesen [Schleier] zu entfernen, bedeutet, das
angemessene Zeichen dieser Unterordnung zu entfernen, und ist eine
öffentliche Handlung, durch die sie den Mann somit entehrt."
Barnes' Notes, Elektronische
Datenbank Copyright © 1997, 2003, 2005, 2006
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Bild
und Ehre
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Wie läßt sich die Aussage vom
Apostel Paulus erklären, daß der Mann das Ebenbild und die
Herrlichkeit Gottes ist, während die Frau einfach als die
Herrlichkeit des Mannes beschrieben wird?
Nach den heutigen politisch korrekten
Maßstäben klingt dies sicherlich wie eine sexistische Bemerkung.
Aber wer sagt, daß das, was in der heutigen Gesellschaft als
angemessen gilt, auch vor Gott angemessen ist? Wie wir sehen werden,
stützt sich das grundlegende Argument von Paulus überhaupt nicht
auf die Kultur seiner Zeit, sondern auf die Schöpfungsordnung.
Wurden nicht beide, Mann und Frau, nach
dem Bilde Gottes geschaffen? In der Tat! Der Schöpfungsbericht ist
zu eindeutig, um mißverstanden zu werden (1. Mose 1:26).
"Und
Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei,
die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter
dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über
alles Gewürm, das auf Erden kriecht."
Aber die Erzählung in erster Mose
offenbart auch, daß die Frau durch die Verbindung mit dem Mann das
Ebenbild Gottes erhielt. Dies wird deutlich, wenn man 1. Mose 1:26+27
"Und
Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei,
die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter
dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über
alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen ihm
zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann
und ein Weib."
mit 1. Mose 2:18-24 vergleicht.
"Und
Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei;
ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. Denn als Gott der
HERR gemacht hatte von der Erde allerlei Tiere auf dem Felde und
allerlei Vögel unter dem Himmel, brachte er sie zu dem Menschen, daß
er sähe, wie er sie nennte; denn der wie Mensch allerlei lebendige
Tiere nennen würde, so sollten sie heißen. Und der Mensch gab einem
jeglichen Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde
seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden,
die um ihn wäre. Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen
auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm seiner Rippen eine
und schloß die Stätte zu mit Fleisch. Und Gott der HERR baute ein
Weib aus der Rippe, die er vom Menschen nahm, und brachte sie zu ihm.
Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch
von meinem Fleisch; man wird sie Männin heißen, darum daß sie vom
Manne genommen ist. Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen
und an seinem Weibe hangen, und sie werden sein ein Fleisch."
1. Mose 1:26 gibt uns die
zusammenfassende Erklärung, daß Gott beabsichtigte, den Menschen
nach seinem Bilde zu schaffen,
"Und
Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei,
die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter
dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über
alles Gewürm, das auf Erden kriecht."
d.h. sowohl den Mann als auch die Frau.
In 1. Mose 1:27
"Und
Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn;
und schuf sie einen Mann und ein Weib."
und 1. Mose 2:18-24 wird dann der
Prozeß erläutert, den Gott bei der Erschaffung von Mann und Frau
nach Seinem Ebenbild durchführte. Das Argument ist nicht schwer zu
verstehen. Gott schuf den Mann in Seinem Ebenbild, und die Frau wurde
aus dem Mann geschaffen, so daß sie das Ebenbild Gottes durch den
Mann erhält.
Der Kommentar von Jamieson, Fausset und
Brown ist daher korrekt, wenn er feststellt:
"Der
Mann ... Ebenbild und Herrlichkeit Gottes - er wurde zuerst und
direkt nach Gottes 'Bild'
geschaffen;
die Frau danach und indirekt durch die Vermittlung des Mannes".
Jamieson,
Fausset und Brown Kommentar, Elektronische Datenbank. Urheberrecht ©
1997, 2003, 2005, 2006
So schuf Gott Sein Ebenbild in der Frau
durch den Mann. Dies ist ein Grund, warum Adam sagte:
"Dies
ist nun Fleisch von meinem Fleisch und Knochen von meinen Knochen".
Beachtet,
daß die Frau nicht sagte: "Er
ist nun Fleisch von meinem Fleisch und Knochen von meinem Knochen."
Es war die Frau, die ihr Fleisch von
dem Mann erhielt. Jemison Fausset und Brown setzen das Argument wie
folgt fort:
"Die
Frau ist ebenso wie der Mann nach dem Bilde Gottes geschaffen (1.
Mose 1:26+27). Aber wie der Mond im Verhältnis zur Sonne (1. Mose
37:9),
"Und
er hatte noch einen andern Traum, den erzählte er seinen Brüdern
und sprach: Siehe, ich habe einen Traum gehabt: Mich deuchte, die
Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich vor mir."
so leuchtet
die Frau nicht so sehr mit dem Licht, das direkt von Gott kommt,
sondern mit dem Licht, das vom Mann stammt - d.h. in ihrer
Schöpfungsordnung -, obwohl sie in der Gnade in direkte Gemeinschaft
mit Gott kommt. Auch hier wird ihr vieles an Wissen unmittelbar durch
den Mann gegeben, von dem sie abhängig ist. Der Dienst am Menschen,
den sie in seine verantwortungsvollere Position erhebt, ist ihre
'Herrlichkeit'."
Jamieson,
Fausset, and Brown Commentary, Elektronische Datenbank. Urheberrecht
© 1997, 2003, 2005, 2006
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Die
Herrlichkeit des Mannes
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Und warum wird die Frau "die
Herrlichkeit des Mannes" genannt? Die Antwort ist nicht
schwer zu finden. Der Mann ist die Herrlichkeit Gottes, weil Gott ihn
zuerst direkt geschaffen hat. Die Frau ist die Herrlichkeit des
Mannes, weil sie vom Mann genommen wurde. Die Frau wird "die
Herrlichkeit des Mannes" genannt, weil sie aus und für
ihren Mann geschaffen wurde (wie Paulus ausdrücklich sagt), um ihm
Ehre, Ruhm und Respekt zu erweisen. So soll die Frau in ihrer
Beziehung zum Mann so stehen, wie Jesus in Seiner Beziehung zu Seinem
Vater steht - Er lebt, um Seinem Vater Ehre und Ruhm zu erweisen und
niemals sich selbst. In der Tat bezeichnet der Apostel Paulus Jesus
als "die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit"
"Welcher,
sintemal Er ist der Glanz Seiner Herrlichkeit und das Ebenbild Seines
Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat
gemacht die Reinigung unserer Sünden durch sich selbst, hat Er sich
gesetzt zu der Rechten der Majestät in der Höhe." Hebräer
1:3
und "die Herrlichkeit Gottes im
Angesicht Jesu Christi"
"Denn
Gott, der da hieß das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der
hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, daß durch uns
entstünde die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes in
dem Angesicht Jesu Christi." 2. Korinther 4:6
Siehe auch Johannes 1:14+18
"Und
das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen Seine
Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom
Vater, voller Gnade und Wahrheit."
"Niemand
hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß
ist, der hat es uns verkündigt."
In jeder Phase seines Lebens - in der
Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft - hat Jesus
gelebt, um Seinem Vater Ruhm und Ehre zu bringen. Er hat nie nach
Position, Rang oder Macht gestrebt. Sein Motto ist immer gewesen:
"Wer
Mich gesehen hat, hat den Vater gesehen."
Die Beziehung zwischen Adam und Eva
sollte ein Spiegelbild davon sein. Der bekannte Kommentator Albert
Barnes drückte es so aus:
"Sie
[Eva] wurde für ihn gemacht; sie wurde nach ihm gemacht; sie wurde
von ihm genommen und war "Bein von seinem Bein und Fleisch von
seinem Fleisch". All ihre Anmut, Lieblichkeit und Reinheit sind
daher ein Ausdruck seiner Ehre und Würde, da all diese Anmut und
Lieblichkeit aus ihm und für ihn geschaffen wurden."
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Um
der Engel Willen
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Was aber meinte Paulus, als er
schrieb, die Frau solle wegen der Engel ein Symbol der Autorität auf
dem Kopf tragen?
Auf wessen Autorität bezieht sich
Paulus? Ist der Schleier ein Symbol ihrer Autorität über den Mann
oder ist er ein Zeichen für die Autorität des Mannes über sie? Der
Zusammenhang scheint darauf hinzuweisen, daß der Schleier auf ihrem
Kopf ein Zeichen für die Autorität des Mannes ist, denn das ist der
zentrale Punkt, den Paulus in diesem Abschnitt zu vermitteln
versucht.
Die Kommentatoren haben die Erwähnung
von Engeln durch Paulus unterschiedlich interpretiert. Albert Barnes
gibt freimütig zu:
"Ich
weiß nicht, was sie bedeutet, und ich halte sie für eine der ganz
wenigen Stellen in der Bibel, deren Bedeutung noch völlig
unerklärlich ist."
Es ist zu beachten, daß die
Präposition "dia" ("wegen, um") im Neuen
Testament immer dann im Akkusativ steht, wenn sie eine kausale (auf eine Ursache-Wirkungs-Verhältnis bezogen, ursächliche) Beziehung anzeigt. Der Apostel Paulus sagt, daß die Frau den Schleier als Zeichen der Unterordnung unter
die Autorität des Mannes tragen soll, und zwar "aus drei
Gründen". Der erste Grund ist, daß der Mann nicht von der
Frau, sondern die Frau vom Mann abstammt, der zweite Grund ist, daß
der Mann nicht für die Frau, sondern die Frau für den Mann
geschaffen wurde und der dritte Grund ist "wegen der Engel".
Die "Schlachterbibel 2000" drückt es folgendermaßen
aus: 1. Korinther 11:9+10
"Auch
wurde der Mann nicht um der Frau willen erschaffen, sondern die Frau
um des Mannes willen. Darum soll die Frau [ein Zeichen der] Macht auf
dem Haupt haben, um der Engel willen."
Paulus argumentiert, daß die Beziehung
zwischen Haupt und Unterwerfung, die Gott ursprünglich bei der
Schöpfung zwischen Mann und Frau hergestellt hat, den Engeln als
Anschauungsobjekt dienen sollte. Das heißt, die Engel sollten auf
der Erde ein kleines Modell oder einen Abglanz der ewigen Beziehung
zwischen dem Vater und dem Sohn in der Gottheit sehen. Das ist der
Grund, warum Gott der Vater zu seinem Sohn sagte:
"Lasset
uns den Menschen machen nach unserem Bilde, uns ähnlich."
Adam und Eva wurden nicht einfach nach
dem Bild Gottes geschaffen. Vielmehr war ihre Beziehung ein
Spiegelbild der Beziehung zwischen dem Vater und dem Sohn in der
Gottheit.
Wenn wir das Buch Daniel lesen, stellen
wir fest, daß Engel sehr stark beteiligt waren, als er sowohl zu
Gott betete wie auch prophezeite (siehe Daniel 9:21-23).
"Eben
da ich so redete in meinem Gebet, flog daher der Mann Gabriel, den
ich zuvor gesehen hatte im Gesicht, und rührte mich an um die Zeit
des Abendopfers. Und er unterrichtete mich und redete mit mir und
sprach: Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, Dich zu unterrichten. Denn
da Du anfingst zu beten, ging dieser Befehl aus, und ich komme darum,
daß ich es Dir anzeige; denn Du bist lieb und wert. So merke nun
darauf, daß Du das Gesicht verstehst."
Die Engel Gottes werden gesandt, um die
Gebete Seines Volkes zu erhören, und man findet sie in der Bibel oft
bei der Auslegung von Visionen und Träumen für Seine Propheten.
Stellt Euch nun vor, daß eine Frau, die die Herrlichkeit des Mannes
ist, den Mann und damit Gott entehrt, indem sie sich beim Beten den
Kopf scheren läßt? Was würden die Engel denken? Wie würden sie
reagieren? Wenn die Frau beim Beten zu Gott ihr Haupt entehrt und
damit Gott entehrt, werden dann die Engel geschickt, um ihre Gebete
zu erhören? Werden sie ihre Gebete in den Himmel hinauftragen, damit
Jesus sie dem Vater mit seinem eigenen göttlichen Verdienst
vortragen kann? Wir überlassen es dem Leser, diese Frage zu
beantworten. *(2) Dies ist das
Beste, was wir tun können, um die Frage zu beantworten, warum "die
Engel" in Vers 10 erwähnt werden. Denkt darüber nach.
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Anwendung
über Korinther hinaus
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1. Korinther 11:13-16: Es gibt einen
weiteren Unterschied zwischen Männern und Frauen, den Gott bei der
Schöpfung von Natur aus festgelegt hat. Gott schuf Frauen mit langem
Haar und Männer mit kurzem Haar:
"Urteilt
bei Euch selbst [sagt es mir]: Geziemt es sich für eine Frau, daß
sie unbedeckt zu Gott betet? Oder lehrt Euch nicht schon die Natur,
daß es für einen Mann eine Unehre ist, langes Haar zu tragen?
Dagegen ist es für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar trägt;
denn das lange Haar ist ihr anstelle eines Schleiers gegeben. Wenn
aber jemand rechthaberisch sein will — wir haben eine solche
Gewohnheit nicht, die Gemeinden Gottes auch nicht."
In diesem Vers heißt es, daß das Haar
der Frau "ihr zur Bedeckung gegeben ist". Paulus
bezieht sich also nicht auf ein separates Stück Stoff oder ein
Kleidungsstück, das den Kopf der Frau bedecken soll, denn ihr Haar
ist genau diese Bedeckung, auf die er sich bezieht.
Dies wird auch dadurch bestätigt, daß
in den Versen 5 und 6 davon die Rede ist, daß die Frau "rasiert"
und "geschoren" ist. Die Verse 13 und 14 scheinen
diese Bedeckung wiederum mit dem Haar in Verbindung zu bringen, und
in Vers 15 wird ganz besonders "langes" Haar mit der
"Bedeckung" in Verbindung gebracht, die ihr gegeben
wurde. Wenn wir uns also mit diesem Thema befassen, sollten wir uns
immer vor Augen halten, daß sich diese Texte nicht auf ein separates
Stück Stoff oder ein Kleidungsstück beziehen, das den Kopf der Frau
bedecken soll, sondern daß sie sich ganz konkret auf ihr Haar
beziehen. Aber die hier erwähnte Bedeckung bezieht sich nicht nur
auf das Haar der Frau, sondern auf ihr "langes Haar".
Warum ist nach Vers 15 das "lange Haar" einer Frau
eine "Herrlichkeit für sie"? Der Vers antwortet:
"Denn
ihr Haar ist ihr zur Bedeckung gegeben."
Wenn das Haar ihr zur Bedeckung gegeben
ist und sie kurzes Haar oder "geschorenes" oder
"rasiertes" Haar hat, was genau bedeckt dann ihr
Haar? Der Text spricht von "langem Haar", das ihr
zur Bedeckung gegeben wird. Kurzes Haar scheint zumindest den Kopf
gut bedecken zu können, und so scheint die "Bedeckung",
die der Frau gegeben wird, mehr als nur ihre Kopfhaut zu bedecken.
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Zeitloser
Grundsatz
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Einige haben argumentiert, daß der
Apostel in 1. Korinther 11:1-12 einfach einen kulturellen Brauch
durchsetzt, der zu seiner Zeit existierte und nicht mehr
verpflichtend ist, und daß die Frauen deshalb seinen Rat nicht
befolgen müssen. Sollen wir denn im einundzwanzigsten Jahrhundert
erwarten, daß Frauen in der Gemeinde einen Schleier tragen? Würde
ein solcher Brauch nach heutigen Maßstäben nicht als seltsam und
altmodisch angesehen werden?
Es sei darauf hingewiesen, daß der
Brauch, daß Frauen im öffentlichen Gottesdienst einen Schleier
tragen, in der heutigen Weltkultur nicht gänzlich verschwunden ist.
In einigen Gesellschaften gibt es ihn noch. Ich erinnere mich noch
gut an die Zeit, als römisch-katholische Frauen in Lateinamerika
niemals eine Kirche ohne Schleier auf dem Kopf betraten, ein Brauch,
der in einigen europäischen Ländern immer noch besteht, wenn
Touristen heilige Stätten betreten. Und wir alle wissen, daß Frauen
in muslimischen Ländern nicht nur zum Gottesdienst, sondern auch in
allen anderen Angelegenheiten des Lebens einen Schleier tragen.
Will ich damit sagen, daß Frauen in
der westlichen Gesellschaft den Brauch übernehmen sollten, Schleier
zu tragen, wenn sie in die Kirche kommen, um zu beten? Wenn ich so
etwas vorschlagen würde, würde man mich sofort des Fanatismus
bezichtigen! Ich schlage nicht vor, daß Frauen in der westlichen
Gesellschaft diesen Brauch befolgen müssen. Die Bräuche mögen sich
von Kultur zu Kultur unterscheiden, doch das Grundprinzip, auf dem
die Bräuche beruhen, bleibt unverändert.
©
Übersetzung - Alex Janzen - Oktober 2022
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WEITERE
GEDANKEN
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*(1)
Die Bibel, wie sie ursprünglich
verfaßt worden ist, wurde nicht in unseren heutigen Sprachen
geschrieben, sondern in Hebräisch und Griechisch und erst viele,
viele Jahrhunderte später in die heutigen Sprachen übersetzt. Eine
Übersetzung bleibt immer noch eine Übersetzung und wird auch
niemals die Originalsprache sein. Bei Übersetzungen kann es
Mißverständnisse geben, auch in unseren heutigen Sprachen und
deswegen darf man auch nicht vergessen, daß die Bibel in Sprachen
geschrieben worden sind, die 95 Prozent der Weltbevölkerung nicht
bekannt ist. Ebenso darf man nicht vergessen, daß die Zeit in der
die Bücher der Bibel verfaßt wurden, kulturell eine ganz andere
gewesen ist, als in der wir heute leben. Ausdrücke und Redewendungen
und Formulierungen die im Originaltext der Bibel verwendet werden,
wurden damals als ganz normal angesehen, weil man erstens wußte was
damit gemeint ist und zweitens das so im Sprachgebrauch verwendet
worden ist. Mit einer Übersetzung, mag sie auch noch so gut sein,
kann man nicht vollständig diesen "Flair" der
Sprache von damals einfangen, sondern braucht viele Worte um sie
erklären zu können. Hinzu kommt, daß die Worte die dafür
verwendet werden können, von Sprache zu Sprache unterschiedlich sind
und so gestaltet es sich teilweise schwierig die richtige Bedeutung
bis auf's letzte i -Tüpfelchen klar zu machen.
Lange hatte ich persönlich verstanden,
daß mit dem Bedecken des Hauptes der körperliche Kopf gemeint sei,
was ja stimmt. Doch was hat es mit der Entehrung auf sich? Wie kann
man einen Kopf entehren? Ein Kopf ist ein Körperteil, genauso wie
Beine und Füße egal von welchem Wesen, ob Mensch,Tier oder Insekt.
Würde man ein Bein oder Fuß eines anderen entehren, wenn man sie
bei sich selber nicht bedecken würde? Nein. Es muß also was anderes
damit gemeint sein. Was also ist das besondere am Kopf? Ist es
deswegen weil er ein Gehirn in sich birgt und er Augen zum Sehen,
Ohren zum Hören und einen Mund zum Essen und sprechen hat? Nein,
gewiß nicht. Die Bedeutung geht also darüber hinaus.
In unserer Sprache verwenden wir das
Wort "Haupt" für sich allein stehend und mit der
Bedeutung für "Kopf" recht wenig. Man sagt nicht
"Hauptbedeckung", sondern "Kopfbedeckung"
Damit ist also das richtige Körperteil gemeint. Man verwendet auch
das Wort "Hauptsache" oder "hauptsächlich".
Hat das was mit unserem tatsächlichen Kopf zu tun? Nein. Man kann
zwar "Kopfsache" sagen, aber das bedeutet
"nachdenken". Ist es das gleiche wie "Hauptsache"?
Drückt es dies aus? Nein. Also muß das Wort "Haupt"
in diesem Fall etwas anderes bedeuten, oder? Ja klar. Es bedeutet,
daß diese Angelegenheit an oberster Stelle steht und eine wichtige
Stellung einnimmt.
Genauso verhält es sich mit dem Wort
"Hauptmann".Wird jemand so genannt, nur weil er
einen Kopf hat? Nein, das wäre lächerlich. Jeder weiß was darunter
zu verstehen ist. Es bedeutet, daß dieser Mensch bezüglich der
Befehlsgewalt über allen anderen steht über die er eingeteilt
worden ist. Was er sagt, muß befolgt werden.
Genauso verhält es sich mit dem Wort
"Häuptling". Ist das jemand der einen kleinen Kopf
hat? Nein, das ist genauso absurd. Jeder weiß was damit gemeint ist.
Ein "Häuptling" ist
ein Mann der, das Stammesoberhaupt ist und sich in einer führenden
Position befindet.
Und
somit sind wir beim Wort "Oberhaupt"
angelangt. Und genau das meint die Bibel mit dem Wort "Haupt".
Der Apostel Paulus hat genau das damit gemeint. Bei der Schöpfung
hat Gott den ersten Menschen, den ersten Mann Adam als Oberhaupt
eingesetzt. Ihm zur Seite stehen sollte seine Frau. Sie sollte nicht
über ihm stehen, also nicht über ihn herrschen, sondern neben ihm,
ebenbürtig. Die Herrschaft sollte auch nicht so aussehen, daß es
irgendwelche Unterdrückung geben sollte, so nach dem Motto: "Ich
bin hier der Chef und Ihr habt zu tun, was ich sage!"
Oder: "Ich bin hier der Mann und Du als meine Frau
hast Dich mir zu unterwerfen und zu tun was ich Dir anschaffe."
Keineswegs.
Die Position des Oberhauptes zeichnete eine Stellung aus, die Adam
einnehmen sollte. Er sollte der Führer sein. Das hat sich schon
darin bewiesen, daß nicht Gott nach der Schöpfung den Tieren ihre
Namen gegeben hat, sondern Er hatte absichtlich diese Aufgabe Adam
übertragen. Nicht nur um eine Arbeitbeschaffungsmaßnahme zu
erstellen und Adam gleich mal ran zu nehmen, damit er nicht
gelangweilt irgendwo rumsitzen würde, sondern diese
Aufgabenübertragung beinhaltete noch mehr und zwar, daß Adam der
Regent nicht nur über die Tiere, sondern über die ganze Schöpfung
sein sollte, was eine hohe Ehre gewesen ist. Deswegen durfte er ganz
allein den Tieren ihre Namen geben und wie er sie benannte, so
sollten sie heißen. Und diese Namen haben sich bis in unsere Zeit
hinein erhalten. Deswegen heißt ein Elefant ein Elefant und eine
Giraffe eine Giraffe und nicht irgendwie anders.
Adam
sollte auch nicht willkürlich über seine Frau herrschen und sich
als der große Boss aufspielen, so wie es viele, unsagbar viele
Menschen auf dieser Welt schon getan haben, weil ihnen Führungskraft
gegeben worden ist. Doch dieser Mißbrauch der Stellung des
Oberhauptes schlich sich erst nach dem Sündenfall ein, nicht davor.
Davor war er durch Liebe und Fürsorge geprägt und wenn die Sünde
nicht einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hätte, dann
hätte sich das immer so weitergepflanzt. Liebe und Einfühlsamkeit
wären die Oberhoheiten durch alle Generationen hindurch gewesen und
Adam wäre an der Spitze gestanden, als Leiter und fürsorgliches
Oberhaupt des gesamten menschlichen Geschlechtes.
Doch
nachdem die Sünde durch Eva und ihn in die Welt gekommen ist, ist
all das gewaltsam zerbrochen. Die Menschen fingen an, diese göttliche
Einrichtung mit Füßen zu treten und sie so zu gestalten wie es
ihnen gefiel und die Ergebnisse waren wahrlich nicht schön und ganz
im Gegensatz zu dem wie Gott sie einst gedacht hatte. Anstatt, daß
die Frau, wie Gott es am Anfang beabsichtigt hatte, ihrem Mann
gleichgestellt war und seine Gehilfin sein sollte, damit er nicht
alleine wäre, sondern sie alles gemeinsam auf die Beine stellen und
bewältigen sollten, verdrehten es die Männer und erniedrigten die
Frau und setzen sich damit automatisch in eine höhere Stellung als
sie selber.
Selbst
heute noch gibt es gewisse Länder, in denen die Frau nicht sehr viel
wert ist, auch wenn sie darum kämpft eine ebenbürtige Stellung zu
erlangen und anerkannt zu werden. Dieses Denken hat sich bis in
unsere Zeit hinein gehalten, daß die Frau sozusagen weniger wert ist
als der Mann. Das ist leider trauriger Weise so. Doch so war es von
Gott von Anfang an, wie gesagt nicht gedacht. Nicht umsonst werden
die Männer punktgenau darauf hingewiesen ihre Frauen zu lieben,
genauso wie Christus Seine Gemeinde liebt.
"Ihr
Männer, liebet Eure Frauen, gleichwie Christus auch geliebt hat die
Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben." Epheser
5:25
Christus
ist dabei aber das Oberhaupt, Er steht also über dem Mann und auch
über der Frau, nicht weil Er es sich angemaßt hat, sondern weil Er
unser Schöpfer ist. Er ist unser Schöpfer und Gott und das versetzt
Ihn automatisch in die Stellung des Oberhauptes. Aber diese Stellung
des Oberhauptes nutzt Er nicht aus, sondern Er liebt Seine
geschaffenen Menschen, Er liebt Seine Gemeinde wie es heißt. Er
nutzt sie weder aus, noch verübt Er über sie Willkürherrschaft.
Sondern Seine Herrschaft, ist eine Herrschaft die einzig und alleine
auf Liebe aufgebaut ist. Aus Liebe hat Er einst den Menschen
erschaffen. Aus Liebe kam Er auf diese Welt und die in Sünden
gefallenen Menschen zu erretten. Aus Liebe ist all das geschehen,
nicht aus Machtgier wie es so unsagbar viele Menschen an den Tag
legen. Sie wollen aus Machtgier herrschen und haben geherrscht und
die Menschen unterdrückt, aber Christi Herrschaft ist ganz anders.
Er ist
kein Mensch so wie wir, Er hat nur einst die menschliche Gestalt
angenommen, doch in ihr verborgen ist Seine Göttlichkeit und die
strahlt etwas anders aus, als das was wir Menschen tun. Sie vereint
in sich das, was uns Menschen fehlt, nämlich die Göttlichkeit
gepaart mit Liebe und Feingefühl, etwas von dessen wahrem Gut wir
nur wenig erahnen und begreifen können, weil wir in einer sündigen
Welt leben, doch Christus kam eben genau aus diesem Grund auf unsere
Erde, damit Er uns einen Hauch davon übermitteln kann.
Die
Tiefe dessen was Christi Liebe tatsächlich bedeutet, werden wir erst
zu verstehen beginnen, wenn wir uns nach Seiner Rückkehr, verwandelt
in das herrliche, ewige Leben in Seinem himmlischen Reich befinden.
Dann werden wir Stück für Stück erkennen wie Er wirklich ist. Doch
bis dahin liegt der Schleier der Sünde noch über der Welt und wir
können Christus in Seiner ganzen Fülle noch nicht richtig erkennen.
Aber das war uns offenbart worden ist in Wort und Schrift und
nachzulesen in Seinem für uns erhaltenem Buch, das ist unsers zu
verstehen. Was darüber hinaus geht, da sollen wir nicht anfangen zu
spekulieren.Wir können uns Gedanken darüber machen, aber sie
keineswegs als gegebene Tatsachen hinstellen, denn das wäre
verfänglich und steht uns nicht zu, doch was offenbart worden ist,
an das sollen wir uns halten. Und offenbart ist, daß die Männer
aufgerufen werden ihre Frauen so zu lieben, wie Christus die Gemeinde
liebt, also sie zu schätzen und zu ehren und sie in Liebe zu tragen
und zu unterstützen. Das sei ihre wahre Herrschaft. Liebe zu üben
und Gerechtigkeit walten zu lassen, gemischt mit Feingefühl und
Zuneigung.
Diese
Herrschaft ist keine Herrschaft wie die Welt sie versteht, sondern
eine Herrschaft deren Anleitung direkt aus dem Himmel kommt und die
wir Menschen kopieren und ausleben sollen, damit wir einen Hauch von
Himmel auf Erden verspüren können.
Doch
die Menschen haben wie gesagt, Gottes Worte und Absichten nicht nur
einmal verdreht und so mußten immer und immer wieder Anweisungen
gegeben werden wo der "Weg" überhaupt
hinführt. Oftmals sind diese Anweisungen nicht befolgt worden und
Leid und Elend haben sich über die Menschen ergossen, nicht weil
Gott nur auf eine Gelegenheit gewartet hätte das zu tun, sondern
weil sich die Menschen aus dem Kreis Seines Segens selber entfernt
und somit die bittere Ernte für ihr eigenes Handeln eingefahren
haben.
Auch
Gottes auserwähltes Volk hat diesen Pfad des Ungehorsams Ihm
gegenüber betreten und ist seinen einen Weg gegangen und hat getan
was es wollte. Das zog sich durch alle Generationen hindurch und auch
zur Zeit vom Apostel Paulus war es nicht sonderlich anders. Da hatten
sich schon so manche schlechte Gewohnheiten und Ansichten so fest in
den Köpfen der Menschen eingenistet, die schwer zu berichtigen
waren. Und wie schon bereits erwähnt, wurde der Mann noch
mehrere Jahre nach der Kreuzigung in der Gemeinde als das Haupt der
Frau angesehen. Männer waren in allerlei Führungspositionen und
verantwortlichen Ämtern, wohingegen die Frau ihm untertan sein mußte
und für Kinder, Haushalt und Essen machen verantwortlich war, also
für die geringen Dinge im Leben. Sie hatte wenig zu sagen, woran
sich jedoch nicht ausnahmslos alle Frauen hielten, sondern durch ihre
Güte und Liebe in einen Rang aufstiegen, der ihnen ebenso Respekt
abforderte. Doch das war nicht allgemein so, sondern eher die
Ausnahme. Und von den anderen spricht der Apostel Paulus, daß der
Mann das Haupt, also das Oberhaupt, der Leiter, der Führer der Frau
sei, ebenso der Kinder, die logischer Weise rangmäßig unter der
Frau standen.
Doch Christus sei das Oberhaupt über
alle. Wenn die Frau also eine Kopfbedeckung trug, dann hatte das eine
symbolische Bedeutung, die ohne Worte die Tatsache ausdrückte, daß
sie sich unter ihren Mann stellte, also nicht wie man so schön sagt
"die Hosen an hatte", sondern die Oberhoheit ihrem
Mann überließ und sich unter sie stellte. Auch heute noch gibt es
Ländern in denen die Frauen entweder nur Kopftücher tragen, oder
sich sogar von Kopf bis Fuß verschleiern müssen. Nicht weil alle es
so für gut befinden, sondern weil es ihnen von der Männerwelt so
diktiert wird. Diese Männer stellen sich als Oberhaupt über sie,
aber nutzen ihre Stellung mehr als aus. Sie würdigen sie sogar so
weit herab, daß sie in ihren Augen keinen wirklichen Wert haben. Das
erinnert mich an eine Begebenheit wo ein Mörder zu mehr als
Lebenslanger Haft verurteilt wurde, weil er zu wagen sagte: "Es
war ja nur eine Frau." Für ihn stand offenbar die Frau auf
der gleichen Stufe wie ein Tier, das man auch ohne schlechtes
Gewissen umbringen kann.
So weit sind die Menschen gesunken,
doch das meinte der Apostel Paulus nicht, sondern wollte diese
falsche Ansicht bezüglich der Frauen ins rechte Licht rücken und
auch die Ansicht der Frauen über sich selber, was natürlich nicht
so einfach war. Mit dem Hinweis, daß die Männer ihre Frauen genauso
lieben sollen wie Christus Seine Gemeinde liebt, wollte er
vermitteln, daß die Frauen von Christus genauso wertgeschätzt und
hochwertig angesehen werden, wie die Männer. Jedoch sollten sich die
Frauen ihren Männern unterstellen, die sie in Liebe tragen sollten
und nicht mit Willkür beherrschen. Die Frauen sollten ihren Männern
durch ihr Verhalten und Reden keine Schande bereiten und ihrem
Ansehen keinen Makel auferlegen oder sie in Verruf bringen.
Seinen Kopf zu bedecken versinnbildete
Demut vor dem anderen. Wenn ich das Wort Unterwürfigkeit benutzen
würde, dann schwingt darin etwas negatives, etwas willenloses,
Selbstaufgabe, aber das sollte es gar nicht bedeuten, sondern ein
sich Unterstellen unter die Oberhoheit. So wie Christus das Oberhaupt
der Gemeinde ist und die unumschränkte Oberhoheit über alles hat,
aber in Liebe und Feingefühl alles ausübt, so sollten auch die
Männer dies kopieren und nachahmen und mit ihren Frauen und Kindern
in gleicher Weise verfahren. Dann wäre es eine Freude für Frau und
Kinder sich ihrem Mann zu unterstellen und sich zu unterwerfen. Sie
würden dann wissen, daß sie geschätzt und geliebt, jedoch nicht
willkürlich behandelt werden, sondern aus Liebe und zärtlicher
Zuneigung und der Mann würde seiner Frau und Familie die
Geborgenheit geben und die Liebe ausstrahlen, die auch Christus immer
ausgestrahlt hat. Christus ist das große Vorbild und sich Ihm zu
unterstellen sollte uns ein Verlangen und eine Freude sein.
*(2)
Ich möchte gerne darauf hinweisen, daß
über die Engel geschrieben steht, daß, wenn sie vor Gott stehen,
aus Ehrfurcht ihr Angesicht verhüllen, doch bei uns Menschen ist das
Gefühl und das Bewußtsein von wahrer Ehrfurcht Gott gegenüber sehr
geschrumpft. Wir sind inzwischen in einem Zeitalter angelangt wo es
diesen Begriff für viele Menschen schon gar nicht mehr gibt, so wie
es ihn für andere Generationen sehr lange vor uns nicht gab. Die
Ereignisse wiederholen sich und setzen sich auch unterschwellig vor
und erhalte sich selber.
Wenn nun die Engel sich aus Ehrfurcht
und Anerkennung verhüllen, wie viel mehr sollten wir sündige,
sterbliche Menschen dies tun? Doch, wer verneigt sich heutzutage noch
in wahrhafter Ehrfurcht im Herzen vor Gott? Es ist so viel Rebellion
und Aufsässigkeit und Selbstbestimmtheit im Land, daß sie schon
sichtbar und die Ehrfurcht vor Gott recht weit in den Hintergrund
getreten ist. Aus dieser "ich will tun was ich will"
Reaktion heraus tun die Menschen allerlei Dinge die vor Gott eine
Beschämung und Entehrung darstellen. Würde eine Frau ihren Kopf
absichtlich scheren und dann in genau der gleichen Einstellung vor
Gott kommen und ihn nicht bedecken, dann kann Gott ihre Handlung
nicht gut heißen, weil sie aus Rebellion entstanden ist. Hat sie
aber ihren Kopf geschoren und bedeckt ihn dann, weil sie in wahrer
Reue und Demut vor Gott hintritt, dann wird Gott sie nicht abweisen,
sondern sie annehmen, denn sie zeigt an ihrem Äußeren, daß sie
einen Sinneswandel durchgemacht hat.
©
- Manuela Sahm - Oktober 2022
Noch
ein interessanter Gedanke zum Abschluß, den jemand in Facebook
eingestellt hat:
